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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2021

Ganz großes Kopfkino

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
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Ashs Leben ist im Grunde nichts Besonderes – er spielt zwar im Football-Team seiner Highschool, aber ein Star ist er nicht. Nach einem Zusammenstoß auf dem Spielfeld gibt es jedoch seltsame Veränderungen: ...

Ashs Leben ist im Grunde nichts Besonderes – er spielt zwar im Football-Team seiner Highschool, aber ein Star ist er nicht. Nach einem Zusammenstoß auf dem Spielfeld gibt es jedoch seltsame Veränderungen: Erst sind es nur Kleinigkeiten, aber schon bald gerät seine ganze Welt ins Wanken – und er muss sich fragen, ob nicht er selbst der Auslöser dafür ist.
Die Idee hinter dieser Geschichte, dass die Entscheidungen eines Einzelnen die Welt verändern können, ist natürlich nicht ganz neu, wenn auch immer wieder faszinierend. Aber die Umsetzung, die Neal Shusterman hier vollbracht hat, die Art und Weise, wie es in diesem Buch vonstattengeht, fand ich wahnsinnig spannend und richtig gut ausgearbeitet.
Erzählt wird die Geschichte zwar ausschließlich aus Sicht von Ash, dem Protagonisten, aber durch die hier umgesetzte Idee bekommt der Leser sozusagen trotzdem eine Vielzahl von Perspektiven, von denen alle richtig interessant waren. Thematisch begibt sich der Autor auf jeden Fall in zahlreiche Minenfelder, aber ich finde, er hat durchweg alle brillant gemeistert.
Neben dem sympathischen, reflektierten und gar nicht so durchschnittlichen (wie anfangs gedacht) Protagonisten gibt es außerdem zahlreiche Nebenfiguren, die die Geschichte sehr bereichern – darunter Ashs Bruder, deren Beziehung zueinander überraschend spannend war, und die „Schiedsrichter des Universums“, welche wirklich eine sehr geniale und gut umgesetzte Idee sind.
Alles in allem konnte mich dieses Buch richtig begeistern und ich werde es in jedem Fall uneingeschränkt weiterempfehlen. Da es sehr vielschichtig und abwechslungsreich ist, kommt hier auch so ziemlich jeder auf seine Kosten. Für mich definitiv ein Highlight!

Veröffentlicht am 08.11.2021

Für Liebhaber der Reihe

Die Früchte, die man erntet
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Der Einstieg ins Buch hat etwas Vertrautes. Die über Jahre liebgewonnenen Charaktere, von denen man im gesamten Buch viel Neues erfährt, lassen einen relativ schnell ins Buch reinfinden.

Das Buch kann ...

Der Einstieg ins Buch hat etwas Vertrautes. Die über Jahre liebgewonnenen Charaktere, von denen man im gesamten Buch viel Neues erfährt, lassen einen relativ schnell ins Buch reinfinden.

Das Buch kann man grob in zwei Teile unterteilen. Der erste handelt von der Jagd nach einem neuen Serienkiller, Vanja in ihrer neuen Rolle als Chefin der Reichsmordkommission und Sebastian in seiner alten als Therapeut - anfänglich fernab seiner alten Einheit. Auffällig ist, dass der erste Part eine enorme Geschwindigkeit an Entwicklungen aufzeigt, was dem geschuldet ist, dass der zweite Teil sich dann vorrangig um Billy dreht, was allerdings am Ende in meinen Augen etwas abrupt endet und keine Tiefe mehr hat.

Daneben setzt sich Sebastian sehr intensiv - wie nie zuvor- mit seiner Vergangenheit auseinander.

Insgesamt würde ich aufgerundet 4 von 5 Sternen geben - keine volle Punktzahl aufgrund des ersten Teils und der drastischen Entwicklungen im zweiten Part. Man findet wirklich schnell hinein in die Geschichte und es tritt auch keine Langeweile auf, so dass man das Buch relativ schnell durchlesen kann. Wer die Reihe liebt, wird auch dieses Buch mögen.

Veröffentlicht am 31.10.2021

Fantastische Dystopie

Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers
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Die Welt, in der Finn lebt, wird vom Wald beherrscht, und es gilt, sich an seine Regeln zu halten – vor allem nach Sonnenuntergang, wenn der Nachtwandler umherstreift und sich diejenigen holt, die gegen ...

Die Welt, in der Finn lebt, wird vom Wald beherrscht, und es gilt, sich an seine Regeln zu halten – vor allem nach Sonnenuntergang, wenn der Nachtwandler umherstreift und sich diejenigen holt, die gegen diese Regeln verstoßen. Finns Schwester ist auf diese Weise verschwunden und er würde alles geben, um sie wiederzufinden. Aber Finn fängt an sich zu fragen, wie viel an den Legenden eigentlich dran ist – und damit ist er nicht allein.
Dieses Buch konnte mich wirklich überraschen! Ich bin recht unbedarft und ahnungslos an die Geschichte herangegangen – und dann hat sie mich von der ersten Seite gepackt und war bis zum Schluss einfach nur wahnsinnig spannend und toll geschrieben.
Kathrin Tordasi hat hier eine wirklich interessante dystopische Welt geschaffen, die unheimlich und faszinierend zugleich ist – mit so vielen tollen Details und Figuren, dass man darin richtig versinken kann. Finn ist außerdem ein unglaublich sympathischer Protagonist, an dessen Seite man sich wirklich gerne mit der Machete durch den Nachtschattenwald kämpft. Und dann gab es auch noch eine furchtbar süße und geheimnisvolle Nebenfigur: Einen kleinen Frosch, der es in sich hat.
Insgesamt hat mich das Buch mit seiner nicht nur fantastischen, ideenreichen und spannenden, sondern einer auch sehr intelligenten Geschichte begeistert, die definitiv zum Nachdenken anregt. Kinder ab 10 werden sich sicherlich schon von der kontinuierlichen Spannung und den tollen Charakteren mitreißen lassen, etwas ältere Kinder und Jugendliche (und natürlich auch erwachsene Leser) werden dann auch den dystopischen Aspekt voll auskosten können. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung! Diese Autorin werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2021

