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Veröffentlicht am 07.03.2021

Interessanter Einblick

Ayurveda für Tiere
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Ich kenne mich schon lange auf Gebieten der Schulmedizin, aber auch der Naturheilkunde bei Hund, Katze und Pferd gut aus. Das Konzept der Alternativmedizin Ayurveda blieb mir dagegen immer fremd und exotisch. ...

Ich kenne mich schon lange auf Gebieten der Schulmedizin, aber auch der Naturheilkunde bei Hund, Katze und Pferd gut aus. Das Konzept der Alternativmedizin Ayurveda blieb mir dagegen immer fremd und exotisch. In dem vorliegenden Buch wurde es mir nun konkret und anschaulich erläutert.

Das Buch ist mit seinen vielen schönen Farbfotos der drei Tierarten sowie der ayurvedischen Behandlungsformen und Nahrungsergänzungen äußerst schön anzusehen und sehr übersichtlich gegliedert. Nach einer allgemeinen Einführung mit Konstitutionstest zu den drei Formen Vata, Pitta und Kapha erhält man Erläuterungen zu Haltung, Behandlung und Fütterung bei Hunden, Pferden und Katzen nach ayurvedischen Prinzipien. Dabei wird zu Recht immer wieder betont, dass Katzen auf vieles in der Fütterung anders reagieren als Hunde und Katzen. Das schmälert aber für mich die Anwendungsmöglichkeit bei meinen beiden Katern erheblich. Zwar bin ich mit Hunden aufgewachsen, kann aber berufsbedingt keinen halten. Meine Pferde sind äußerst mäkelig, was Nahrungsergänzungen angeht und lassen in Zweifel dann den ganzen Eimer stehen. Für mich persönlich ist daher die Anwendungsmöglichkeit beim Fütterneher gering. Überraschend war für mich, dass Ayurveda eigentliuch eine ganzes Lebenskonzept ist, dass eine artgerechte Haltung mit einschließt. Diese ist bei meinen Tieren aber bereits so optimal wie möglich.

Ich denke, dass Hundebesitzer wahrscheinlich den größten Nutzen aus dem Buch ziehen können, da viele Hunde meiner Erfahrung nach am ehesten dazu neigen, ihr Fressen unkritisch zu verschlingen.

Zu den einzelnen Nahrungsergänzungen, deren Namen ich zum Teil noch nie gehört hatt, hätte ich mir mehr Informationen gewünscht. Insgesamt habe ich aber äußerst interessante Einblicke in die ayurvedische Heilkunst und ihre Anwendung bei Tieren erhalten.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Luftmaschen

Celestial City - Akademie der Engel
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Als der erste Band der Reihe „Celestial City“ erschien, war ich wirklich begeistert. Ich liebe Urban Fantasy mit Dämonen, da diese Fantasy-Figuren für mich noch nicht so verbraucht sind und viel Potenzial ...

Als der erste Band der Reihe „Celestial City“ erschien, war ich wirklich begeistert. Ich liebe Urban Fantasy mit Dämonen, da diese Fantasy-Figuren für mich noch nicht so verbraucht sind und viel Potenzial bergen. Die Geschichte um die junge Brielle, die in einer fast postapokalyptischen Welt aus der dämonenregierten Demon City ihren Weg an die Fallen Academy der Engel findet, hatte mich auch überzeugt. Zumal Brielle als sogenannte Celestial mit schwarzen Flügeln genug Spannung bot, wohin sie sich entwickeln würde, da sie sowohl von den Erzengeln als auch von Lucifer mit konfliktträchtigen Gaben bedacht zu sein schien.

Leider kann jedoch dieser zweite Teil nicht mit dem ersten mithalten. Schon von außen fällt auf, dass die Geschichte vergleichsweise schmal gehalten wurde. Sie kämpft sehr stark mit den typischen Schwächen eines Trilogie-Mittelteils, der zwangsläufig zum Ziel hat, das Finale hinauszuzögern. So massiv wie hier habe ich es aber bisher selten erlebt. Streckenweise hatte ich fast das Gefühl, einer Ideensammlung zu folgen, für die erst noch ein roter Faden gefunden werden muss, so als wäre alles aus Luftmaschen gehäkelt. Die Erzählung erfolgt zeitweise im Zeitraffer, indem Ich-Erzählerin Brielle Szenen, denen man gern ausführlich gefolgt wäre, quasi kurz für die Leserschaft zusammenfasst. Dass sich die Ereignisse rund um den Versuch, Brielles Mutter aus Demon City zu befreien, die Verwandlung ihres Bruders Mikey, eine Entführung usw. zusammenhanglos und manchmal auf wenigen Seiten zusammengefasst überschlagen, ist auch kein Trost.

