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Veröffentlicht am 26.08.2019

Kannst du dich erinnern?

Was für immer bleibt
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Stell dir vor, du könntest dich nach einem Autounfall an nichts mehr erinnern. Du würdest deine Freunde nicht mehr erkennen, wüsstest nichts über deine Kindheit oder Jugend und hättest keinen blassen Schimmer ...

Stell dir vor, du könntest dich nach einem Autounfall an nichts mehr erinnern. Du würdest deine Freunde nicht mehr erkennen, wüsstest nichts über deine Kindheit oder Jugend und hättest keinen blassen Schimmer davon, wo deine Eltern sind. Irgendwie beängstigend, oder?! Genau so ergeht es Gracie.

Sie wacht im Krankenhaus ohne jegliche Erinnerung auf. Ihre beste Freundin - für sie eine Fremde - ist die einzige, die sie derzeit um sich herum verkraften kann. Geschockt und gerade vom Leben überfordert, weigert sie sich ihren Verlobten zu sehen.

Wie wäre es, in nur wenigen Wochen einen Fremden zu heiraten? Würde sie sich zwischenzeitlich an ihn und die gemeinsame Vergangenheit erinnern? War sie überhaupt glücklich mit ihm?

Eine einzige Erinnerung treibt Gracie nun dazu, das Haus ihrer verstorbenen Mutter, eine ehemalige Blumenfarm, aufzusuchen und fürs Erste dort auf weitere Erinnerungen zu hoffen. Bis Flynn, der irgendwie nervige, aufdringliche Nachbar, ihr neues Leben durcheinander wirft.

Diese Thematik mit dem Erinnerungsverlust ist definitiv nicht neu, jedoch wird man nach einigen Kapiteln merken, dass die Herangehensweise an die Geschichte von der Autorin etwas anders gewählt wurde. Gracie bewegt sich aus ihrer vorherigen Lebenssituation heraus und lässt sich immer mehr auf die Zukunft ein. Hierbei hilft ihr ganz besonders die Blumenfarm bzw. Blumen. Trotz der fehlenden Erinnerungen schöpft sie nach und nach mehr Selbstvertrauen.

Die Autorin lässt den Leser auch ganz bewusst in die Magie der Blumen eintauchen. Wer sich darauf einlässt, wird beim Lesen viel Freude an den Ausführungen haben.
Insgesamt ist die Schreibweise sehr fließend, was dieses teilweise eher emotional schwierige Thema trotzdem gut voran treibt. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass sich mit Belanglosem beschäftigt wir und unnötig Seiten angehäuft werden.

Insgesamt muss ich jedoch zugeben - ohne zu viel von der Story preis zu geben -, dass mich das Ende etwas zwiegespalten zurück gelassen hat. Die Geschichte war jedoch amüsant, teilweise sehr emotional und letztendlich fiebert man für Gracie mit, die sich wieder ins Leben kämpfen muss und ihr Bestes gibt.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Ist dein Herz wirklich so schwarz?

Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz
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Zwei Kinder treffen in einem Waisenhaus in noch recht jungem Alter aufeinander und scheinen durch diese Begegnung ihr persönliches Gegenstück im Leben gefunden zu haben. Durch einen geheimen ehelichen ...

Zwei Kinder treffen in einem Waisenhaus in noch recht jungem Alter aufeinander und scheinen durch diese Begegnung ihr persönliches Gegenstück im Leben gefunden zu haben. Durch einen geheimen ehelichen Schwur versprechen sie sich, niemals ohne den anderen zu sein oder einander zu verlieren. Durch sehr unschöne Umstände kommt es nur leider ganz anders und ihr Fluchtversuch scheitert kläglich.
17 Jahre später begegnet der Leser Farah wieder. Sie arbeitet bei Scotland Yard und lebt als sehr unabhängige Frau. Von ihrem Chef wird sie umgarnt, was sie nicht ganz kalt lässt. Dann trifft sie durch die Arbeit jedoch auf Dorian Blackwell, den wohl meist gesuchtesten Verbrecher der zu den gefürchtesten Leuten dieser Zeit zählt. Dorian ist durch seine skrupellose Art bekannt und kann diese auch in Bezug auf Farah nicht lassen. Somit stellt er ihr Leben ganz gewaltig auf den Kopf.

