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Veröffentlicht am 04.04.2020

Verlauf der Geschichte wirkt nicht natürlich

Das Lied der Sonne
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Der Großkönig Rasmus vom Kontinent Valean liegt im Sterben. Aufgrund dessen wird zur Brautschau für seinen Sohn gerufen. Diesen hat bisher noch nie jemand zu Gesicht bekommen. Die Prinzessinnen der einzelnen ...

Der Großkönig Rasmus vom Kontinent Valean liegt im Sterben. Aufgrund dessen wird zur Brautschau für seinen Sohn gerufen. Diesen hat bisher noch nie jemand zu Gesicht bekommen. Die Prinzessinnen der einzelnen Reiche müssen sich somit in Kingsplains einfinden. Der Häuptling von Palilan, dem entlegensten und gemiedensten Ort, entscheidet sich jedoch, nicht seine Tochter zu entsenden, sondern deren Hofdame und Gefährtin Lanea. Der Schwindel darf nicht auffallen und muss nur ein paar Tage aufrecht erhalten werden, bis die zukünftige Königin aus einem beliebteren Landesteil auserwählt wurde. Es kommt jedoch alles ganz anders als geplant. Laneas Mutter, Okelanie, scheint den zukünftigen König zu kennen und auch Lanea kommt ihm bald näher als zuvor erwartet. Die Intrigen am Hofe sind jedoch nicht zu stoppen und nehmen einen unschönen Lauf.

Jennifer Wolf ist im deutschen Raum keine unbekannte Autorin. Ihre Jahreszeiten Reihe habe ich mit viel Vergnügen gelesen, weshalb ich auch dieses Mal auf grandiose Unterhaltung hoffte. Der Klappentext versprach dies jedenfalls allemal. Zu Beginn wird man bereits in Palilans exotische Welt entführt, die mich persönlich sehr an Hawaii erinnert hat. Ein Volk, das die Sonne anbetet und regelrecht in Symbiose mit dem Meer zu leben scheint. Jedoch kam es bereits im ersten Viertel des Buches zu einigen Längen, die ich als eher unangenehm empfand.

Es gibt eigentlich nichts konkret Negatives, das ich benennen könnte, jedoch entwickelte sich die Geschichte einfach nicht natürlich. Die Charaktere sind für meinen Geschmack sehr klischeehaft ausgestaltet und agieren vorhersehbar. Genau das möchte man ja als Leser definitiv nicht! Ich möchte überrascht, mit tollen Wendungen überrumpelt werden und mit den Figuren mitfühlen können. Dies war jedoch irgendwie nicht der Fall.

Bei der Gestaltung der "Welt" gebe ich Frau Wolf beide Daumen hoch. Mir gefiel die Umgebung, in der sich die Personen bewegen und sah darin ungemeines Potenzial. Die exotische Umgebung empfand ich als neu und dementsprechend nicht abgegriffen und langweilig.
Leider wurde diese positive Seite von den Charakteren zunichte gemacht. Lanea bewegt sich am Hofe in einer sehr naiven Art und Weise, schenkt unbekannten Leuten Vertrauen und verliebt sich nicht nachvollziehbar in einen abschreckend wirkenden Kerl. Weitere naive weibliche Personen werden mit eingebracht. Es gibt ein viel zu klares Gut und Böse, das einfach keinerlei Überraschungen mit sich bringt. Zudem hat mich sehr gestört, dass Lanea immer den (klischeehaften) männlichen Part einnimmt, jedoch ungemein unbedacht vorgeht. Sie kommt damit auch immer mit allem durch. Das Wort "bemutternd" wäre an dieser Stelle wohl auch für Lanea passend gewählt. Aaren, also der zukünftige König, ist die meiste Zeit jedoch fast schon weinerlich und schwach. Ja, "schwach" trifft es hier ganz gut. Dementsprechend empfand ich ihn eben gar nicht passend als "Liebesobjekt" und konnte mich somit in Laneas Gedanken gar nicht einfinden.

