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Veröffentlicht am 25.10.2018

Joona Linna (Teil 6) - Ten little rabbits

Hasenjagd
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Der schwedische Außenminister wird getötet, der Staatsschutz versucht dies zu vertuschen und geht von einem terroristischen Anschlag aus. Hilfe erhoffen sie sich von Joona Linna, der seinen Polizistenjob ...

Der schwedische Außenminister wird getötet, der Staatsschutz versucht dies zu vertuschen und geht von einem terroristischen Anschlag aus. Hilfe erhoffen sie sich von Joona Linna, der seinen Polizistenjob an den Nagel hängen will und derzeit noch eine Haftstrafe in der JVA Kumla verbüßt. Als mehr Morde geschehen nimmt Joona Linna die Fährte auf.

Das Cover des Buches ist gut gemacht, auch wenn ich mir nicht sicher bin, welches Tier hier dargestellt wird. Es passt aber zum Inhalt und der Atmosphäre des Buches.

Der deutsche Titel "Hasenjagd" ist absolut misslungen. Im Original heißt der Titel aufs deutsche übersetzt "Kaninchenjäger" und das wäre viel passender. Das Wort "Hase" kommt im Buch genau einmal vor, während laufend von Kaninchen geredet wird.

Auch war der Übersetzer scheinbar nicht immer motiviert, denn ein paar Sätze ließ er einfach mal im Schwedischen stehen (und damit meine ich nicht den Songtitel). Das ergibt so natürlich keinen Sinn, außerdem verstehen wohl die wenigsten im deutschsprachigen Raum schwedisch.

Der Schreibstil des Autorenduos, welches unter dem Pseudonym Lars Kepler schreibt, ist sehr gut. Orte und Protagonisten werden perfekt gezeichnet, mit all ihren Eigenheiten. Obwohl es der 6. Band un Joona Linna ist und ich nur "Der Hypnotiseur" als Verfilmung kannte, kam ich sofort gut mit den Charakteren aus und in die Geschichte rein.

Was mir besonders gefallen hat, ist dass dieser Thriller sehr vielschichtig ist, hier werden wirklich die Ermittler und der Leser lange auf falsche Fährten gelockt. Auch ist dieses Buch zu anderen "Schweden-Krimis" nicht so düster, sondern zeigt trotz aller Brutalität eine angenehme Atmosphäre.

Die kurzen Kapitel und die vielen überraschenden Wendungen laden einem immer wieder ein, noch weiterzulesen.

Fazit: Trotz nicht perfekter Titelwahl und teilweise fehlenden Übersetzungen konnte mich dieser Thriller absolut überzeugen. Wer Thriller mit vielen Wendungen mag und sich von Brutalität nicht abschrecken lässt, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. 5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 12.03.2018

Agent Steps Craig 1 - sehr schwache Umsetzung, sehr schwache Übersetzung

Körpersammler
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Der FBI-Agent Marcus "Steps" Craig hat eine ganz besondere Gabe: Er kann am Tatort erkennen, wohin eine Person gegangen ist und was sie berührt hat. Für ihn ist diese Nähe zu den Opfern zwar manchmal ein ...

Der FBI-Agent Marcus "Steps" Craig hat eine ganz besondere Gabe: Er kann am Tatort erkennen, wohin eine Person gegangen ist und was sie berührt hat. Für ihn ist diese Nähe zu den Opfern zwar manchmal ein Fluch - aber bei seiner Arbeit bei der STU (Special Tracking Unit) ist diese Fähigkeit von unschätzbarem Wert. Als Steps und sein Team einen Serienmörder im Norden Kaliforniens jagen, finden sie sich in einem gefährlichen Katz-und-Mausspiel mit einem brutalen Mörder wieder, der vor nichts zurückschreckt ...

So heißt es im Klappentext des betreffenden Buches.

Das Problem dabei ist, dass es so nicht stimmt, denn der Ermittler heißt nicht Marcus, sondern Magnus und auch Steps wird im Buch nicht benutzt, denn dort wird sein Spitzname als "Schritter" übersetzt. Und die Übersetzung hat hier wirklich alles andere als gute Arbeit geleistet. "Steps" hätte glaube ich jeder verstanden, was ist aber bitte ein "Schritter" ? Im Duden gibt es das Wort jedenfalls nicht. Und auch die Reihe (dies ist Band 1 um Agent Steps Craig) wurde nach dem Original benannt.Auch das Wort "Schein" (im Original "Shine") hätte man wohl besser mit Leuchten übersetzt, da es hier viel besser gepasst hätte. Interessant ist auch, dass dafür "Frowney" nicht übersetzt wurde, obwohl dieses Wort nicht jeder kennt. Aber dieses Wort kann man im Zusammenhang eben nicht leicht übersetzen.

Auch mit dem Datum hat das Buch teilweise seine Probleme: Das Buch ist chronologisch geschrieben, macht also keine Zeitsprünge, auch von der Handlung her nicht, trotzdem hat man in Kapitel 25 den 5. Juli kurz nach 7 Uhr, im Kap. 26 kurz nach 0 Uhr und in den nächsten 2 Kapiteln ist es plötzlich der 5. Juli nachmittags.

Auch weiß ich nicht, was es stärkeres gegen Schmerzen als eine Morphininfusion geben soll.
Insgesamt konnte mich das Buch auch kaum fesseln, denn immer wieder schweift der Autor ab, um total Unnötiges zu erzählen und das Witze beinhaltet. Manchmal dachte ich: Lese ich einen Thriller oder eine Komödie?, aber leider kam auch der Humor nicht wirklich bei mir an.

Die Spannung leidet darunter sehr, da die Ermittlungen immer wieder durch "Anekdoten" unterbrochen werden, erst in der Mitte der 2. Hälfte des Buches, wird es etwas besser, da die Ermittlungen nun in den Vordergrund rücken.

Dabei hätte das Buch mit seiner kreativen Idee gute Vorraussetzungen geliefert.

Das Cover des Buches passt zu einem Thriler und ist gut gemacht; der Sinn des TItels (auch im engl. Original) erschließt sich mir nicht wirklich.

Fazit: Beginn einer Reihe um "Steps"/"Schritter", die nur durch unsinnige Übersetzungen glänzt. Die Spannung wird zu oft durch nicht lustigen Humor unterbrochen. Auf eine Fortsetzung kann ich gerne verzichten, auch wenn das Buch mit einem Cliffhanger endet.

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