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Veröffentlicht am 06.09.2019

Sehr interessante Thesen

Alles könnte anders sein
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Auf der einen Seite war das ein wirklich sehr interessantes Hörbuch mit sehr vielen - für mich - neuen und spannenden Ansätzen. Also, einiges davon hatte natürlich schon einmal vorher gehört, Stichwort ...

Auf der einen Seite war das ein wirklich sehr interessantes Hörbuch mit sehr vielen - für mich - neuen und spannenden Ansätzen. Also, einiges davon hatte natürlich schon einmal vorher gehört, Stichwort bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) usw., aber hier sind verschiedene dieser utopisch anmutenden Ideen nicht nur zusammengefasst und grob erläutert, sondern richtig schön tief ausgeleuchtet - wenn man denn an solchen Ideen Interesse zeigt, ist man für mögliche Debatten auf jeden Fall argumentativ gut gerüstet.

Ich fand die Gedankenspielchen etwas zu diesem und auch anderen Themen super interessant und erhellend. Das 80/20-Modell etwa, in dem, bei vollem Lohnausgleich, nur 80% bezahlt und 20 % ehrenamtlich gearbeitet wird. Oder das grundsätzliche Thema Mobilität im Hinblick auf Ausweitung des öffentlichen Nahverkehrs und der autofreien Innenstadt. Viele Ideen mögen radikal anmuten, vor allem für jene Menschen, die sich mit "solchem Ökoquatsch" oder auch nur dem Hauch an Kapitalismuskritik sonst nicht beschäftigen. Bei mir haben sie zum Nachdenken und Träumen angeregt, zum "Was wäre wenn..." und "Wie schön wäre das...", denn Welzer zeigt nicht immer nur die direkt mittelbaren, sondern auch die weitreichenderen Folgen seiner Utopiebausteine auf. Und er stellt auch Überlegungen an, wie bestimmte Modelle (auch hier wieder das BGE als bestes Beispiel) finanziert werden könnten. Theoretisch ist so vieles denkbar, hach...

Interessant und informativ also, die Gedanken des querdenkenden Professors. Ein bisschen gestört haben mich drei Dinge: Zum einen wurde es hier und da doch etwas repetitiv. Zweitens mäandert Welzer immer sehr dicht an der Grenze zum Bekehrenden, Oberlehrerhaften, dabei hat er das gar nicht nötig. Ich finde das schade, denn wenn es mich schon hier und da ein wenig stört, als Person, die der Sache grundsätzlich wohlwollend gegenüber steht, wie abtörnend muss dass das für Skeptiker oder gar Ablehnende sein? Schwierig, schwierig.

Das dritte Problem, das wohl am wenigsten nachvollziehbar ist (vor allem nicht für mich selbst): Ich habe es als Audiobuch gehört und bin mit dem Sprecher nicht klar gekommen. Uff. Ja, ich weiß. Christian Brückner und so, ich finde seine Stimme eigentlich ganz, ganz wunderbar, aber hier hat es - für mich! - irgendwie nicht gepasst. Irgendwie wechselte sich in meinem Kopf immer eine Stimme eines mafiösem de-Niro-Charakter mit der Stimme eines sanften Opas (think: Werther's Echte) und der einer Guido-Knopp-Reportage ab. Nix davon hat gepasst, schon gar nicht in der Kombi. Tatsächlich war Christian Brückner mit ein Grund, warum ich hier zum Hörbuch gegriffen habe - gedruckt hätte es für mich vermutlich noch besser funktioniert. So was Merkwürdiges!

Tl; dr: Inhaltlich bin ich bei fast allem dabei oder zumindest stark daran interessiert, die Umsetzung des Inhalts haperte für mich hier und da ein wenig - trotzdem lesenswert, und sei es nur, um die Gedanken mal wieder richtig schön in Wallung zu bringen.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Sehr angenehm überrascht!