Was ist hier nur passiert? Musste die Autorin innerhalb weniger Wochen etwas zusammenschustern? Auch ihre Protagonisten wissen diesmal weniger zu überzeugen als im vorangegangenen Teil, denn sie scheinen sich eher zurück zu entwickeln als zu reifen. Ich mag die Serie noch immer und werde ihr weiter folgen, da mich das Worldbuilding überzeugt hatte und das Buch deswegen trotz aller Kritikpunkte oft Spaß macht zu lesen. Ich hoffe jedoch, dass Celestial City wieder zu alter Form zurückfindet. Die vier Sterne gelten der Serie in ihrer Gesamtheit.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Bohemian Rhapsody

Sommer der Träumer
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Ich bin keine großer Klappentext-Leserin, da dieser häufig zu viel verrät. Hier wünsche ich mir ausnahmsweise einmal, an dieser Stelle aufmerksamer gewesen zu sein. Für mich war die Geschichte einer Gruppe ...

Ich bin keine großer Klappentext-Leserin, da dieser häufig zu viel verrät. Hier wünsche ich mir ausnahmsweise einmal, an dieser Stelle aufmerksamer gewesen zu sein. Für mich war die Geschichte einer Gruppe Bohemiens aus aller Welt, die 1960 einen flirrend heißen Sommer auf der griechischen Insel Hydra verbringen, ein rein fiktives Werk. Dass es sich bei dem Protagonisten Leonard um den berühmten Musiker Cohen handelt, habe ich daher erst begriffen, als ziemlich gegen Ende sein Nachnahme genannt wurde. Die übrigen tatsächlich existierenden Autorinnen und Autoren wie Marianne Ihlen oder Axel Jensen waren mir schlichtweg nicht bekannt, so dass ich sie nicht als real existent einordnen konnte. Das finde ich im Nachhinein etwas schade. Auch ein erklärendes Nachwort, welche Protagonisten und Ereignisse rein fiktiv sind, hätte ich mir gewünscht.

So habe ich also den überwiegenden Teil des Romans als eine Geschichte über die Ich-Erzählerin Erica, eine 18jährige Londonerin, gelesen, die nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater bricht und mit Bruder Bobby und erstem Freund Jimmy nach Hydra reist, um Charmian, einer früheren Nachbarin und Freundin ihrer Mutter nahe zu sein. Charmian ist für die orientierungslose Erica eine Art Mutterersatz, die auf Hydra wie eine Inselkönigin residiert, aber mit Kindern, ihrem schwierigen Mann George, einem Schriftsteller, und ihrem eigenem Schreiben jede Menge zu tun hat.

Eigentlich scheint jeder in ihrer großen Truppe eine Art von Kunst auszuüben, und sei es nur die Lebenskunst. Zwischen Hitze, Affären und Dramen scheint Erica stets lediglich eine Art Beobachterin zu bleiben, die selbst das Rampenlicht scheut und gerade die wichtigsten Dinge übersieht.

Trotz atmosphärischer Dichte und steter Faszination durch diesen griechischen Sommer blieb daher gerade Erica für mich manchmal seltsam schemenhaft. Verstrickt in ihre Selbstverliebtheit, plätschern die Dialoge der Künstlerkolonie dahin wie die Wellen vor Hydra. Am Schluss bin ich daher aufgetaucht und habe mir gewünscht, die Autorin hätte mich etwas tiefer eintauchen lassen.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Leichtigkeit und Tiefe

Die Mitternachtsbibliothek
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Matt Haigs Bücher gehen mir jedesmal nahe, aber für die Mitternachtsbibliothek trifft das in besonderem Maße zu. Da ich dem Autor auf Facebook folge, ist mir bekannt, dass er selbst in seinem Leben schwer ...

Matt Haigs Bücher gehen mir jedesmal nahe, aber für die Mitternachtsbibliothek trifft das in besonderem Maße zu. Da ich dem Autor auf Facebook folge, ist mir bekannt, dass er selbst in seinem Leben schwer unter Depressionen gelitten hat. Er weiß also wirklich, wovon er schreibt, als er seine Protagonistin Nora Seed sich das Leben nehmen lässt.

