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Veröffentlicht am 15.12.2019

Buddhistische Märchen

Die drei magischen Worte
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David Michies Bücher gefallen mir nicht nur, weil die Katze auf dem Cover meinem Ragdoll Kater zum Verwechseln ähnlich sieht. Auch die darin beschriebene buddhistische Grundhaltung ohne erhobenen Zeigefinger ...

David Michies Bücher gefallen mir nicht nur, weil die Katze auf dem Cover meinem Ragdoll Kater zum Verwechseln ähnlich sieht. Auch die darin beschriebene buddhistische Grundhaltung ohne erhobenen Zeigefinger spricht mich immer wieder an. Nun meldet sich die Katze des Dalai Lama erneut zu Wort und stellt uns im Vor- und Nachwort ihre Lieblings- Gute-Nacht-Geschichten vor. Mit den berühmten titelgebenden drei magischen Worten (es war einmal) beginnen sie zwar nicht, haben aber wie jedes Märchen eine lehrreiche Botschaft. Die Geschichten sind thematisch recht vielseitig angelegt und spielen teils in der westlichen, teils in der östlichen Welt. Sie sind relativ lang gehalten, so dass der Autor sich ausreichend Zeit nehmen kann, die Story zu entwickeln. Am besten gefallen haben mir „Genau so“, „Wenn sie nur sprechen könnten“ und „Die Juweleninsel“. Insgesamt ein klein wenig gestört hat mich, dass vor allem in den Geschichten aus der westlichen Welt manche Klischees bedient werden, ohne sie zu hinterfragen oder zu relativieren. Die Frau seht also am Herd und kocht, der Mann handwerkert. Eine Frau, die lobenswert mit nur drei Katzen aus dem Tierschutz lebt, fällt hier wörtlich augenzwinkernd schon in das „crazy cat lady“-Stereotyp, obwohl sie diesem weder nach Anzahl der Katzen noch nach der Lebensführung irgendwie entspricht.
Das Buch kann, obwohl zuletzt erschienen, problemlos auch als Einstieg in Davids Michis thematisch ähnlich angelegte Bücher dienen, da es unabhängig von den anderen gelesen werden kann.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Sehr schöne Serie

Pferdeflüsterer-Academy, Band 5: Zerbrechliche Träume
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Ich bin ausnahmsweise mit dem fünften Band eingestiegen, obwohl ich das sonst nicht tue. Das Pferde-Abenteuer der jungen Zoe ist in sich abgeschlossen, so dass ich trotzdem meinen Spaß hatte, und das als ...

Ich bin ausnahmsweise mit dem fünften Band eingestiegen, obwohl ich das sonst nicht tue. Das Pferde-Abenteuer der jungen Zoe ist in sich abgeschlossen, so dass ich trotzdem meinen Spaß hatte, und das als schon lange erwachsene Pferdebesitzerin. Das Buch und seine Charaktere haben mir aber so gut gefallen, dass ich die ersten vier Teile auch noch lesen werde.
Zoe besucht mit ihren Freunden die Pferdeflüsterer Akademie Snowfields. Dort hat sie eine besondere Verbindung zum Mustang Shaman aufgebaut. Und auch für Mitschüler Cyprian empfindet sie einiges. Doch dieser muss erfahren, dass sein ehemaliger Appaloosa Eclipse in die Hände eines skrupellosen Rennstall-Besitzers geraten ist. Zoe, Cyprian und Freundin Cathy schmieden sofort einen Plan, wie sie Eclipse retten können...
Die Erzählung wird immer wieder unterbrochen durch kurze Kapitel, in denen aus Eclipses Sicht sein trauriges neues Leben geschildert wird. Dabei fühlt sich die Autorin wirklich authentisch in die wahren Bedürfnisse eines Pferdes ein.
Das Ende des Buches hat mich völlig zufriedengestellt. Ich wünschte nur, die Verlage würden ihren Pferde-Jugendbuch-Autorinnen mehr Seiten gönnen, damit alles weniger schnell runtererzählt werden müsste. Mit dem Titel "Zerbrechliche Träume" konnte ich in Bezug auf den Inhalt nicht allzu viel anfangen. Das hat dem Lesespaß aber keinen Abbruch getan.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Sehr viel Aufräumen

Räuchern, Raunacht, Rituale
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Aufräumen, räuchern und Rituale– eigentlich eine tolle, interessante Kombination. Das Buch ist hochwertig gestaltet, hat aber gleichzeitig eine sehr kühle Ausstrahlung. Alle Fotos, die Wohnsituationen ...