Wir von der anderen Seite
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Ach, was ist das für ein schönes Gefühl, wenn man von einem Buch eigentlich nicht viel erwartet, es sogar eher mit einer gewissen Skepsis beginnt und dann so angenehm positiv überrascht wird! Ich muss ...

Ach, was ist das für ein schönes Gefühl, wenn man von einem Buch eigentlich nicht viel erwartet, es sogar eher mit einer gewissen Skepsis beginnt und dann so angenehm positiv überrascht wird! Ich muss zugeben, ich hatte durchaus Bedenken: Eine Drehbuchautorin, die sonst Stoffe für Schweiger- und Schweighöferkomödien schreibt? Und sich jetzt so eines ernsten Themas annimmt? Humor ist bekanntlich sehr subjektiv, und besagte Komödien treffen sonst eher nicht so meinen Geschmack - kann das gut gehen mit mir und diesem Buch hier? Oh ja, und wie! Frau Decker, ich muss aufrichtig Abbitte leisten.

Das vorliegende Werk ist sehr an die eigene Lebens- und Leidensgeschichte der Autorin angelehnt, aber sie betont, dass es sich um kein autobiografisches Werk handelt. Die äußeren Fakten zumindest stimmen: Sowohl Anika Decker als auch die Protagonistin Rahel Wald sind Drehbuchautorinnen, die den Durchbruch geschafft haben und mit den Stars und Sternchen der deutschen Film- und Medienbranche arbeiten. Und beide vereint ein schwerer Schicksalsschlag: Eine durch einen Nierenstein ausgelöste Sepsis, die zu mehrfachem Organversagen, einen dadurch bedingtem künstlichen Koma, dem erfolgreichen Überlebenskampf und den mühevollen Weg zurück "auf die andere Seite" geführt hat.

Ob nun Autobiografie oder nicht, Frau Decker weiß, wovon sie spricht, und das merkt man dem Buch auf jeder Seite an. Rahel kämpft sich nicht nur einfach zurück in ihr altes, sondern in ein ganz neues Leben. Die Erkenntnisse, die sie aus ihrer Krankheit, der drohenden stetigen Verschlimmerung und der Wiedergenesung zieht, sind schonungslos offen und kompromisslos echt dargestellt. Dabei umschifft die Autorin gekonnt jegliche Klischees, die sich so einer Erzählung in den Weg stellen könnten: Rahel erlebt keine komplette "vom Saulus zum Paulus"-Verwandlung, wird also nicht vom oberflächlichen Zicklein zum altruistischen Schwan. Auch ist die Gesichte nicht klamaukig bis an der Grenze zum Hysterischen erzählt, sondern wählt ihre (oft eher makabren) Pointen und komischen Szenen und Charaktere mit Bedacht. Ansonsten tummeln sich hier sehr viele, sehr kluge Gedanken, und das alles sehr straight, sehr direkt erzählt. Ob die eher oberflächliche Filmwelt oder die Beziehungen zu ihrer Familie, ihrem Freund und anderen Menschen - Rahel analysiert und hinterfragt alles. Dabei spart sie keinesfalls an Selbstkritik, dieses Buch ist erstaunlich selbstreflektierend:

"Fast lustig, wenn ich daran denke, wie verzweifelt ich oft um die Liebe und Anerkennung irgendwelcher Idioten gekämpft habe. Wie anstrengend das war, permanent meine Unzulänglichkeit mit möglichst viel Aktionismus zu überdecken. Wie dumm ich doch immer war, zu denken, ich müsste Kunststücke vollführen und Eindruck schinden, um das zu bekommen, was ich offensichtlich schon immer hatte."

