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Veröffentlicht am 12.10.2022

Fina Plank 1 - In Kürze tot

Stille blutet
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Die Nachrichtensprecherin Nadine Just liest vom Prompter ihre eigene Todesankündigung ab. Nur wenige Stunden später ist sie wirklich tot, aufgefunden von ihrem Ex-Freund, dem Werbemanager Tibor Glaser. ...

Die Nachrichtensprecherin Nadine Just liest vom Prompter ihre eigene Todesankündigung ab. Nur wenige Stunden später ist sie wirklich tot, aufgefunden von ihrem Ex-Freund, dem Werbemanager Tibor Glaser. Eine Mordkommission übernimmt, allen voran die kleine, dickliche Fina Plank, die von ihrem Partner Oliver nur schikaniert und gemobbt wird. Im Internet häufen sich ähnliche Todesankündigungen mit ähnlichem oder sogar gleichem Wortlaut. Als der Blog-Journalist Gunter Marzik verschwindet und online ebenso eine Ankündigung steht, macht sich Tibor auf dem Weg zu ihm. Doch die Polizei sieht Tibor dabei und Oliver hat ihn von da an als Hauptverdächtigen eingestuft, v.a. als Indizienbeweise gegen Tibor gefunden werden können. Tibor hingegen findet heraus, dass Nadine nicht so freundlich und nett gewesen ist, wie er dachte.

Das Cover des Buches gefällt mir ausgezeichnet und macht auf das Buch neugierig.

Der Schreibstil der Autorin ist brillant; Charaktere und Orte werden bildhaft und authentisch dargestellt.

Der Fall an sich ist zwar abgeschlossen und doch bleiben einige Fragen unbeantwortet. Dies hat aber hauptsächlich den Grund, dass eine zweite Handlung existiert. Denn ein weiterer Täter begeht einen Mord im selben Muster. Dieser wendet sich auch immer wieder an den Leser und bildet den roten Faden innerhalb der abgeschlossenen Thriller-Reihe, in der "Stille blutet" den Anfang markiert. Am Ende des Buches findet sich auch ein Gedicht von Georg Trakl, das gleichzeitig auch die Kapitelüberschriften dieses weiteren Täters ist. Allerdings bleibt auch ein Mittäter von den "Original-Morden" noch im Dunkeln. Ob da ein Zusammenhang besteht? Man wird es in weiteren Teilen erfahren.

Der Plot war ausgezeichnet und genial gewählt und das Ende war logisch aufgebaut. Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite auf höchstem Niveau, sodass man auch als geübter Krimi-/Thrillerleser kaum auf den/die Täter kommen konnte.

Die Ermittler selbst, allen voran Fina, waren mir (trotz Finas Selbstzweifel) absolut sympathisch - natürlich mit Ausnahme von Oliver. Die Sympathie und Antisympathie zu Tibor wechselte oft hin und her - absolut genial. Obwohl v.a. Tibor mehrmals sehr unlogisch reagiert. Aber wer weiß, wie man selbst in ähnlicher Situation reagieren würde?

Für mich war es das erste Buch der Autorin, von der ich aufgrund des Erfolgs und des Lobes schon lange ein Buch lesen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht, sodass es definitiv nicht das letzte Buch der österreichischen Schriftstellerin ist. Da es doch viele kritische Rezensionen zu diesem Buch gibt, bin ich fast froh, dass es das erste von Fr. Poznanski für mich war.

Ich fühlte mich auf jeden Fall super unterhalten und fieberte gespannt mit.

Fazit: Toller Thriller-Reihen-Auftakt der österreichischen Autorin. 5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 05.10.2022

Familie Backes ermittelt 6 - Inge und die Fahrschule

Nur Rita raste rasanter
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Jupp Backes braucht gute Nerven. Nicht nur dass Käthe auf seinem Grundstück eine Minigolfanlage und einen Swimming-Pool errichten will, bekommt er im Zuge eines Austauschprogramms den Mittzwanziger Ole ...

Jupp Backes braucht gute Nerven. Nicht nur dass Käthe auf seinem Grundstück eine Minigolfanlage und einen Swimming-Pool errichten will, bekommt er im Zuge eines Austauschprogramms den Mittzwanziger Ole aus Schweden für eine Woche als Assistenten/Praktikanten nach Hirschweiler. Und Jupps Frau Inge will den Führerschein machen, checkt aber dabei nicht viel. Und dann wird auch noch ihr Fahrlehrer überfahren und Jupp muss zusammen mit Ole ermitteln. Nach und nach entdecken die beiden die dunklen Seiten des netten Fahrlehrers.

