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Sadie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2019

Besser als gedacht!

Warm bodies
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Hat meine Erwartungen sehr übertroffen. Erwartet habe ich die übliche YA-Liebesgeschichte mit Zombieelementen als Würze. Zum Glück habe ich weit mehr bekommen: Eine wirklich schön geschriebene Geschichte ...

Hat meine Erwartungen sehr übertroffen. Erwartet habe ich die übliche YA-Liebesgeschichte mit Zombieelementen als Würze. Zum Glück habe ich weit mehr bekommen: Eine wirklich schön geschriebene Geschichte einer selbstzerstörenden Gesellschaft und das Verlangen nach dem Guten, das dort noch irgendwo versteckt sein muss. Hört sich nach viel an, aber das Buch kommt ohne erhobenen Zeigefinger aus.

Es ist - nicht mehr und nicht weniger - ein schönes Leseerlebnis, gut geschrieben, mit Referenzen an eine Geschichte à la Romeo und Julia und dystopischer Literatur. Die Erzähler wechseln, es ist flott geschrieben - wenn man bedenkt, dass ich kein großer Freunde von Zombiethemen bin und ein etwas albernes YA-Buch erwartet habe, war das eine willkommen, unterhaltsame und sehr liebenswürdige Überraschung.

Hat mir sehr viel Spaß gemacht!

Veröffentlicht am 14.05.2019

Nicht mein Buch...

Raum
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Einerseits wird hier ein kompliziertes Thema behandelt, das mich sehr interessiert - es scheiterte für mich leider am der Umsetzung.

Der kindliche Erzähler hat mich ziemlich schnell genervt, ich hätte ...

Einerseits wird hier ein kompliziertes Thema behandelt, das mich sehr interessiert - es scheiterte für mich leider am der Umsetzung.

Der kindliche Erzähler hat mich ziemlich schnell genervt, ich hätte es besser gefunden, die Geschichte aus Sicht der Mutter zu hören. Kindliche Erzähler sind nicht so meins, und dieser hier war sehr inkonsistent: manchmal sprach er wie ein 2- oder 3-Jähriger, was ja noch Sinn ergibt, wenn man überlegt, unter welchen Umständen er aufwächst - vom Tag der Geburt mit seiner Mutter eingesperrt. Dann aber sinniert er über Sarkasmus, was den Horizont eines 5-Jährigen doch etwas übersteigt.

Auch blieben mir zu viele Fragen offenm etwa, woher Jack sein Wissen bezieht, wie er erzogen wurde - er kennt einige popkulturelle Refenrenzen, kann bis dreistellig zählen und multiplizieren und verfällt plötzlich wieder in Baby-Sprech. Auch wenn die Umstände extrem sind und ich (wie kaum jemand) das nicht abschließend beurteilen kann, wurde ich damit nicht warm. Mir schien, hier wurde voreilig auf den Trendzug "Entführungsbücher" aufgesprungen.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Sicher nicht für jedermann...

Sorry
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Drvenkar ist sicher nicht für jedermann - seinen Schreibstil kann man vermutlich nur lieben ode rhassen. So oder so, er ist auf jeden Fall anders und speziell - mir gefällt's!

"Sorry" hat verschiedene ...

Drvenkar ist sicher nicht für jedermann - seinen Schreibstil kann man vermutlich nur lieben ode rhassen. So oder so, er ist auf jeden Fall anders und speziell - mir gefällt's!

"Sorry" hat verschiedene Erzählstimmen und -perspektiven. Es gibt alles: Den Erzähler der ersten Person, der zweiten Person (gut gemacht!) und natürloch dritte Person. Man kann sich nie sicher sein, ob alle Erzähler auch wirklich verläßlich sind, dabei führen sie nicht unbedingt willentlich in die Irre - sie wissen es vielleicht nicht besser. Und der Leser weiß nichts. Es dauert auch eine Weile, bis man die Stimmen zuordnen kann, einige bleiben zunächst anonym. Aber die Geduld lohnt sich, denn der Moment der Klarheit ist sehr befriedigend.

"Sorry" handelt von vier Freunden, gescheiterte Existenzen allesamt. Sie ernten gemeinsam Erfolg mit einer Agentur, die sich im Namen anderer entschuldigt. Schuld, Verantwortung und Scham sind zentrale Themen des Buchs, ebenso wie Moral und Ethik. Die Geschichte schreitet zügig voran, ist brutal und hat mich teilweise an meine Grenzen gebracht - Menschen können so unmenschlich sein.