Daneben kommen auch die "größeren" Themen wie Sexismus in der Filmbranche und allgemein, Fallstricke des Gesundheitssystems, Klassenunterschiede oder der Umgang mit schwachen, kranken und/oder alten Menschen zur Sprache - fast immer nebenbei, nie mit erhobenen Zeigefinger, sodass Menschen, die sich für derartige Themen sonst vielleicht nicht interessieren, trotzdem ein paar wichtige Botschaften mit aufnehmen. Beispiel: Da geht es in einer Szene um Rahels Wunsch nach Intimität, vor der sie sich aufgrund ihres Gesundheitszustands fürchtet (Sex bei schwachem Herzen und so), und dann versteckt sich mitten in diesem scheinbar eher halbtiefen Gedanken ein Satz wie dieser:

"Die Altersheim sind voll von Menschen, deren Hand niemand hält und deren Kopf sich nirgendwo anlehnen darf."

Hach!

Und noch ein ganz besonderer Pluspunkt: Rahel hat einen besten Freund, Kevin, der wirklich sehr gut und lustig geschrieben ist - und der nicht schwul ist! Ich bin Frau Decker sehr dankbar, dass sie auf diese "best gay friend"-Stereotype verzichtet hat. Wie auch auf so viele andere Klischees.

Dies wird nicht mein liebster Roman des Jahres sein, dafür gibt es schon jetzt zu viel Konkurrenz - aber auf den Titel für positivste Überraschung des Jahres ist "Wir von der anderen Seite" ein ganz heißer Anwärter!

"Hier geht es aber nicht um mich, hier geht es darum, was Attila will. Sie wollen, dass der Star happy ist, und gehen davon aus, dass den Zuschauern die Geschichte egal ist, und sie sowieso ins Kino gehen. Ich halte die Zuschauer für nicht ganz so blöd."

Und die Lesenden zum Glück auch nicht - vielen Dank dafür!

Tl;dr: Äußerst authentischer Unterhaltungsroman mit ordentlich Tiefgang.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Ground control to Major Tom...

Anleitung zur Schwerelosigkeit
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Ja, Chris Hadfield - wer hat es vor ein paar Jahren nicht gesehen, sein Musikvideo zu Space Oddity, gesungen und gefilmt auf der ISS. Bevor Hadfield ein "außerirdischer" Musiker und kanadischer Nationalheld ...

Ja, Chris Hadfield - wer hat es vor ein paar Jahren nicht gesehen, sein Musikvideo zu Space Oddity, gesungen und gefilmt auf der ISS. Bevor Hadfield ein "außerirdischer" Musiker und kanadischer Nationalheld (erster ISS-Kommandant Kanadas) wurde, war er ein kleiner Junge mit einem großen Traum: 1969, als Neil Armstrong den Mond betrat, stand für den kleinen Chris fest: Ich werde Astronaut! Unmöglich schien das damals, denn Kanada hatte kein eigenes Weltraumprogramm.

Wie er es dennoch zu einer umfassenden Astronautenausbildung und drei Raumfahrten mit gesamt fast einem halben Jahr Aufenthalt im All gebracht hat, davon erzählt Hadfield in diesem Buch. Und das sehr unterhaltsam, auch wenn das Buch etwas "anders" strukturiert ist. Es ist keine chronologische Biografie, sondern grob in drei Abschnitte untereilt: Die Passagen auf der Erde (über seine Ausbildung, sein Privatleben, das Training für die Reisen ins All), die Zeit im All an sich und die Zeit zurück auf der Erde.

Hadfiel scheint ein lustiger, umgänglicher Mensch zu sein, der für seinen Job brennt, das kommt ziemlich deutlich rüber. Manchmal wirkt es fast schon etwas verbissen, aber ich glaube, das liegt am Job - wenn die die ISS leitest, ist Trödelei fehl am Platz. Hier und da wurden einige Dinge mehrfach wiederholt, das Buch hätte also durchaus noch etwas feiner redigiert werden können. Andererseits macht das auch den Charme aus, so wirkt es echt und authentisch.