Das Cover des Buches ist wieder sehr passend und auch gut gemacht und passt perfekt sowohl zu diesem Buch und auch zur bisherigen Reihe.

Der Schreibstil des Autors ist sowieso grandios. Charaktere und Orte werden bildhaft beschrieben. Und die Hauptprotagonisten entwickeln sich langsam aber stetig weiter, während sie doch die selben bleiben.

Auch die Spannung ist diesmal wieder sehr hoch, denn hier ist es auch ein wirklich spannender Kriminalfall, den die Backes zu lösen haben - obwohl natürlich auch der Humor nicht zu kurz kommt.

Der Plot ist hervorragend gewählt und erinnert mit den vielen Verdächtigen und den Geheimnissen, die ans Licht kommen an Fälle von Agatha Christie, obwohl in diesem Buch wie immer natürlich der Humor eine wichtige Rolle spielt.

Oma Käthe ist wie immer das absolute humoristische Highlight. Und mit Ole hat man eine interessante Figur eingeführt. Über ihn will der Autor eine Thriller-Reihe, die in Schweden spielt, schreiben. Und auf diese bin ich jetzt schon gespannt, da bisher seine Bücher neben der Spannung auch lustig waren.

Es ist ein echtes Highlight der Reihe und kann problemlos auch für sich alleine gelesen werden.

Den richtigen Täter hatte ich zwar relativ bald auf dem Schirm, aber die Spannung riss nie wirklich ab und der Humor riss nie ab. Dazwischen wechselte ich allerdings doch öfters meine Verdächtigen.

Fazit: Krimödie, die durch Humor, aber auch Spannung voll überzeugen kann. Bitte mehr davon. 5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Mia/Chloe

Good Girl. Entführt
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Die junge Lehrerin Mia Dennett wird entführt. Der Entführer gibt sie aber nicht ihrem Auftraggeber, sondern nimmt sie in eine einsame Blockhütte in den Wäldern Minnesotas mit. Monate später wird sie befreit, ...

Die junge Lehrerin Mia Dennett wird entführt. Der Entführer gibt sie aber nicht ihrem Auftraggeber, sondern nimmt sie in eine einsame Blockhütte in den Wäldern Minnesotas mit. Monate später wird sie befreit, doch sie nennt sich selbst Chloe, ist schwanger und kann sich an nichts erinnern. Detective Gabe Hoffman, der schon bei ihrer Befreiung dabei war, will aber auch den Auftraggeber schnappen.

Das unscheinbare, aber trotzdem ansprechende Cover, soll wohl Mia/Chloe zeigen und passt damit gut zum Hörbuch.

Das Hörbuch wird von 4 Sprechern gesprochen; die Hauptcharaktere bekommen so jeder ihre eigene Stimme: Gabe (der Detective), Colin (der Entführer), Eve (Mias Mutter) und Mia selbst, wobei letztere nur 1 Kapitel spricht. Alle anderen Kapitel werden also abwechselnd aus Sicht der drei erstgenannten erzählt.

Dabei wird auch noch in "Vorher" und "Nachher" erzählt - gemeint ist vor bzw. nach der Befreiung. Dies aber nur innerhalb dieser Kriterien chronologisch, was etwas verwirrt.

Genauso wie der Sprecher von Gabe, der auch die Synchronstimme von Daniel Craig ist. Während die anderen Sprecher ein angenehmes Tempo haben, kann man ihm kaum folgen so schnell liest er - vielleicht wollte er auch schneller fertigwerden. Ich dachte dann an die James-Bond-Filme und dachte mir dann dass der Sprecher wohl schon zur Hälfte der Filme fertig mit der Synchronisation gewesen wäre.

Ansonsten haben aber alle Sprecher eine angenehme Stimme und eine gute Betonung.

Die Charaktere werden, ebenso wie die Orte, bildhaft beschrieben.

Auf Spannung erwartet man in diesem (Hör-)Buch umsonst. Zwar gibt es am Ende 2 Twist, wovon zumindest einer aber leicht vorherzusehen ist.

Durch den bereits zuvor erwähnten seltsamen, unchronologischen Erzählstil wird die wenige Spannung auch noch zunichte gemacht.

Ich war wirklich knapp davor, das Hörbuch abzubrechen, habe aber tapfer bis zum Ende durchgehalten.

Für mich ist die Autorin (zumindest bei diesem Buch) absolut überbewertet und ich kann nicht verstehen, dass jemanden dieses Buch gefallen kann, aber bekanntlich sind Geschmäcker verschieden.

