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Veröffentlicht am 07.05.2021

Wächter des Abgrunds

Jenseits des Abgrunds
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Unmittelbar vor der Lektüre dieses Buches hat mich "Der Sternenfänger" vom gleichen Autorenteam regelrecht bezaubert. Umso höher waren meine Erwartungen. Mit Ausnahme des traumhaften Buchumschlages konnte ...

Unmittelbar vor der Lektüre dieses Buches hat mich "Der Sternenfänger" vom gleichen Autorenteam regelrecht bezaubert. Umso höher waren meine Erwartungen. Mit Ausnahme des traumhaften Buchumschlages konnte mich aber dieses weitere Buch leider nicht überzeugen.

Toni ist ein erfolgreicher, aber unglücklicher Geschäftsmann, der seiner Familie entfremdet ist. Nach dem Tod seines Bruders hinterlässt dieser Toni Anweisungen, die Asche an einer bestimmten Stelle in den kalifornischen Bergen zu verstreuen. Toni verliert dort nicht nur die Urne, sondern trifft auf Kosei-san, der sich selbst Wächter des Abgrunds nennt und es sich zur Aufgabe gemacht, Selbstmorde an einer berüchtigten Klippe zu verhindern.

Kosei-san unterhält Toni mit Geschichten seiner Rettungsmissionen. Zudem findet Toni Kosei-sans Tagebuch und liest es einfach, während er zwischendurch versucht, die Urne wiederzufinden. Währendessen begegnet er der geheimnisvollen Esmeralda.

Leider bleiben alle Figuren blass und wenig sympathisch, ihre Handlungen zum Teil rätselhaft. Im letzten Drittel des Buches gibt es auf einmal relativ drastische, ungelenk geschilderte Sexszenen, die zum Rest der Story gar nicht passen wollen.

Die weisen Botschften, die sich wohl in Kosei-sans Erzählungen verstecken, bleiben derart an der Oberfläche, dass ich sie nicht wahrgenommen habe und auch keine Lehren daraus ziehen konnte.

Das Buch ist als Roman gestaltet, erreicht aber in erzählerischer Hinsicht nicht die Klasse eines guten Romans. Schade!

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Ambivalente Fantasy

The Second Princess. Vulkanherz
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Selten sind in einem Buch für mich Lesefreude und Enttäuschung so zusammen gekommen wie hier.

Saphina ist die zweite unbedeutende Prinzessin auf einer karibischen Vulkaninsel. Ich musste mich zunächst ...

Selten sind in einem Buch für mich Lesefreude und Enttäuschung so zusammen gekommen wie hier.

Saphina ist die zweite unbedeutende Prinzessin auf einer karibischen Vulkaninsel. Ich musste mich zunächst in der Story zurechtfinden, da das Cover Fantasy vermittelt, ich dann aber in eine Art alternative Realität geriet, in der eben ein solches Inselkönigreich in der Gegenwart existiert. Die erhoffte Fantasywelt betreten wir dann erst im letzten Drittel des Buches, in der die Autorin plötzlich ein wahres Feuerwerk an Ideen zündet. Was für ein Bich hätte es werden können, wenn sie sich dazu schon früher aufgerafft und Saphina sich nicht vorher vorranig mit ihren Kleidern, Familienschwierigkeiten und Launen befasst hätte. Aber selbst im letzten Drittel bleibt die Autorin fantasievolle Beschreibungen und atmosphärische Dichte schuldig. Aus ihren Dämonencharakteren und der exotischen Insel hätte man so viel herausholen können!

Das größte Manko der Geschichte sind aber Saphina und Dante, der Adlige, der zu Saphinas Ausbildung in geheimen Künsten abgestellt wird. Keiner mochte bei mir Sympathie oder Faszination zu wecken. Vor allen Saphina trifft angesichts der auftretenden Bedrohung ihres Volkes durch Dämonen Entscheidungen, die mich sprachlos gemacht haben.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Märchenzauber

Das Mädchen und der flüsternde Wald
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"Monster und Geheimnisse tanzten in seinen Wörtern und Abenteuer tropften von seiner Zunge."

Das ist zweifellos beides auch bei der Autorin der Fall, die mich mit ihrem Buch mühelos bezaubert und restlos ...

"Monster und Geheimnisse tanzten in seinen Wörtern und Abenteuer tropften von seiner Zunge."

Das ist zweifellos beides auch bei der Autorin der Fall, die mich mit ihrem Buch mühelos bezaubert und restlos überzeugt hat.

Jankas Herkunft ist geheimnisumwittert. Sie lebt mit ihrer Pflegemutter in einem kleinen Dorf, ist aber schon als Mädchen viel stärker und größer als jeder andere. Obwohl sie in dem jungen Sascha und dem Waldläufer Anatoly gute Freunde hat, fühlt sie sich nirgends zugehörig. Da ist es alles andere als hilfreich, dass ihr eines Tages die Beine eines Bären wachsen. Verstört flieht Janka mit ihrem Hauswiesel Mäusefänger in den funkelnden Schneewald, auf der Suche nach Heilung und ihrer wahren Familie.

