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Veröffentlicht am 11.08.2021

2032- nicht allzu weit entfernt

Sanctuary – Flucht in die Freiheit
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Inhalt:

In diesem Jugendroman wird man von den Autorinnen Paola Mendoza und Abby Sher mit ins Jahr 2032 genommen. Die US Regierung hat eine Hetzjagd auf illegale Einwanderer gestartet. Man begleitet Vali ...

Inhalt:

In diesem Jugendroman wird man von den Autorinnen Paola Mendoza und Abby Sher mit ins Jahr 2032 genommen. Die US Regierung hat eine Hetzjagd auf illegale Einwanderer gestartet. Man begleitet Vali und ihre Mutter (beide illegale Einwanderer) sowie Valis jüngeren Bruder Ernesto (Ernie) auf der Flucht vor den Behörden.



Schreibstil:

Das Buch an sich lässt sich schnell und flüssig zu lesen. Komplex ist es leider nicht. Die Erzählweise ist angenehm und dürfte für die angegebene Altersklasse keine Probleme darstellen. Es gibt wenige Textpassagen auf Spanisch, was die Kommunikation innerhalb der Familie authentisch darstellt.

Die Autorinnen haben ihre Geschichte insofern raffiniert aufgebaut, als dass sie sich für ihr Konstrukt an Aspekten und Fakten zeitgenössischer Geschichte / Politik bedient haben. Ich fühlte mich beim Lesen abwechselnd in Trumps Politik, ins unterdrückte und kommunistische Nordkorea, aber auch in die NS-Zeit oder in die DDR zurückversetzt. Auch die Flüchtlingsströme aus Mittel- und Südamerika wurden eingearbeitet. Ein großes und immer noch aktuelles Thema.



Charaktere:

Die Menschen, denen wir während Valis und Ernies Flucht begegnen, sind sehr unterschiedlich und vielfältig ausgewählt. Von grausamen über loyalen bis hin zu verantwortungsvollen Charakterzügen ist alles dabei.

Zur Entwicklung der Charaktere kann ich als Beispiel angeben, dass Vali im Laufe des Buches definitiv über sich hinausgewachsen ist, was einerseits schön zu beobachten war, andererseits aber erschreckend ist, da sie kein Teenager mehr sein „durfte“.



Positive Kritik:

Diese Flüchtlingsgeschichte im eigenen Land ist allem voran sehr gesellschaftskritisch. Dass man diese Kritik hier von Anfang an gespürt hat, fand ich toll. Außerdem ist der Roman trotz des futuristischen Schauplatzes authentisch niedergeschrieben worden und er regt zum Nachdenken an.



Negative Kritik:

Aber ich habe auch einige Aspekte vermisst. Zum einen wäre da die rechtliche Lage und zum anderen hätte ich mir stellenweise mehr Tiefe gewünscht.

Zu Eins: Ich hatte wenige Male das Gefühl, als wäre es nicht immer vollends durchdacht und/oder zu Ende gedacht worden. Auch einige Erklärungen (insbesondere weil es ein Jugendbuch ist!!) zu den Gesetzen und der Verfassung (z. B. der 14. Zusatzartikel) haben mir gefehlt. Eine Leserin auf Lovelybooks hat mich auf ein Interview hingewiesen, in dem u.a. erklärt wird, dass die Autorinnen / Aktivistinnen das Buch unbedingt vor den US Wahlen (Stichwort: Trumps mögliche 2. Amtsperiode) auf den Markt bringen wollten, um gesellschaftskritisch aufzuzeigen, wohin manche Politik führen könnte. Das macht natürlich Sinn. Trotzdem ist es schade, hier hat der Roman sehr wahrscheinlich an Qualität eingebüßt.

Zum Thema Tiefe: Die Charaktere sind relativ zart gezeichnet, bei bestimmten Figuren hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, oder auch aussagekräftigere, prägnantere Dialoge. Die meisten Figuren, die Vali auf ihrer Flucht kennenlernt, bleiben weitestgehend unbekannt. Die meine ich damit auch nicht, das finde ich sogar sehr realistisch, denn auf einer Flucht hat man mit sich und seinen Ängsten genug zu tun. Ich rede da eher von Vali und einen weiteren Flüchtling.

Über PTBS habe ich leider auch nichts gelesen. Traumata wurden kurz benannt, es gab keine Erläuterungen oder Überlegungen, die die jugendlichen Leser hinsichtlich PTBS aufklären und sensibilisieren. Auch sehr schade. Liegt vielleicht ebenfalls an dem zeitlich gebundenen Veröffentlichungstermin.