Lesende, die sich für die Thematik Weltall, Raumfahrt usw. interessieren, dürften dieses Buch lieben. Es ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Ich habe viele interessante Einblicke darüber gewonnen, wie und was Astronauten essen und wie sie in der Schwerelosigkeit "duschen" oder auf Toilette gehen. Schön ist auch dieses Gefühl der internationalen Zusammenarbeit im Weltraumprogramm - alle diese Menschen aus zig Nationen, die an, auf und für die ISS arbeiten - so soll es sein!

Veröffentlicht am 24.06.2019

Nicht, was ich erwartet habe.

Im Schatten des Schleiers
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Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Anhand des Klappentextes und des Untertitels (Mein Kampf für ein Leben in Freiheit. Wie ich Folter und Verfolgung im Iran entkam) hatte ich eine ...

Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Anhand des Klappentextes und des Untertitels (Mein Kampf für ein Leben in Freiheit. Wie ich Folter und Verfolgung im Iran entkam) hatte ich eine eindringliche Geschichte über Folter und Flucht erwartet. Stattdessen erzählt Maryam vor allem ihre Lebens- und religiöse Erweckungsgeschichte, die zwar auch mit sehr viel Dramatik aufwarten kann, aber nicht dem entspricht, was ich mir hier erhofft hatte.

Maryam wächst im Iran auf und schildert eindringlich das unterdrückte Leben der Frauen dort (Verschleierung, Zwangsehe usw). Als Frau und Angehörige einer Minderheit hat sie es doppelt schwer: Sie und ihre Familie müssen stets mit willkürlichen Kontrollen oder gar Verhaftungen rechnen, so ziemlich jeder außerhalb der Familie bespitzelt jeden, eine eigene Meinung oder Willen ist Frauen sowieso untersagt. Diese Gängelungen werden im Buch anhand zahlreicher Ereignisse nachvollziehbar und nachhaltig beschrieben.

Dann, langsam, macht sich das zweite, vielmehr das eigentliche, Thema des Buches breit: Glaube, und zwar in verschiedenster Form. Natürlich kommt die "Hausreligion", der Islam, im Alltag oft zu Wort. Einem sehr beträchtlichen Teil der Geschichte wird Raum für alten persischen (Aber)Glauben/Magie eingeräumt, als Maryam Geschäfte mit einer Doanevis (eine Art Hexe) beginnt. Die Thematik war nicht grunsätzlich uninteressant, da für mich neu, nahm aber im Gegensatz zu anderen Themen zu viel Raum ein, ohne dass ersichtlich wurde, warum (außer als Betonung einer Art "Glaubensvielfalt").

Maryam kommt schließlich mit Christen in Kontakt, ist fasziniert von der für sie neuen (und verbotenen) Religion und schließt sich ihr schließlich an - was sie und ihre Familie letztendlich zur Flucht zwingt. Die wird dann, für meinen Geschmack, relativ knapp und unausführlich abgehandelt.

Sprachlich ist das hier kein großer Wurf, entsprechend flott las sich das Buch weg. Aber das erwartet man bei so einer "wahren Geschichte"-Nacherzählung ja gar nicht, zumal sie durch einen Übersetzer verschriftlicht wurde.

Inhaltlich, naja: Wer sich für religiöse Themen, Konversionsgeschichten und Lobgesänge auf das Christentum interessiert, dürfte an diesem Buch Gefallen finden. Mir war es von allen drei Dingen zuviel.

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Veröffentlicht am 18.06.2019

Ein wirklich gelungener Debütroman, der eine ganz eigene Atmosphäre hat.

Milchzähne
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Die Welt, die Helene Bukowski hinauf beschwört, ist unserer - in Ansätzen - nicht unähnlich, zumindest ist sie wohl aus ihr hervorgegangen. Die "neue" dystopische Welt, in der die Hauptfiguren Skalde und ...