Aufräumen, räuchern und Rituale– eigentlich eine tolle, interessante Kombination. Das Buch ist hochwertig gestaltet, hat aber gleichzeitig eine sehr kühle Ausstrahlung. Alle Fotos, die Wohnsituationen zeigen, sind in sehr minimalistisch gestalten Räumen aufgenommen, die meinen persönlichen Geschmack leider nicht treffen. Mir fehlt einfach die Gemütlichkeit. Zunächst geht es ans Aufräumen und Aussortieren in heimischer Umgebung. Wie bei der bekannten Marie Kondo soll das bleiben, woran das Herz hängt. Dazu gilt es zunächst, zahlreiche Listen aufzustellen und abzuarbeiten. Würde ich so vorgehen, käme ich nicht einmal im Urlaub zum Aufräumen. Auch bin ich so gestrickt, dass mich Listen ungeduldig machen und auf seltsame Weise in die Kindheit zurück versetzen. Bei mir geht so etwas viel flotter. Marie Kondo ist für mich zugegebenermaßen kein Vorbild, denn sie wirkt auf mich eher zwanghaft. Insofern haben mir die Kondo-Anklänge nicht gefallen. Ihr Ansatz ist mir auch zu verschwenderisch im Umgang mit Ressourcen.
Über den keltischen Jahreskreis erfährt man relativ wenig, ebenso wie über die Raunächte. Meinem Eindruck nach gehen hier munter verschiedene mythologische Kreise durcheinander. Wenn man sich wie ich mit allen tiefergehend beschäftigt hat, erfährt man nichts Neues, denn alles wird sehr knapp dargestellt.
Nach dem Aufräumen geht es ans Räuchern und Durchführen der Rituale. Wer erstmals räuchert, wird bezüglich der Wahl des Räucherwerks ziemlich allein gelassen.
Insgesamt ging es mir im Buch zu viel ums Aufräumen, während der eigentliche spirituelle Anteil eigenartig blass und oberflächlich blieb. Leider hat mich das Buch entgegen dem positiven ersten Eindruck eher enttäuscht. Trotz der originellen Kombination der unterschiedlichen vertrauten Thematiken ist für mich leider nicht der erwartete Mehrwert entstanden.

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Veröffentlicht am 01.12.2019

Wellness ganz anders

Neun Fremde
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Der Begriff Pageturner ist ja leider überstrapaziert, aber Liane Moriarty hat mich gleich an die Seiten gefesselt. Neun Fremde - da dachte ich, wenn ich das Buch neben einem langen Arbeitstag lese, werde ...

Der Begriff Pageturner ist ja leider überstrapaziert, aber Liane Moriarty hat mich gleich an die Seiten gefesselt. Neun Fremde - da dachte ich, wenn ich das Buch neben einem langen Arbeitstag lese, werde ich Probleme haben, sie zu Beginn auseinander zu halten. Weit gefehlt! So behutsam, einprägsam und interessant hat für mich noch kein Autor bisher ein größeres Ensemble an Protagonisten eingeführt. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich Probleme, mir die Namen zu merken oder musste mich fragen: Wer war das jetzt nochmal? Vorangestellt ist zudem ein raffinierter Prolog, dessen Bedeutung sich erst im Laufe der Geschichte erschließt.

Wichtigste Protagonistin war für mich die Autorin Frances. Betrogen von einem Heiratsschwindler und vom Verlag kaltgestellt, will sie ihre wunde Seele in einem Wellness-Ressort kurieren.Genau wie acht andere Menschen, die sich mit Ausnahme eines Ehepaares bisher nicht kannten. Sie alle bringen ihre Geheimnisse und Probleme mit ins Ressort. Schon bald müssen sie erkennen, dass sie an einem Ort gelanden sind, dessen Methoden durchaus polarisieren...

Man kann sagen, dass der Roman immer mehr Thrilerelemente bekommt. Ich hätte vor Spannung am liebsten immer nur weitergelesen und war begeistert von den überraschenden Wendungen. Ich bin sicher, dass ich das nächste Buch der Autorin ebenfalls lesen werde.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Magische Zwillinge

Rulantica (Bd. 1)
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Ich gestehe, dass ich altersmäßig nicht mehr zur Zielgruppen des Kinderbuches gehöre. Aber ich bin Fantasyfan, liebe nordische Mythen und Meerwesen. Das wunderhübsche Cover hat mich einfach in seinen Bann ...

Ich gestehe, dass ich altersmäßig nicht mehr zur Zielgruppen des Kinderbuches gehöre. Aber ich bin Fantasyfan, liebe nordische Mythen und Meerwesen. Das wunderhübsche Cover hat mich einfach in seinen Bann gezogen und ich war begeistert, dass das Buch innen genauso schön gestaltet ist. Das ist wirklich herausragend, farbig und awechslungsreich.

Auch die Geschichte vom Meermädchen Aquina, die schon immer das Gefühl hatte, dass sie irgendwie anders ist, hat mich gleich überzeugt. Sie findet heraus, dass sie einen Zwillingsbruder hat, doch dieser ist verblüffenderweise der Menschenjunge Mats. Schon bald müssen beide fest zusammenhalten, den die Inselwelt Rulantica ist durch einen mächtigen Fluch in Gefahr. Doch sind die Zwillinge wirklich die Retter oder selbst eine Gefahr?

Wie schön, dass die Geschichte sicher noch Stoff für einige Bände bietet.