Was folgt, ist so märchenhaft schön, geschickt konstruiert und atmosphärisch dicht und tiefgründig erzählt, dass es auch für Erwachsene eine wahre Lesefreude ist. In die Handlung eingestreut sind immer wieder Märchen, die Janka unterwegs erzählt bekommt oder die sie von dem Waldläufer Anatoly einst erfahren hat und nun an Mäusfänger weitergibt. Nach und nach erschließt sich, zunächst fast unbemerkt, gerade aus diesen Märchen und den unglaublich phantasievollen Abenteuern, die Janka erlebt, ihre Herkunft.

Dabei steht Janka bald nicht nur Mäusfänger zur Seite, sondern eine ganze Tierschar und schließlich sogar ein hühnerbeiniges Hexenhaus samt Baba Yagas. All dies ist so liebevoll und originell gestaltet und erzählt, dass ich wohl nicht nur an den literarischen Herzensbrecher Mäusefänger noch lange denken werde.

Selten hat mich auch das Ende eines Buches derartig überzeugt. Hier ist nichts klischeehaft oder süßlich, sondern regt zum Nachdenken und reifen an. Wie überhaupt das ganze Buch ein Plädoyer ist für Freundschaft und Zusammenhalt trotz aller Unterschiede, ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Cozy cat crime

Die Katze und die Leiche in der Scheune
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Sofern Clarice Beech als Ermittlerin in Serie gehen sollte, könnte sich für mich eine würdige Nachfolge für die Mrs. Murphy Katzenkrimis von Rita Mae Brown gefunden haben.

Dass die Autorin sich auch privat ...

Sofern Clarice Beech als Ermittlerin in Serie gehen sollte, könnte sich für mich eine würdige Nachfolge für die Mrs. Murphy Katzenkrimis von Rita Mae Brown gefunden haben.

Dass die Autorin sich auch privat mit Tieren gut auskennt, merkt man ihrer Protagonistin Clarice wohltuend an. Diese engagiert sich wie die Autorin im Tierschutz. Als sie beim Versuch, einen streunenden Kater wieder einzufangen, unsanft in einer Scheune auf einer weiblichen Leiche landet, lässt sie es sich nicht nehmen, selbst in die Ermittlungen einzusteigen. Dabei stiehlt sie ihrem Rick, dem zuständigen Polizeibeamten, äußerst locker die Show.

Als sich die Identität der ermordeten Dorfbewohnerin als falsch erweist, muss Clarice nach und nach einsehen, dass durchaus ihr nahestehende Personen in die Tat verwickelt sein könnten..

Der Krimi punktet mit englischem Landleben, Charme und einer Fülle an Charakteren, die durchaus ein Verzeichnis der Menschen und Tiere verdient hätte. Die Verbrechensauflösung ist so komplex, dass man darauf kaum kommen kann. Auch dies war für mich ein Pluspunkt, da es mir in Büchern oft gelingt, zu viel vorauszuahnen. Die kriselnde Ehe von Clarice und Rick war ein weiterer faszinierender Erzählstrang, wie mich überhaupt die zum Teil liebenswert kauzigen Figuren überzeugt haben. Einzig die schließlich auch titelgebenden Katzen hätten noch mehr Profil bekommen können. Clarices Hunde stehlen ihnen doch immer mal wieder die Show.

Dafür gefallen mir die Cover-Katzen umso mehr. Raffiniert ist auch der vorn auf dem Buch im ländlichen Idyll mit Katze versteckte Hinweis auf einen Kriminalfall.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

All you need is love

Der Sternenfänger
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Wer vom kleinen Prinzen berührt wurde, wird auch dieses Buch in sein Herz schließen. Die märchenhafte kurze Erzählung vom Weisenjungen Michel, der zum Sternenfänger wird, um seine geliebte Freundin Eli ...

Wer vom kleinen Prinzen berührt wurde, wird auch dieses Buch in sein Herz schließen. Die märchenhafte kurze Erzählung vom Weisenjungen Michel, der zum Sternenfänger wird, um seine geliebte Freundin Eli zu retten, wird vom Autorenduo mit leichter Hand geschildert und birgt doch viel Stoff zum Nachdenken und lange Nachwirken.

Als Eli schwer erkrankt, bekommt Michel die Aufgabe, zehn Arten der Liebe zu finden und den Liebenden ein sternförmiges Stoffstück zu entwenden. Nur ein daraus geflicktes Herz kann Eli wieder gesunden lassen. Auf seiner Suche lernt Michel viel über das Leben und Liebe und die Leser lernen mit ihm.

Nach meinem Gefühl hätte das Buch ruhig einige Seiten mehr haben dürfen. Es ging mir wirklich zu Herzen, ohne in den Kitsch abzugleiten und hat mich neugierig auf weitere Bücher der Autoren gemacht.

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