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Veröffentlicht am 10.08.2017

Zeitverschwendung

Survive - Du bist allein
1

Inhalt:

Eine junge Frau allein in der Wildnis – eigentlich sollte es nur ein Abenteuer werden. Doch aus diesem Albtraum wird niemand mehr erwachen.
Tief in einem felsigen Waldgebiet beginnt die Fernseh-Show: ...

Inhalt:

Eine junge Frau allein in der Wildnis – eigentlich sollte es nur ein Abenteuer werden. Doch aus diesem Albtraum wird niemand mehr erwachen.
Tief in einem felsigen Waldgebiet beginnt die Fernseh-Show: mit zwölf Frauen und Männern, die sorgfältig gecastet wurden, um den Zuschauern etwas zu bieten. Schon bei den ersten Gruppenaufgaben geraten einige Teilnehmer an ihre Grenzen – Orientierungsläufe, Lager bauen, Nahrung finden. Allianzen werden geschmiedet, Konflikte brechen auf, die Prüfungen werden härter und perfider. Und bald muss sich jeder Kandidat ganz allein zu seiner großen Einzel-Challenge aufmachen. Doch keiner ahnt, welch tödliche Gefahr bereits in das Überlebens-Spiel eingebrochen ist.


Eigene Meinung:

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive einer Teilnehmerin und aus der dritten Person geschrieben. Dieses Hin und Her hat mir persönlich gar nicht gefallen, insbesondere wenn es in den Kapiteln aus der dritten Person um die Teilnehmerin aus der Ich-Perspektive ging. Das fand ich besonders am Anfang nur verwirrend.
Zudem musste ich mich auch erstmal in die Präsens-Form gewöhnen, in dem das Buch größtenteils geschrieben ist, was mir bei den Kapiteln aus der Ich-Perspektive um einiges besser gelang, als bei den Kapiteln aus der dritten Person. Als besonders störend habe ich jedoch die immer wieder eingestreuten Sätze im Futur wahrgenommen, was wohl auch ein Grund dafür ist, dass ich mich mit dem Schreibstil so gar nicht anfreunden konnte und ihn oft als holprig empfand.
Das Cover finde ich jedoch nicht schlecht und passt mit der Kompassnadel und der einsamen Person im Wald gut zur Geschichte.

Die Geschichte wird abwechselnd aus zwei Erzählebenen geschildert:
In der ersten Ebene begleiten wir Sam in der Gegenwart auf ihrer Solo-Challenge. Sie ist eine von zwölf Teilnehmern der Survival-Reality-Show „Im Dunkeln“. Im gesamten Buch wird sie allerdings nur als „Zoo“ betitelt – einem Spitznamen, den ihr das Produktionsteam verpasst hat, weil sie in einem Tierpflegezentrum arbeitet. In dieser Show müssen die Teilnehmer bestimmten Hinweisen folgen, um die jeweilige Challenge zu gewinnen. Sam ist inzwischen schon ziemlich am Ende ihrer Kräfte, weigert sich jedoch hartnäckig aufzugeben. Sie hofft weiterhin auf den nächsten Hinweis und das baldige Ende der Show.
Leider konnte ich mit Sam gar nichts anfangen und empfand sie die meiste Zeit als sehr anstrengend. Auch ihr Festhalten daran, dass alles, was um sie herum passiert nur inszeniert sei und alle Leichen, die sie sieht, bloß Attrappen seien, die mit Verwesungsgeruch präpariert wurden, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Die zweite Ebene spielt einige Wochen vor Sams Solo-Challenge. Hier erfährt man mehr über den Beginn der Show und welchen Herausforderungen sich die Kandidaten zum Bewältigen ihrer ersten Challenges stellen mussten.

Da Sam die meiste Zeit nur auf der Suche nach Hinweisen sowie etwas Ess- bzw. Trinkbarem ist, hatte ich den Eindruck, dass wirklich wenig passiert. Sogar als sie von einem Kojoten angegriffen wurde, kam bei mir keine Spannung auf. Insgesamt fand ich die Story einfach nur langweilig.