Die Autorin baut dann noch unnötige Schocker ein, die einfach nicht hätten sein müssen. Zudem waren sie für mich etwas aus der Luft gegriffen, da für mich ein anderer Verlauf viel logischer erschien. Klar, ich bin hier nicht die Autorin, jedoch fiel mir hier einfach auf, dass immer der unrealistischere Weg gewählt wurde, weshalb ich den ganzen Verlauf der Geschichte eben als "unnatürlich. empfand. Zum Ende des Buches hin wurden dann noch die "großen Geschütze" aufgefahren, was auf mich auch überstürzt wirkte.

Kurzfazit:
Jennifer Wolf hat eine tolle Welt erschaffen, die wahnsinniges Potenzial hätte, jedoch wirkt auf mich der Verlauf der Geschichte einfach nicht natürlich. Ich empfand viele Stellen als zu gewollt und Laneas eher unbedachten Aktionen aufgrund von grenzenloser Liebe als übertrieben. Dem gegenüber stand jedoch als Gegengewicht der eher passive König Aaren, der auf mich mit seiner depressiven Art eher hilfsbedürftig wirkte als "anziehend düster".

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Wieso, weshalb, warum - Herr Rooch fühlt dem Babyalltag auf den Zahn

Mein wasserdichtes Baby
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Man wird Eltern und spätestens jetzt, wenn man sein süßes Baby in Händen hält, wird man regelrecht mit guten Ratschlägen bombardiert. Freundinnen, Mütter, Omas und Tanten (vielleicht auch die männlichen ...

Man wird Eltern und spätestens jetzt, wenn man sein süßes Baby in Händen hält, wird man regelrecht mit guten Ratschlägen bombardiert. Freundinnen, Mütter, Omas und Tanten (vielleicht auch die männlichen Gegenstücke) haben alle eine Meinung oder auch einen Tipp abzugeben. Hinzu kommt noch die Hebamme, die ein paar Ratschläge loswerden will, dass die Eltern einigermaßen für den nun anstehenden "Babyalltag" gerüstet sind. Aeneas Rooch beschäftigt sich in seinem Buch mit den wohl bekanntesten Mythen um das Thema "Baby" und zeigt uns auch aus wissenschaftlicher Sicht, was nun an den "Dos und Don'ts" eigentlich so alles dran ist.

Dieses Buch beschäftigt sich nicht mit einer Aufstellung für Eltern, was sie nun alles tun und lassen sollten, sondern eben eher damit, woher denn diese Mythen kommen. Kann man wirklich einem Baby das Essen, was auf den Boden gefallen ist und die "5-Sekunden-Regel" nicht überschritten hat, bedenkenlos wieder in den Mund stecken? Ihr Eltern wisst doch genau, wie viel Essen sich bei einer Mahlzeit auf dem Boden unter dem Hochstuhl ansammeln kann. Warum genau sollte kein Baby mit Honig beruhigt werden? Warum sind Babys so perfekte Taucher? Herr Rooch greift Themen auf, die von perfekter Babyhaut, zu Babys Zähnen sowie dem Inhalt der Windeln, bis hin zu den lustigen Lauten der Eltern im Gespräch mit ihren Kindern reicht. 

Jetzt mag der ein oder andere denken, dass er doch schon jeden Ratgeber gelesen hätte, jedoch geht es hier gar nicht wirklich darum, die Eltern überhaupt auf diese Themen aufmerksam zu machen, sondern eher darum, diese näher zu beleuchten. Was sagt die Wissenschaft eigentlich dazu und kann diese vielleicht gar keine Anhaltspunkte hierzu finden? Was genau geht in unseren Babys vor? War dieses Wissen bereits vor Jahrhunderten bekannt?

Ich persönlich fühlte mich äußerst gut unterhalten. Der Autor nimmt die Mythen richtig unter die Lupe und ackert sich durch allerlei Statistiken und wissenschaftliche Daten von vielen Flecken der Welt. Dies ist auch gut am umfangreichen Quellenregister zu sehen. Hier werden keine plumpen Zweisatz-Aussagen wiederholt und nicht erklärt, sondern eben genauer hingesehen. Wer hätte z.B. gedacht, dass eben nicht exakt der Honig das krankmachende Problem für die Babys sein kann, sondern ein darin (eventuell) vorzufindendes Bakterium! Der Autor liefert relativ klare Antworten auf das "warum". Auch ich habe vor der Geburt meines Sohnes zig Ratgeber durchgelesen und habe zwar die Aufforderungen und Ratschläge befolgt, habe mich jedoch immer wieder gefragt, warum das denn eigentlich so sei. Hier konnte mir bisher niemand weiterhelfen, beziehungsweise mir fehlte einfach die Zeit für eine Recherche meinerseits. Dementsprechend finde ich es ganz toll, dass Herr Rooch in seinem Buch geballt auf das "warum" eingeht. Neben einem Ratgeber, sollte jeder werdende Elternteil auch einmal zu diesem Buch gegriffen haben.

