Von diesem stabilen Pappbilderbuch ist mein zweijähriger Neffe immer wieder fasziniert. Es ist eine schöne Idee, in Wendetechnik Hunde und Katzen vorzustellen. Mein Neffe ist bereits ein großer Tierfan ...
Von diesem stabilen Pappbilderbuch ist mein zweijähriger Neffe immer wieder fasziniert. Es ist eine schöne Idee, in Wendetechnik Hunde und Katzen vorzustellen. Mein Neffe ist bereits ein großer Tierfan und hat Katzen zu Hause, kennt Hunde aber nur vom Sehen. Beide Geschichten gefallen ihm sehr und er möchte das Buch immer wieder vorgelesen bekommen, sieht sich aber auch selbst die hübschen Tierbilder an.
Dass Hunde und Katzen sich nicht spinnefeind sein müssen, zeigt das Buch wunderbar. Sehr schön ausgedacht ist, wie die Geschichten ineinander übergehen, vom tagaktiven Hund zur nachtaktiven Katze oder auch umgekehrt. Und mit diesen beiden Tierarten hört das Buch noch nicht auf, sondern hat noch einige mehr zu bieten als der Titel verrät. Ich denke, dass das Buch noch eine ganze Weile Freude bereiten wird, es wird wirklich nicht schnell langweilig.
Auch wenn sich Brielle zum Beginn des Buches auf doppelte Weise in der Hölle findet (physisch und psychisch, weil sie erfährt, dass Freunde und Familie, allen voran ihr Liebster Lincoln, sie für tot halten) ...
Auch wenn sich Brielle zum Beginn des Buches auf doppelte Weise in der Hölle findet (physisch und psychisch, weil sie erfährt, dass Freunde und Familie, allen voran ihr Liebster Lincoln, sie für tot halten) hieß es für mich zunächst aufatmen. Die Hölle lieferte endlich etwas Atmosphäre und die eingesperrte Brielle führte zwangsläufig zu einer Reduzierung des zumindest im zweiten Band irrwitzigen Erzähltempos. Auch wenn man aus manchen Szenen noch viel mehr hätte machen können, wurden angenehme Erinnerungen an den Auftaktband wach. Aber ich habe eben meine Erwartungen an die Reihe auch deutlich reduziert.
Mit der zweiten Hälfte des Buches wurden leider die Fehler aus Teil 2 der Serie wiederholt. Vieles wurde nur noch angerissen, Probleme lösten sich unvermutet in Luft aus und es macht sich gegen Ende sogar Kitsch breit, der nicht eben origineller Romantasy würdig wäre. Dabei mag ich die Serie eigentlich, weil sie dämonische Urban Fantasy bietet und eben nicht zur Romantasy gehört. Warum die zweite Hälfte so unfertig wirkt, wurde mir klar, als ich erfuhr, dass es im amerikanischen Original einen noch kürzeren Teil 3,5 geben wird, der diese Erlebnisse aus Lincolns Sicht schildert. Warum der dortige Verlag das für eine gute Idee hält und damit wohl zwangsläufig auch den deutschen Markt bindet, kann ich mir nur mit kommerziellen Gründen erklären. Hätte man alles im vorliegenden Buch zusammengefasst, es hätte sich wohl trotz der viel zu impulsiven Protagonistin Brielle ein rundes Werk ergeben können. Und so verschenkt nicht nur die Autorin bei der Erzählung unnötig Potenzial. Wie schade!
In Wirklichkeit heißt der Spruch auf dem Cover, liebe mich, wenn du dich traust. Es ist so unendlich schade, dass der Inhalt nicht hält, was die wunderschöne Aufmachung mit dem blutroten Buchschnitt verspricht. ...