Besonders gestört hat mich auch, dass die Teilnehmer immer nur mit ihren jeweiligen Spitznamen, wie z.B. Zoo, Air Force, Cheerleader, Kellnerin usw., betitelt wurden, sie sich untereinander jedoch mit ihren richtigen Namen angesprochen haben. Ich wusste bis zum Schluss bei einigen Namen nicht, zu welchem Charakter sie nun gehören. Dass es im inneren Buchumschlag Abbilder von den Charakteren mit ihren richtigen und ihren Spitznamen gab, habe ich leider erst im Nachhinein gesehen. Es hätte wahrscheinlich jedoch ohnehin nicht viel geändert, da es mich irgendwann gar nicht mehr so interessiert hat, weil mich das Buch zunehmend gelangweilt hat.

Fazit:

Leider konnte ich weder mit der Geschichte noch mit den Charakteren warm werden. Obwohl die Geschichte meiner Meinung nach viel Potenzial hat, fand ich das Buch kein bisschen spannend sondern nur langweilig. Auch der ständige Perspektivenwechsel und die unterschiedliche Benutzung der Namen (also Spitz- und Vornamen) haben mich gestört. Alles in allem war es für mich Zeitverschwendung und bekommt daher von mir 1 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.08.2017

Schöne Idee, mangelhafte Umsetzung

Der kleine Laden der einsamen Herzen
1

Inhalt:

Posy Morland hatte es immer schwer im Leben. Als sie einen kleinen, heruntergekommenen Buchladen in Bloomsbury erbt, scheint sich ihr Glück endlich zu wenden. Sie plant, den Laden neu zu eröffnen ...

Inhalt:

Posy Morland hatte es immer schwer im Leben. Als sie einen kleinen, heruntergekommenen Buchladen in Bloomsbury erbt, scheint sich ihr Glück endlich zu wenden. Sie plant, den Laden neu zu eröffnen und dort nur Liebesromane mit Happy Ends zu verkaufen. Denn traurige Geschichten gibt es im wahren Leben ja genug. Doch Sebastian, der Enkel der verstorbenen Besitzerin, hat andere Pläne für den Laden und legt Posy Steine in den Weg, wo er nur kann. Dummerweise ist Sebastian auch schrecklich attraktiv – und der unverschämteste Kerl in ganz London. Findet zumindest Posy. Und rächt sich auf ihre Weise: Sie schreibt selbst einen Roman namens Der Wüstling, der mein Herz stahl – mit Sebastian als Held zum Verlieben ...


Eigene Meinung:

Aufgrund des Klappentextes und des ansprechenden Covers war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Ein Buch, das in einer Buchhandlung spielt UND in dem ein Buch geschrieben wird? Klingt super für mich. Die Umsetzung fand ich allerdings nur bedingt gelungen.

Den Schreibstil der Autorin kann man als flüssig bezeichnen, obwohl ich auch ein paar Mal ins Stolpern geraten bin. Trotzdem lässt sich das Buch gut lesen. Auch das Cover gefällt mir gut.

Bei der Charakterauswahl hat sich die Autorin an den typischen Klischees orientiert. Posy ist die graue Maus, die sich gerne in Liebesromanen verliert und auf den heißen "Bad Boy" steht. Besagter Bad Boy ist Sebastian, der natürlich stinkreich ist und ständig ein anderes Model am Start hat. Beide kennen sich seit kleinauf und fangen ständig an sich zu streiten, sobald sie sich sehen. Wahrscheinlich sollten diese Szenen witzig sein, ich fand sie jedoch einfach nur kindisch. Sebastian beleidigt Posy, wo es nur geht, sie "schäumt vor Wut" (wie sie ständig hervorhebt), stampft mit den Füßen und sagt ihm dann, wie unverschämt er sei. Zudem nennt sie Sebastian alle paar Seiten den "unverschämtesten Kerl in ganz London". So schlimm kann sie ihn jedoch nicht finden, da sie anfängt einen eigenen Roman im Nackenbeißer-Stil über sie beide zu schreiben, den ich nur furchtbar fand. Ingesamt wirkte Posy sehr unreif und melodramatisch auf mich und macht auch keine nennenswerte Entwicklung durch.
Welches Klischee fehlt hier noch? Natürlich, das dumme, naive Blondchen. Diese Rolle wird von der Angestellten Nina bekleidet. Sie steht auf die richtig üblen und schmierigen Typen und ist natürlich immer der Meinung, dass die armen Kerle nur missverstanden werden und eigentlich ganz anders sind. Überraschenderweise sind sie es nicht.

Die Story hatte meiner Meinung nach viel Potenzial, jedoch hatte ich das Gefühl, dass nur wenig passiert, daher wirkte die ganze Geschichte auch sehr langatmig. Die Szenen, in denen es nur um die Buchhandlung ging, haben mir hingegen richtig gut gefallen, weil die Leidenschaft zu den Büchern sehr deutlich wurde.
Das Ende war sehr vorhersehbar, allerdings passierte es mir dann einfach zu schnell, weshalb die Wendung für mich nicht nachvollziehbar war und zu gewollt wirkte.


Fazit:

Alles in allem hat mir das Buch nicht so gut gefallen. Die Charaktere waren viel zu klischeehaft, als das man sich hätte hineinversetzen können, die Geschichte war einfach zu langatmig und auch die Emotionen kamen nicht rüber. Gefallen haben mir hingegen der Schauplatz und die Szenen, in denen es tatsächlich nur um die Buchhandlung ging.
Insgesamt gebe ich dem Buch 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.08.2017

Nicht schlecht, aber auch kein Knüller

Siren
1

Inhalt:

Kahlens Familie kommt bei einem Schiffsunglück ums Leben. Sie selbst wird als Einzige gerettet – von drei betörenden jungen Frauen: Sirenen. Wunderschön und unsterblich. Von nun an ist Kahlen ...

Inhalt:

Kahlens Familie kommt bei einem Schiffsunglück ums Leben. Sie selbst wird als Einzige gerettet – von drei betörenden jungen Frauen: Sirenen. Wunderschön und unsterblich. Von nun an ist Kahlen eine von ihnen. Scheinbar ein ganz normales Mädchen, doch ihr Leben gehört dem Meer. Jeder Mensch, der ihre Stimme hört, muss sterben. Und so schweigt sie. Bis sie Akinli begegnet, einem jungen Studenten, der Kahlen auch völlig ohne Worte versteht. Nach nur wenigen Stunden haben nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihre Seelen zu einander gefunden. Und als Akinli schwer erkrankt, droht auch der eigentlich unsterblichen Kahlen der Tod.

Eigene Meinung:

Ich habe mir dieses Buch gekauft, weil ich die Selection-Reihe der Autorin wirklich gelungen fand. Dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen, obwohl ich bereits mehrfach gelesen habe, dass dieses Buch längst nicht so begeistern kann.

Die Geschichte wird aus der Sicht von der Protagonistin Kahlen aus der Ich-Perspektive erzählt und spielt 80 Jahre nach ihrer Verwandlung in eine Sirene. Der Schreibstil ist, wie man ihn schon von der Selection-Reihe kennt, sehr gut und man kommt locker flockig durch die Seiten. Das Cover finde ich auch sehr schön und es passt ganz hervorragend zum Buch.

Kahlen ist eine Sirene. Die Aufgabe einer jeden Sirene ist es zu singen, sobald die See hungrig wird. Doch jeder, der die Stimme einer Sirene hört, findet unweigerlich den Tod, da er sich sofort im Meer – oder auch in der nächsten Pfütze – ertränkt. Obwohl die Geschichte 80 Jahre nach der Verwandlung in eine Sirene spielt, wird doch direkt zu Beginn schon deutlich, dass Kahlen mit dieser Last einfach nicht zurecht kommt. Die meiste Zeit schwankt ihre Stimmung zwischen niedergeschlagen und todtraurig. Erst als sie Akinli kennenlernt, ist sie von Kopf bis Fuß glücklich.
Leider habe ich Kahlen oft als anstrengend empfunden und konnte daher irgendwie nicht so richtig mit ihr warm werden.
Akinli ist mir jedoch direkt ans Herz gewachsen. Er ist so sympathisch und witzig, dass es richtig Spaß gemacht hat ihm zuzuhören. Obwohl Kahlen nicht sprechen kann, ist Akinli ganz erpicht darauf, mehr von ihr zu erfahren und fängt an, immer einen Block und einen Stift bei sich zu tragen. Im Gegensatz zu den anderen Menschen, die immer nur die Schönheit bei Kahlen sehen, sieht er so viel mehr. Er ist die ganze Zeit über einfach unfassbar aufmerksam und liebenswert. Ich hätte mir mehr Szenen mit ihm gewünscht.

