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SaintGermain

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Veröffentlicht am 10.07.2017

Grausam (in mehrfacher Hinsicht)

Mein Gang durch die Hölle
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Koby erträgt viele Jahre lang, zuerst in Schule und Internat, dann in seinem Sportclub, Mobbing, Schläge, Misshandlungen, Missbrauch durch Mitschüler und einen Erzieher. Eines Tages bricht er unter seiner ...

Koby erträgt viele Jahre lang, zuerst in Schule und Internat, dann in seinem Sportclub, Mobbing, Schläge, Misshandlungen, Missbrauch durch Mitschüler und einen Erzieher. Eines Tages bricht er unter seiner ständigen Angst, vor allem der immer wiederkehrenden Todesangst vor dem Ertrinken und dem Eingesperrtsein, zusammen. Im Krankenhaus findet er endlich Mut, einen Teil seiner Leidensgeschichte zu erzählen. Als er feststellt, dass seine Eltern und die Ärzte ihm Glauben schenken, bricht er ein weiteres Mal zusammen. Übergroß ist seine Scham, und er stellt sich immer wieder die Frage, warum er das alles mit sich machen ließ. Doch sein Leidensweg ist noch nicht zu Ende …

Das Buch beschreibt (nach einer wahren Begebenheit) dias Martyrium eines jungen asiatisch aussehendem Buben.

Dasa Cover des Buches ist gut gemacht und absolut stimmig.

Ob die Geschichte wirklich so stattgefunden hat, kann ich natürlich nicht bezeugen. V.a. in den letzten Kapiteln klang die Geschichte für mich immer unglaubwürdiger (Elektroschocks in Auto eingebaut, Jungen im Chalet, keine Spuren, keine Beweise, Hecke bei Schule, ...). Einige Beweise müssten sich definitiv finden lassen. Zum anderen scheint Koby (lt. Buch) unter paranoiden Halluzinationen zu leiden und teilweise selbst zu glauben er habe einiges nur geträumt. Wenn Koby allerdings auch nur einen Bruchteil der in diesem Buch beschriebenen Qualen erleiden musste, erklärt dies seine Paranoia und muss weitererzählt werden.

Was mich an dem Buch aber etwas stört ist der Schreibstil. Es handelt sich bei dem Geschriebenen um Abläufe, die plötzlich von einem zum anderen Tag oder einer Uhrzeit wechseln. Man muss sich sehr konzentrieren, um mithalten zu können. Das hemmt den Lesefluss sehr. Außerdem gibt es viele Wiederholungen. Dies hätte man etwas besser zusammenfassen können. Zudem haben sich viele Fehler eingeschlichen, die unbedingt noch einmal überarbeitet werden müssten.

Auch fehlte mir eine Einleitung bzw. ein Prolog zur Einstimmung, sowie ein Epilog, wie es Koby jetzt ergeht. (Einiges durfte ich in eienr Leserunde mit der Autorin herausfinden.) Eine Einteilung in Kapitel wäre sicher auch von Vorteil gewesen.

Das Buch ist (durch die emotionale Bindung der Autorin zu Koby) relativ emotionslos geschrieben; teilweise erkennt man Hass auf die Täter bzw. die Rechtssprechung.

Einiges hätte ein guter Verlag sicher verbessern können, aber das Buch ist im R.G.Fischer-Verlag erschienen, der erwiesenermaßen ein reiner DKZ-Verlag ist.

Laut Autorin hat dieses Buch einen Sinn, wenn mindestens ein Mobbing-Fall deswegen nicht zustande kommt. Damit hat sie absolut recht. Außerdem war es das 1. Werk der Autorin.

Ich war einige Male dabei das Buch abzubrechen, war aber doch an Kobys Schicksal interessiert.

Fazit: Wichtiges Thema, jedoch schlechte Umsetzung

Veröffentlicht am 10.07.2017

Religionen im Überblick

Deutschland, deine Götter
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Gideon Böss schaut sich zwischen Alpen und Nordsee um, ob auch etwas für seine bislang unerlöste Seele dabei ist. Die Auswahl ist groß, vielfältig – und sehr unterhaltsam. 'Ein ungewöhnlicher Deutschlandführer ...

Gideon Böss schaut sich zwischen Alpen und Nordsee um, ob auch etwas für seine bislang unerlöste Seele dabei ist. Die Auswahl ist groß, vielfältig – und sehr unterhaltsam. 'Ein ungewöhnlicher Deutschlandführer und ein wichtiges Buch zum Verständnis unseres Landes. Man liest und staunt und fühlt sich bestens unterhalten. Unbedingt lesen!' Feridun Zaimoglu Längst haben wir in Deutschland amerikanische Verhältnisse. Zumindest was die religiöse Vielfalt angeht. Neben den Platzhirschen katholische und evangelische Kirche gibt es längst ein multikulturelles Durcheinander der verschiedensten Gottheiten. Magische Wölfe, verheiratete Hexen, gutmütige Aliens, fernöstliche Buddhas und ein lebendiger Johannes der Täufer. Egal welche Art der Seelenrettung dem Einzelnen zusagt, er wird für jede einen Anbieter finden. Gideon Böss reist durch das ganze Land, um sich mit Mitgliedern der verschiedensten Gruppen zu treffen und sich ihre Weltsicht erläutern zu lassen. Dabei entsteht eine kurzweilige und doch informative Momentaufnahme darüber, wie knapp fünfhundert Jahre nach Luther im Land der Reformation geglaubt, gebetet und gehofft wird.

