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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2021

Die Magie zwischen den Seiten

Emma und das vergessene Buch
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Als Emma eine alte Bibliothek in einem verlassenen Teil des Schlosses Stolzenburg, ihrem Internat, entrümpelt, findet sie ein geheimnisvolles Buch, das eine Art Chronik zu sein scheint. Als sie sich näher ...

Als Emma eine alte Bibliothek in einem verlassenen Teil des Schlosses Stolzenburg, ihrem Internat, entrümpelt, findet sie ein geheimnisvolles Buch, das eine Art Chronik zu sein scheint. Als sie sich näher damit befasst, muss sie feststellen, dass das Buch nicht ohne ist und tatsächlich magisch zu sein scheint.
Ein Internat auf einem Schloss, ein magisches Buch und dann noch ein Darcy – was für eine tolle Mischung. Tatsächlich hält die Geschichte ihre Versprechungen und bezaubert mit einem wunderschön geheimnisvollen Ambiente auf und rund um Stolzenburg, unvorhersehbarer und bald richtig düsterer Magie und einer Hassliebe, die der in Stolz und Vorurteil nicht unähnlich ist.
Emma und Darcy fand ich sehr sympathisch und es hat Spaß gemacht, zu verfolgen, wie sie sich bei diversen Aufeinandertreffen immer wieder in Missverständnissen verzetteln. Die Nebencharaktere sind für meinen Geschmack aber etwas blass geblieben.
Außerdem hat mir die Geschichte rund um den Faun richtig gut gefallen – stellenweise hat sie sogar für Gänsehaut gesorgt. Auch das Ende des Buches war für mich sehr gelungen und hat alle Fäden wieder zusammengeführt.
Das Hörbuch war definitiv eine Bereicherung: Die Stimme und Aussprache von Lydia Herrns ist sehr angenehm und passt wunderbar zu Emma. Sie liest sehr ausdrucksvoll, aber niemals übertrieben. Besonders gefallen haben mir dabei Emmas nachdenkliche Passagen.
Alles in allem werde ich das Buch, insbesondere in der Hörbuchfassung, gerne weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 28.06.2021

Von Wölfen und Helden

Das Lied der Wölfe
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Von Wölfen und Helden
Die deutsche Biologin und Wolfsexpertin Kaya kommt nach Schottland, um einen schottischen Milliardär bei seinem Projekt zu unterstützen, die Wiederansiedlung von Wölfen in der Region ...

Von Wölfen und Helden
Die deutsche Biologin und Wolfsexpertin Kaya kommt nach Schottland, um einen schottischen Milliardär bei seinem Projekt zu unterstützen, die Wiederansiedlung von Wölfen in der Region voranzutreiben. Ihr Enthusiasmus für die Arbeit mit den Wölfen wird jedoch getrübt von der schlechten Stimmung im Manor – unter anderem verursacht durch den gutaussehenden, aber fast immer schlecht gelaunten und unnahbaren Sohn Ihres neuen Arbeitgebers.
Es gibt ganz schön viele Dinge, die mich an diesem Buch begeistert haben: Die wunderbar eingefangene Atmosphäre in Schottland (ob draußen in der Natur oder im Pub), die vielen interessanten Informationen und Hintergründe zu den Wölfen und ihrer Situation in den verschiedenen Ländern, die fast gänzlich ohne Kitsch auskommende Beziehung zwischen Kaya und Nevin, aber auch der tiefgehende Einblick in posttraumatische Belastungsstörungen.
Ich bin immer wieder gerne in diese Geschichte eingetaucht, die sich – für mich – im perfekten Tempo entwickelt. Nicht zuletzt ist das Buch auch oft sehr witzig und, unter anderem auf Grund von Geheimnissen in Kayas und Nevins Vergangenheit, zudem noch spannend bis zum Schluss, welchen ich übrigens auch sehr gelungen und rund fand.
Von meiner Seite gibt es für diese gelungene Mischung daher eine klare Leseempfehlung. Ich werde gerne mehr von der Autorin lesen.

Veröffentlicht am 16.06.2021

Unterhaltsam und vielschichtig

Such a Fun Age
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Alles beginnt mit einem nächtlichen Vorfall im Supermarkt: Emira, eine junge schwarze Frau, die als Babysitterin arbeitet, wird verdächtigt, das Kind ihrer – weißen – Arbeitgeber entführt zu haben. Das ...

Alles beginnt mit einem nächtlichen Vorfall im Supermarkt: Emira, eine junge schwarze Frau, die als Babysitterin arbeitet, wird verdächtigt, das Kind ihrer – weißen – Arbeitgeber entführt zu haben. Das Ganze wird, durch Eintreffen des Kindsvaters, relativ schnell aufgelöst, es bleibt aber ein übler Nachgeschmack zurück – und ein Video des Vorfalls.

Die Autorin Kiley Reid erzählt die Geschichte aus zwei Perspektiven: Aus Sicht von Emira, die trotz College-Abschluss im Leben nicht so wirklich Fuß fasst, und Alix, die Mutter des Kindes, die nach zwei Schwangerschaften nicht mehr wirklich in ihr altes Leben mit einem erfüllenden Beruf zurückfindet.

Die spannende Geschichte liest sich überraschend schnell und überzeugt durch unbeschönigte, schonungslose ehrliche Gedanken und Handlungen beider Seiten. Der Vorfall im Supermarkt und das Thema Alltagsrassismus ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch, ich habe das Buch aber als viel vielschichtiger wahrgenommen. So geht es etwa auch um zwei Frauen, die auf der Suche nach ihrem Platz im Leben sind, und um die (komplizierte) Beziehung der beiden zu Alix Tochter.

Ich empfehle das Buch allen, die gut unterhalten, aber auch zum Nachdenken angeregt werden möchten.

Veröffentlicht am 09.06.2021

Einmal Sizilien-Venedig und zurück

Der Tintenfischer
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Der neue Band um Commissario Morello beginnt in einem – durch Corona-Lockdown bedingten – menschenleeren Venedig. Bei einem Einsatz können Morello und seine Kollegin Anna Klotze gerade noch einen jungen ...

Der neue Band um Commissario Morello beginnt in einem – durch Corona-Lockdown bedingten – menschenleeren Venedig. Bei einem Einsatz können Morello und seine Kollegin Anna Klotze gerade noch einen jungen nigerianischen Flüchtling retten, der sich von einer Brücke gestürzt hatte. Auf der Recherche nach den Hintergründen zu diesem versuchten Selbstmord stößt Morello auf ungeahnte Abgründe, die ihn nicht zuletzt auch wieder zu seinem alten Feind, der Mafia, bringen.
Das Buch führt den Leser auf eine zweifache Reise: Auf der einen Seite entsprechend den Entwicklungen von Morellos aktuellen Fall von Venedig bis nach Sizilien und, aus der Perspektive des jungen nigerianischen Mannes, entgegengesetzt von Nigeria, quer durch Nordafrika, bis nach Venedig. Diese parallele Erzählung der beiden Reisen fand ich sehr gelungen und auch sehr aufschlussreich. Die Reise entlang der Küste Italiens ist aber auch sehr malerisch beschrieben und macht richtig Lust darauf, Morello hinterherzusegeln.
Ein Schwerpunkt der Geschichte liegt auf jeden Fall wieder auf den Machenschaften und Verwicklungen der Mafia, insbesondere in Sizilien. Wie im ersten Fall von Morello fand ich das auch hier wieder sehr interessant, vor allem weil es für Morello eine sehr persönliche Sache ist.
Zugegebenermaßen empfand ich den Einstieg der Geschichte in Venedig zunächst als etwas holprig. Die ausführlichen Kochrezepte von Morello etwa passten für mich rein vom Gefühl nicht so richtig zur beklemmenden Atmosphäre der menschenleeren Straßen und der angespannten Situation im Kommissariat. Dranbleiben lohnt sich aber meines Erachtens sehr: Die Geschichte nimmt bald an Fahrt auf und wird zum Ende unheimlich spannend, mit einigen überraschenden Wendungen.
Ich empfehle das Buch auf jeden Fall allen Krimi- und Italienliebhabern. Allerdings sollte man, denke ich, den ersten Band gelesen haben, da die Vorgeschichte der Figuren doch eine tragende Rolle spielt.

Veröffentlicht am 09.06.2021

Spannende neue (nächtliche) Abenteuer

Mirella Manusch – Achtung, hier kommt Frau Eule!
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Vampirmädchen Mirella und ihr Beschützer Lancelot sind wieder am Start – diesmal mit viel Unterstützung von Mirellas bester Freundin Klara und dem Nachbarsjungen Jasper. Sowohl tagsüber als auch nachts ...

Vampirmädchen Mirella und ihr Beschützer Lancelot sind wieder am Start – diesmal mit viel Unterstützung von Mirellas bester Freundin Klara und dem Nachbarsjungen Jasper. Sowohl tagsüber als auch nachts gibt es so einige aufregende Abenteuer zu erleben, von denen Frau Eules „Problem“ nur eines ist.

Der zweite Band von Mirella Manusch hat uns wieder rundum begeistert: Mirella ist weiterhin ein wirklich sympathisches und bodenständiges Mädchen, das trotz Vampirzahn auch normale „menschliche“ Sorgen hat. Die nächtlichen Abenteuer fanden wir diesmal besonders spannend – und auch immer wieder witzig. Der Humor kommt bei Mirella nämlich nicht zu kurz, vor allem Kater Lancelot hat uns des Öfteren zum Lachen gebracht.

Als Elternteil hat mir insbesondere auch gefallen, wie Mirella ihre Freundschaft zu Klara handhabt, die ja eigentlich gar nichts von den Geheimnissen rund um das Vampirdasein wissen darf.

Spannende Geheimnisse gibt es diesmal übrigens jede Menge, auch um den geheimnisvollen Vampirjungen Manolo – sogar Detektiv dürfen Mirella und ihre Freunde ein bisschen spielen, inklusive Verfolgungsjagd. Langeweile kommt auf jeden Fall zu keinem Zeitpunkt auf, so dass das Buch praktisch viel zu schnell wieder zu Ende ist.

Aus diesem Grund gibt es von mir wieder eine klare (Vor-)Leseempfehlung. Man kann nur hoffen, dass es auch bald einen dritten Band gibt.