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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2020

Traditioneller Krimi - und dann doch wieder nicht

Ein perfider Plan
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Das Buch war nicht mein erster Horowitz (und sicher auch nicht mein letzter) und wie erwartet machte es mir der Schreibstil des Autors sehr leicht, in die Geschichte hineinzufinden.
Diese dreht sich um ...

Das Buch war nicht mein erster Horowitz (und sicher auch nicht mein letzter) und wie erwartet machte es mir der Schreibstil des Autors sehr leicht, in die Geschichte hineinzufinden.
Diese dreht sich um einen mysteriösen Todesfall und die Ermittlungen zum selbigen durch ein eher unfreiwilliges Zweiergespann, ganz im Stil von Sherlock Holmes. Soweit alles wohlbekannt, aber: Der Ich-Erzähler ist der Autor selbst, so dass man beinahe den Eindruck erhält, es handle sich um eine wahre Begebenheit. Zunächst war ich etwas verwirrt, fand dann aber sehr bald Gefallen an der ungewöhnlichen Perspektive, die überraschend gut funktioniert. Auch die Einblicke in seine Arbeit haben mir gut gefallen.
So unsympathisch Hawthorne ist, er ist gleichzeitig eine doch sehr mysteriöse und interessante Figur, und die Interaktionen zwischen ihm und dem Autor haben dafür gesorgt, dass es mir nie langweilig wurde.
Alles in allem hat der Fall beim Lesen sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf den nächsten Teil und die weitere Zusammenarbeit der beiden.

Veröffentlicht am 28.10.2020

Spannender Auftakt, aber sehr offenes Ende

Midnight Chronicles - Schattenblick
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Neben ihrer Tätigkeit als Hunter und der Suche nach Antworten auf das Verschwinden ihres Bruders bleibt Roxy gerade noch Zeit fürs Nötigste. Als ihr eines Nachts dann Shaw über den Weg läuft und er dann ...

Neben ihrer Tätigkeit als Hunter und der Suche nach Antworten auf das Verschwinden ihres Bruders bleibt Roxy gerade noch Zeit fürs Nötigste. Als ihr eines Nachts dann Shaw über den Weg läuft und er dann nicht nur sehr präsent in ihrem Leben wird, sondern sie auch noch Gefühle für ihn entwickelt, ist ihr das gar nicht recht. Aber Roxy erfährt bald, dass es einige Dinge gibt, die sich ihrer Kontrolle entziehen.

Beim Lesen des ersten Bandes zu dieser neuen Reihe hatte ich auf jeden Fall viel Spaß: Roxy und Shaw und auch viele der Nebencharaktere sind nicht nur sehr sympathisch, sondern haben auch alle ihre Geheimnisse und werfen entsprechend viele Fragen auf, so dass man ständig mutmaßt, wie wohl alles zusammenhängt. Spannende Szenen wechseln sich ab mit ruhigeren Gesprächen zwischen Roxy und Shaw, bei denen es auch bald ziemlich knistert, und gerade diese Abwechslung hat mir besonders gut gefallen. Hier wird auch nichts mal eben schnell abgehandelt, sondern man hat sich bei den Entwicklungen Zeit gelassen.

Im letzten Drittel wurde mir dann aber schnell klar, dass die meisten der angefangenen Handlungsstränge bis zum Ende des Bandes nicht abgeschlossen würden. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es zumindest ein wenig mehr Weiterentwicklung gegeben hätte – insbesondere im Hinblick auf Roxys Bruder und Shaws Gedächtnis.

Da ich sehr gespannt bin, wie die Geschichte der Hunter weitergeht, werde ich aber sicher auch den nächsten Band lesen.

Veröffentlicht am 07.10.2020

Wintermärchen in Buchformat

Der Winter des Bären
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In einem Land, in dem ewiger Winter herrscht, machen sich drei Schwestern auf die Suche nach ihrem Bruder und müssen dabei immer wieder großen Gefahren trotzen. Was wie ein Märchen klingt, hat sich tatsächlich ...

In einem Land, in dem ewiger Winter herrscht, machen sich drei Schwestern auf die Suche nach ihrem Bruder und müssen dabei immer wieder großen Gefahren trotzen. Was wie ein Märchen klingt, hat sich tatsächlich auch beim gesamten Lesen wie eines angefühlt, nur eben im Buchformat. Ich habe es unheimlich gerne gelesen und war fast ein bisschen traurig, dass es sich so schnell weggelesen hat.
Die Geschichte wird aus Sicht von Mila, der mittleren der drei Schwestern, erzählt und ich mochte es sehr, wie sie tatkräftig die Sache in die Hand nimmt und fest an den Bruder glaubt. Ihre kleine Schwester Pípa steht ihr aber, obwohl sie noch so jung ist, in nichts nach. Ihr Gegenspieler, der „Bär“, ist eine beeindruckende und angsteinflößende Figur, die geradezu mit der Landschaft verschmilzt. Ich mochte aber auch Rune, den Zauberer sehr, auch wenn ich gerne noch viel mehr zu seinem Hintergrund erfahren hätte.
Insgesamt ist die Geschichte wunderschön geschrieben und ich kann mir gut vorstellen, dass ich das Buch im Winter noch einmal aus dem Regal holen und erneut lesen werde: Wenn es draußen richtig kalt ist, ist dieses Wintermärchen bestimmt noch eindrucksvoller.

Veröffentlicht am 28.09.2020

Tipps und Ideen (nicht nur) für miese Tage

Handbuch für miese Tage
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Die Autorin kann ihren beruflichen Hintergrund nicht leugnen: Das Buch liest sich häufig eher wie eine Zeitschrift. Das ist aber durchweg positiv gemeint, denn es sind wirklich unzählige interessante und ...

Die Autorin kann ihren beruflichen Hintergrund nicht leugnen: Das Buch liest sich häufig eher wie eine Zeitschrift. Das ist aber durchweg positiv gemeint, denn es sind wirklich unzählige interessante und inhaltvolle "Artikel" enthalten, die sich leicht in kleinen Happen lesen lassen. Man kann es aber durchaus auch (so wie ich) in einem Rutsch lesen, denn Langeweile kommt nicht auf.

Der Autorin geht es zwar schon hauptsächlich darum, wie man "miese Tage" nicht eliminiert, sondern diese mit mehr Gelassenheit meistert, im Grunde eignet sich das Buch aber auch an vielen Stellen als Ratgeber mit vielen Tipps für ein bunteres, achtsameres Leben auch an den nicht miesen Tagen.

Ganz offensichtlich hat sich Eveline Helmink intensiv mit dem Thema "miese Tage" und allem, was diese beeinflusst, auseinander gesetzt. Es werden reichlich Quellen und weiterführende Lektüre genannt, an vielen Stellen erhält der Leser aber auch sehr persönliche Einblicke und Ideen, so dass es sehr ehrlich und alltagsnah wirkt, was mir an dem Buch besonders gefallen hat. Es masst sich auch an keiner Stelle an, etwas zu sein, was es nicht ist (etwa eine Generallösung für alles und jeden).

Hervorheben möchte ich noch die wirklich tolle grafische Gestaltung: Optisch ist das Buch ein richtiger Hingucker, so dass man noch mal so gerne darain blättert.

Alles in allem habe ich dieses Buch wirklich gerne gelesen und ich konnte - bis auf ein paar Kapitel am Ende, die mir etwas zu esoterisch/abstrakt waren - sehr viel daraus mitnehmen. Ich denke, es wird noch so manchen miesen Tag geben, an dem ich das Buch wieder in die Hand nehme.

Veröffentlicht am 06.08.2020

Klein, aber fein

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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Zwischen Stress im Job und der Bemühung, auch zu Hause alles unter einen Hut zu bekommen, sucht eine junge Frau Zuflucht auf einer Bank am Waldrand, um ein paar Minuten die Ruhe zu genießen – und trifft ...

Zwischen Stress im Job und der Bemühung, auch zu Hause alles unter einen Hut zu bekommen, sucht eine junge Frau Zuflucht auf einer Bank am Waldrand, um ein paar Minuten die Ruhe zu genießen – und trifft dabei auf eine alte Frau, die ein paar wirklich interessante Fragen stellt.
Auch wenn das Äußere ja kein Hauptaspekt sein sollte: Das Buch ist – innen wie außen –wunderschön gestaltet, aber es ist wirklich sehr klein und ich war anfangs etwas enttäuscht, weil ich damit nicht gerechnet hatte.
Inhaltlich gehöre ich zur direkten Zielgruppe und ich habe mich oft in den beschriebenen Alltagssituationen wiedererkannt. Von einer Aufgabe zur nächsten zu hetzen und dabei das Gefühl zu haben, doch nicht allem gerecht werden zu können – das kennen wahrscheinlich viele. Die junge Frau im Buch steht gefühlt kurz vor dem Burnout und zieht, verständlicherweise, die Reißleine.
Die Herangehensweise in der Geschichte hat mir gut gefallen. Natürlich ist manches etwas vereinfacht oder verkürzt dargestellt, aber es ist trotzdem nachvollziehbar und fühlt sich nie belehrend an. Insbesondere dass hier keine direkten Tipps gegeben werden, sondern (wie im Coaching) mit Fragen gearbeitet wird, finde ich sehr gelungen und lässt einem viel Raum zum Nachdenken.
Fazit für mich: Nach dem ersten Schreck aufgrund der Größe des Buches habe ich es sehr gerne gelesen und ich werde es auf jeden Fall anderen, die auch zur Zielgruppe gehören, gerne weiterempfehlen.