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Veröffentlicht am 08.09.2022

Monstren, Mutationen

Die wilde Jagd nach der Monströsen Dame
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Ich bin froh, dass ich den ersten Teil der Abenteuer der mutigen Frauen des Athena-Clubs erst kürzlich gelesen habe. Denn das Buch ist nicht nur aufgrund seiner Länge, sondern auch aufgrund der Fülle der ...

Ich bin froh, dass ich den ersten Teil der Abenteuer der mutigen Frauen des Athena-Clubs erst kürzlich gelesen habe. Denn das Buch ist nicht nur aufgrund seiner Länge, sondern auch aufgrund der Fülle der Anspielungen auf andere klassische fantastische Literatur, in erster Linie gothic novels, eine wunderbare Herausforderung. Zwar macht das Buch sicher auch ohne vertiefte Kenntnis Spaß, aber fallen die Querverweise auf, zollt man Theodora Goss zusätzlich Respekt, wie raffiniert sie bekannten literarischen Motiven neue Seiten abgewinnt und sie verquickt.

Die Damen des Athena-Clubs sind wirklich etwas ganz Besonderes, sind sie doch alle durch Experimente alchemistischer Wissenschaftler enstanden und dabei auch vom Charakter so unterschiedlich, dass sich für alle Lesenden mindestens eine Lieblingsfigur ergeben wird.

Wie sich im letzten Band schon andeutete, kommen Mary und ihre Freundinnen nicht zur Ruhe. Ihre ehemalige Gouvernante Mina hat sie gebeten, Lucinda Van Helsing vor den grausamen Experimenten des Vaters zu retten. Mary, Justine und Diana machen sich auf eine gefahrvolle Reise. Schon bald verschwindet Sherlock Holmes auf mysteriöse Weise und auch der Rest des Athena-Clubs bricht auf, um zu Hilfe zu eilen, aufgrund der eigenen Kuriosität in Begleitung eines Wanderzirkusses...

Wie schon im ersten Teil wird die Erzählung unterbrochen durch die Dialoge der Damen, die sie abgeben, während sich ihre Abenteuer in ein Buch verwandeln. Haben sie selbst doch sich und manches anders in Erinnerung. Das bringt immer wieder zum Schmunzeln und unterbricht angenehm die komplexe, detailreiche Handlung, von der sich manche überfrachtet fühlen könnten. Ich allerdings freue mich schon sehr auf den nächsten Teil, denn einige Spannungsbögen blieben raffiniert offen.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Tierflüstern auf magisch

Das Geheimnis der Flüstermagie (Band 1) – Der Zauberwald erwacht
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Auf zauberhafte Weise werden hier Fantasy und Tierliebe zusammengebracht. Sophie wollte eigentlich mit ihrer besten Freundin die Ferien in einem Naturcamp verbringen, um Tieren ganz nahe zu sein. Mit ihrer ...

Auf zauberhafte Weise werden hier Fantasy und Tierliebe zusammengebracht. Sophie wollte eigentlich mit ihrer besten Freundin die Ferien in einem Naturcamp verbringen, um Tieren ganz nahe zu sein. Mit ihrer Tierliebe scheint sie nicht so recht in ihre eher erfolgsorientierte Familie zu passen. Damit ihre Eltern auf Kreuzfahrt gehen können, landet Sophie schließlich bei ihrer Tante Kathie. Wenigstens betreibt die einen Gnadenhof für Tiere. Doch Kathies jugendliche Helferinnen machen Sophie das Leben schwer. Plötzlich hat Sophie auch noch geheimnisvolle Stimmen im Kopf. Kann sie wirklich die Sprache der Tiere verstehen? Und wer sind die geheimnisvollen Besucher Noah und Silvio? Vor allem Silvio geht Sophie gar nicht mehr aus dem Kopf...

Das Konzept, mit magischen Tieren zu flüstern, hat sogar mir als erwachsenem Fantasyfan und Tierliebhaber großen Spaß gemacht. Es wurde hier sehr fantasievoll umgesetzt. In die Geschichte fließt sehr viele Themen ein, so dass eine bunte Vielfalt entsteht, die jugendbuchtypisch aufgrund des geringen Buchumfanges schnell abgehandelt werden müssen. Die Story ist daher aber auch angenehm vielfältig und bietet noch einiges an Stoff für die Fortsetzung, denn "Der Zauberwald erwacht" ist der erste Band einer Reihe. Sophie und Silvio waren mir so sympathisch, dass ich gern mehr über sie lese.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Mitten hinein in die Wünsche

Zehn Wünsche, sieben Abenteuer und eine sprechende Katze
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Als Ed und Roo Zeit bei der älteren, in ihren Augen langweiligen Nachbarin Miss Filey verbringen sollen, sind sie alles andere als begeistert. Ed, der im Rollstuhl sitzt, ärgert vor allem das fehlende ...