Geheime Gesellschaft inmitten von Venedig

Aribella und die Feuermaske
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Als Aribella am Tag vor ihrem 13. Geburtstag mit ihrem besten Freund unterwegs ist, geschieht das Unfassbare: Als sie versucht, sich gegen einen anderen, sie immer tyrannisierenden Fischerjungen zu verteidigen, ...

Als Aribella am Tag vor ihrem 13. Geburtstag mit ihrem besten Freund unterwegs ist, geschieht das Unfassbare: Als sie versucht, sich gegen einen anderen, sie immer tyrannisierenden Fischerjungen zu verteidigen, schießen plötzlich Flammen aus ihren Händen. Aus Angst flieht sie – und findet sich auf einmal inmitten der Cannovacci wieder, einer geheimen Gesellschaft, die direkt in der Stadt Venedig ihren Sitz hat.
Venedig als Kulisse für ein Buch hat mir schon in den unterschiedlichsten Genres gefallen – und das war hier nicht anders. Der Leser darf in ein sehr geheimnisvolles und manchmal auch etwas düsteres Venedig eintauchen, das aber nicht nur das Versteck einer fantastischen geheimen Gesellschaft ist, sondern auch die Besonderheiten und den Charm der Stadt richtig gut vermittelt. Eine richtig tolle Kombination, wie ich finde.
Die Cannovacci mit ihrem Hauptquartier, dem Halb-hier-halb-dort-Hotel, waren auf jeden Fall faszinierend und die Autorin hat hier viele gelungene Ideen gehabt, die mich durchweg begeistern konnten. Auch Aribella hat mir als Protagonistin richtig gut gefallen und ihre Freunde (alt wie neu) haben für eine bunte und abwechslungsreiche Geschichte gesorgt. Vielleicht ein klein wenig länger hätte ich es mir noch gewünscht, um den Bogen zurück zum Anfang wirklich voll auskosten zu können.
Alles in allem ein wunderbares Buch für Kinder ab 10 Jahren, das mit ganz wunderbaren Charakteren und einem tollen Spannungsbogen aufwartet – von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 31.10.2021

Ein Hauch von vielem

The Upper World – Ein Hauch Zukunft
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Bei einem Unfall auf dem Weg zur Highschool erlebt Esso etwas sehr Merkwürdiges: Während er bewusstlos ist, findet er sich einer anderen Welt wieder, in der er Einblick in zukünftige Ereignisse bekommt. ...

Bei einem Unfall auf dem Weg zur Highschool erlebt Esso etwas sehr Merkwürdiges: Während er bewusstlos ist, findet er sich einer anderen Welt wieder, in der er Einblick in zukünftige Ereignisse bekommt. Mittels der Physik versucht er herauszufinden, was dahintersteckt – aber er muss sich beeilen, als er zwischen die Fronten eines Bandenkriegs gerät.
Dieses Debüt versprach eine spannende Geschichte, nicht zuletzt wegen des Zeitreise-Aspekts. Aber auch das Setting in einem der ärmeren Viertel Londons, in dem Esso lebt, und die Tatsache, dass versucht werden soll, Zeitreisen mittels der Physik zu erklären, klang für mich nach einem faszinierenden, weil etwas anderem Buch.
Jedoch bin ich mit diesem Buch gar nicht warm geworden, obwohl ich mich so darauf gefreut hatte. Die Ideen für die Geschichte fand ich nach wie vor sehr interessant und spannend, und auch der Aufbau mit den beiden Zeitebenen, in denen der Leser parallel durch die Geschichte geführt wird, funktionierte sehr gut. Ansonsten konnte mich persönlich die Umsetzung aber leider nicht begeistern.
Größtenteils lang das daran, dass ich die beiden Hauptcharaktere, Esso und Rhia, als unnahbar empfand und einfach keinen Bezug zu ihnen aufbauen konnte. Trotz der sich abspielenden Dramen wurde ich emotional nicht abgeholt, manchmal hielt mich auch das Sprachliche auf Abstand. Auch der Zeitreise-Aspekt war nicht so packend wie erwartet und stand für mich trotz allem gar nicht so sehr im Mittelpunkt.
Insgesamt finde ich, dass die Geschichte in vielerlei Hinsicht Potenzial hat, man aber mehr daraus hätte machen können, um ein spannendes Gesamtpaket zu schaffen, dass einen als Leser mitreißt. Für mich daher leider nur aufgerundete drei Sterne.