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Veröffentlicht am 27.09.2018

Was mach ich nur mit meiner Trauer? Vom Tabuthema zum wichtigsten Bestandteil der Trauerarbeit!

Was mach ich nur mit meiner Trauer? (Starke Kinder, glückliche Eltern)
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Für mich war es das zweite Buch von Kinderbuchautorin und Illustratorin Dagmar Geisler, welches alltägliche Themen und auch leider immer noch Tabuthemen thematisiert und auf sehr angenehme, sehr intensive ...

Für mich war es das zweite Buch von Kinderbuchautorin und Illustratorin Dagmar Geisler, welches alltägliche Themen und auch leider immer noch Tabuthemen thematisiert und auf sehr angenehme, sehr intensive und doch sehr kindgerechte Art bearbeitet. In meiner Arbeit stehen ich als Krankenschwester auf einer onkologischen Station mit Palliativanteil oft vor den trauernden Kleinen, die gerade mit solchen Themen und auch dem nahenden Tod eines Familienmitgliedes überfordert sind, da sie vor solchen Themen behütet und noch nie konfrontiert gesehen haben. Aber auch wir Erwachsenen sehen uns oft hilflos dieser Situation gegenüber, einem Kleinkind auf informative und altersentsprechende Art das Geschehen zu erklären und ihnen dann auch noch das Gefühl zu vermitteln, dass ihre Gefühle alles andere als falsch sind. Wut, Hass, Trauer und Liebe sind Emotionen, die nie weit voneinander entfernt sind und sich oft selbst ein Bein stellen. Was für andere vielleicht versöhnlich wirkt, schürt bei einem anderen Ängste. Und gerade da sollte die Arbeit mit solchen Themen rechtzeitig beginnen, bevor das Unvorstellbare eintritt.

Mit der Reihe „Emotionale Entwicklung für Kinder ab 5 Jahren“ hat Dagmar Geisler Sachbücher erschaffen, die gerade solche Themen, mit denen man sich normaler Weise nicht auseinandersetzt und doch so notwendig im Leben sind.

Gerade Trauer begegnet uns in vielen Facetten, jeder reagiert anders und jeder bearbeitet sie auf seine Weise. In meiner Arbeit ist dieses Sachbuch ein wichtiger Bestandteil geworden und auch meine Kollegen/innen, Ärzte und unsere Psychoonkologin haben es für ihre Arbeit eingesetzt und schätzen gelernt, denn leider ist es so, dass unsere Patienten mitunter immer jünger werden und in diesem Zusammenhang ganz andere Voraussetzungen in der Betreuung entstehen.

Eine immer wiederkehrende Frage ist : „Wie sage ich meinen Kindern, dass ich sie bald verlassen werde und wie halte ich Erinnerungen aufrecht, die positiv sind und auch wichtig in der Trauerbewältigung?“ Die Kleinen gehen gerade mit solchen Themen anders um. Manche sind richtig taff und informiert, andere hingegen stehen diesem Thema sehr distanziert gegenüber und andere wiederum sind so sensibel, dass man Angst hat sie mit solchen Themen zu konfrontieren. Kindertrauer ist etwas besonderes, welches Feingefühl, Aufmerksamkeit und eine andere Herangehensweise benötigt um keinen Schaden anzurichten.

Ich betrachte dieses Buch als eine Art Leitfaden, denn die Autorin zeigt nicht nur auf, dass selbst alltägliche Situationen und Missgeschicke zu Trauer führen kann, sondern auch, dass jeder unterschiedlich reagiert, aber vor allem, dass es bei diesem Thema kein richtig oder falsch gibt, und dass jede Äußerung der Gefühle eine wichtige Grundlage ist und somit einfach alles erlaubt ist um sich und seine Seele zu erleichtern.