Als Ed und Roo Zeit bei der älteren, in ihren Augen langweiligen Nachbarin Miss Filey verbringen sollen, sind sie alles andere als begeistert. Ed, der im Rollstuhl sitzt, ärgert vor allem das fehlende WLAN. Als er und seine Schwester sich dort über den Gartenzaun hinweg mit dem Nachbarsjungen Willard anfreunden, verspricht das zumindest etwas Abwechslung. Nie hätten die Kinder gedacht, dass das Haus von Miss Filey einen magischen Schatz birgt: Wunscherfüllungskerzen! Doch diese sind von ganz spezieller Natur und schon bald stecken nicht nur die Kinder, sondern auch Miss Filey mitten in haarsträubenden Wünschen...

Schön wenn Kinderbücher wie dieses auch Erwachsenen Spaß machen. Am meisten begeistert hat mich der Kater Atlee, der trotz seiner allgegenwärtigen schlechten Laune mit in die Wünsche gesogen wird und nie um einen süffisanten Spruch verlegen ist. Die ganz nebenbei eingeflochtenen Botschaften, wie selbstverständliche Inklusion und dass sich nicht nur die Kinder, sondern allen voran Miss Filey selbst gehörig weiterentwickeln muss. haben mich berührt. Das ganz Geschehen rund um die Wunschmagie fand ich fantasievoll erdacht.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Konklikte als Einladung mit Schleifchen

Mach's wie die Möwe, scheiß drauf!
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Lea Blumenthal erzählt hier sehr amüsant und einfallsreich aus der Ich-Perspektive von der eigenen Harmoniesucht. Dabei treibt sie es wirklich auf die Spitze und das erste Aha-Erlebnis für mich war, dass ...

Lea Blumenthal erzählt hier sehr amüsant und einfallsreich aus der Ich-Perspektive von der eigenen Harmoniesucht. Dabei treibt sie es wirklich auf die Spitze und das erste Aha-Erlebnis für mich war, dass ich mir doch gar nicht so viel bieten lasse wie gedacht. Das hat auch der im Buch enthaltene Test bestätigt.

Die Autorin hat kein trockenes Lehrbuch verpasst. Vielmehr schildert sie Situationen, anhand derer den Lesenden dann geschickt psychologisches Wissen mit eingeflochtenen Praxistippss vermittelt wird. Diese stammen häufig aus dem Mund ihrer Psychologen-Freundin, die Lea regelmäßig zum Joggen schleppt, was Lea hasst, aber sich nicht zu sagen traut. Ihr Freund Boris ist ein ganz anderer Typ und geht keiner Auseinandersetzung aus dem Weg.

Was zunächst wirkt, wie lediglich gekonnt erzählte Anekdoten, ist tatsächlich sehr strukturiert aufgebaut und entfaltet in meinem Fall anscheinend auch einen nachhaltigen Effekt hin zu mehr Konfliktfähigkeit.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Monströses Berlin

Berlin Monster - Ein Dieb kommt selten allein
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""Jetzt, da sie nicht mehr fliehen, wirken sie auf eine alterslose Art verbraucht, wie es nur Stifs können. Ihre Arme baumeln ohne Spannkraft, und ihre Bewegungen wirken träge und ruckartig, als müssten ...

""Jetzt, da sie nicht mehr fliehen, wirken sie auf eine alterslose Art verbraucht, wie es nur Stifs können. Ihre Arme baumeln ohne Spannkraft, und ihre Bewegungen wirken träge und ruckartig, als müssten sie sich bei jedem Schritt erst von den Spinnfäden der Ewigkeit lösen."

Im zweiten Band der "Berlin Monster"-Reihe kehren wir zurück in ein alternatives Berlin, in dem sich durch Strahlung die Stifs manifestiert haben. Stifs von Superstition oder auch Abergläubige, eine Vielfalt von Wesen aus Märchen, Legenden und Ähnlichem. Doch nicht nur Wesen haben sich manifestiert, sondern auch legendäre Artefakte mit gewaltigen Kräften. Privatermittlerin Lucy besitzt die Fähigkeit, die übernatürliche Omega-Strahlung wahrzunehmen. Bei einem Auftrag im berühmten Pergamon-Museum geschieht ein Diebstahl und Lucy gerät selbst unter Verdacht. Zudem verschwindet ihr Mitbewohner, der Dämon Aki, und auch Feenkönigin Maeve treibt weiterhin ihr eigenes Spiel...

Wieder habe ich Kim Rabes Einfallsreichtum wirklich bewundert. Mich als gebürtige Berlinerin beeindruckt zusätzlich, wie wunderbar authentisch sie Berliner Lokalkolorit einbringt und Bekanntes so eindrucksvoll verfremdet, dass es passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Maeves Hof war so fantasievoll dargestellt, dass es im Kontrast zum modernen Berlin besonders bemerkenswert ist. Lucy war für mich wieder eine so plastische Ermittlerin, dass es meinetwegen noch zahlreiche Bände mit ihr geben könnte. Auch Aki bringt noch eine Menge Potenzial unerzählter Geschichten mit. So lasse ich mir Berlin gern gefallen!

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