Die Welt, die Helene Bukowski hinauf beschwört, ist unserer - in Ansätzen - nicht unähnlich, zumindest ist sie wohl aus ihr hervorgegangen. Die "neue" dystopische Welt, in der die Hauptfiguren Skalde und Edith leben, ist unfreundlich, unnahbar, ruppig und wenig gastfreundlich - was auch auf die wenigen dort lebenden Menschen zutrifft. Die Gemeinschaft bleibt lieber unter sich, sie hat schon genug damit zu tun, sich gegenseitig zu beäugen. Wichtig ist das Überleben des Einzelnen und seiner Sippe, mögliche Bedrohungen sind unter allen Umständen zu vermeiden. Dies bekommt Skalde zu spüren, als sie ein junges Mädchen im Wald findet und bei sich aufnimmt - ein Mädchen, das eindeutig nicht aus der Gegend stammt, und entsprechend skeptisch, wenn nicht als Gefahr, betrachtet wird.

Die Stimmung in dem Buch ist grundlegend bedrückend, ich würde sie fast schon düster oder gespenstisch nennen (nur ohne Grusel oder Geister). Die Beziehung zwischen Edith (Mutter) und Skalde (Tochter) ist furchtbar kühl, Liebe, Wärme oder Empathie scheinen in der Gegend, zumindest bis das Mädchen auftaucht, absolute Mangelware zu sein. Diese besondere Stimmung, sie ist fast greifbar. Nebelwaden, später sengende Hitze, gähnende Langeweile, die tägliche Suche nach Nahrung, der Verzehr von eingelegten Früchten, Kondensmilch und selbst geschlachteten Kaninchen - das alles liest sich ein bisschen wie "Minimalismus gone wrong". Vieles wirkt antiquiert, fast schon steinzeitlich, doch immer wieder blitzen moderne Techniken auf (Autos, Fernseher), die die Lesenden in die Gegenwert zurück holen.

Mystisch ist ein weiterer Aspekt der Geschichte, ebenso wie Symbolik. Tiere tauchen immer wieder auf: Die bereits erwähnten Kaninchen, die als Rundumversorgung genutzt werden (Fleisch und Fell); Hunde, die vor allem zu Edith einen ganz besonderen Draht haben. Wasser spielt eine große Rolle - zum einen trennt es die uns bekannte Gemeinschaft vom Rest der Welt (die Abschottung wurde selbst gewählt), zum anderen verbringt vor allem Edith teils Tage in der Badewanne. Früchte kommen auch immer wieder vor - nicht nur als "süße" Belohnung, sondern auch gewissermaßen als Apfel des Sündenfalls. Und dann sind da natürlich noch, nicht zuletzt, die titelgebenden Milchzähne. Oh ja, hier gibt es viel zu "sehen".

Die Kapitel sind sehr kurz, meist nicht länger als wenige Seiten. Die Sprache ist klar und verständlich, ab und an werden eigene Gedanken von Skalde KOMPLETT IN GROßBUCHSTABEN ans Ende oder den Anfang des Kapitels gestellt - wirkt gelegentlich befremdlich. Auch diese Gedanken bieten wieder einiges an Spekulationsspielraum.

Allgemein muss ich sagen, dass mir das Buch zwar gefallen hat, an einigen Stellen aber noch Luft nach oben ist. Unter anderem fühlte ich mich während des Lesens komplett in der Welt verloren - leider löste sich dieser Zustand kurz nach dem Auslesen wieder auf. Ich hatte irgendwie gehofft, dass das Erlebnis noch länger "nachwirkt". Außerdem hätte ich gerne noch mehr von den Hintergründen des Landes und der Zukunft der Protagonistinnen erfahren. Auch wurde mir die Symbolik - kombiniert aus Skaldes Gedanken und dem eigentlichen Text - gegen Ende hin eine Spur zu viel.

Auf jeden Falle eine Leseempfehlung, allein schon, weil dieses Buch so anders ist. Ich werde die Autorin auf jeden Fall weiter verfolgen und bin gespannt, was da noch kommt. Ein Buch, das ich mir sehr gut als (gute!) moderne Schullektüre vorstellen könnte.