Insgesamt 26 Religionen, die es in Deutschland gibt, nimmt der Autor persönlich unter die Lupe. Dabei gleicht das Buch einem Reiseführer durch deutsche Städte und die dort vorhandenen Religionen.

Der Autor fragt bei den verschiedenen nationalen bzw. städtischen "Glaubensführern" auf teilweise sehr satirische und ironische Weise nach und bringt dabei den einen oder anderen davon ins Schwitzen.

Dabei wertet der Autor aber nicht, sondern hinterfragt einfach kritisch die verschiedenen Dogmen der verschiedenen Religionen.

Auch wenn manche Fragen bei der einen oder anderen Religion leider unbeantwortet blieben, war er witzig und informativ zugleich.

Fazit: Kurzweiliges Buch über die verschiedenen Religionen Deutschlands, das auch mit Witz und Ironie sehr informativ ist.

Veröffentlicht am 10.07.2017

realistischer, flotter Roman

Am Tiefpunkt genial
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Paul, Anfang dreißig, Buchhändler aus Leidenschaft, notorischer Leser und begeisterter Jazzfreak, ist soweit zufrieden mit sich und seinem Leben, bis Freundin Stefanie sich ohne jede Vorwarnung wegen eines ...

Paul, Anfang dreißig, Buchhändler aus Leidenschaft, notorischer Leser und begeisterter Jazzfreak, ist soweit zufrieden mit sich und seinem Leben, bis Freundin Stefanie sich ohne jede Vorwarnung wegen eines anderen von heute auf morgen von ihm trennt. Obendrein ist der andere einer aus Pauls Freundeskreis … Wenig später verkündet sein Chef, dass er die Buchhandlung aufgrund mangelnden Umsatzes zusperren muss. Nun gerät Pauls Welt endgültig ins Wanken, er verliert immer mehr den Boden unter seinen Füßen und stürzt in eine existenzielle Krise. Mit viel Wein, Zigaretten und Musik verkriecht er sich in seine vier Wände und droht im Selbstmitleid zu ertrinken, bis es ihm nach und nach gelingt, seine Misere als Chance zu begreifen und sich ihm unerwartete Perspektiven eröffnen. Doch zunächst bleibt es dem Protagonisten nicht erspart, sich der Auseinandersetzung mit sich selbst und damit einhergehenden, bisweilen unbequemen Fragen zu stellen: Welche Rolle spielen Freundschaften und Beziehungen? Was heißt, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen? Ist es wirklich unumgänglich, Entscheidungen zu treffen? Ab wann beginnt das sogenannte Erwachsenwerden? Aber geht es darum überhaupt? „Am Tiefpunkt genial“ erzählt über das Scheitern und mögliche Neuanfänge, über die Loslösung aus alten Mustern und vermeintlichen Sicherheiten und darüber, wie befreiend es ist, zu sich selber stehen zu können.

Das Cover des Buches ist Ausschnitt eines Bildes. Da es Zigaretten zeigt ist es sehr passend zu dem Buch, denn raucht Paul, der Hauptprotagonist, einige Stangen Zigaretten.

Paul, der immer versucht sich vor Verantwortung zu drücken, beginnt auf einmal nach und nach ihm wichtige Sachen zu verlieren - zuerst seine Freundin, dann auch noch seine geliebte Arbeit. Er kommt dabei in eine Depression, wo er nur noch raucht, Alkohol trinkt, Bücher liest und Musik hört. Nach und nach holen ihn aber Freunde daraus raus.

Die Geschichte ist flott beschrieben; ich konnte das Buch innerhalb von kurzer Zeit lesen. Der Schreibstil ist sehr gut, die Hauptprotagonisten sind sehr gut beschrieben, sodass man sich gut in die Geschichte einfühlen kann.

Insgesamt war die Story jetzt nicht der Überhammer oder die Überraschung - das Ende war irgendwie vorausschaubar, trotzdem gefiel es mir sehr gut. 4,5 Sterne

Veröffentlicht am 10.07.2017

SF-Krimi-Klassiker

Soylent Green
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'Eine Warnung, was passieren könnte, wenn der Konsum der USA ungehindert anhält.' Los Angeles Times 1999 ist die Bevölkerung des Planeten explodiert. Die 35 Millionen Einwohner von New York City bringen ...