Gerade die Herangehensweise der Autorin an dieses Thema hat mir sehr imponiert. Sie erzählt die Geschichte der kleinen Marie, die sehr traurig über den Tod ihrer Uroma ist. Der Verlust ist für die Kleine so enorm, dass sie damit kaum umzugehen weiß. Es zeigt aber auch deutlich, dass jeder Mensch anders trauert und jeder für die Bewältigung unterschiedlich lange braucht. Zeit sollte bei diesem schweren Thema keine Rolle spielen und man sollte jeden soviel davon geben, wie er persönlich für sich brauch um den Verlust eines geliebten Menschen ( oder auch anderen Dingen) zu verarbeiten.

Zeit spielt gerade hier eine wichtige Rolle, aber noch wichtiger ist, dass man das Thema nicht zu einem Tabuthema werden lässt und beginnt die Kleinen zum Schutz aus dieser Situation herauszunehmen. Der Trauerprozess ist sehr wichtig, nicht nur für uns Erwachsenen. Kinder brauchen dazu jemanden, auf den sie sich verlassen können und die sollte man sich auch nehmen. Trauer ist etwas, was uns stetig begleitet und auch in Schüben oder gar zeitversetzt stattfinden kann. Kinder sind sehr feinfühlig und manchmal kommen sie gerade mit ihrer Trauer um die Ecke, wenn man selbst mit diesem Thema gerade seinen eigenen Abschluss gefunden hat. Manchmal aber auch unterschätzen wir die Situation, weil das Gefühl aufkommt, dass das Kind nicht zu trauern scheint. Doch der Schein drückt und irgendwann, sei es Tage,Wochen oder Monate später, bricht auch der kleine Zwerg an der Last zusammen und lässt seinen Gefühlen freien lauf.

Hier sollte man nicht blockieren, sondern es zulassen, denn alles ist erlaubt und man sollte sich gerade auch für diesen Fall wappnen können. Trauerarbeit beginnt nämlich dann, wenn man bereit dazu ist es zuzulassen und es ist ein wichtiger Prozess für Kinder diese geballte Ladung an Gefühlen richtig deuten, verarbeiten und zulassen zu können.

Wir raten den Eltern sich gemeinsame Rituale anzueignen um zum einen die Erinnerung an den geliebten Menschen aufrecht zu erhalten, ihren gemeinsam Verlust als Unterstützung und in als einen Weg zur Linderung zu sehen. Es kommen immer wieder positive Feedbacks an uns zurück und auch gerade von den Kleinen ist dies ein Beweis an uns, dass unsere Arbeit und Ansätze sehr wichtig ist und wie selbst lernen täglich daraus, denn auch für uns ist jede Situation neu und eine Herausforderung an der wir wachsen können.


Mit den wundervoll erarbeiteten Illustrationen hebt die Autorin auch die letzten Berührungsängste mit diesen Themen auf und ich finde, dass gerade diese Art an das Thema heranzugehen, die Türen für eine gelungene Zusammenarbeit bezüglich der Trauerbewältigung öffnet!

Veröffentlicht am 21.09.2018

Die Liebe steckt im Detail - eine absolute Leseüberraschung!

Oliver Parkins
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Meine Meinung:

Kennt ihr das, wenn ihr ein neues Buch beginnt und nach den ersten Seiten und nach einem bestimmten Ereignis, sofort mit den Gedanken an einen Kinofilm versinkt und euch anfänglich schwer ...

Meine Meinung:

Kennt ihr das, wenn ihr ein neues Buch beginnt und nach den ersten Seiten und nach einem bestimmten Ereignis, sofort mit den Gedanken an einen Kinofilm versinkt und euch anfänglich schwer mit dem tut, was euer eigentliches Anliegen war, ein Abenteuer mit einem neuen Buch zu erleben?
Genauso erging es mir mit „Oliver Parkins - Die Entdeckung von Carsalen“.

Nachdem das Buch wirklich sehr interessant begann, kam eine bestimmte Szene und schwups war ich erst einmal in „Narnija“ angekommen. Die Gedanken schweiften zwischen Erinnerung und Gegenwart umher, da es für mich sehr viele Ähnlichkeiten zu dieser Reihe gab, und gestalteten meine Aufmerksamkeit für Oliver und Alfie für den Anfang sehr schwierig. Tapfer las ich weiter und erkannte für mich immer mehr die Vorzüge dieses Reihenauftaktes. Zwar ging es langsam von statten, aber umso tiefer ich in die Welt von Carsalen eintauchte umso mehr überwog meine Neugier auf dieses sehr magische und gefährliche Abenteuer.

