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Veröffentlicht am 24.01.2021

Ein eintöniges Gedankenexperiment...

Die Gabe
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Klappentext:

Es sind scheinbar gewöhnliche Alltagsszenen: ein nigerianisches Mädchen am Pool. Die Tochter einer Londoner Gangsterfamilie. Eine US-amerikanische Politikerin. Doch sie alle verbindet ein ...

Klappentext:

Es sind scheinbar gewöhnliche Alltagsszenen: ein nigerianisches Mädchen am Pool. Die Tochter einer Londoner Gangsterfamilie. Eine US-amerikanische Politikerin. Doch sie alle verbindet ein Geheimnis: Von heute auf morgen haben Frauen weltweit die Gabe – sie können mit ihren Händen starke elektrische Stromstöße aussenden. Ein Ereignis, das die Machtverhältnisse und das Zusammenleben aller Menschen unaufhaltsam, unwiederbringlich und auf schmerzvolle Weise verändern wird.

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Meine Meinung:

Achtung! Solltest du das Buch lesen wollen, ohne ansatzweise etwas über den Inhalt zu wissen, überspringe diesen Teil meiner Rezension!

Naomi Alderman hat das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben und etliche Bereiche behandelt:

von YouTube bis hin zum investigativen Journalismus
von regionaler Politik bis hin zu globalen Entscheidungen
von religiösen Stimmen über Blasphemie bis hin zu sektenähnlichen Vorgehensweisen
organisierte Kriminalität (überregionale Strukturen, innerfamiläre Racheakte und Ablösungen)
es gibt medizinische und historische Aspekte
Es geht um beschützende Mütter, hilflose Waisen, (sexuelle) Gewalt, sexuelle Lust, Machtspiele, Intrigen, Geschlechtsverräter, Demos, Kriege, Verbote, Hetze, Unmenschlichkeit, Forschung, Verrat, Verschwörungstheorien, Unterdrückung usw. So, wie die Welt jetzt auch ist. Und damit wurde es langweilig. Dann kann ich auch für ein eindimensionales Gedankenexperiment die Zeitung lesen und in meiner Vorstellung die Geschlechter tauschen. Anfangs war es für mich spannend, die Charaktere kennen zu lernen und zu erfahren, wie sie mit der Gabe umgehen. Ziemlich schnell wurde es jedoch zu eintönig. Die Welt ist auch nicht besser, wenn Frauen an der Macht sind. Aber ist das eine Überraschung? Ich denke nicht.

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Fazit:

Es ist ein gesellschaftskritischer Roman, der jedoch ohne Überraschung daherkommt. Man könnte zwar sagen, dass der Roman einfach nur polarisieren soll, was er auch tut, ja. Aber ich hätte mir neue Denkanstöße gewünscht. Neue Thesen, die von der Autorin aufgestellt werden, fehlten gänzlich. Es war mir zu wenig! Außerdem wurde nur über extreme Beispiele geschrieben, es fehlten die Frauen und Männer, die gesellschaftsfähig sind und verantwortungsbewusst mit der neuen Situation umgehen.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Das Buch hat mich nicht überzeugt.

Königskinder
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Das Buch konnte mich nicht gänzlich überzeugen. Der Funke sprang einfach nicht über, was schade war, denn ich habe mich aufgrund der guten Kritiken auf diversen Plattformen sehr auf das Buch gefreut.

Es ...

Das Buch konnte mich nicht gänzlich überzeugen. Der Funke sprang einfach nicht über, was schade war, denn ich habe mich aufgrund der guten Kritiken auf diversen Plattformen sehr auf das Buch gefreut.

Es geht um das verheiratete Paar Tina und Max, das in ihrem Auto eingeschneit wurde. Um sich die Zeit zu vertreiben, erzählt Max Tina eine Geschichte über das im 18. Jahrhundert lebende Paar Marie und Jakob.

Die Zeitsprünge in der Geschichte sind an sich toll, allerdings ist dem Autoren der Wechsel nur einigermaßen gut gelungen. Liegt vielleicht auch daran, dass es ein Buch ohne Kapitel geschrieben worden ist... Das hat mir weniger gefallen. Ich mag Einteilungen sehr gerne, sie geben mir als Leserin eine gewisse Struktur. Den Schreibstil fand ich manchmal etwas zu fade und platt.

Tina und Max sind mir schon nach ein paar Seiten auf die Nerven gegangen, was sich im Laufe des Romans auch nicht mehr geändert hat. Die Disharmonie zwischen den beiden empfand ich auf Dauer fast als leicht respektlos, als würden sie sich gegenseitig nicht vertrauen. Diese Streitigkeiten um Kleinigkeiten... furchtbar! Ein liebloser Umgang miteinander.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Es konnte mich nicht überzeugen.

die stimme über den dächern
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Klappentext:

Baku, Aserbaidschan, im Frühling 2011: Die Stadt ist in Aufruhr, Proteste gegen das autoritäre Regime werden laut. Mittendrin Ali und Nino, Frida und Che, zwei junge Paare, die nicht nur ...