Es gibt viele Twists und Turns, und wer auf deratige dunkle, abgefahrene Geschichten steht, ist hier gut bedient und kann sich in der Geschichte verlieren.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Sagenhaft spannend.

Rattentanz
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Ich konnte es, einmal angefangen, kaum mehr aus der Hand legen - und ich musste in den zwei (!) Tagen, in denen ich das durchgelesen habe, auch so ziemlich jedem davon erzählen. Diese Was-Wäre-Wenn-Geschichte ...

Ich konnte es, einmal angefangen, kaum mehr aus der Hand legen - und ich musste in den zwei (!) Tagen, in denen ich das durchgelesen habe, auch so ziemlich jedem davon erzählen. Diese Was-Wäre-Wenn-Geschichte lässt keine Fragen offen. Alles ist haarklein geschildert, irgendwo ist immer ein Charakter, der sich einem Problem gegenüber sieht, über das ich mich wenige Seiten zuvor gewundert habe. Die vielen Charaktere und Handlungsstränge verwirren auch nicht, zwar sind es viele Namen, mit denen der Autor hantiert, doch der Leser kann den Überblick behalten.

Zwei kleinere Schwachpunkte des Buches: 1) gerade eingangs erscheinen einige Szenen etwas zu krass, aber wer weiß schon, wozu Menschen in Extremsituationen fähig sind? Oder, wie es auch in dem Buch heißt: Man hat schon Pferde kotzen sehen. 2) Der Stil der Autors ist ziemlich locker und einfach, was ich nicht unangenehm fand - allerdings übertreibt er den Gebrauch von Ausrufezeichen etwas. Hier wäre weniger mehr gewesen, nicht jede Feststellung muss mit einem ! enden.

Trotz dieser Minimankos kriegt das Buch 5 Sterne, denn auch wenn es über 800 Seiten hat, lässt der Spannungsbogen nicht einmal nach. Es gibt keine Pausen, keine Zeit zum Verschnaufen. Es gibt nur weiter, weiter, weiter.

Also: LESEN!

Veröffentlicht am 14.05.2019

Gelungenes Add-on

Die Känguru-Apokryphen
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Jaaa, sehr schön. War mehr "back to the roots" und hat mir daher wieder deutlich besser als der - für mich - zu storylastige dritte Teil der Trilogie gefallen. Wer also die kleinen, aber feinen und sehr ...

Jaaa, sehr schön. War mehr "back to the roots" und hat mir daher wieder deutlich besser als der - für mich - zu storylastige dritte Teil der Trilogie gefallen. Wer also die kleinen, aber feinen und sehr lustigen Alltagsbeobachten von, mit und zwischen Marc-Uwe und dem Känguru sucht, die anekdotisch erzählten Häppchen, wird hier auf seine Kosten kommen. Und - na klar - auch wieder sehr schön vorgetragen.

Am liebsten wäre mir ja so eine Art wöchentliches Update der beiden über die aktuelle Lage der Nation - so wie ein regelmäßiger Comicstrip, nur in Podcastform. Geschäftsidee? (hehe). Denn zu kommentieren gibt es dieser Tage viel, und je politischer die beiden werden, desto mehr mag ich es. "Entnazifizierung" war z.B. eines meiner Highlights dieses Bandes, doch auch alle anderen Anspielungen zu AfD, Trump und Co. waren erhofft und sehr willkommen (hätten ruhig noch mehr sein dürfen).

Schön auch, dass wieder ein paar running gags dabei waren, z.B. Open Schnick, VX 2000 und das stets willkommene "Ach, das hast du gehört?" mit zwinkerndem Gruß an alle Verschwörungstheoretiker. Das reicht mir an dieser Stelle auch schon an Struktur bzw. rotem Faden, da bin ich mehr als zufrieden gestellt.

Fun fact zum Schluss: Ich habe erst vor zwei Tagen Deadpool 2 gesehen, und zwar bis zum Ende nach dem Ende nach dem Ende. Entsprechend habe ich natürlich auch hier durchgehalten, bis Audible mich verabschiedet hat. Und Marc-Uwes Schlussbemerkung verdient alle Liebe, die es gibt, sein Herz sitzt eben am richtigen Fleck <3