Mit einem Thriller hat das Buch jedenfalls - bis auf den Plot - nichts gemein.

Fazit: Ein Thriller ohne Spannung ist kein Thriller. 2 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Schnitzeljagd durch die Zeit

Das Geheimnis der Museumsinsel
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200 Jahre nach dem Untergang des Frachtseglers "Gottfried" soll 2030 zum 200-jährigem Jubiläum der Museumsinsel ein in der Elbe gefundener geheimnisvoller Armreif ausgestellt werden. Und mehrere Parteien ...

200 Jahre nach dem Untergang des Frachtseglers "Gottfried" soll 2030 zum 200-jährigem Jubiläum der Museumsinsel ein in der Elbe gefundener geheimnisvoller Armreif ausgestellt werden. Und mehrere Parteien wollen diesen Armring: Zum einen ist da die Kuratorin Annabel Lindenkamp, die ihn im Auftrag ihres Mäzens stehlen soll; auf der Seite Lennard Seefischer, der mit einigen weiteren Mitgliedern den Armring für eine reaktionäre Sekte holen soll. Und schließlich ist da auch noch der Verfassungsschutz-Mitarbeiter Tim Morgenstern mit seinem Roboterhund Asimov, der den Raub verhindern will. Und sie alle werden in der Zeit zurückgeworfen.

Das Cover des Buches ist zwar sehr schlicht gehalten, gefällt mir aber trotzdem.

Der Schreibstil des Autors ist an für sich gut; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Zudem ist das Buch glänzend recherchiert, was auch die Quellennachweise am Ende des Buches belegen.

Der Prolog konnte mich noch nicht wirklich fesseln, da er in mir keine Emotionen auslösen konnte. Danach werden die einzelnen Charaktere dargestellt, die hervorragend gewählt wurden. Dann folgen wir in jedem Kapitel einem anderen Hauptprotagonisten, was die Spannung erhöhte.

Spätestens beim 1. Zeitsprung war ich dann gefangen on der Handlung, weil die Spannung sehr hoch war. Allerdings wurden die Rätsel allesamt doch sehr schnell gelöst, was mich dann doch etwas störte. So war zwar der Plot sehr gut gewählt, aber die Handlung war dann einfach zu rasant; hier wäre es besser gewesen das Tempo etwas runterzunehmen.

Fazit: Zeitreisethriller, der noch besser ausgearbeitet werden könnte. 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 24.09.2022

Der Künstler

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Tom Kollmer ist in seinen jungen Jahren schon ein hochgefeierter Künstler, mit seinen Bildern verdient er seinen Lebensunterhalt. Er hat nur wenige Freunde, was wohl vor allem an seinem Narzissmus, seinem ...

Tom Kollmer ist in seinen jungen Jahren schon ein hochgefeierter Künstler, mit seinen Bildern verdient er seinen Lebensunterhalt. Er hat nur wenige Freunde, was wohl vor allem an seinem Narzissmus, seinem Egoismus und seiner Arroganz liegt. Doch eines Tages bekommt er mysteriöse E-Mails von seinem ehemaligen Lebensretter, der allerdings gerade gestorben ist. Als ihm auch noch eine Journalistin auf die Pelle rückt, muss er sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, die er bisher streng geheim gehalten hat.

Das Cover des Buches ist düster, absolut passend und ein echter Hingucker.

Der Schreibstil des jungen Autors (er ist gerade mal 18 Jahre alt) ist unbeschreiblich gut. Die gut ausgebauten und durchdachten Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt und die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf höchstem Niveau. Ebenso ist der Plot absolut genial erdacht und führt zu einem logischen, aber überraschenden Ende und so erinnert er von Schreibstil und Plot an den früheren Sebastian Fitzek.

Dazu gibt es am Anfang schon 3 Zitate, die ebenso zum Denken anregen, wie einige teils philosophisch-literarisch beginnende Kapitel.

Da die einzelnen Kapiteln oft mit Cliffhangern enden, ist man fast schon gezwungen immer weiterzulesen und kann bzw. möchte das Buch nicht aus der Hand legen.

Obwohl der Autor in seinen jungen Jahren bereits einige andere Bücher geschrieben hat, ist dies das erste, aber definitiv nicht das letzte des Autors, gewesen. Ich bin mir sicher, dass man von ihm noch sehr viel hören oder besser gesagt lesen wird.

Fazit: Tolles Thrillerhighlight 2022 eines noch jungen Autors. 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung. Für mich unter den Top 3 der 2022 gelesenen Bücher.

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