Ja, es mag sein, dass nicht jeder den etwas plumpen Humor mag. Ich fand ihn eigentlich ganz witzig. Wenn ich mich nun weit aus dem Fenster lehnen darf, würde ich die Witze wohl als typische "Dad Jokes" bezeichnen. Ein schmunzelndes Mundwinkelzucken konnte ich mir wohl nie verkneifen. 

Ich muss an dieser Stelle nun auch zugeben, dass ich durch die Erklärungen andere Eltern bzw. werdende Eltern auch genauer auf mögliche Gefahren im Babyalltag hinweisen werde. Genau hier sehe ich auch die Wichtigkeit dieses Buches, nämlich aufzuklären und dadurch Bewusstsein schaffen, was mit meinem Baby passiert und auch welche Stationen es in seinen ersten Jahren so durchlaufen muss.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Wortgewandte Autorin präsentiert uns Spannung und Liebe in einer fantastischen Welt

Die Wächter von Nimrhon
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Phelia Revelle wächst relativ behütet in einer eher abgelegenen Siedlung im Osten des Landes Nimrhon auf. Im Westen liegt jedoch die Hauptstadt der Feinde - nicht nur ihrer Feinde, sondern die der ganzen ...

Phelia Revelle wächst relativ behütet in einer eher abgelegenen Siedlung im Osten des Landes Nimrhon auf. Im Westen liegt jedoch die Hauptstadt der Feinde - nicht nur ihrer Feinde, sondern die der ganzen Menschheit - , der Antarer, ein Volk, das die Erde besetzte und den Menschen das Leben immer schwerer macht. Auch aus diesem Grund, hat der Anführer des Dorfes, Phelias Vater, sie auch zu einer Kämpferin ausgebildet, die einmal seinen Platz einnehmen soll. Genau dieser Zeitpunkt kommt schneller als erwartet, denn dem Dorf widerfährt etwas schreckliches. Um ihre gefangenen Freunde und Verwandte wieder zurück zu holen, begeben sich Phelia und ihre Anhänger auf eine gefährliche Suche. Die junge Frau hat nicht nur kämpferische Fähigkeiten vorzuweisen, sie ist auch gebildet und verfügt über eine ganz besondere Kraft - sie kann ein unsichtbares Band zu Tieren knüpfen und somit mit ihnen kommunizieren. Auf ihrer Reise erhalten sie zusätzlich noch Hilfe von befreundeten Indianern und treffen auf einen außergewöhnlichen Verbündeten, ein Halbblut (Scion), mit den Genen ihrer Feinde. Kann Phelia ihm vertrauen?