In Wirklichkeit heißt der Spruch auf dem Cover, liebe mich, wenn du dich traust. Es ist so unendlich schade, dass der Inhalt nicht hält, was die wunderschöne Aufmachung mit dem blutroten Buchschnitt verspricht. Das Buch ist ein wahres Schmuckstück. Schreibstil, Protagonisten und Handlung lassen leider in keiner Weise erkennen, dass die Autorin - laut Klappentext - einmal Englischprofessorin war. Ich bin vor allem Urban Fantasy Fan, weswegen ich bei Romantasy sowieso immer Abstriche mache. Ersteres bietet in der Regel viel Handlung, während letzteres im weniger guten Fall lange auf der Stelle tritt und nur um den Tanz des künftigen Liebespaares zwischen Annäherung und Rückzug kreist. So geschieht es leider auch in diesem Roman. Dennoch hätte man aus dieser Idee eines Eliteschlosses in Alaska, besucht von Schülern unterschiedlicher übersinnlicher Arten, so viel mehr machen können. Selbst wenn hier - wieder einmal - das neue, nichtsahnende Mädchen, Grace, nach dem Tod ihrer Eltern mitten hinein gerät und zunächst gar nicht ahnt, dass weder ihre Mitschüler noch Onkel und Cousine Menschen sind.
Über eines habe ich mich wirklich geärgert: Die Autorin orientiert sich offen an den Ideen anderer oder wirft mit Klischess um sich. Das wird nicht besser, wenn man die Twilight-Bücher oder die Serie Legacies am Rande in die Handlung integriert oder Ich-Erzählerin Grace betonen lässt, dass sie doch keine Figur in einem Young Adult-Roman ist, es doch nicht sein könne, dass sie gleich in der ersten Nacht am neuen Ort von Mobbern aufs Korn genommen wird wie in jedem schlechten Film oder der Schulschwarm Jaxon von ihr kritisiert wird, seine Komplimente seien typische Klischees und überhaupt nicht originell. Denn so ist es leider tatsächlich.
Grace begegnet Jaxon, wunderschön und gefährlich. Aber kann sie ihm trauen? Unterrichtsszenen gibt es kaum, denn Grace ist fast nur noch verletzt. Wer steckt hinter all den Geschehnissen, die wohl doch keine Unfälle sind?
Leider gibt es auch sprachliche Tiefpunkte: Meine Favoriten: "dahinschmelz", wie in einem schlechten Chat, nur dass das leider im Erzählfluss auftaucht. Zudem habe ich noch nie so häufig die Wiedergabe belangloser Chat-Nachrichten erlebt. Und fünfmalige Wiederholungen von "Oh mein Gott" werden auch dadurch nicht besser, dass sie mal korrekt, dann in einem Wort oder mit einem Punkt nach jedem Wort geschrieben werden.
Grace, am Anfang noch nicht auf den Mund gefallen, mutiert sehr schnell zur emotionalen Reife einer Zehnjährigen, obwohl sie bereits 16 Jahre alt ist. Zudem entwickelt sie eine anachronistische, fast masochistische Ader, die einem heutigen Teenager-Mädchen nicht gut zu Gesicht steht. Wie sehr ich unter ihr als Erzählerin gelitten habe, ist mir vollends klar geworden, als zum Schluss ein paar Kapitel aus Jaxons Sicht auftauchen, die die Handlung an neuralgischen Punkten aufgreifen und einige Erklärungen verspätet nachliefern. Dies ist ein seltsamer, ungelenker Kunstgriff, den echte Erzählerinnen nicht nötig haben sollten.
Verblüffenderweise funktioniert das Buch trotz all dieser Widrigkeiten über weite Strecken ganz gut und ich möchte auch dennoch erfahren wie es weitergeht, was ich mir selbst nicht recht erklären kann. Allerdings hoffe ich wirklich, dass Jaxon die Geschichte weitererzählt.
Ist eine Spezies wirklich die intelligenteste der Erde, wenn sie ihre eigene Lebensgrundlage und die aller anderen auf diesem Planeten zerstört? Dieser wichtigen Frage geht Dr. Eckart von Hirschhausen ...