Auch die Sirenen-Schwestern spielen eine große Rolle in dem Buch; besonders Miaka mochte ich sehr gerne.

Leider hatte ich das Gefühl, dass die Story nur vor sich hinplätschert. Es fehlte ein Spannungsbogen, ein Höhepunkt, ein Wendepunkt oder irgendetwas, das ein bisschen Spannung in die Geschichte bringt.

Was mir an dem auch Buch nicht so gut gefallen hat – und mir leider an vielen Büchern mit Liebesgeschichte missfällt – ist die Geschwindigkeit, mit der Kahlen Gefühle für Akinli aufgebaut hat. Bereits nach dem ersten richtigen Date, bezeichnet sie ihn als ihre große Liebe. Das geht mir persönlich viel zu schnell und ist für mich daher auch nicht so richtig nachvollziehbar.
Auch die Gespräche zwischen Kahlen und der See fand ich die ganze Zeit über etwas befremdlich und konnte mich nicht so recht daran gewöhnen.

Fazit:

Ich empfinde das Buch als eine nette Sommerlektüre, überzeugen konnte es mich jedoch nicht. Die Story plätschert so vor sich hin und die Protagonistin fand ich recht anstrengend. Trotzdem war das Buch nicht schlecht und erhält daher von mir 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.08.2017

Recht unterhaltsam, mit außergewöhnlichen Charakteren

Stell dir vor, dass ich dich liebe
1

Inhalt:

Der eine Mensch, der dein Leben verändert

Jack ist der Coolste, der Schönste, von allen geliebt und begehrt. Doch er hat ein Geheimnis: Er ist gesichtsblind. Auf Partys fällt es ihm schwer, seine ...

Inhalt:

Der eine Mensch, der dein Leben verändert

Jack ist der Coolste, der Schönste, von allen geliebt und begehrt. Doch er hat ein Geheimnis: Er ist gesichtsblind. Auf Partys fällt es ihm schwer, seine Freundin unter all den anderen Frauen zu erkennen. Für ihn sieht ein Gesicht wie das andere aus. Dass er schon mal einer vollkommen Fremden ein »Hey Baby« ins Ohr raunt, halten alle für Coolness. Doch Jacks ganzes Leben besteht aus Strategien und Lügen, um sein Problem zu vertuschen: Immer cool bleiben, auch wenn er mal die Falsche küsst. Jedes Fettnäpfchen eine Showbühne! Und dann kommt Libby, die in den Augen vieler so unperfekt ist, wie man nur sein kann. Denn Libby ist übergewichtig. Keine Strategie der Welt kann das vertuschen. Libby ist die Einzige, die erkennt, was hinter Jacks ewigem Lächeln steckt. Bei ihr kann Jack zum ersten Mal einfach er selbst sein.
Aber hat einer wie Jack den Mut, zu einer wie Libby zu stehen?


Eigene Meinung:

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive der beiden Hauptcharaktere Jack und Libby, was meiner Meinung nach genau die richtige Wahl war. Denn beide machen etwas ganz außergewöhnliches durch und nur so kann man wirklich nachvollziehen, was in den Personen vor sich geht und warum sie so handeln, wie sie es tun. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, man fliegt nur so durch das Buch, was auch daran liegt, dass die Kapitel echt kurz sind. Auch das Cover mit dem intensiven Pink finde ich nicht schlecht.