Klappentext:

Baku, Aserbaidschan, im Frühling 2011: Die Stadt ist in Aufruhr, Proteste gegen das autoritäre Regime werden laut. Mittendrin Ali und Nino, Frida und Che, zwei junge Paare, die nicht nur gegen Unterdrückung protestieren, sondern auch für ihre Liebe kämpfen, um Freiheit und Selbstbestimmung, um Glück und um ein Leben, das ganz ihnen gehört. Doch Verena Mermer erzählt nicht nur von den politischen Kämpfen und dem Alltag in einer der letzten Diktaturen an den Grenzen Europas. Ihr wunderbares Romandebüt treibt auch ein berückendes Verwirrspiel mit seinen Figuren, mit Zeiten und Orten, mit den Mythen der Revolution und der Liebe und lockt uns in das Labyrinth poetischer Erfindung.

Das Buch wurde in Kleinschreibung gedruckt, ausgenommen ist der Klappentext, sowie bspw. „KGB“ und „AZADLIQ“, letzteres bedeutet Freiheit. Im Anhang findet man Hilfen zur Aussprache einiger Wörter und Übersetzungen. Die Kleinschreibung störte den Lesefluss insbesondere, wenn der Satz mit einer Konjunktion eingeleitet wurde.

Verena Mermer lässt Realität und Fiktion aus auktorialer Erzählperspektive verschmelzen. Die historischen Personen, das Pärchen Che Guevara und Frida Kahlo, sowie die literarischen Personen Nino und Ali aus Kurban Saids gleichnamigen Roman führen uns durch die Geschichte. Auch Richard Sorge ist mit von der Partie.

Insgesamt betrachtet bin ich nicht überzeugt von dem Roman. Es ist schwierig, das Werk ausschließlich objektiv zu beurteilen, weil einfach zu viel zwischen den Zeilen erlesen und interpretiert werden muss. Ich habe mir zudem erhofft, mehr über die Spannungen und Hintergründe der Protestbewegungen zu erfahren. Details, die nicht unbedingt fokussiert in den Nachrichten aufgetaucht sind. Außerdem fand ich das Buch in seiner poetischen Gesamtheit zu konstruiert.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Nichts Neues, nichts Originelles, nichts Besonderes

Klarkommen
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Nüscht Neues
Das Cover würde niemals dekorativ in meinem Buchregal präsentiert werden, zugegebenermaßen passt es zum Inhalt. Es spiegelt das Leben eines Heranwachsenden extrem authentisch wider.
Die Autorin ...

Nüscht Neues
Das Cover würde niemals dekorativ in meinem Buchregal präsentiert werden, zugegebenermaßen passt es zum Inhalt. Es spiegelt das Leben eines Heranwachsenden extrem authentisch wider.
Die Autorin selbst lebt in ihrer Wahlheimat Berlin, ursprünglich kommt sie aus der Nähe von Stuttgart, inwiefern Ihre Geschichte autobiografisch ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Fest steht, dass das Geschriebene exakt so hätte passieren können. Andererseits muss ich leider auch genau diesen Punkt kritisieren: Es gibt weder Überraschungen noch etwas Neues. Gefühlt habe ich genau das schon etliche Male gelesen. Das Buch hat mich demnach stellenweise gelangweilt und leider keinesfalls bereichert, was schade ist.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Hier wäre weniger mehr gewesen…

Barbara stirbt nicht
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Zu klischeehaft und überspitzt dargestellt. Ein Roman voller Vorurteile, unsympathischer Charaktere und unerträgliche Tristesse.
Hier wäre weniger mehr gewesen…
Die Idee fand ich sehr gut, die Umsetzung ...

Zu klischeehaft und überspitzt dargestellt. Ein Roman voller Vorurteile, unsympathischer Charaktere und unerträgliche Tristesse.
Hier wäre weniger mehr gewesen…
Die Idee fand ich sehr gut, die Umsetzung allerdings hat mich sehr gelangweilt, sowohl die Geschichte als auch die Charaktere.

Herr Schmidt, ein älterer Mann, der plötzlich auf eigenen Beinen stehen muss, kämpft sich eher schlecht als recht durch den Alltag. Was ganz schlau war, ist, dass Herr Schmidt stets als Herr Schmidt benannt wurde, was ihn unnahbar machte und seine Rolle so unterstützte.

Ansonsten hat es mich gestört, dass sein Charakter so klischeehaft dargestellt wurde: schlecht gelaunt, unsympathisch, rassistisch, vorurteilsbehaftet, frauenfeindlich, respektlos etc. Ein Pascha…. Und ja, häusliche Gewalt hat es auch gegeben: man gut, dass er sich nun Fehler eingesteht und er seine Frau ja nie richtig doll geschlagen hat…. (Ojee…)

Wie gesagt, die Entwicklung des Charakters war interessant! Aber muss er alles Schlechte in sich tragen, um ihn selbstständig werden zu lassen?

Ich habe das Buch nur aufgrund einer Challenge beendet, also gibt es zwei Sterne. Andernfalls hätte ich es abgebrochen und einen Stern vergeben.

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