Rose-Everly schickt uns als Leser in eine fantastische Welt voller Gefahren und einer einzigartigen Flora und Fauna. Die Bedrohung durch die Antarer ist anfangs kaum spürbar, steigert sich aber von Kapitel zu Kapitel. Wer mit sich hadert und Angst vor den 651 Seiten hat (oh ja, ich hatte großen Respekt zu Beginn), dem möchte ich sagen, dass die Autorin keine unnötigen Längen eingebaut hat, sondern den Leser richtig mit in diese unbekannte Welt hineinzieht. Man ist nicht nur bei der aktiven Handlung mit dabei, sondern bekommt ein Gefühl für die Umgebung und deren Änderungen. Auch die Figurenauswahl möchte ich äußerst positiv hervorheben. Phelia ist eine junge Erwachsene mit allen Hochs und Tiefs, Selbstzweifel sowie Vertrauen in sich selbst. Man hat nicht das Gefühl, auf einmal eine ausgereifte Frau mit überbordendem Selbstbewusstsein vor sich zu haben, die jeden über den Haufen rennt, sondern einen ausgereiften Charakter mit Ecken und Kanten, der sich selbst erst einmal seinen eigenen Weg suchen muss. Genau das macht unsere Hauptfigur so wahnsinnig interessant und realistisch. Anfangs fühlte ich mich etwas erschlagen aufgrund der hohen Figurenanzahl, jedoch bekommt man nach und nach einzelne Charakterzüge der Personen mit und kann diese immer besser unterscheiden. Auch die Begleiter werden nicht als sture, festgefahrene Charaktere gezeigt, sondern entwickeln sich auch der Geschichte entsprechend.Diese Fantasy-Geschichte hatte für mich auch einen starken Dystopien-Vibe, da sich meiner Meinung nach der Fantasyanteil eher in Grenzen hält. Ja, die Antarer sind nicht menschlich und auch im Laufe der Geschichte begegnet man einigen uns unbekannten Tieren, jedoch ist der Realitätsbezug eindeutig höher.



Sprachlich gesehen gibt es für mich überhaupt nichts zu meckern. Rose-Everly hat eine wunderbare, bemerkenswerte Art diese Geschichte zu erzählen und verzauberte mich regelrecht mit ihrer Sprache.Trotz der hohen Seitenanzahl kann ich mich an keine unnötigen Wiederholungen erinnern und wurde immer wieder von ihrer sprachlichen Gewandtheit überrascht. Ich würde lügen, würde ich mir diesen Anspruch nicht auch für so viele gehypte, stark beworbene Bücher auf dem Markt wünschen! Die Geschichte lässt sich trotzdem fließend lesen, denn die bildhaft gewählten Ausdrücke sowie auch die schlauen und durchdachten Gespräche erwecken immer das Gefühl einer Gesamtheit, in die man als Leser regelrecht flüchten kann.



Auch die Liebesgeschichte wird nicht unnötig aufgebauscht, sondern baut sich langsam auf. Ich wartete regelrecht auf weitere Annäherungen und empfinde diesen Teil der Geschichte auf keinen Fall zu einnehmend, so dass das Hauptziel der Reise außer Acht gerät. Zudem möchte ich auch erwähnen, dass Gewalt in der Geschichte vorkommt, diese definitiv aufwühlend erzählt wird, jedoch keine positive Position einnimmt, so dass diese glorifiziert wird. Die Gewalt gehört zur beschriebenen Welt einfach mit dazu, da man sonst nicht überleben würde. Auf unnötige Grausamkeiten hat die Autorin, meiner Meinung nach, verzichtet und genau das richtige Maß getroffen.



Ein wunderschöner Zusatz zur Geschichte sind die jeweils am Kapitelanfang eingefügten Zeichnungen, die dem Leser bereits eine Ahnung geben können, was im folgenden Kapitel geschehen wird. Das angefügte Glossar und eine Karte des Landes Nimrhon empfand ich als sehr hilfreich.



Ich bin von der Geschichte einfach nur begeistert und warte bereits sehnsüchtig auf den 2. Band. Im Fantasy Genre ist mir schon länger nichts Vergleichbares mehr untergekommen. Die Autorin kopiert keine bereits bekannten Geschichten zusammen, sondern geht ihren ganz eigenen Weg, was auch ganz positiv auffällt.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Nalini Singh entführt die Leser in einen anderen Kulturkreis

Cherish Hope
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Wurde dein Ehemann für dich von deinen Eltern ausgesucht? Was? Nicht? Diese Vorstellung ist für uns Europäer wohl eher ein sehr ungewöhnlicher Gedanke und wahrscheinlich auch nur für eine sehr kleine Anzahl ...