Empfehlung:

Ich denke, dass dieses Buch uneingeschränkt von Jugendlichen gelesen werden kann. Und es ist definitiv ein Thema, über das es sich in der Familie zu sprechen lohnt.
—> Zugegebenermaßen würde dieses Buch keine vier Sterne bekommen, wären wir im Bereich erwachsener Literatur, da ich meine Ansprüche (hinsichtlich der Komplexität) höher angesetzt hätte. Es oft authentisch, aber längst nicht immer, manchmal sogar ziemlich weit hergeholt... Aber für ein Jugendbuch ist das aus meiner Sicht vollkommen okay: Denn das Buch soll gesellschaftskritisch sensibilisieren und das wurde erfüllt.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Enttäuschend

Madame Picasso
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Trivialliteratur: Kitschig, wie es schlimmer kaum sein könnte. Dass Girard für die Recherche des Romans durch Frankreich und Spanien reiste, kann ich bei diesem Resultat kaum glauben.

Ich habe vor etlichen ...

Trivialliteratur: Kitschig, wie es schlimmer kaum sein könnte. Dass Girard für die Recherche des Romans durch Frankreich und Spanien reiste, kann ich bei diesem Resultat kaum glauben.

Ich habe vor etlichen Jahren einige Biografien über Picasso gelesen und dachte mir bei dieser Reihe, dass eine Romanbiografie aus weiblicher Sicht ganz spannend sein könnte. Weit gefehlt. Es ist kitschig, theatralisch, pathetisch und es wiederholen sich ständig Aussagen und Fakten, was nun wirklich nicht sein müsste. Der Autorin ist die Vermischung von Realität und Fiktion überhaupt nicht gelungen. Diese von Girard dargestellte Eva ist farblos, flach gezeichnet und absolut keine Protagonistin, die ich ernst nehmen kann. Es wurde schlichtweg ein Groschenroman.

Ein äußerst enttäuschender Auftakt, welcher wenig Lust darauf macht, die Reihe weiterzulesen (auch obwohl es andere Autorinnen sind).

- Die Malerin

- Die Malerin des Nordlichts und

- Die Tochter des Malers

stehen auch noch im Regal… Man erkennt ein Muster :) Ob ich wirklich alle lesen werde, weiß ich noch nicht. Habe gerade keine Lust, weitere Romanbiografien zu lesen.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Abenteuerlich erzählt

Flüsterwald - Das Abenteuer beginnt (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 1)
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Der Autor Andreas Suchanek überzeugt mit diesem Abenteuerroman auf allen Linien. Er hat eine fantastische Welt aufgebaut, die es zu erkunden gibt, interessante Charaktere und Figuren erschaffen, die es ...

Der Autor Andreas Suchanek überzeugt mit diesem Abenteuerroman auf allen Linien. Er hat eine fantastische Welt aufgebaut, die es zu erkunden gibt, interessante Charaktere und Figuren erschaffen, die es kennenzulernen gilt und vor allem hat er ein Gespür für Situationskomik, über die nicht nur Kinder lachen können. Es würde mich stark wundern, wenn in den jungen LeserInnen kein Abenteuergeist geweckt würde!

Aber worum geht es überhaupt? Zu Beginn lernen wir den Protagonisten Lukas und seine Familie kennen. Lukas ist weniger gut drauf. Sie ziehen gerade in eine andere Stadt, seine kleine Schwester ist nervig und zu allem Überfluss wird sein Vater in Lukas‘ neuer Schule unterrichten. Doch dann ändert sich alles für ihn, denn er entdeckt ein koboldartiges Wesen, dass er verfolgt und schlussendlich in einer für ihn neuen, fantastischen Welt landet. Das Abenteuer beginnt…

Das Cover ist sehr kreativ gestaltet worden, es bekommt durch die Farbauswahl einen leicht schaurigen Charakter.

Die Erzählweise des Autors habe ich bereits oben gelobt. Sie ist fesselnd, abenteuerlich und setzt die Figuren perfekt in Szene.

Ich habe übrigens das Hörbuch gehört. Da es hier noch nicht aufgeführt ist, hefte ich meine Rezension ans Buch.

Das Hörbuch wurde von Timo Weisschnur eingesprochen. Es ist angenehm seiner Stimme zu folgen, er unterstützt die Figuren sprachlich sehr gut und verleiht mit seiner Stimmfarbe jeder Figur etwas Besonderes. Ich kenne den Sprecher bereits aus anderen Hörbüchern und finde seine (professionelle) Arbeit hier tatsächlich am Besten.

Es gibt mittlerweile schon Fortsetzungen. Ich vermute, dass diese Fortsetzungen unheimlich viel Potenzial mit sich bringen. Denn ich kann mir bei dieser Geschichte kaum vorstellen, dass dem Autoren die Fantasie ausgegangen ist.

Ich kann dieses Hörbuch empfehlen!

Herzlichen Dank an den Leonine Audio Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars in Form einer Audiodatei.

Und eine Anmerkung am Rande, die für die Geschichte spricht: Das Buch erscheint bereits in der 5. Auflage!

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Abseits der Zeit… passt!

Abseits der Zeit
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Dieses Buch habe ich aufgrund seines Klappentextes ausgewählt. Das Cover kann mich nicht überzeugen, da es mir nicht kreativ und aussagekräftig genug ist. Meiner Ansicht nach hätte Schloss Neuschwanstein ...