Oliver und Alfie wachsen in Verhältnissen auf, die von Verlusten & Krieg gezeichnet wurden und so einiges von den beiden jungen Protagonisten abverlangt. Das Abenteuer, in welches sie auf zauberhafte Weise geraden, bereichert nicht nur ihre Leben an Erfahrung, sondern lehrt auch den Leser hinter die Fassade mancher Dinge zu schauen.
Die beiden Jungs sind mir in Schallgeschwindigkeit ans Herz gewachsen. Sie sehen das Positive im Leben und steckten mich als Leserin mit ihrer Abenteuerlust förmlich an.

Das Königreich Carsalen ist mit seiner lebendigen und sehr bildgewaltigen Darstellung von Autor Patrick L. Blockum wundervoll und greifbar beschrieben. Man kann sich das Setting wahrlich ausmalen und erlebt das Gelesene auf eine sehr intensive Art, so dass man manchmal das Gefühl zwischen Realität und Fiktion verliert.

Nach meinen anfänglichen Schwierigkeiten, zog mich das Buch nach meiner Ankunft in Carsalen total in seinen Bann und ich konnte bzw. Wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Mit dem sehr flüssigen, jungen und lebhaften Schreibstil entpuppte sich dieses Buch als absolutes Leseerlebnis, welches mit vielen Überraschungen, Wendungen und sehr authentisch ausgearbeiteten Charakteren und dem atemberaubenden Setting mich in seinen Seiten gefangen nahm.

Das Ende empfand ich sehr offen gehalten, es lässt der Fantasie freien lauf und nur wage erahnen, wie es im zweiten Band weiter gehen könnte. Mein Interesse und meine Neugier sind geweckt und ich kann es wirklich kaum erwarten bis es wieder nach Carsalen geht und das Abenteuer in die zweite Runde geht.

Der Prolog hatte es mir echt angetan, denn in ihm erleben wir Oliver in einem Altenheim, der seinem Pfleger einen Rückblick seines Lebens offenbart und somit die Toren für eine atemberaubende Geschichte öffnet.

Das Cover hat etwas altbackendes an sich, was ich absolut nicht schlimm finde, denn es passt wunderbar zu der Zeitepoche in dem die Geschichte ihren Anfang findet und vermittelt somit den Flair der Zeit und der Handlung.

Fazit:

Auch wenn ich anfänglich meine Problemchen hatte, so konnte mich der Verlauf, das atemberaubende Setting und die charismatischen Charakter absolut in ihren Bann ziehen und ermöglichten mir ein Leseerlebnis der besonderen Art!

Veröffentlicht am 16.09.2018

Wundervolle Grundlage für den Umgang mit einer sehr schweren Thematik!

Wie ist das mit dem Krebs?
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Es ist schon nicht leicht einem Erwachsenen beizubringen, dass in naher Zukunft ein Familienmitglied sterben wird, doch wie vermittelt man einem Kind dies auf schonende Weise?!

Aus beruflicher Sicht finde ...

Es ist schon nicht leicht einem Erwachsenen beizubringen, dass in naher Zukunft ein Familienmitglied sterben wird, doch wie vermittelt man einem Kind dies auf schonende Weise?!

Aus beruflicher Sicht finde ich es sehr interessant mich mit Büchern zu beschäftigen, die zum einen als „Lehrpfad“ dienen und zum anderen den Umgang mit Betroffenen und Angehörigen, aber besonders mit den Kleinen zu erleichtern.

Frau Dr. Sarah R. Herlofsen & Dagmar Geisler haben eine wundervolle, sehr einfühlsame und wirklich toll geschriebene Grundlage auf Papier gebracht, die nicht nur den Kleinen als Helfer zur Seite stehen wird, sondern auch uns Erwachsenen ein Stück weiter hilft mit den eigenen Sorgen und Fragen umgehen zu können und dadurch auch ein offeneres Ohr für die Ängste & Fragen der Kinder zu haben.