Jack und Libby haben beide ihre Päckchen zu tragen.
Jack ist der Coolste der ganzen Schule. Und wie es nun mal so die Art der supercoolen Leute sein muss, verhält er sich natürlich wie ein Arsch. Aber direkt zu Beginn des Buches erfährt man, dass das bei Jack reiner Selbstschutz ist, denn er hat eine neurologische Störung, von der niemand weiß. Er ist gesichtsblind, was ihn daran hindert, die Gesichter bekannter Menschen, sogar seiner Eltern, wiederzuerkennen.
Es wird deutlich, was für eine Last er trägt, denn im Grunde hat er ein gutes Herz und will es allen nur recht machen. Er will überhaupt kein Arsch sein, verstellt sich jedoch, um nicht das Opfer zu sein. Und obwohl seine Krankheit für mich keine Rechtfertigung für sein Verhalten ist, war er mir doch irgendwie auch sympathisch, da man genau merkt, wie unzufrieden er mit sich selbst ist und wie schwer es ihm fällt, sich so zu verhalten.

Libby ist stark übergewichtig. Daran gibt es nichts zu beschönigen und das weiß sie auch. Damit wird sie natürlich auch direkt zur Zielscheibe ihrer Mitschüler. Zu Beginn des Buches wirkt Libby deswegen auch noch recht unsicher und reduziert sich oft auf ihr Gewicht. Mit der Zeit wird sie aber selbstsicherer und lernt nicht nur, sich nicht unterkriegen zu lassen, sondern auch, dass sie mehr ist als nur der „fetteste Teenager Amerikas“.
Obwohl es Szenen gibt, in denen ich Libbys Verhalten gar nicht verstehen konnte, war sie mir doch von Anfang an sympathisch.

Die Story beginnt mit einem Brief von Jack an Libby, in dem er ihr erklärt, warum er sich wie ein Arsch verhält und ihr von seiner Gesichtsblindheit erzählt. Obwohl dieser Schritt für die Story wesentlich ist, ist er für mich kaum nachvollziehbar, da Jack doch mit allen Mitteln versucht, seine Krankheit zu verstecken. Dann einfach einem wildfremden Mädchen davon zu berichten erscheint mir doch arg riskant.

Ansonsten war die Story aber weitestgehend nachvollziehbar und auch unterhaltsam.

Neben dem Thema Mobbing, geht es in dem Buch vor allem auch darum, man selbst zu sein und sich so zu akzeptieren, wie man ist.
Insgesamt hätte ich mir jedoch mehr Tiefgang gewünscht, gerade weil so wichtige Themen angesprochen werden. Auch die beiden Protagonisten hätten durch ihre außergewöhnlichen Schicksale bestimmt noch mehr hergeben können.

Besonders gut gefiel mir an dem Buch jedoch, dass sich die Liebesgeschichte, die ja bereits durch den Titel angekündigt wird, nicht zu schnell entwickelt, wie das leider häufig der Fall ist. Beide sind am Anfang noch etwas zurückhaltend, Jack sogar noch etwas mehr als Libby, und müssen erst einmal Vertrauen zueinander aufbauen, bis sie sich tatsächlich eingestehen können, mehr füreinander zu empfinden.


Fazit:

Trotz weniger Ungereimtheiten ein unterhaltsames Buch mit außergewöhnlichen Protagonisten, über die ich gerne mehr erfahren hätte. Leider fehlt es mir aber auch etwas an Tiefgang, obwohl nicht nur die Themen, sondern auch die Charaktere mehr hergegeben hätten, daher bekommt es von mir 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.08.2017

Eine Liebeserklärung an Bücher und die Sprache

Die unsichtbare Bibliothek
2

Inhalt:

ALLES BEGINNT MIT EINEM BUCH ... Die unsichtbare Bibliothek - ein Ort jenseits von Raum und Zeit und ein Tor zu den unterschiedlichsten Welten. Hier werden einzigartige Bücher gesammelt und erforscht, ...

Inhalt:

ALLES BEGINNT MIT EINEM BUCH ... Die unsichtbare Bibliothek - ein Ort jenseits von Raum und Zeit und ein Tor zu den unterschiedlichsten Welten. Hier werden einzigartige Bücher gesammelt und erforscht, nachdem Bibliothekare im Außendienst sie beschafft haben. Irene Winters ist eine von ihnen. Ihr aktueller Auftrag führt sie in ein viktorianisches London, wo eine seltene Version der Grimm’schen Märchen aufgetaucht ist. Doch was als einfacher Einsatz beginnt, wird nur allzu schnell ein tödliches Abenteuer, denn Irene ist nicht die Einzige, die hinter dem Buch her ist. Und die anderen Interessenten gehen über Leichen, um zu bekommen, was sie wollen ...

