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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2022

Ungewöhnliche, aber sehr spannende und stimmige Urban Fantasy

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Tycho lebt in New York und sichert sich ihren Lebensunterhalt als Barkeeperin. Neben diesem scheinbar normalen Leben hütet sie aber ein ganz besonderes Geheimnis: Sobald sie Alkohol trinkt entwickelt sie ...

Tycho lebt in New York und sichert sich ihren Lebensunterhalt als Barkeeperin. Neben diesem scheinbar normalen Leben hütet sie aber ein ganz besonderes Geheimnis: Sobald sie Alkohol trinkt entwickelt sie übermenschliche Kräfte, die sie vorzugsweise zur Abwehr eindeutig zwielichtiger Gestalten nutzt. Diese Seite von sich selbst vor allen zu verheimlichen, fällt ihr aber zunehmend schwer - und nach einigen dramatischen Wendungen muss sie sich fragen, wem sie tatsächlich vertrauen kann.
Dies war mein erstes Buch von Marie Graßhoff und ich war sehr gespannt darauf, wie sie diese Geschichte entwickelt. Die Ausgangssituation ist schon sehr ungewöhnlich, wenn nicht sogar gewagt: eine Protagonistin, die durch Genuss von Hochprozentigem zur Superheldin wird – das klingt geradezu verrückt.
Die Umsetzung hat mir tatsächlich richtig gut gefallen. Die Geschichte rund um Tycho liest sich absolut fesselnd und ich konnte das Buch kaum beiseitelegen. Es war superspannend, gemeinsam mit der Protagonistin herauszufinden, was hinter ihrer merkwürdigen Fähigkeit steckt. Allerdings leidet man auch gleichermaßen mit ihr mit, wenn sie wieder einmal ratlos alleine dasteht und nicht weiß, ob die Menschen, die ihr nahestehen, tatsächlich vertrauenswürdig sind oder eventuell eigene Ziele verfolgen.
Wer Lust auf etwas andere und auf jeden Fall originelle Fantasy hat, der sollte hier definitiv zugreifen. Ein bisschen düster ist es schon, auch für Zartbesaitete eher nicht geeignet, aber das hat die ganze Geschichte erst stimmig gemacht. Ich für meinen Teil freue mich schon sehr auf den zweiten Band des Food Universe, der ja noch dieses Jahr erscheinen wird.

Veröffentlicht am 30.01.2022

Drei völlig unterschiedliche Geschwister

Die Nelsons greifen nach den Sternen
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Es ist das Jahr 1986 und der Start der Challenger steht bevor. Vor diesem zeitgeschichtlichen Hintergrund kämpfen die Nelson-Geschwister mit ihren eigenen Problemen, die so unterschiedlich wie ihre jeweiligen ...

Es ist das Jahr 1986 und der Start der Challenger steht bevor. Vor diesem zeitgeschichtlichen Hintergrund kämpfen die Nelson-Geschwister mit ihren eigenen Problemen, die so unterschiedlich wie ihre jeweiligen Charaktere sind.
Die Geschichte wird aus Sicht aller drei erzählt – und das sehr gelungen wie ich finde, denn sie wirken mit all ihren Eigenarten jeweils sehr authentisch. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und obwohl sie der gleichen Familie angehören und auf die gleiche Schule gehen, fühlt es sich manchmal an, als führten sie völlig unterschiedliche Leben.
Besonders gefallen hat mir, dass die Charaktere in diesem Buch sehr menschlich – mit Fehlern und Macken, unbeschönigten Gedanken und Gefühlen – dargestellt werden, so dass es sehr leichtfällt, sich in sie hineinzufühlen. Selbst bei den Nebencharakteren, wie etwa Birds Lehrerin, ist das der Fall. Die Streitereien der Eltern empfand ich aus diesem Grund aber als sehr schwer zu ertragen, eben weil es so einfach war, sich in die Lage der Kinder zu versetzen.
Insgesamt hätte ich mir (abgesehen vom Start der Challenger) einen noch deutlicheren roten Faden gewünscht, der die Geschichte etwas mehr zusammenhält. Allerdings hat mir die Zusammenführung am Schluss sehr gut gefallen, so dass ich das Buch sehr gerne gelesen habe und entsprechend weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 29.01.2022

Richtig gute Rundumsicht auf das Thema

Wieso? Weshalb? Warum? Wir entdecken Autos
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Die bekannte und allseits beliebte Reihe „Wieso Weshalb Warum“-Reihe hat wieder einmal Zuwachs bekommen. Diesmal zu einem Thema, das praktisch jedem Kind alltäglich begegnet: Autos.
Auf 16 Seiten bietet ...