In dem Buch werden viele Themen und Fragen angesprochen und bearbeitet mit denen sich das Fachpersonal, aber vor allem Eltern, Omas und Co auseinandersetzen müssen. Es ist auf jeden Fall toll, dass die Autorinnen Fragen verarbeitet haben, denen sie im Täglichen Umgang und Beruf begegnet sind.

Auf kindgerechte, sehr anschauliche und verspielt-ernste Weise werden Themen wie „Die Entstehung von Zellen“, „Chemotherapie & Co“ aber auch das „Sterben“ thematisiert und wie ich persönlich finde verständlich auf den Punkt gebracht.

Durch die Illustrationen bekommt gerade dieses schwere Thema viel Leben & eine besondere Leichtigkeit eingehaucht und bietet eine handfeste Grundlage mit gerade solch einer Einschränkung des Lebens, dem Verlust an Selbstbestimmung und vor allem dem Thema Sterben & Tod umzugehen.

Das einzige was ich etwas kritisch beäugt habe und das spricht wahrscheinlich eher aus meiner beruflichen Erfahrung heraus ist, dass dieses Buch viel Hoffnung auf Heilung vermittelt. Wenn ich aber diese Erfahrung ausblende und mich in die Lage einer Angehörigen versetzte, die gerade ihrem kleinen Kind beibringen muss, dass ihr Daddy schwer krank ist und viel Ruhe braucht um wieder gesund zu werden, und in Anbetracht dessen, was er benötigt um zu Genesen, so empfinde ich dieses Buch als wahrer Helfer!

Mittlerweile das Buch bei uns auf Station eingezogen ist und zu einem festen Bestandteil unserer Arbeit geworden.Auch wird es gerne von unserer Psychoonkologin in Gesprächen mit Kindern eingesetzt und die Kleinen davon sehr profitieren.

Fazit:

Wir sind alle Meister der Worte und Redekunst, doch bei einigen Themen sind auch wir sprachlos & vor allem hilflos. Gerade bei einem Thema, welches viele Menschen betrifft, fehlen uns die passenden Worte und gerade im Umgang mit den Kleinsten ist dies am schlimmsten. Für mich bietet dieses Buch eine perfekte Grundlage mit den kleinen Betroffenen ins Gespräch zu kommen, ihre Ängste & Sorgen einzudämmen und vor allem eine passende Antwort auf ihre Frage zur Hand zu haben!

Veröffentlicht am 11.09.2018

Licht an, Vorhang auf und Bühne frei für die magischen Sechs!

Die Magischen Sechs - Mr Vernons Zauberladen
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Meine Meinung:

Ok, einen Moment mal kurz die Ohren zuhalten bitte :“Kreisch! - Fan-Girl-Alarm!!!“ Gut so, Ohren wieder frei lassen lach
Seit Jason Segal mit seiner „Nightmare-Reihe“ das Schriftstellerdasein ...

Meine Meinung:

Ok, einen Moment mal kurz die Ohren zuhalten bitte :“Kreisch! - Fan-Girl-Alarm!!!“ Gut so, Ohren wieder frei lassen lach
Seit Jason Segal mit seiner „Nightmare-Reihe“ das Schriftstellerdasein für sich entdeckte, war ich total in dem Modus „Fangirl“ gefangen und nun schließt sich der nächste Schauspieler aus meiner Teenie-Zeit an und bringt seine eigene Buchreihe heraus klasse

Mit „Die magischen Sechs“ reiht sich nun auch Neil Patrick Harris in die Riege der Autoren ein und verschaffte mit diesem Reihenauftakt ein sehr humorvolles, magisches, emotionales und auch spannendes Jugendbuch.

Die Kombination aus den verschiedenen Erzählperspektiven sprach mich sehr an. Zum einen lernt man dadurch Carter, als Hauptprotagonist von seiner sensiblen Seite kennen und zum anderen bekommt man aus der Sicht des auktorialen Erzählers einen Grundriss über die Geschehnisse und kleinere Schankerl an Hand Zaubertricks & Co.

Die kleinen Einwände an leichten Zaubertricks und deren Lernmethoden & Durchführungen, fand ich spitze. Leider musste ich kapitulieren, denn bei mir machte sich keinerlei Talent zum Zauberlehrling bemerkbar. Auf diesem Gebiet bleibe ich wohl eine Null und muss noch bis ich grau bin auf meine Einladung nach Hogwarts warten. Aber für Kids sind es bestimmt super Tricks, die sie mit Begeisterung nachmachen werden und am Ende ihr Publikum begeistern ( Die haben da wahrscheinlich mehr Ausdauer & Geduld als ich ). Eine super Idee und sehr schön in die Geschichte integriert.

Der Schreibstil ist jung, frech, humorvoll und bildgewaltig. Er verleiht der Handlung einen lebendigen Touch und lässt sie dadurch sehr realistisch und spannend erscheinen.

Die Protagonisten sind allesamt total liebenswert! Carter und ich brauchten zwar einige Momente um richtig warm miteinander zu werden, doch danach wurden wir beste Freunde. Was mich zu beginn störte war, dass er so unendlich in Selbstmitleid verfallen kann. Doch als er auf die anderen Fünf trifft erkennt er zum Glück die schönen Seiten des Lebens und ist mit sehr ans Herz gewachsen.

Die anderen Fünf sind ein schräger Haufen außergewöhnlicher Kids, die alle einen Makel haben und daher wohl eher die Außenseiter als die Draufgänger sind. Doch mit dem Herz am rechten Fleck, einer ordentlichen Portion Mut und Zusammenhalt & Freundschaft haben sie mich total begeistert. Alle sind super in der Handlung integriert und machen sie so lesenswert. Egal ob Gut oder Böse sie versprühen alle einen wundervollen Charme.

Das Cover beinhaltet so viele Details, die man im Laufe der Handlung antrifft oder auch deren Bedeutung herausfindet. Mit gefällt es sehr gut. Zwar ist im Buch von einem Jahrmarkt die Rede, doch auf mich hat es etwas von einem Zauberladen oder Zirkus an sich. Auch bekommt man dank des Covers einen angenehmen und bildlichen Eindruck „Der magischen Sechs“ vermittelt, was im Buch ungemein das Lebendige in den Charakteren hervorruft! Und ein kleiner zusätzlicher Schmankerl sind die wunderschönen und märchenhaften Illustrationen von Lissy Marlin & Kyle Hilton, die das Buch zu einem wahren Schmuckstück werden lassen.

Fazit:

Licht an, Vorhang auf und Bühne frei für die magischen Sechs! Ein witziges, magisches und spannendes Lesevergnügen über Mut, Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch die Schattenseiten des Schaustellerdaseins! Mich hat es bestens unterhalten und ich empfehle es sehr gerne weiter!
Freue mich schon sehr darauf, wenn ich mich wieder gemeinsam mit Carter ins nächste magische Abenteuer stürzen kann!

Veröffentlicht am 10.09.2018

Magische Atmosphäre, knisternde Momente und ein Hauch von Freiheit! - Eine Leseempfehlung voll Magie

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Seit der Leipziger Buchmesse lauerer ich schon darauf, dass der Erscheinungstermin dieses ersten Bandes einer magischen Trilogie näher rückt und jetzt wo es endlich so weit ist, habe ich mich mit Begeisterung ...

Seit der Leipziger Buchmesse lauerer ich schon darauf, dass der Erscheinungstermin dieses ersten Bandes einer magischen Trilogie näher rückt und jetzt wo es endlich so weit ist, habe ich mich mit Begeisterung in das Abenteuer des Welten-Express an der Seite von Flinn gestürzt.

Hielt der Reihenauftakt, was er versprochen hat und wie hat er mir gefallen?

Dazu kann ich nur sagen: „Jaaa, er hält was er verspricht und hat mich von der ersten Seite an mitgerissen!“

Mit einem sehr fesselt gestalteten Prolog startet die Geschichte und weckt die nötige Neugier um in die Geschehnisse eindringen zu wollen. Zwar muss ich gestehen, dass mir dann der Einstieg in den eigentlichen Teil etwas schwer viel, weil ich einige Startprobleme mit unserer jungen Hauptprotagonistin Flinn hatte, aber dennoch tat dies der Handlung an sich absolut nicht weh.
Wieso hatte ich Probleme mit Flinn? Nun ja, sie war mir nicht wirklich unsympathisch und dennoch hatten wir unserer Differenzen. Ich wurde einfach nicht richtig warm mit ihr und mir nicht wirklich klar wurde, weshalb sie die Chance haben sollte, auf dem Welten-Express Fuß zu fassen. Vielleicht lag es auch daran, dass ihr Augenmerk eigentlich auf ganz anderen Dingen lag als sich besonders aus der Menge hervorzuheben. Aber egal, denn gegen Mitte des Buches fanden wir doch zueinander und ich möchte sie und ihre schroffe, schüchterne und abenteuerlustige Art. Es brauchte eben Zeit.

Andererseits sind mir die Nebencharaktere sofort ans Herz gewachsen. Pegs , Flinns Mitschülerin und Freundin, weckte meine Neugier mit ihrer schrullig-aufgeweckten Art und ihrer ausgefallenen Kleiderwahl. Sie war mir auf Anhieb sympathisch.

Oder Fedor , der Kohlenjunge, der mit nur wenigen Worten mein Herz eroberte.

Weniger konnte ich die Lehrer am Internet ernst nehmen. Da hätten wir Madame Florett, die ich als Lehrerin absolut nicht fassen konnte. Sie wirkte eher wie ein pubertierender und Streit suchender Teenie als wie eine Person, die man ernst nehmen sollte. Manchmal hat man auch so ein bisschen das Gefühl, als habe sie einen Stock im aller Wertesten und nun ja, sie hat viel Platz eingenommen und man spürte auch, dass sie mit ihrer Art & Weise etwas zu verbergen versucht. Und dann haben wir noch den Internatsleiter Daniel. Was für eine Erscheinung… Also alles andere als ein Mann in einer Vorbildfunktion, aber doch hat auch er seinen Teil zur Geschichte beigetragen. Man muss ja nicht alle Charaktere lieben ,oder?

Aber was mich absolut umgehauen hat ist der Welten-Express an sich. Ein Internat auf dem Zuggleis, motorisiert mit magischer Technologie, die es ihm ermöglicht in kürzester Zeit die Welt zu umrunden um seiner Schüler einzuladen und zu unterrichten. Atemberaubend dieses Setting und so lebendig, detailliert und greifbar geschildert, dass man selbst Lust bekommt auf den Zug aufzuspringen und das Feeling zu erleben.
Dann das große Geheimnis um das Verschwinden einiger Schüler, darunter auch Flinns Bruder Jonte, hat mich bis zur letzten Seite mitgerissen.

Der Schreibstil von Autorin Anca Sturm ist fesselnd, jung & spritzig, aber vor allem malerisch. Er entführt mit seinem Auftritt den Leser in ein Abenteuer rund um die Welt und öffnet ihm Türen und Pforten, aber vor allem zeigt er einem auf, dass wenn man fest an sich glaubt, alles möglich sein kann!

Fazit:

Vieles bleibt ungeklärt, in etliche Details hoffe ich im zweiten Band tiefer eindringen zu können und vor allem Antworten auf die noch offenen Fragen zu finden - Was nicht viel mehr bedeutet als „Ich will unbedingt weiter ein Teil des Welten-Expresses sein und mit dem zweiten Band ins nächste Abenteuer starten!“
Für den ersten Band hat Autorin einen fulminanten und spannenden Auftakt geschrieben, den ich absolut empfehlen kann, auch wenn er seine kleinen Ecken und Kanten aufweist!