Nordische Saga mit anderem Blickwinkel
SchildmaidIm Stil einer alten nordischen Saga erzählt das Autorenduo hier ein Abenteuer aus der Wikingerzeit. Ungewöhnlich und interessant ist, dass hier keine männlichen Krieger zu einer großen Fahrt aufbrechen, ...
Im Stil einer alten nordischen Saga erzählt das Autorenduo hier ein Abenteuer aus der Wikingerzeit. Ungewöhnlich und interessant ist, dass hier keine männlichen Krieger zu einer großen Fahrt aufbrechen, sondern fast nur Frauen bzw. diverse Protagonisten, die ausziehen, der eigenen Unterdrückung zu entfliehen, aber wie auf klassischen Heldenreisen üblich, auch um die Welt zu retten.
Das Buch hat mich zunächst über weite Strecken begeistert. Es ist gewandt formuliert und bot mir interessante magische Aspekte. Dass die Schar der Schiffsreisenden fast 20 Personen umfasst, führte aber dazu, dass nur wenige Protagonistinnen letztlich ein wirkliches Eigenleben entfalten konnten. Die Personen, die dann in der Erzählung im Fokus standen, waren aber ausgerechnet diejenigen, die mich weniger faszinierten als die, die bloße Randfiguren blieben. Letztendlich wurde bei den Hauptfiguren sehr viel Wert auf Diversität gelegt, so dass Liebe zwischen Männern und Frauen wie nicht existent wirkte. Paradoxerweise entstand gerade dadurch bei mir persönlich nicht der Eindruck von Vielfalt. Vielmehr waren nahezu alle traditionell männlichen Figuren eigentlich Antagonisten, was mir selbst für die damalige Zeit etwas nicht differenziert genug geschildert war.