Der Leseeinstieg ins Buch ist mir sehr leicht gefallen. Man wird von keiner Namenflut erschlagen und kann die Personen sehr gut auseinander halten. Da Farah wirklich eine Seele von Mensch ist, konnte ich es gar nicht lassen mehr über sie zu erfahren und mich weiter in ihr Leben einzuschleichen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und auch die Geschichte wurde nicht unnötig in die Länge gezogen. Natürlich gibt es Informationen denen man Kapitel für Kapitel hinterherhechelt, jedoch steigert dies natürlich die Spannung. Geheimnisse spielen von Anfang an eine große Rolle und auch als Leser kann man immer wieder sehr gut Theorien aufstellen. An einigen Ecken erinnerte mich die Geschichte an einige andere Bücher, jedoch definitiv nicht im negativen Sinn! Dies hatte wohl mehr etwas mit dem Setting und den schottischen Bezügen zu tun. Eine reine plumpe Liebesstory wird man hier nicht finden. Das Buch lebt von den sehr realistischen (teilweise idealisierten, ja) Charakteren mit den Geheimnissen und Wendungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 21.04.2018

Zwei gebrochene Personen suchen Neuanfang

From Scratch - Alles neu mit dir
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Wer von „From Scratch – Alles neu mit dir“ eine typische, vielleicht sogar kitschig romantische Liebesgeschichte erwartet, wird meiner Meinung nach enttäuscht oder aber für die etwas „andere“ Abwandlung ...

Wer von „From Scratch – Alles neu mit dir“ eine typische, vielleicht sogar kitschig romantische Liebesgeschichte erwartet, wird meiner Meinung nach enttäuscht oder aber für die etwas „andere“ Abwandlung äußerst froh sein.

Amanda ist weitreichend bekannt, jedoch wohl eher ungewollt, vor allem bezüglich ihrer brutalen und schlimmen Vergangenheit. Sie wurde als Jugendliche entführt, geschlagen, vergewaltigt, missbraucht. Ihr einziger „Freund“ in dieser Hölle war Chase – ihre imaginäre Stütze hervorgerufen durch ein Poster des Stars in ihrem Verlies des Entführers. Trotz ihrer Rettung ist, wie auch anzunehmen war, nicht wieder alles in Ordnung, sondern auch nun Jahre später alles andere als normal. Sie versteckt sich in ihrem Schrank um wenigstens ein kleines Sicherheitsgefühl zu verspüren. Ihre Familie steht kurz vor dem Zusammenbruch. Die früheren Ereignisse sind immer noch mit dem jetzt verwoben und lassen letztendlich alle in der Familie und nicht nur Amanda immer noch nicht los.

Auf der anderen Seite lernen wir Chase kennen. Er war ein Superstar durch seine Rolle in einer berühmten Fernsehserie, doch setzte er alles aufs Spiel durch dumme Alkoholeskapaden, eine sehr geringe Arbeitsmoral und viele Skandale. Nun versucht er wieder aus dem tiefen Loch herauszukommen das er sich vor einiger Zeit selbst gegraben hat. Er wirkt gepeinigt und auch irgendwie wie ein kleiner Junge, der nur noch seine Presseagentin hat und ihr unter anderem aus diesem Grund sehr hörig ist.

Was für Gemeinsamkeiten sollen die zwei nun haben? Beide wollen ihre derzeitige Situation verbessern und Chases Presseagentin hat das Gefühl, dass sie – als Amanda und Chase – sich beide dabei behilflich sein könnten. Dies klingt von Anfang an nach einem sehr einseitigen Vorteil…

Der erste Teil der Geschichte hat mich stark emotional heruntergezogen. Amandas Entführung bzw. Rettung wird gut beschrieben und ist sehr aufwühlend. Man bekommt einen richtigen Hoffnungsschub und dann wird man eiskalt in die „heutige“ Situation mit Amandas Familie geworfen. Die Überforderung und auch Resignation ist total greifbar und wahnsinnig bedrückend. Ich wollte teilweise gar nicht mehr weiterlesen da mich die Stimmung an sich sehr heruntergezogen hat. Umso positiver empfand ich es, als Amanda ihren „Ausflug“ wirklich durchzieht. Sie blüht meiner Meinung nach regelrecht auf, hat auch eine Chance sich nicht nur auf sich zu konzentrieren oder eben ihre Vergangenheit. Ihre Bereitschaft für Chase etwas zu tun, machte sie mir sehr sympathisch. Insgesamt wird sie eigentlich als recht intelligent dargestellt und nicht als naives junges Ding, was mich wirklich gefreut hat.
Andererseits ist da Chase, der einige Zeit gebraucht hat um von mir Sympathiepunkte zu ernten. Er wirkt anfänglich so unbeholfen und wenig erwachsen bzw. selbständig. Dass er nicht ganz so unselbständig und kindlich ist, beweist er über die Kapitel hinweg immer mehr. Er sieht seine früheren Fehler ein, trotzdem kann er kaum ein Fettnäpfchen auslassen und verstrickt sich doch wieder in alte Muster, obwohl er teilweise wirklich nichts Böses im Sinn hatte. Seine PR-Agentin ist hierbei natürlich nicht besonders hilfreich. Sie löste bei mir des Öfteren kleinere Wutanfälle aus, denn ihre Art und auch Denkweise geht so gar nicht – skrupellos par excellence.
Gleich hinten anstellen darf sich Amandas Psychologin. Für das große Geld würde sie wohl über Leichen gehen.
Amandas Familie hätte von den Charakteren wohl nicht anstrengender ausfallen können. Ich war früh für Amanda, wenn sie sie einmal in Ruhe ließen und keinen Kontakt suchten, der eindeutig toxisch für das arme Mädchen ist.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Man erfährt die Situationen jeweils aus der Sichtweise eines der beiden Hauptcharaktere. Somit bekommt man viel Einblick, ich hatte jedoch auch nicht das Gefühl, dass bereits alles weit vorher vorausgenommen wurde. Von der Wortwahl her ist das Buch leicht zu lesen und kann innerhalb relativ kurzer Zeit durchgelesen werden.
In der Mitte der Geschichte zog es sich teilweise etwas, was die Autorin jedoch zum Schluss auszugleichen versuchte, denn der flitzte nur so dahin. Meiner Meinung nach gibt es kein richtiges Ende, denn die letzten Ereignisse erschienen mir etwas aus der Luft gegriffen zu sein. Viele Bereiche blieben für mich unzureichend beantwortet bzw. komplett offen, was mich doch sehr störte.
Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen, da das Ende doch etwas unzureichend ausgefallen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Geschichte
  • Thema
Veröffentlicht am 31.03.2018

Nichts Neues

Paper Party
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Den Band hätte ich mir gerne gespart. Ich konnte die ganze Geschichte über keine Sympathie zu weder der einen noch der anderen Hauptfigur aufbauen. In den anderen Bänden hat man eigentlich schon alle wichtigen ...

Den Band hätte ich mir gerne gespart. Ich konnte die ganze Geschichte über keine Sympathie zu weder der einen noch der anderen Hauptfigur aufbauen. In den anderen Bänden hat man eigentlich schon alle wichtigen Aspekte zu Savannah und Gideon mitbekommen. Leider nichts Neues und somit wahrscheinlich eher nur für eingefleischte Fans.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Morrighans Geschichte

Morrighan - Wie alles begann
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Die Kurzgeschichte mit der Hauptperson Morrighan ist ein wirklich toller Zusatz zu den vier Bänden „Die Chroniken der Verbliebenen“. Lias „Rückblicke“ durch ihre Gabe sind hiermit teilweise besser nachvollziehbar, ...

Die Kurzgeschichte mit der Hauptperson Morrighan ist ein wirklich toller Zusatz zu den vier Bänden „Die Chroniken der Verbliebenen“. Lias „Rückblicke“ durch ihre Gabe sind hiermit teilweise besser nachvollziehbar, obwohl dieser Kurzband nicht unbedingt gelesen werden muss, sondern eher einen netten abrundenden Abschluss für Fans darstellt.

Morrighans Stamm, zu dem unter anderem auch ihre Großmutter Gaudrel gehört, überlebt mehr schlecht als recht. Sie müssen sich um den Anbau ihrer Nahrungsmittel kümmern, jedoch gleichzeitig immer wieder weiterziehen, da Plünderer durchs Land ziehen und den Menschen das Wichtigste zum Überleben wegnehmen. Morrighan trifft bereits als Kind auf den Jungen Jafir, dem sie auch Jahre später immer wieder über den Weg laufen wird.
Im Buch trifft man zudem auch auf Gaudrel , erfährt Kleinigkeiten über Venda und den Begriff der „Altvorderen“.
Der Schreibstil von Pearson ist weiterhin flüssig zu lesen und dementsprechend ist man schnell durch die etwa 100 Seiten durch. Für meinen Geschmack hätte die Geschichte auch gerne etwas länger ausfallen können.