Mitreissende Dystopie
Gameshow – Der Preis der GierIn Gameshow - Der Preis der Gier werden die Lesenden in ein London der Zukunft entführt, in dem verschiedene Klassen darüber entscheiden, wie man sein Leben zu leben hat. Gehört man zu den oberen Klassen ...
In Gameshow - Der Preis der Gier werden die Lesenden in ein London der Zukunft entführt, in dem verschiedene Klassen darüber entscheiden, wie man sein Leben zu leben hat. Gehört man zu den oberen Klassen kann man als Gambler auf verschiedene Spiele wetten und sich so genügend Punkte erspielen, um eine Klasse aufzusteigen oder vielleicht sogar in die höchste Klasse, in der das Leben einfach perfekt zu sein scheint. Doch wer viel wagt, kann auch viel verlieren und so landet man schnell ganz unten und wird zum Gamer. Der einzige Ausweg ist die Teilnahme an den meist tödlichen Games, zu denen man zugeteilt wird. Genauso ergeht es der siebzehnjährigen Cass, die in die niedrigste Stufe verstossen wird. Um zu ihren Freunden zurückzukehren, muss sie alles riskieren, ihr Leben und auch ihr Herz.
Das dystopische London hat mich anfangs mit seinen grausamen Spielen stark an Tribute von Panem erinnert. Die Geschichte behält die Hunger-Spiele-Vibes definitiv bei, macht sie jedoch zu etwas ganz eigenem, was mich unglaublich gefesselt hat. Es gibt nämlich nicht nur ein grosses Spiel, in diesem Fall die grosse Gameshow, sondern viele 'kleinere', wenn auch nicht weniger gefährliche oder tödliche Spiele, die es auf dem Weg zur Gameshow zu meistern gibt. Zudem liegt der Fokus nicht direkt auf den Spielen, sondern viel mehr auf der Protagonistin Cass und wie sie versucht, zu überleben und sich einen Platz in der Gesellschaft zu erkämpfen.
Cass ist stark und lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn sie durchaus auch Schwäche zeigen kann . Sie ist mir schnell ans Herz gewachsen, auch wenn ich noch so viel mehr über sie hätte erfahren wollen. Vor allem, was ihre Vergangenheit anbelangt, die lange nur sehr schwammig beschrieben wurde. Doch die Cass, die wir durch die Geschichte hindurch kennenlernen dürfen, ist taff, wirkt menschlich und handelt nachvollziehbar. Die Funken zwischen ihr und Jax fliegen wie wild und verleihen dem ganzen noch eine humorvolle und romantische Seite, die jedoch nicht im Vordergrund steht.
Die Welt mit ihren vielen Spielen wirkt gut durchdacht und unglaublich vielfältig, jedoch hätte ich mir vor allem an Anfang noch etwas mehr Informationen über die verschiedenen Klassen und das ganze System gewünscht. Vieles muss man sich etwas zusammenreimen, was durchaus auch seinen Reiz hat, mich aber zwischendurch etwas ratlos zurückgelassen hat.
Trotzdem gebe ich dem Buch alle fünf Sterne, weil es mich unglaublich mitreissen konnte, der Schreibstil leicht, angenehm und bildgewaltig war und ich auf jeder Seite mit Cass und später auch mit Jax mitgefiebert habe. Ich kann es jedem empfehlen, der auf der Suche nach einer Dystopie mit Action, Geheimnissen und tollen Charakteren ist, die er einfach ins Herz schliessen muss.