Ist eine Spezies wirklich die intelligenteste der Erde, wenn sie ihre eigene Lebensgrundlage und die aller anderen auf diesem Planeten zerstört? Dieser wichtigen Frage geht Dr. Eckart von Hirschhausen in diesem außerordentlichen Buch nach. Auch wenn mir vorher schon der Klimawandel stets präsent war - kann man doch hier in Brandenburg aufgrund der zunehmenden Dürre unmöglich noch die Augen davor verschließen - ist mir erst jetzt das volle Ausmaß dieser menschengemachten Klimakatastrophe erschreckend bewusst geworden. Vor allem war mir nicht klar, dass die unmittelbar bevorstehenden Jahre darüber entscheiden werden, ob die Menschen künftig überhaupt noch menschenverträgliche Temperaturen erleben wird. Lese ich manche Rezensionen auf einigen Plattformen, die noch immer behaupten, es gebe keine wissenschaftlichen Beweise für die nicht nur vom Autor vertretenen Thesen, beschleicht mich leider Skepsis, was unsere Zukunft angeht.
Dr. von Hirschhausen macht dieses unglaublich ernste Thema in dem ihm eigenen Stil auf so angenehme Art und Weise plastisch, dass ich vieles wohl nie wieder vergessen werden. Dabei ist manches für mich als Tierfreundin, die sich ein Leben ohne eine tierische Familie gar nicht vorstellen will, durchaus auch mal schwierig zu verdauen. Denn natürlich hat auch die private Tierhaltung einen Anteil an der Misere. Dass natürlich die Massentierhaltung und der menschliche Fleischkonsum viel schwerer wiegen, ist für mich als fast lebenslange Vegetarierin da nur ein bedingter Trost. Aber komplexe Probleme müssen eben komplex betrachtet werden.
Optisch ist das Buch, das wunderbar dick und schwer in der Hand liegt, ein Genuss. Besonders gefällt mir der farbige Buchschnitt, der zur Veranschaulichung vom kühlen Blau in immer dramatischeres Rot übergeht. Besser kann man es nicht illustrieren, finde ich.
Dies war mein erstes Buch von Bernhard Hennen. Ich bin schon so lange Fantasyfan, dass ich mich mittlerweile mehr der Urban als der High Fantasy zugewandt habe. Kann ein Buch in Tolkienscher Tradition ...
Dies war mein erstes Buch von Bernhard Hennen. Ich bin schon so lange Fantasyfan, dass ich mich mittlerweile mehr der Urban als der High Fantasy zugewandt habe. Kann ein Buch in Tolkienscher Tradition mit herkömmlichen Fantasypersonal wie Elfen, Trollen und Zwergen für mich heute noch funktionieren, habe ich mich gefragt. Und wie es kann. Zumindest wenn der Autor Hennen heißt, Germanist ist und zusätzlich mit Kobolden, Chimären, Himmelsschlangen und einem überaus plausiblen, fesselnden Magiesystem aufwartet.
Dass dieser Geschichte einige andere vorausgingen, habe ich zwar gemerkt. Dennoch konnte ich mich problemlos zurechtfinden, auch dank des Glossars und des Personenverzeichnisses am Schluss. Die Geschichte um die Elfenfürstin Alathaia, der die Elfenkönigin Emerelle eine Meuchlerin auf den Hals hetzt, ist so facettenreich wie spannend, denn mit ihr sind zahlreiche Schicksale verknüpft. Und Alathaia flieht mit einer schar faszinierend gestalteter Gefährten an einen Ort, dessen Beschreibung vor Einfallsreichtum nur so strotzt.
Ich bin nun sicher, dass ich die übrigen Elfenromane des Autors ebenfalls kennenlernen möchte. Vor allem seine Drachenelfen machen mich neugierig. Außerdem hat er mir hier ein einfach wunderbares Zitat geliefert, das im wirklichen Leben leider oft verwendet werden kann: "Sie waren eben Trolle. Man konnte mit ihnen nicht reden."