Nora hat das Gefühl, dass ihr Leben nur aus Bereuen besteht. Trotz all ihrer Chancen als Musikerin, Leistungssportlerin, Verlobte usw. hat sie es ihrer Meinung nach nicht geschafft, etwas aus ihrem Leben zu machen. Ihr Bruder kann sie nicht leiden, ihre Verlobung hat sie beendet, sie verliert ihren Job, und als dann auch noch ihr geliebter Kater stirbt, ist es genug. Doch Nora stirbt nicht. Gefangen zwischen Leben und Tod, findet sie sich in der geheimnisvollen Mitternachtsbibliothek wieder. Und jedes Buch bietet die Chance, einen anderem Lebensweg auszuprobieren, zu erfahren, was geschehen wäre, wenn sie damals nicht aus ihrer Band ausgestiegen wäre, ihre Beziehung aufrecht erhalten hätte oder tatsächlich ihrem Traum gefolgt wäre, olympische Schwimmerin zu werden. Für ein perfektes Leben soll sie sich sogar entscheiden können. Aber kann ein Leben tatsächlich perfekt sein, wenn man sich nur zu Gast fühlt? Denn zunächst muss Nora sich zurecht finden, ohne die jeweilige Vergangenheit zu kennen. "Jeder Satz war wie ein Tier, das einem vors Auto lief."
Matt Haig gelingt es, zahlreiche Lebensausflüge ohne jede Längen zu schildern. Mein Buch wimmelt vor Klebezettelchen, denn immer wieder bin ich auf Sätze gestoßen, die mich wirklich berührt haben. "Was ich sagen will, es wäre alles viel einfacher, wenn wir begreifen würden, dass es keine Lebensweise gibt, die gegen Traurigkeit immun macht. Und dass Traurigkeit untrennbar mit Glück verwoben ist. Man kann das eine nicht ohne das andere haben..." Weise Worte, die dennoch fast federleicht daherkommen. Dieses gelungene Mischung aus Leichtigkeit und Tiefe beherrscht Matt Haig wahrlich virtuos.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Wunsch oder Fluch

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von "One True Queen")
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Mit diesem Buch hat es Jennifer Benkau endgültig geschafft, zu meinen liebsten Fantasy-Autorinnen zu gehören. Die One True Queen-Dilogie hatte mir bereits gefallen. Hier kehren wir nun in die Welt von ...

Mit diesem Buch hat es Jennifer Benkau endgültig geschafft, zu meinen liebsten Fantasy-Autorinnen zu gehören. Die One True Queen-Dilogie hatte mir bereits gefallen. Hier kehren wir nun in die Welt von Nemija zurück. Gleichzeitig ist es der Autorin gelungen, sich nach meinem Gefühl noch weiter zu steigern. Schon lange habe ich bei keinem Buch mehr derartig mitgefiebert wie mit der verstoßenen Königstochter Laire und ihrem früheren Geliebten Alaric. Begeistert hat mich auch das Daemareich, ein äußerst düsterer Teil von Nemija, bevölkert von dämonenartigen Wesen, den Daema, Verfluchten und dem dunklen Daema-Lord. Hier landen Menschen, wenn sie von anderen verflucht werden. Werden sie nicht erlöst, werden sie selbst zu Daema. Doch es gibt noch eine Chance, sie vom Daema-Lord zurückzuverlangen, allerdings unter märchenhaft strengen Regeln. Wer sich auf diese Reise macht, riskiert sein eigenen Schicksal.

Dennoch macht sich Laire auf, ihren Verlobten Desmond aus den Fängen des Daema-Lord zu befreien. Wer Desmond verflucht hat und warum, bleibt lange ein Rätsel und hat mich schließlich einmal wirklich überrascht. Laire und ihren Freunden Vika und Jero schließt sich ausgerechnet Alaric an, der einst Laire unter mysteriösen Umständen das Herz gebrochen hat. Alaric trägt schwer an eigenen Plänen und Zaubern. Kann Laire ihm dennoch trauen? Und das im Daemareich, in dem Wünsche Wirklichkeit werden können und Fluch oder Wunsch manchmal kaum zu unterscheiden sind...

"Sorg dich nicht", sagte Jero schlicht. "Achte auf deine Ängste, damit sie nicht wie Wünsche klingen."

Ich gehöre nicht zu den euphorischen Rezensenten, die das inflatiönär schreiben, aber hier muss ich es auch einmal tun: Ich liebe das Buch! Alaric und Laire sind mir ans Herz gewachsen und ich kann den zweiten Teil kaum erwartet. Das Ende, das natürlich mit einem atemberaubenden Cliffhanger aufwartet, habe ich ausnahmsweise einmal nicht voraussehen können. Dass Jennifer Benkau auch düstere Welten und gebrochene Helden so wunderbar atmosphärisch dicht zu schildern vermag, hätte ich nicht vermutet. Bitte viel mehr davon!

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