'Eine Warnung, was passieren könnte, wenn der Konsum der USA ungehindert anhält.' Los Angeles Times 1999 ist die Bevölkerung des Planeten explodiert. Die 35 Millionen Einwohner von New York City bringen ihre Fernseher mit Pedalkraft zum Laufen, randalieren wegen Wasserknappheit, rauben Linsen-Steaks und werden mit Stacheldraht, der vom Himmel fällt, in Schach gehalten. Als ein Gangster während einer glühenden Hitzewelle in Manhattan ermordet wird, setzt man den Polizisten Andy Rusch unter Druck, das Verbrechen aufzuklären, der wiederum ist aber auch von der wunderschönen Freundin des Opfers fasziniert. Doch in den verrückten Straßen von New York City, vollgestopft mit Leuten, und in einer Welt, die den Bach hinuntergeht, ist es schwer, einen Killer zu fassen, geschweige denn das Mädchen zu bekommen. 1966 geschrieben und als Science-Fiction-Film Soylent Green (dt. Titel …Jahr 2022…die überleben wollen) ist Make Room! Make Room! eine nervenaufreibende Geschichte über die Ausbeutung der Ressourcen der Erde und des menschlichen Geistes, bis zur Grenze der Belastbarkeit.S

Das Buch stammt im Original von 1966 (Original-TItel: Make room, make room bzw. New York 1999) und wurde 1973 unter dem Titel "Soylent Green - Jahr 2022 ...die überleben wollen" verfilmt, wobei in der Verfilmung nicht nur das Jahr, sondern auch die Haupthandlung verändert wurde (Stichwort Kannibalismus). Die Verfilmung ist deshalb zwar etwas spektakulärer (von der Handlung), dennoch kann auch das Buch (hier in der Neuauflage vom Mantikore-Verlag) überzeugen.

Der Schreibstil des Autors ist gut, er bringt immer wieder Spannung in diese düstere Zukunftsvision. Das Cover ist sehr auffällig und gut gelungen.

Leider haben sich in das Buch einige Fehler eingeschlichen, die in dieser Menge einem Verlag nicht passieren sollten - teilweise fehlen Wörter oder Buchstaben, die dann wieder zuviel sind.

Auf den Seiten 122/123 bei der Befragung von Shirl durch Andy hat man teilweise das Gefühl, wie wenn Shirl auf eine Frage antwortet, die nie gestellt wurde und deshalb nicht passt.

Auch der Autor hat einen kleinen Fehler begangen: Es wird erwähnt, dass Antibiotika wegen der Grippe aus sind, aber Antibiotika helfen nicht gegen virale Erkrankungen, wie sie die Grippe ist.

Nichtsdestotrotz ist dieser Roman absolut lesenswert, da er natürlich die aktuellen Themen anspricht und sie in eine düstere Zukunftsversion weiterspinnt. Man kann nur hoffen, dass sich Harry Harrison´s Roman nie bewahrheiten wird.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Erzählungen aus Wien

Der falsche Held
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Vier Erzählungen, vier Wendungen des Schicksals, die ihren Ausgangs- oder Endpunkt in der Wiener U-Bahn haben. Sven erhält am späten Abend einen Anruf aus dem Spital. Sein Bruder ist nach einer Schlägerei ...

Vier Erzählungen, vier Wendungen des Schicksals, die ihren Ausgangs- oder Endpunkt in der Wiener U-Bahn haben. Sven erhält am späten Abend einen Anruf aus dem Spital. Sein Bruder ist nach einer Schlägerei in der U-Bahn mit Verletzungen am ganzen Körper eingeliefert worden. Am Krankenbett lernt Sven die Freundin des Bruders kennen. Er ist sich sicher, ihr schon einmal begegnet zu sein. Clemens ist frisch verliebt. Der kurzen Begegnung mit einer fremden Frau in der U-Bahn schenkt er keine besondere Aufmerksamkeit. Doch der Zufall will es, dass Clemens auf eine Hochschaubahn der Emotionen gerät. Pierre fällt ein schmutzig-grüner Rucksack in der U-Bahn auf. Dieses zurückgelassene Gepäckstück kommt ihm verdächtig vor. Bei seinem ersten Kundentermin in der Bank hat er den Rucksack schon wieder vergessen. Henriette wird achtzig Jahre alt. Ihr Mann hat alles für den Geburtstagsausflug vorbereitet. Er will mit ihr noch einmal den Park besuchen, in dem sie mit ihren Kindern so oft waren. Schon auf dem Weg dorthin, sind einige Hindernisse zu überwinden.

Das Cover des Buches zeigt eine Wiener U-Bahn, was natürlich sehr gut zum Inhalt passt. Andererseits hätte es mich in der Buchhandlung nicht gerade angesprochen.

Der Schreibstil des Autors gefiel mir sehr gut, auch die Verlagsschrift war sehr gut lesbar. Die Protagonisten sindin ihrer Charakterart gut beschrieben und sehr verschieden.

Leider verabsäumte der Autor in manchen Geschichten die Altersangaben der Protagonisten, was mich etwas störte, da ich beim Lesen immer Bilder vor meinem inneren Auge habe. So konnte ich mir manche Protagonisten nicht wirklich vorstellen.

Zudem enden alle 4 Geschichten relativ abrupt, ein wirklicher Abschluss fehlt, es bleiben einige Fragen offen, was ich sehr schade fand.

Fazit: Ein sehr gutes Buch, welchem ich aus oben genannten Gründen 4,5 Sterne gebe. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen.