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Veröffentlicht am 06.10.2019

Plastikverzicht kann auch einfach sein

No Plastic!
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Plastik-Verzicht ist derzeit ja in aller Munde. Es werden zig TV-Sendungen hierzu gezeigt und auch Social Media, wie etwa YouTube, beschäftigt sich enorm mit diesem Thema. Ich fand es jedoch ganz toll, ...

Plastik-Verzicht ist derzeit ja in aller Munde. Es werden zig TV-Sendungen hierzu gezeigt und auch Social Media, wie etwa YouTube, beschäftigt sich enorm mit diesem Thema. Ich fand es jedoch ganz toll, ein Buch in den Händen zu haben und immer wieder Tipps nachlesen zu können, so dass ich an diesem Buch sehr interessiert war.

Kurz zum Buchaufbau:
Zu Beginn erfährt man relativ kurz gehalten, was eigentlich so schlimm an unserem Plastikkonsum ist. Es ist sehr beeindruckend die Zahlen direkt niedergeschrieben zu sehen, genauso wie auch z.B. die Zerfallszeiten einiger Produkte.
Was mir auch sehr gefallen hat, ist der Überblick über die gängigsten Kunststoffarten und was davon überhaupt recycelt oder vielleicht wiederverwendet werden kann. Dieses Wissen war mir bisher ganz neu. Man weiß zwar so ganz naiv, dass nicht alle Kunststoffe recycelt werden können, jedoch welche das genau sind und wie diese meistens verarbeitet sind, also in welchen Produkten stecken, das wusste ich persönlich so genau eben nicht. Hier also definitiv Daumen hoch!
Danach folgen die einzelnen Tipps, sortiert nach Lebensbereichen.

Zusätzlich muss man noch erwähnen, dass es in diesem Buch wirklich rein um die Plastikvermeidung geht. Die Tipps können somit auch nicht ganz so ideal für die Umwelt sein, jedoch wird vorrangig Plastik vermieden. Das sollte man beim Lesen immer im Hinterkopf haben.

Nun also zu den Tipps:
An dieser Stelle war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Es handelt sich nicht um ultra innovative Neuigkeiten, sondern um langjährig bekannte Infos.
Ich persönlich sehe z.B. das Waschen mit fester Seife anstatt mit Duschgel nicht als adäquate Handhabe für lange Zeit. Natürlich kann man es machen, meine Haut bedankt sich dann jedoch auf lange Sicht nicht (ich habe es nämlich schon einmal mit ganz sanfter und pflegender Seife ausprobiert, trotzdem wurde meine Haut immer trockener und angegriffener). Baden mit Badebomben anstatt flüssigem Badezusatz ...puhhh das könnte den Geldbeutel des einen oder anderen sprengen, wenn man vor allem noch auf unbepackte Produkte zurückgreifen will. Wattestäbchen ohne Plastikstiele ist wohl nun auch keine Neuigkeit mehr. Es soll kompostierbare Binden geben? Wer auch nur eine Marke kennt, die das wirklich anbietet, soll sich bitte bei mir melden! Das wäre wirklich toll! Waschnüsse stellen auch für mich persönlich (als Mama) keine wirkliche Alternative zu gewöhnlichem Waschmittel dar. Kleidung flicken...hier musste ich wirklich schmunzeln.

Ich möchte auf keinen Fall alle Tipps verteufeln, denn einige lassen sich wirklich auch gut durchführen und auch in den Alltag integrieren. Mir ist auch klar, dass eine Umstellung nicht ganz ohne Kosten erledigt werden kann. Bambuszahnbürsten sind nunmal im Schnitt teurer als die gewohnte Plastikvariante.

Das Kapitel "Upcycling" fand ich eigentlich gut, jedoch sind die Anleitungen meiner Meinung nach ohne Bilder teilweise nicht ganz nachvollziehbar. Mir persönlich ging es zumindest so.

Wer wirklich keine Ahnung hat, wie er seinen Plastikkonsum einschränken kann und einfach auch nicht weiß wo er starten soll, der soll unbedingt zu diesem Buch greifen.
Wer sich schon sehr viel informiert hat, der wird eher enttäuscht werden.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Ein wenig Trost

Emily und der Engelsrufer
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Es ist schrecklich, dass das fast schon ein Unding ist, über Sternenkinder zu sprechen. Die Familien müssen ihre Trauer oftmals sehr zurückgezogen durchleben und auf gegenseitigen Trost hoffen. Umso mehr ...

Es ist schrecklich, dass das fast schon ein Unding ist, über Sternenkinder zu sprechen. Die Familien müssen ihre Trauer oftmals sehr zurückgezogen durchleben und auf gegenseitigen Trost hoffen. Umso mehr hat es mich erfreut, dass sich die Autorin Alice Andres um dieses Thematik angenommen hat.

Die kleine Emily ist mit ihrem Zwillingsbruder Felix an dem für sie schönsten Ort der Welt, im Bauch ihrer Mama. Plötzlich erscheint jedoch ein kleines Wesen, ein Engelsrufer, der sich anscheinend verirrt hat. Dieser erklärt ihr, dass er die wichtige Aufgabe hat, ganz außergewöhnliche Seelen zu finden, die gut genug sind um Schutzengel zu werden. Da nur die schönsten Seelen diese Arbeit erledigen können, ist es natürlich besonders schwer. Letztendlich entscheidet Emily sich, von jetzt an auf ihre Familie aufzupassen, auch wenn sie somit nie richtig bei ihnen sein kann.


Da die Geburt für meinen Sohn sehr schlimm war und wirklich schlecht verlief, habe ich mich danach auch zur Verarbeitung mit dem Thema Sternenkinder etwas auseinandergesetzt. Schon alleine der Gedanke an so ein Schicksal ist für mich kaum auszuhalten. Dementsprechend schön empfinde ich die ganze Liebe, die in dieses tolle Buch gewandert ist. Das beginnt natürlich beim sehr einfühlsamen Text und endet hierbei nicht, sondern zieht sich weiter in den liebevoll gestalteten Illustrationen, sowie auch dem äußerst hochwertigen Einband und den recht dicken Papierseiten. Man merkt, dass dieses Buch mit großer Überlegung entstanden ist. Von der Aufmachung her wirkt es eher wie ein Geschenkbuch; etwas das man immer wieder zur Hand nimmt und dich darüber freut.

Uns hat die Geschichte sehr berührt. Es lässt einen nicht an einem dunklen Ort zurück, sondern öffnet immer weiter die Tür zu Trost und Hoffnung.

Besonders Geschwisterkinder haben oft gar keine Ahnung wo sie mit ihren Gefühlen hin sollen. Emilys Geschichte ist jedoch auch für sie geeignet, dass sie verstehen können was passiert ist und dass das erhoffte Familienmitglied immer noch irgendwie "hier" ist.

Ich fände es auch schön, wenn man das Buch betroffenen Familien schenken würde, denn so kann man auch ein kleines bisschen Trost herschenken, ob nun nach ein paar Wochen oder aber erst Monaten.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Aus Wuschel wird Mister Dog

Mister Dog
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Der Hund Wuschel lebt mit seinem Frauchen ein eher ruhiges Leben in der Stadt. Hier kennt er sich gut aus, schaut tagtäglich Fernsehen und kennt vor allem auch die gefährlichen Straßen der Gegend. Als ...

Der Hund Wuschel lebt mit seinem Frauchen ein eher ruhiges Leben in der Stadt. Hier kennt er sich gut aus, schaut tagtäglich Fernsehen und kennt vor allem auch die gefährlichen Straßen der Gegend. Als nun Frauchen aber einen vierwöchigen Urlaub machen möchte und alle Tierpensionen ausgebucht sind, kommt die große Frage auf: "Wohin mit Wuschel?". Um den daraus folgenden Stress besser zu verkraften, fängt dieser an dieses Tagebuch zu verfassen. Frauchen kann auf den letzten Drücker ihren Neffen Kai, der übrigens keine Hund mag, überreden, den Hund für die Dauer der Reise zu sich und seiner Familie zu nehmen. Diese Zeit wird für Wuschel extrem aufregend, steinig, aber auch voller Freude. Ob er das Leben als ruhiger Stadthund gerne gegen das aufregende Familienleben am Land eintauschen würde? Wie nun aus ihm Mister Dog wird, müsst ihr selbst herausfinden.



Das Buch hat uns wirklich sehr gut gefallen. Es zeigt auch die negativen Seiten auf, wenn man einen Hund besitzt, sei es nun das Umwerfen einer Vase oder aber auch Streitereien mit dem bereits vorhandenen Haustier - einem Papagei. Auch der Umgang mit den drei Kindern der Familie fällt Mister Dog nicht immer leicht, was jedoch eher an seiner enormen Größe liegt. Auch die schönen Seiten für Hund und Familie werden aufgezeigt, was uns teilweise laut auflachen ließ, da die Geschichten teilweise sehr komisch sind.

Die komplette Geschichte ist aus Sicht des Hundes verfasst. Anfangs hat uns das etwas verwirrt, da das Geschriebene zu Beginn manchmal leicht wirr und mit vielen Gedanken daher kommt. Man gewöhnt sich jedoch schnell daran.

Wir man auch bereits auf dem wirklich tollen Cover sehen kann, sind die Illustrationen in einer Art Comic Stil gehalten und führen sich auch so - jedoch leider in Schwarz/Weiß - im inneren des Buches fort. Dies kann manchmal etwas vom Text ablenken, da Smileys, Hundepfoten, Sprechblasen und Ausrufelaute quer über die Doppelseiten verteilt wurden. Uns hätte es sehr gefallen, wenn noch 2-3 Szenen bzw. Situationen farbig gestaltet wären, wie etwa zum Schluss oder direkt in der Buchmitte.

Ich persönlich bin mir nicht ganz sicher, ob die angesprochene Altersgruppe immer alle Deutsch-Englischen Wörter bzw. Anmerkungen und Wortkreationen (wie etwa "Wuffipedia") ganz zuordnen und verstehen kann. Sonst ist der Text aber eher in verständlicher Sprache geschrieben. Für Leseanfänger ist das Buch jedoch meiner Meinung nach noch nicht geeignet.



Eine kleine Anmerkung möchte ich noch machen. Das eigentliche Text der Geschichte geht nur bis Seite 165! Inklusive einer noch angefügten Information zur Autorin sind wir dann bei 167 Seiten insgesamt.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Vielschichtiges Beschäftigen mit einem Thema

Wo ist mein kleiner Hund?
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Das Bilderbuch beschäftigt sich grundlegend mit der Suche nach dem Hund Bobby. Worauf hier viel Wert gelegt wurde, ist der stetige Szeneriewechsel, den man mit seinem Kind gut nachvollziehen kann. Ich ...

Das Bilderbuch beschäftigt sich grundlegend mit der Suche nach dem Hund Bobby. Worauf hier viel Wert gelegt wurde, ist der stetige Szeneriewechsel, den man mit seinem Kind gut nachvollziehen kann. Ich finde es toll, dass mit dem naheliegendsten Ort zur Suche begonnen wird, bis über recht individuelle Plätze, bis hin zum Auffinden von Bobby.

Je nachdem wie eure Kinder so gestrickt sind, kann man die Geschichte entweder einfach nur vorlesen oder fast schon eine Art "Schnitzeljagd" daraus machen. Die Kinder können raten, wo man vielleicht noch nach Bobby suchen könnte und sich somit aktiv in die Geschichte mit einbinden.

Das Buchformat ist auch groß genug gewählt, so dass die Kinder die Details der Zeichnungen auch gut erkennen können. Sehr junge Kinder achten nämlich eher auf das Offensichtliche, was bei kleinformatigen Büchern schon sehr schwierig werden kann.
Mit den reinen Papierseiten muss man leider klar kommen. Diese sind wahrscheinlich dem angefügten Malbuch geschuldet. Vielleicht könnte man über ein noch dickeres Papier nachdenken, es muss ja nicht direkt Karton sein.

Die Illustrationen finde ich im Ganzen eigentlich ganz toll, jedoch sind sie im Detailreichtum und in der Genauigkeit nicht ganz konstant, empfinde ich zumindest so. Die extreme Farbigkeit finden Kinder jedoch definitiv toll und mein Sohn kann sich kaum von den Bildern losreißen.
Da es sich größtenteils um sehr alltägliche Szenarien handelt, kann man hiermit auch Wort- bzw. Sprachübungen mit den Kleinen machen. Man muss ihnen gar nicht wieder und wieder die Wörter vorsagen, sondern einfach nachfragen, wo z,B. die Katze ist.

Was nun aber wirklich praktisch ist an diesem Buch: das integrierte Malbuch.
Der eine oder andere mag denken, dass man Kinder dadurch erzieht, in Bücher zu malen. Ich sehe das jedoch gar nicht so. Das Malbuch ist klar abgegrenzt, befasst sich jedoch mit dem zuvor Geschehenen im Bilderbuch. Euer Kind kann erneut zurückblättern und sich Anregungen holen und sich aber vor allem erneut mit dem Gelesenen beschäftigen. Man darf nicht unterschätzen wie viel die Kleinen mit "Wiederholen" lernen. Durch das Ausmalen beschäftigen sie sich wieder mit den Figuren und auch der Umgebung.

Das integrierte Malbuch ist auch wahnsinnig praktisch, wenn man mit seinem Kind unterwegs ist. Bei Freunden zu Hause oder auch beim Abendessen im Restaurant muss ich als Mutter keine Berge an Bücher mitnehmen, sondern komme etwa mit diesem einen Bilderbuch aus. Ein paar Stifte dazu und fertig.