Wurde dein Ehemann für dich von deinen Eltern ausgesucht? Was? Nicht? Diese Vorstellung ist für uns Europäer wohl eher ein sehr ungewöhnlicher Gedanke und wahrscheinlich auch nur für eine sehr kleine Anzahl an Frauen die Realität. Nayna Sharma werden im Moment die ersten Hochzeitskandidaten vorgestellt. Genau dies ist in ihrer Kultur üblich, weshalb sie sich dem Wunsch ihrer Eltern beugt. Jedoch ist ein Mann ungewöhnlicher (natürlich im negativen Sinne) als der andere und Naynas Freiheitsdrang meldet sich immer lauter zu Wort. Ihre große Schwester hat sich gegen die Traditionen gestellt und ist während ihrer Uni-Zeit mit einem Mann durchgebrannt. Nayna ist jedoch besonders seit dieser Zeit die "brave Tochter" und will auch ihre Eltern keines Falls enttäuschen. Jedoch will sie sich einen Abend gönnen! Nur ein Abend für sich! Sexy gestylt wie nie zuvor geht sie auf eine Party und wird fast von einem heiß aussehenden Kerl verführt, jedoch läuft das ganze gewaltig schief. Am nächsten Tag steht ein weiterer Heiratskandidat vor der Tür. Hoppla, das Gesicht kennt sie doch vom Abend davor.

Nalini Singh hat mit dieser Geschichte wieder gezeigt, was sie so drauf hat! Als Leserin konnte ich gut in die Situationen schlüpfen und auch trotz dieser komplett anderen Kultur, dufte ich an Naynas Alltag teilhaben, ohne mich ausgeschlossen zu fühlen. Als Ort der Geschichte wurde Neuseeland gewählt, jedoch hat die Familie Sharma einen indischen Hintergrund, weshalb dieser Kulturkreis im Buch aufgegriffen wurde.
Besonders der Einblick in die kulturellen Gegebenheiten hat mich sehr gereizt und dies fand ich immer wieder spannend.
Naynas Leben ist vor allem durch die dadurch vorhandenen Einschränkungen geprägt. Keine Partys, kein Freund vor der Ehe (natürlich kein Sex) und eine gewisse Art von Gehorsam.

Nayna selbst empfand ich als sehr sympathisch. Man kann sich als Leser gut in ihre Gefühlsregungen hineinversetzen. Sie macht eine starke Wandlung durch, was sie manchmal liebreizend und manchmal anstrengend erscheinen lässt, jedoch sind dies typische Reaktionen auf das, was sie durchmacht.

Raj, unsere männliche Hauptfigur, hat keine Ecken und Kanten und ausnahmsweise empfand ich das als sehr anziehend! Ich empfand ihn als zum niederknien, jedoch hat er auch mit einigen Belastungen aus der Vergangenheit zu kämpfen.

Die Autorin hat die Geschichte richtig spannend gestaltet und auch mit ihren typischen sexy Szenen und heißen Begegnungen nicht gespart. Die Gefühlsausbrüche waren in realistischem Maße ausgearbeitet und nachvollziehbar.

Bollywood Anspielungen finden sich auch gleich mehrere im Buch und auch ein Teil des Ablaufs der Geschichte wirkt davon inspiriert. Etwas bzw. etwas mehr Dramatik erwartet den Leser somit auch.

Nalinis Bücher sind immer locker leicht zu lesen. Den einen Charakter mag man mehr als den anderen, jedoch gestaltet sie keine konkreten Anti-Figuren, die böswillige Sabotage Betreiben.

Die Chemie der "Liebenden" empfand ich als definitiv vorhanden. Sie verstehen einander, da sie aus dem gleichen Kulturkreis kommen. Zudem ist Raj auch auf einer Seite ein moderner Mann und will keinen blinden Gehorsam seiner zukünftigen Frau. Dementsprechend können nach und nach die Probleme entwirrt werden.

Wer sexy Szenen und Kitsch nicht leiden kann, sollte hier definitiv die Finger vom Buch lassen, denn das wird ganz eindeutig abgeliefert.

Weshalb muss ich nun einen Stern abziehen? Das Ende ist mir einfach "too much". Natürlich muss ein Happy End kommen, klar! Aber nicht in diesem Maße mit Tonnen an Zuckerguss und Streuseln, sowie Schokoladensauce und kandierte Früchte...und das bitte für alle! Hier hat, für meinen Geschmack, Frau Singh einfach übertrieben und es allen etwas zu gut gemeint. Nicht einmal Kindermärchen haben solch ein "wunderbares" Ende.

