Super Teil
Zersplittert„Zersplittert“ ist der zweite Band der Triologie von Teri Terry. Nachdem ich schon von dem ersten Band „Gelöscht“ mehr als begeistert war habe ich mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut.
Erwartungen ...
„Zersplittert“ ist der zweite Band der Triologie von Teri Terry. Nachdem ich schon von dem ersten Band „Gelöscht“ mehr als begeistert war habe ich mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut.
Erwartungen nach dem ersten Teil:
Da der erste Band mit einem Cliffhanger endet und somit an einem Handlungshöhepunkt, war ich gespannt, ob der Roman direkt wieder an die letzte Handlung anknüpft und die Spannung auch sofort wieder aufgebaut werden kann. Gerade in diesem Punkt kann die Fortsetzung punkten, denn es wurde ein Nahtloser Übergang zwischen Band eins und zwei geschaffen. Auch das halbe Jahr, was bei mir nunmehr zwischen dem Lesen des ersten und des zweiten Buches liegt, konnte der Spannung keinen Abbruch tun. So verwirrt und angespannt das Ende den Leser zurückgelassen hat, genau so beginnt Teil 2 auch wieder.
Des Weiteren hatte ich darauf gehofft, dass man endlich mehr über Kaylas Vergangenheit und die Träume erfährt. Innerhalb der Fortsetzungen werden die Traumsequenzen zunehmend ausgearbeitet und erweitert. Man erfährt weitere Einzelheiten über Kaylas Vergangenheit, jedoch bleiben auch am Ende von Teil zwei noch offene Fragen, welche die Erwartungen an den Abschluss dieser Serie noch weiter ansteigen lassen.
Leseeindrücke:
Nachdem mich der erste Teil ziemlich aufgewühlt und voller Anspannung zurückgelassen hat, ging ich mit sehr großen Erwartungen an die Fortsetzung, welche mehr als übertroffen wurden.
Gleich am Anfang nimmt die Story ein sagenhaftes Tempo auf. Die Ereignisse überschlagen sich und man hat zunächst kaum Zeit um das eine Ereignis zu verarbeiten, denn schon nimmt die Geschichte eine weitere Wendung. Dieser Erzählstil spiegelt gut die innere Befindlichkeit der Protagonistin wieder, sie ist ebenfalls von den Ereignissen überwältigt und tut sich auch schwer das soeben Erlebte zu verarbeiten. Die Storyline bleibt bis zum Schluss spannend und unvorhersehbar. Dieser Teil garantiert Action, welche im Auftakt zum Teil ziemlich wenig vertreten war. Dafür kommt sie in dieser Fortsetzung umso geballter. Es gibt wenige Momente, die etwas schleppend waren.
Sprache:
Ein Jugendbuch, welches sehr gut zu lesen ist, mit einer absolut flüssige Sprache ohne viele Schnörkel, mit flotten Dialogen und viel Gefühl.
Charaktere:
Kayla, die Protagonistin der Serie, musste miterleben, wie ihr neues Leben aus den Fugen gerät und beginnt, wie ein Kartenhaus zusammenzubrechen. Alles woran sie nach dem Slating geglaubt hat, wird auf die Probe gestellt. Sie ist sich nicht mehr sicher, wer Freund und wer Feind ist, die Grenzen zwischen diesen beiden Extremen sind fließend. Im Laufe des Romans kann sie sich bei den ihr nahestehenden Personen nie sicher sein, ob sie ihr Vertrauen missbrauchen. Jeder Charakter gerät zwischenzeitlich in Verdacht. Auch den neu eingeführten Figuren muss man zumindest temporär skeptisch gegenüberstehen, da man auch als außenstehender Leser oft nicht weiß, wem man sein Vertrauen schenken würde. Der Leser kann nur mit Kyla mitfiebern und hoffen, dass sie sich für die richtige Seite entscheidet.
Nachdem Kayla Teile ihrer Erinnerung wiedererlangt, wird sie zunehmend zu einem Spielball zwischen zwei Seiten, zwischen Free UK und den Lordern. Kyla ist in einem stetigen Kampf mit sich selbst. Die Erinnerungsfragmente überfordern sie teilweise und es fällt ihr schwer einen Weg zu sich selbst zu finden. Eine der wichtigsten Aufgaben für Kyla innerhalb dieses Romans wird sein, zu entscheiden, wer und wie sie sein möchte. Das entpuppt sich als sehr spannendes Unterfangen und wird den Leser dauerhaft begleiten. Gerade dieser innere Konflikt wird von der Autorin mit einer Integrität und völlig überzeugenden Darstellung von Kylas Gefühlswelt überzeugend und absolut realistisch dargestellt. Kyla ist ein Charakter, der in sich stimmig ist und vollends überzeugen kann.
Niko wird nun endlich auch deutlicher skizziert, auch wenn diese Figur nach wie vor ein Rätsel bleibt. Man erfährt zumindest Teilaspekte über seine Beziehung zu Kylas früherem Ich. Ben war eine der zentralsten Figuren im ersten Teil, leider spielt seine Rolle aktiv innerhalb der Handlung des zweiten Teils nur eine untergeordnete Rolle, was ich sehr schade finde, denn ich habe ihn als Charakter sehr geschätzt. Besonders gut gefallen hat mir die Rückkehr von Tory.
Fazit:
Ein gelungenes Jugendbuch, welches mit besonders gut ausgearbeiteten Charakteren, einer flüssigen, gut lesbaren Sprache, flotten Dialogen und einer spannungsgeladenen Handlung trumpfen kann. „Zersplittert“ ist eine gelungene Fortsetzung und lässt den Leser mal wieder mit dem Gefühl nach MEHR zurück. Das Ende lässt auf einen baldigen Abschluss dieser Serie hoffen, der die letzten offenen Fragen beantwortet und alle Bruchstücke zu einem ganzen zusammenfügt. Ein Jugendbuch, welches ich nur wärmstens jedem empfehlen kann, der gerne Dystopien liest und eine minutiös ausgearbeitete, realistische Protagonistin begleiten möchte auf ihrem Weg zu ihrem wahren Ich.