Rückkehr zur Chronik
Der Klang der TäuschungMit „Klang Der Täuschung“ bietet sich noch einmal die Chance in die Welt der „Chronik der Verbliebenen“ zurückzukehren, diesmal im Rahmen eines Zweiteilers, wodurch der typische handlungsarme Mittelteil ...
Mit „Klang Der Täuschung“ bietet sich noch einmal die Chance in die Welt der „Chronik der Verbliebenen“ zurückzukehren, diesmal im Rahmen eines Zweiteilers, wodurch der typische handlungsarme Mittelteil hoffentlich vermieden werden kann. Im ersten Teil erfährt man erfreulicherweise, wie es den Hauptakteuren der ersten Reihe weiter ergangen ist.
Der vorliegende erste Teil des Zweiteilers setzt einige Jahre später ein und präsentiert mit dem Clanführer Jase Ballenger und der Diebin Kazi zwei neue Hauptcharaktere. Ich habe ein Weilchen gebraucht, um mit beiden warm zu werden, denn auch wenn Kazi, nachdem sie von Königin Lia aus ehemaligem Elend errettet wurde, nun in ihrer Garde dient, kann sie doch von Diebereien nicht lassen. Jase, nach dem Tod seines Vaters frisch zum Anführer ernannt, wirkt zu Beginn eher verlottert. Als beide von Sklavenhändlern entführt werden, fliehen sie schließlich aneinander gekettet und kommen sich gegen ihren Willen näher. Was Jase nicht weiß: Kazi wurde von der Königin in sein Territorium entsandt, um ihn auszuspionieren und einen berüchtigten Kriegsverbrecher dingfest zu machen.
Während das Worlbuilding der Autorin immer mehr überzeugt, findet sie leider über weite Strecken nicht zur Raffinesse des Verwirrspiels in „Kuss der Lüge“ zurück. Nicht nur das Aneinanderketten der Hauptdarsteller ist ein Ladenhüter. Auch der Auftritt von Rafe aus den Vorgängerbänden, auf den ich lange gewartet habe, wirkte auf mich eher seltsam und unangenehm kindlich-putzig. Mit dem kurzen letzten Kapitel wird dann aber glücklicherweise ein mehrdeutiger Cliffhanger geliefert, der mich doch nägelkauend auf den nächsten Band warten lässt!