Die Geschichte hat mich eindeutig gut unterhalten. Die Autorin konnte mich vor allem mit den kulturellen Aspekten überraschen.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Der siebte Clan erwacht?

Die geheime Drachenschule - Die Rückkehr des siebten Clans
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Der 3. Band der geheimen Drachenschule Reihe beschäftigt sich vor allem mit Henrys Weg als Drachenflüsterer, jedoch kommen seine Clique und auch die Schule Sieben Feuer nicht zu kurz. Lady Blackstone ist ...

Der 3. Band der geheimen Drachenschule Reihe beschäftigt sich vor allem mit Henrys Weg als Drachenflüsterer, jedoch kommen seine Clique und auch die Schule Sieben Feuer nicht zu kurz. Lady Blackstone ist immer noch eine große Bedrohung für alle, jedoch macht auch einigen die Tatsache Sorgen, dass der junge Drache Anonymous immer noch nicht weiß, wer sein erster Reiter werden wird. Zudem stellt sich im Unterricht heraus, dass Lucy äußerst gut mit dem Drachenorakel umgehen kann, jedoch bringt diese Fähigkeit auch einige Nachteile mit sich.

Obwohl es sich hierbei um den 3. Band der Reihe handelt, kann man ihn trotzdem auch gesondert von den Vorgängern lesen. In der Geschichte tauchen zwar einige Anspielungen auf das vorherige Geschehen auf, jedoch sind diese nicht zwingend notwendig für das Voranschreiten der Geschichte und werden auch kurz erklärt. Wer natürlich die Vorgeschichte kennt, hat einen leichteren Einstieg in die Geschichte und ist mit den Figuren und Drachen schon einmal bekannt.

Die ganze Thematik mit den Drachen und auch der geheimen Schule zum Schutz der "Fabelwesen" finde ich richtig toll. Beim Lesen wird man regelrecht neidisch auf die Kinder und wünscht sich ihre Fähigkeiten und auch ihren Alltag selbst erfahren zu können. Ich kann mir vorstellen, dass sich viele Kinder somit richtig in die Geschichte vertiefen können und auch deren Phantasie wunderbar dadurch angeregt wird.
Auch der Schulalltag ist äußerst witzig und unterhielt mich ganz gut.
Jedoch muss ich zugeben, dass ich etwa die erste Hälfte der Geschichte immer wieder darauf hoffte, dass es nun endlich richtig los geht. Die Spannung blieb etwas aus. Der Alltag der Clique ist zwar sehr interessant, jedoch fehlte irgendwie eine Aufgabe für die Charaktere.
Nach der Hälfte kommt etwas Spannung, will aber leider nicht so richtig hoch ansteigen. Zum Schluss raus kommt die Spannung dann geballt, ist dann aber für meinen Geschmack relativ schnell wieder vorbei. Hier hat man leider keine richtige Spannungskurve.

Toll finde ich vor allem die Clique. Mädchen und Jungs haben ihre ganz individuellen Charaktere, was sie alle außerordentlich charmant macht. Besonders die Mädchen werden nicht schwach dargestellt, sondern haben klar ihren eigenen Kopf und auch Stärken. Für toughe Mädels gibt es von mir immer einen Pluspunkt!

Hinten im Buch findet man noch ein paar Bonusinfos und Rätsel, die definitiv ein netter Bonus sind.

Die Illustrationen hätten für meinen Geschmack gerne mehr sein dürfen. Sie sind wunderbar ausgestaltet und vervollständigten für mich definitiv die Geschichte. Besonders die Drachendarstellungen gefielen mir ganz besonders gut.

Sprachlich ist die Geschichte fließend zu lesen und ist für das Alter angepasst. Hier gibt es meinerseits keinerlei Beanstandungen.

Leider bleibt dem Leser ein "richtiges Ende" versagt, denn die spannende Entdeckung am Ende der Geschichte bleibt offen! Wann der nächste Band herausgegeben wird, ist meines Wissens noch nicht bekannt, jedoch muss man sich für mehr Infos definitiv auch den nächsten Band kaufen. Eine weitere Gelegenheit ein Buch an den noch folgenden Feiertagen zu verschenken.

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