Die bekannte und allseits beliebte Reihe „Wieso Weshalb Warum“-Reihe hat wieder einmal Zuwachs bekommen. Diesmal zu einem Thema, das praktisch jedem Kind alltäglich begegnet: Autos.
Auf 16 Seiten bietet das Buch eine Fülle an Informationen, die Autos von unzähligen Seiten beleuchten – natürlich wie gewohnt mit vielen unterschiedlichen Klappen, hinter denen sich zusätzliche Bilder und Texte verbergen. „Wir entdecken Autos“ enthält, wie ich finde, eine besonders gute Rundumsicht auf das Thema, so dass praktisch keine Fragen offen bleiben: Von der Frage „Warum fahren wir eigentlich mit dem Auto?“, über Funktion, Herstellung, Sicherheit, Entwicklung seit dem allerersten Auto, verantwortliche Nutzung, bis hin zu einem Ausblick in die Zukunft ist alles dabei.
Auch die grafische Umsetzung ist auf jeden Fall gelungen. Die Bilder wecken die Neugier auf das Thema und erklären selbst technische Details gut verständlich. Begeistert hat mich auch, dass für jeden etwas dabei ist: Für unseren Kleinsten ist es eine Art Wimmelbuch, die Größere lernt viele neue Begriffe und stellt viele Fragen, und selbst wir Erwachsenen erfahren noch das ein oder andere Neue zum Thema.
Bei uns ist das Buch ständig in Gebrauch und ich kann es auf jeden Fall uneingeschränkt weiterempfehlen – auch für alle nicht offensichtlich Auto-interessierten Kinder.

Veröffentlicht am 11.01.2022

Fantastische Fortsetzung

Keeper of the Lost Cities – Das Feuer (Keeper of the Lost Cities 3)
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Der von mir mit großer Spannung erwartete dritte Band der Reihe um Sophie und die Welt der Elfen hat mich definitiv nicht enttäuscht: Nach nur wenigen Seiten steckt man schon wieder mitten drin in dieser ...

Der von mir mit großer Spannung erwartete dritte Band der Reihe um Sophie und die Welt der Elfen hat mich definitiv nicht enttäuscht: Nach nur wenigen Seiten steckt man schon wieder mitten drin in dieser faszinierenden Welt. Auch diesmal muss sich Sofie in vielerlei Hinsicht beweisen – nicht nur im neuen Schuljahr an der Elfenschule, sondern auch bei ihrer Suche nach ihrer Herkunft, Black Swan und den Rebellen.
Wie bereits bei den Vorgängerbänden kommt trotz der Vielzahl an Seiten an keiner Stelle Langeweile auf. Sophie und ihre Freunde dürfen zahlreiche große und kleine Abenteuer erleben, ohne dass dies jedoch überladen wirkt. Denn zwischendurch gibt es immer wieder nachdenkliche Passagen, in denen Sophie ihren Gedanken und Gefühlen nachgeht, um schwierige Entscheidungen treffen zu können.
Mir gefällt insbesondere, wie komplex die Figuren und deren Handlungen, etwa im Hinblick auf Freundschaften und Familie, hier dargestellt werden. Statt Situationen nur schwarz-weiß zu beleuchten, nutzt die Autorin sozusagen allerlei Grauschattierungen und schafft es so, dass man als Leser förmlich mitgerissen wird. Es gibt zahlreiche Nebencharaktere, die sehr interessant sind und bei denen man schon erahnen kann, dass sie vielleicht bald eine größere Rolle spielen könnten.
Insgesamt gibt es von mir auch für diesen Teil der Reihe wieder eine absolute Leseempfehlung – und zwar auch für erwachsene Leser.

Veröffentlicht am 05.01.2022

Wahnsinnig spannend und durchdacht

Thirteen
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Der Strafverteidiger Eddie Flynn leistet in seinem Job gute Arbeit, aber das große Geld macht er nicht – will er auch gar nicht. Als er das Angebot erhält, an einem prominenten Fall mitzuwirken, ist daher ...

Der Strafverteidiger Eddie Flynn leistet in seinem Job gute Arbeit, aber das große Geld macht er nicht – will er auch gar nicht. Als er das Angebot erhält, an einem prominenten Fall mitzuwirken, ist daher seine erste Reaktion, dieses abzulehnen. Doch dann lässt er sich zu einem unverbindlichen Gespräch mit dem Angeklagten überreden und bald schon steckt er in Ermittlungen, die viel weiter gehen, als ursprünglich gedacht.
Da Thriller nicht unbedingt zu meinem Lieblingsgenre gehören, muss es vom Inhalt her schon etwas Besonderes sein, damit ich zu einem solchen Buch greife. Thirteen hat mich da sofort angesprochen: Der Killer sitzt in der Jury – das klang vielversprechend. Dass mich das Buch dann allerdings so mitreißt, hätte ich nicht gedacht.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Eddie Flynn und der des Killers erzählt. Die beiden Sichtweisen könnten unterschiedlicher nicht sein, aber ergänzen sich perfekt, um dem Leser Einblicke von beiden Seiten zu geben, ohne dass hierdurch irgendwelche Spannung verloren geht. Steve Cavanagh hat die Geschichte sehr intelligent aufgezogen, so dass ich einige „Finten“ erst zum Schluss überhaupt bemerkt habe.
Neben diesem genialen Spannungsbogen hat mir aber auch gefallen, wie der Autor die einzelnen Charaktere gezeichnet hat. Selbst Nebenpersonen erhalten genug Hintergrund, um plastisch rüberzukommen und nachvollziehbar zu sein. Aber auch die Informationen zum US-amerikanischen Geschworenenprozess und allgemein die Szenen vor Gericht fand ich sehr gelungen und spannend.
Wer Lust auf ein wahnsinnig spannendes und fein konstruiertes Buch hat, der sollte hier unbedingt zugreifen – selbst wenn man sonst vielleicht nicht der große Thriller-Fan ist.