Veröffentlicht am 28.09.2019

Hilfe extraordinaire im Waldmeisterinnen-Stil

Die Waldmeisterinnen
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Das etwas verrückte Duo, bestehend aus Holly Holunder und Lia Lavendel (inklusive Eichhörnchen Brownie), sind ganz frisch in den Wildwood-Forest gezogen. Die zwei Mädels unterscheiden sich von ihrem Charakter ...

Das etwas verrückte Duo, bestehend aus Holly Holunder und Lia Lavendel (inklusive Eichhörnchen Brownie), sind ganz frisch in den Wildwood-Forest gezogen. Die zwei Mädels unterscheiden sich von ihrem Charakter und auch Aussehen sehr, jedoch wollen sie beide Freundschaft mit den Waldbewohnern schließen und diesen von nun an mit ihren Problemen helfen. Die Hilfe sieht jeweils sehr unterschiedlich aus, denn Lia, die begabte Bäckerin und Konditorin, hilft eher auf psychischer Ebene, indem sie ihr schlaues Köpfchen in Verbindung mit großer Empathie einsetzt, wohingegen Holly, die begabte Erfinderin, mit allerlei hilfreichen oder aber auch noch etwas unausgereiften Neuerfindungen das Leben der anderen zu erleichtern scheint. Bei einem großen Fest lernen sie die anderen Waldbewohner kennen und können auch schon das eine oder andere Problem lösen.

Ich muss sagen, dass die zwei neuen Waldbewohnerinnen ordentlich Pfeffer im Hintern haben und sie kaum still sitzen können. Auf den wenigen Seiten des Buches passiert wirklich einiges! Hierbei handelt es sich nicht unbedingt nur um die eigentliche Geschichte, sondern erzählt wird auch extrem viel über die jeweiligen Eigenschaften der Waldmeisterinnen. Dementsprechend würde ich auch nicht empfehlen, das Buch in viele Abschnitte zu teilen, man könnte nämlich etwas den Faden verlieren.

Insgesamt ist es sprachlich gesehen für ein Kinderbuch doch recht anspruchsvoll. Das "Hibbelige" der beiden Waldmeisterinnen scheint sich auch auf die Sätze ausgewirkt zu haben. Sie sind oft besonders lang und wirken verschachtelt. Für Leseanfänger kann das Unterfangen dieses Buch zu lesen also schnell frustrierend werden, was wir ja eigentlich alle vermeiden wollen. Sie sollen ja Spaß beim Lesen haben.
Was mich richtig stört, sind die englischen Begriffe. Ich kann einfach auch nicht nachvollziehen warum diese so im Text gelassen wurden. Mr. und Mrs. hätte man ohne Probleme übersetzen können, gleiches gilt für "Granny" oder auch den "Wildwood-Forest" an sich. Es ist einfach unnötig die jungen Lesenden mit diesen Begriffen zu konfrontieren. Das Englische hat keinerlei positive Auswirkung auf die Geschichte, weshalb ich es als unnötig und auch sogar als negativ in diesem Gebrauch erachte.

Die Geschichte an sich fand ich sehr süß gewählt. Mir hat es auch besonders gefallen, dass Holly eher der burschikose Typ ist, weshalb ich mir auch vorstellen kann, dass Jungs Spaß an diesem Buch hätten und auch eine Figur zum Identifizieren finden. Die Waldbewohner sind toll beschrieben und haben alle ihre eigenen Persönlichkeiten, auch das wurde sehr schön herausgearbeitet.
Da die zwei Waldmeisterinnen so richtige "Typen" sind, kann ich mir auch gut weitere Bücher mit ihnen vorstellen, denn die Charaktere lassen viel Raum für weitere lustige und ideenreiche Geschichten.

Die Illustrationen sind liebevoll erstellt und haben uns äußerst gefallen. Es hat das Buch definitiv lebendiger gemacht und auch der Inhalt konnte dadurch besser verstanden werden. Mit der Platzierung im Buch bzw. in Beziehung zum Text hätte man sich etwas mehr Mühe machen können, jedoch das ist eher nebensächlich.

Aufgrund der oft längeren Sätze könnte das Vorlesen einigen Eltern vielleicht schwerer fallen als gewohnt. Hierbei könnte eventuell vorheriges Querlesen helfen. Einige Wörter sind auch nicht dem Alter entsprechend, weshalb es vielleicht auch Nachfragen seitens der Kinder geben könnte.

Insgesamt hat uns das Buch sehr viel Spaß gebracht, da Holly und Lia durch ihren witzigen Alltag auch uns an stressigen Tagen zum Lachen bringen konnten.Aufgrund des sprachlich höheren Anspruchs und der englischen Begriffe kann ich jedoch nicht die volle Punktanzahl geben.

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