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Sakura90

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2022

Nicht jeder Zug ist vorhersehbar

Lukusch
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Mit „Lukusch“ bringt der Autor Benjamin Heisenberg die Geschichte des Schach-Talents Anton Lukusch zu Papier. Dieser begab sich Ende der 1980er Jahre aus der Ukraine (auf Grund der Nuklearkatastrophe von ...

Mit „Lukusch“ bringt der Autor Benjamin Heisenberg die Geschichte des Schach-Talents Anton Lukusch zu Papier. Dieser begab sich Ende der 1980er Jahre aus der Ukraine (auf Grund der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl) nach Deutschland. Hier angekommen entpuppte er sich als Schach-Genie und erlangte zusehends internationale Berühmtheit; bis er eines Tages verschwand. Nun begeben sich Maria und Simon auf seine Fährte, erkunden seine tiefe Verbundenheit zu Igor und begeben sich und ihre Familien dabei in große Gefahr.
Die Aufmachung dieses Romans, sprich der Schreibstil, die Zeitsprünge, die eingeschobenen Zeitungsartikel, Fotos usw. lassen dieses Buch sehr lebendig wirken (mit einem Hang zum kriminalistischen) und es macht wirklich Freude es zu lesen. Eine wirklich tolle Darstellung und von meiner Seite eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Aus Kohle und Stahl und mit ganz viel Herz

Kerl aus Koks
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In „Kerl aus Koks - Die fast wahre Geschichte des beliebten Schauspielers aus »Hubert ohne Staller«“ gibt Michael Brandner auf knapp 300 Seiten die Biographie des Paul Brenner wieder, die teils seine eigene ...

In „Kerl aus Koks - Die fast wahre Geschichte des beliebten Schauspielers aus »Hubert ohne Staller«“ gibt Michael Brandner auf knapp 300 Seiten die Biographie des Paul Brenner wieder, die teils seine eigene ist. Von der Idylle Bayerns mitten in den Kohlenpott gezogen, in der Nachkriegszeit aufgewachsen, muss sich Brenner immer wieder an Umstände anpassen, hält dabei aber stets an seinen Werten fest und gibt die Hoffnung nie auf. Ein sehr flüssiger Schreibstil und dadurch ein gut zu lesender Roman, der die verschiedenen Lebenswege des Protagonisten beleuchtet. Zwischen Belastung und Schmerz, hin zu den schönen Momenten des Lebens, die einen weitermachen lassen. Selbst aus dem Ruhrgebiet stammend, kann ich diesen rauen und zugleich ehrlichen und herzlichen Roman – auch an nicht Ruhrpottler - nur wärmstens empfehlen. Glück auf.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Bewegend

Die Mauersegler
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uf knapp 800 Seiten wird von Fernando Aramburu in „Die Mauersegler“ das melancholische Tagebuch eines Mittfünfzigers, dem Protagonisten Toni, satirisch dargestellt, dessen Ziel es ist in 365 Tagen Suizid ...

uf knapp 800 Seiten wird von Fernando Aramburu in „Die Mauersegler“ das melancholische Tagebuch eines Mittfünfzigers, dem Protagonisten Toni, satirisch dargestellt, dessen Ziel es ist in 365 Tagen Suizid zu begehen. Es wird die Lebensgeschichte von Toni beleuchtet und die Bedeutung von Mauerseglern für ihn erläutert. An dieser Stelle sei das schöne Cover lobenswert erwähnt. Mauersegler sind stets in Bewegung, frei und anmutig. Eine philosophisch dargestellte Lebensgeschichte, in welcher das hin- und hergerissen sein ausgearbeitet ist, die diversen Gefühle der Menschheit an- und besprochen werden und vor allem eine ordentliche Portion Selbstmitleid, die neben der ausbaufähigen Spannung auf die Länge des Romans mir den Lesespaß doch etwas dämpfte. Zudem waren mit die Sprünge teils doch etwas zu durcheinander. Letztlich bleibt eine satirische Darstellung die für meinen Geschmack auch auf einer geringeren Seitenzahl hätte erzählt werden können.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Mord mit Lavendelduft

Madame Beaumarie und der Winter in der Provence
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Mit etwas über 400 Seiten entführt die Autorin Ingrid Walther die Leserschaft in die Provence und das Leben der Protagonistin Florence Beaumarie, eine ehemalige Pariser Kommissarin, die mit ihrem charmanten ...

Mit etwas über 400 Seiten entführt die Autorin Ingrid Walther die Leserschaft in die Provence und das Leben der Protagonistin Florence Beaumarie, eine ehemalige Pariser Kommissarin, die mit ihrem charmanten Freund auf stille Stunden hofft. Doch als plötzlich eine Frau erschossen wird, ist es mit der Ruhe vorbei und sie stürzt sich in die Ermittlungen.
Florence Beaumarie ist eine sehr authentische und sympathische Protagonistin, die in malerischer Kulisse ermittelt. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, das Cover hätte nicht passender gewählt werden können, die Spannungsbögen sind durchgehend gut gestaltet und es fließen aktuelle Themen in die Handlung mit ein. Ein rundherum gelungener Kriminalroman, der mir eine gehörige Portion Fernweh beschert hat. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Geht ins Herz

Élises Geheimnis
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Mit „Élises Geheimnis“ gelingt Ruth Druart mit viel Hingabe und Gefühl ein wundervoller, geradezu fabelhafter, Roman auf rund 450 Seiten. Die Leserschaft lernt eine Pariser Familie in der Nazi-Kriegszeit ...

Mit „Élises Geheimnis“ gelingt Ruth Druart mit viel Hingabe und Gefühl ein wundervoller, geradezu fabelhafter, Roman auf rund 450 Seiten. Die Leserschaft lernt eine Pariser Familie in der Nazi-Kriegszeit kennen. Der Vater wurde eingezogen und die beiden Töchtern lernen ihren Alltag in Kriegszeiten zu meistern. Ein Drahtseilakt zwischen purem Überleben und Vergnügen, Fügung und Aufbegehren, Gewalt und Romantik. Als die ältere von den beiden Töchtern, Élise, einen deutschen Soldaten kennenlernt stellt sich letztlich die Frage: Wie viel Mensch-Sein bleibt unter solchen Umständen eigentlich noch über?
Der Autorin gelingt es auf eine wunderbare Weise die Erzählkomponenten zusammenzufügen und einen in sich stimmigen Roman zu zaubern, der einem noch einige Zeit in Erinnerung bleiben wird. Eine Abwechslungsreiche und facettenreiche Darstellung der Charaktere, ein Schreibstil der Lesefluss garantiert und eine grundlegende Geschichte über die Folgen von Krieg und der Frage was am Ende bleibt. Eins meiner Lese-Highlights im Jahr 2022.

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