Dieses Buch habe ich aufgrund seines Klappentextes ausgewählt. Das Cover kann mich nicht überzeugen, da es mir nicht kreativ und aussagekräftig genug ist. Meiner Ansicht nach hätte Schloss Neuschwanstein ebenfalls auf dem Cover eingebunden werden s o l l e n. Man hätte zum Beispiel die Silhouette des Schlosses mit Zahnrädern darstellen können. Bevor ich den Klappentext las, habe ich eher ans Meer und Inseln gedacht… Ein „bayerisches Blau“ hätte vielleicht auch mehr aus dem Cover rausgeholt.

Der Klappentext klingt wirklich spannend und ich habe sofort angefangen, zu lesen. Ich stellte ziemlich schnell fest, dass dies ein Buch zu sein schien, in dessen Geschichte einzutauchen, sich etwas schwieriger darstellen würde. Das lag nicht unbedingt am Schreibstil der Autorin, sondern eher daran, dass um die Geschichte eine Art Schleier gelegt wurde. Einerseits hat es den Vorteil, dass es ein gewisses Maß an Spannung aufbaut, aber zugleich auch den Nachteil, dass es langatmig wirkt. Eine Gratwanderung, mit der ich etwas zu kämpfen hatte.

Trotzdem nahm die Geschichte irgendwann an Fahrt auf, der Schleier lüftete sich von Seite zu Seite.

Die Kapitel wurden übrigens aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, was ich generell sehr begrüße, da man die Protagonisten intensiver wahrnimmt. Dennoch wäre es schön gewesen, den Figuren durch markante und unterschiedliche Ausdrucksweisen im Schreibstil eine eigene, stärkere, individuelle Note zu verleihen.

Mein Fazit zum Buch bleibt neutral. Es war für mich eine Berg- und Talfahrt und ich habe verhältnismäßig lange für dieses Buch gebraucht, was nicht unbedingt für den Roman spricht. Dennoch ist die Geschichte gut, wenn man dranbleibt und sich darauf einlässt.

Ich kann dieses Buch allen LeserInnen empfehlen, die mystische Fantasygeschichten mögen und denen (zunächst) verworren erscheinende Passagen nichts ausmachen.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Wahrlich ein Hörgenuss!

Das Dschungelbuch
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Wer kennt es nicht? In irgendeiner Fassung kennt es (fast) jeder: Das Dschungelbuch von Rudyard Kipling. Von daher brauche ich zur Story nichts schreiben.

Ich möchte mich viel lieber auf Christian Brückner ...

Wer kennt es nicht? In irgendeiner Fassung kennt es (fast) jeder: Das Dschungelbuch von Rudyard Kipling. Von daher brauche ich zur Story nichts schreiben.

Ich möchte mich viel lieber auf Christian Brückner und das wilde Jazzorchester konzentrieren. Denn er und sein Team sind während der andauernden Pandemie kreativ geworden und dieses Hörbuch ist das Resultat. Ich bin begeistert von dem Ergebnis und sind wir mal ehrlich, der Part Kultur ist einer der Bereiche, der es sehr schwer hat/hatte. Und so können wir Zuhörer dankenswerterweise in den Genuss von Kultur kommen, auch wenn es live bestimmt mehr Gänsehaut verursachen dürfte.

Eingelesen wurde das 1:16 Std. lange Hörbuch von Christian Brückner, der deutschen Synchronstimme Robert De Niros. Begleitet wird er von einem (wie ich herausgefunden habe) 11-köpfigen Orchester:

- Christian Brückner, Sprecher
- Rüdiger Ruppert, Drummer
- Sebastian Krol, Posaunist
- Martin Auer, Jazztrompeter und Komponist der Dschungelmusik
- Karola Elßner – Duduk, Bass-Saxofon, Altflöte, Bassklarinette
- Kai Brückner - Gitarren, Tambura, Sarod
- Monia Rizkallah - Violine 1
- Anna Matz - Violine 2
- Leslie Riva-Ruppert - Violoncello
- Julius Peter Nitsch - Kontrabass
- Björn Matthiessen - Marimbafon, Percussion
- Sebastian Trimolt – Gongs, Glockenspiel, Percussion

Jede Figur aus dem Dschungelbuch wird bei oder vor ihrem Auftritt musikalisch begleitet und zwar mit ihrer eigenen, durchdachten Tonfolge respektive einem zugewiesenen Instrument. Wer „Peter und der Wolf“ kennt, weiß, was ich meine!

Ich höre in meiner Freizeit zumeist Jazz und Klassik. Kombiniert mit einer solchen Geschichte wie „Das Dschungelbuch“ war es für mich also das perfekte Hörerlebnis. Ich würde dieses Hörbuch jedoch auch LeserInnen empfehlen, die zwar mit der Musik wenig anfangen können, dafür aber gerne in Geschichten eintauchen. Denn das kann man sehr gut, die Musik untermalt die Geschichte zusätzlich.

Ich danke Sauerländer Audio für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars in Form einer Audiodatei.

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