Ich bin begeistert!
Book of LiesMeine Meinung:
In Book of lies lernen wir Teri Terry definitiv von einer ganz anderen Seite kennen. Ich war gerade am Anfang sehr überrascht von dem Schreibstil. Es klang ganz anders.
Inhalt:
Von der ...
Meine Meinung:
In Book of lies lernen wir Teri Terry definitiv von einer ganz anderen Seite kennen. Ich war gerade am Anfang sehr überrascht von dem Schreibstil. Es klang ganz anders.
Inhalt:
Von der Geschichte wurde ich richtig überrascht. Der Klappentext hat ja noch nicht so viel verraten, was bei diesem Buch auch definitiv richtig ist. Man weiß eigentlich über einen ziemlich großen Teil hinweg nicht, was sich hinter der Geschichte verbirgt und welches Geheimnis der Familiengeschichte der Zwillinge innewohnt. Der Leser wird hier ziemlich konsequent im Dunkeln gelassen. Es gibt immer wieder kleinere Anzeichen, die jedoch so offen formuliert sind, dass sie als Beweise in viele verschiedene Richtungen fungieren würden. Es gibt allerlei geheimnisvolle, sowie ein paar gruselige Momente. Das Problem ist, dass fast jeder Satz, den ich hier schreiben würde, einen Spoiler beinhalten würde. Man kann nahezu nichts zum Inhalt sagen, ohne das, was das Buch ausmacht, nämlich dieses geheimnisvolle, das Mystery-Element, zu enttarnen. Es sei noch so viel gesagt: Das Buch ist ein Genremix mit Elementen aus Mystery, Fantasie, psycho-Thriller im Jugendbuchgewand.
Charaktere:
Man weiß nie woran man ist. Das ist wohl der Leitsatz des Buches. Jeder kann Freund oder Feind sein. Die Charaktere sind relativ undurchschaubar.
Dadurch, dass abwechselnd aus der Sicht der Zwillinge erzählt wird, erfährt man es natürlich aus der jeweiligen subjektiven Sicht. Das führt dazu, dass man als Leser auch ein wenig manipuliert wird. Die Sympathien für die beiden Mädchen wechseln sich regelmäßig ab. Ich habe selten so oft zwischen den Charakteren geschwankt wie in diesem Buch. Man wusste einfach bis zu einem gewissen Punkt wirklich nicht, worauf man vertrauen soll.
Am Anfang fand ich beide Mädchen recht blass gezeichnet und wenig aussagekräftig. Man befand sich sofort in einer Situation der Beerdigung mit zwei fremden Charakteren, die sich äußerlich gleichen, aber am Anfang nur wenig Unterscheidungskriterien aufwiesen, was ihr Inneres angeht. Ich persönlich hatte zu Beginn das Gefühl, die Geschichte von ein und der selben Person erzählt zu bekommen, die sich jedoch von Kapitel zu Kapitel an einer anderen Stelle des Raumes befindet. Wenn die Kapitelüberschriften nicht angekündigt hätten, dass sich die erzählende Person verändert, hätte man es vom Sprachstil nicht unterscheiden können. Am Anfang waren sie mir einfach zu ähnlich.
Das ändert sich im Laufe der Geschichte aber drastisch. Piper und Quinn entwickeln sich zu zwei ganz verschiedenen Wesen. Das wird nicht nur anhand des Schreibstils deutlich, sondern auch an ihren Gefühlen und Gedanken. Wenn man über diesen Aspekt nach der Lektüre noch einmal nachdenkt, dann ergibt es wirklich Sinn. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Herangehensweise eine Art Stilmittel der Autorin ist, welches ein bisschen auf der gesamten Story lastet und dem Leser am Ende vor Augen geführt wird.
Die Unterschiede zwischen Piper und Quinn werden innerhalb des Verlaufs der Geschichte sehr feingliedrig rausgearbeitet. Es kommt einem so vor, als ob sich die Charaktere erst mit dem Aufeinandertreffen zusammen mit dem Leser wirklich selbst kennenlernen. Ihre Entwicklung hat mir wirklich gut gefallen. Sie ist stimmig und nachvollziehbar. Sie folgt ganz und gar ihrer eigenen Dynamik.
Des Weiteren hat mir gut gefallen, dass sie am Anfang keinen Stereotypen dargestellt haben. Sie waren zunächst unfertig und bildeten sich zu komplex handelnden Wesen im Verlauf der Geschichte.
Schreibstil:
Der Schreibstil lässt sich durchgehend flüssig lesen. Durch die um die Enthüllung des Geheimnisses aufgebaute Spannung, möchte man das Buch gar nicht aus der Hand legen. Als Leser sucht man ununterbrochen nach Hinweisen zur Lösung dieses Geheimnisses und versucht in alles etwas reinzuinterpretieren. Dabei wird man jedoch oft von der Autorin an der Nase herumgeführt. Nichts könnte alles und alles könnte nichts heißen. Das sorgt für immense Spannung die sich auf den ersten Seiten entwickelt, während des ganzen Buches nicht abfällt und in einen energiegeladenen Showdown mündet.
Fazit:
Ein Jugendbuch der ganz anderen Sorte. Hier steht weniger die Fantasy im Fokus, sondern viel mehr der Thrill. Ein Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde, weil es mich richtig mitgerissen und ständig gefordert hat. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass es sich stark von den Themen und Umsetzungen der derzeit gängigen Jugendbücher absetzt. Für mich ist es eines der besten Bücher dieses Jahres.