Eigene Meinung:

Als ich durch die Buchhandlung schlenderte, sprang mir zunächst der Titel ins Auge – „Die unsichtbare Bibliothek“ klang sehr vielversprechend. Auch das Cover gefiel mir auf Anhieb außerordentlich gut, obwohl es doch relativ schlicht ist. Es erinnert mich an ein altes, bereits vergilbtes Buch. Wie sich später herausstellte, passt das Cover auch gut zur Geschichte. Schlussendlich hat mich jedoch der Klappentext überzeugt, da es eine sehr spannende Geschichte über Bücher und die Jagd auf sie zu werden versprach.

Der Schreibstil von Cogman gefällt mir richtig gut. Man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen ohne ins Stolpern zu geraten. Zudem versteht es die Autorin, die Szenen und Charaktere sehr bildlich darzustellen, weshalb es mir leicht fiel, mir alles vorzustellen. Erzählt wird aus der dritten Person, trotzdem konnte man die Handlungen der Protagonistin gut nachvollziehen, da häufig auch ihre Gedanken beschrieben wurden.

Die Charaktere fand ich für die Geschichte sehr passend. Irene ist eine intelligente und selbstbewusste Person, die auch in Krisensituationen beherrscht bleibt und ihre aufkommenden Gefühle den anderen Personen gegenüber selten preisgibt. Das ist einer der Gründe, warum sie ihren Job so gut macht. Trotzdem wirkt sie nie unnahbar oder kalt, was man vielleicht erwarten könnte. Denn obwohl sie äußerlich so beherrscht ist, wird auch schön beschrieben, wie sie manchmal mit sich hadert. Sie ist also keinesfalls perfekt, was den Charakter nur umso realistischer und sympathischer macht.
Kai ist Irenes neuer Lehrling und auf seinem ersten Außeneinsatz. Im Gegensatz zu Irene ist er jedoch eher impulsiv und gefühlsbetont. Mit der Zeit lernt er allerdings, dass es sich lohnt, nicht aus dem Affekt heraus, sondern wohlüberlegt zu handeln. Zusammen harmonieren Irene und Kai einfach ganz wunderbar miteinander.

Die Story hat mir richtig gut gefallen. Sie beginnt mitten in einem Auftrag und man wird nur mit den nötigsten Informationen über die genauen Umstände versorgt. Dieses Prinzip mag ich persönlich sehr, da es gleich zu Beginn für Spannung sorgt, ohne dass lange Erklärungen diese Spannung zunichte machen. Man muss sich einfach darauf einlassen. Dadurch erfährt man eben auch direkt, was für Gefahren Irenes Job mit sich bringt und was für Fähigkeiten sie hat. Auch im Laufe der Zeit wird das Buch nie langweilig. Die Autorin versteht es sehr gut, die Spannung nach und nach immer weiter aufzubauen, bis sie am Ende des Buches ihren Höhepunkt erreicht. Trotzdem schafft es die Autorin, die nötigen Erläuterungen durch die Unterhaltungen zwischen Irene und ihrem Lehrling Kai flüssig in den Text einzubauen.
Die eher untypische Mischung aus Fantasy und Steampunk hat mir ebenfalls gut gefallen. So spielen nicht nur Magie, Drachen und Elfen eine wichtige Rolle, sondern eben auch Technik und Maschinen.

Lieblingszitat:

„Alles, was sie wollte – immer nur gewollt hatte – das war, ein gutes Buch zu lesen.“ (S. 24)

Fazit:

Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an Bücher und die Sprache, gewürzt mit einer guten Portion Spannung und ein paar überraschenden Wendungen. Ich habe die ganze Zeit mitgefiebert und war richtig gefesselt von der Story. Ein wirklich guter Auftakt für eine vielversprechende Reihe. Ich bin schon gespannt auf die nächsten Bücher.
Wohlverdiente 5 Sterne.