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Veröffentlicht am 20.10.2019

Wo findet man die beste Gute-Nacht-Geschichte?

Der kleine Siebenschläfer: Eine Schnuffeldecke voller Gutenachtgeschichten
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Der kleine Siebenschläfer bekommt heute noch Übernachtungsbesuch. Ganz aufgeregt hüpft er hin und her, denn die kleine Haselmaus bleibt heute über Nacht. Ein kuscheliges Bett wird hergerichtet, jedoch ...

Der kleine Siebenschläfer bekommt heute noch Übernachtungsbesuch. Ganz aufgeregt hüpft er hin und her, denn die kleine Haselmaus bleibt heute über Nacht. Ein kuscheliges Bett wird hergerichtet, jedoch kann die Haselmaus ohne eine Gutenachtgeschichte auf keinen Fall einschlafen. Da sein Freund jedoch keine zu erzählen hat, macht er sich, wie es sich für gute Freunde gehört, auf den Weg eine zu suchen. Ob die Waldbewohner wohl die gewünschte Geschichte dem Siebenschläfer erzählen können?

Zu erst einmal möchte ich betonen, dass ich es super finde, dass auch einmal eher unbekannte Tiere die Hauptperson spielen dürfen. Mein Sohn kannte Siebenschläfer noch nicht, so dass er bereits bei den ersten Seiten eine neue Info lernen durfte.
Es ist wirklich niedlich dem kleinen Siebenschläfer durch den Wald zu folgen. Ganz selbstständig stapft er los und ist guten Mutes eine tolle Gutenachtgeschichte zu finden. Hierbei trifft er natürlich auf die unterschiedlichsten Tiere. Diesen muss er meist erst einmal helfen. Ein Igel traut sich nicht so recht einen Hügel hinunter zu rollen, ein wirklich süßer Biber hat Zahnschmerzen und bei der Vogelhochzeit wird die Hochzeitstorte geklaut. Die unterschiedlichsten Waldbereiche wurden thematisch mit aufgegriffen, seien es nun die Bäume als Szenerie, eine Waldlichtung oder aber auch ein Teich. Unsere Kinder lernen somit auch den Wald besser kennen. Gleiches gilt natürlich auch für die unterschiedlichsten Tiere.
Die Tiere helfen sich auch untereinander, was ich ganz nett fand. Auch dem Siebenschläfer muss letztendlich noch geholfen werden und das mit dem Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe", so wie wir es ja eigentlich auch oft mit unseren Kindern machen sollten, anstatt die Aufgabe gleich selbst zu übernehmen. So wurde unterbewusst auch auf pädagogischer Ebene dazugelernt.
Die Tiere haben auch alle ihre eigene Persönlichkeit. Auch die einzelnen Geschichten sind sehr individuell und können empathisch gut von den Kindern nachempfunden werden. Der Frosch ist etwa verliebt und dadurch wahnsinnig durcheinander und tollpatschig, sowie ein anderes Tier kommt ganz neu in den Wald gekrochen, da es sich verirrt hat und muss nun herzlich in die große Waldfamilie mit aufgenommen werden.

Ob oder auch wie der Siebenschläfer nun zu einer Geschichte oder vielleicht besser noch, einer Gutenachtgeschichte, kommt, müsst ihr selbst nachlesen.

Mein Sohn fand die einzelnen Szenarien sehr spannend und hat mit dem kleinen Siebenschläfer mitgefiebert. Auch mit den anderen Tieren hat er mit gelitten oder musste herzhaft lachen.

Zum Vorlesen sind auch die recht kurzen Abschnitte ideal. Auch wenn das Kind schon fast zu spät ins Bett kommt, ist eigentlich immer noch ein Abschnitt möglich.
Die Illustrationen haben uns auch sehr gut gefallen, da sie richtig schön bunt und ausdrucksstark sind. Zudem haben sie meinem Sohn geholfen, die Tiere sofort zuzuordnen und auch die Geschichte noch einmal vertieft wahrzunehmen. Über ein paar mehr Bilder hätten wir uns jedoch auch sehr gefreut.

Sprachlich war es für meinen Sohn auch ganz gut nachzuvollziehen. Da sehr viele Dialoge im Buch sind, lassen sich diese auch super vorlesen und machen auch dem Vorlesenden Spaß.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Was wäre, wenn...?! Stell dir dein Leben als Mann vor

Im nächsten Leben werd ich Mann!
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Zuerst einmal muss ich wohl zugeben, dass mir Frau Regensburg bis zu diesem Buch als Komikerin leider gar nicht bekannt war. Das liegt wohl aber daran, dass ich viele Comedy Sendungen meide, da mir diese ...

Zuerst einmal muss ich wohl zugeben, dass mir Frau Regensburg bis zu diesem Buch als Komikerin leider gar nicht bekannt war. Das liegt wohl aber daran, dass ich viele Comedy Sendungen meide, da mir diese oft zu plump ausfallen. Frau Regensburg hat mich nun aber definitiv ködern können, so dass ich wohl auch die Comedy Welt mal nach ihr scannen werde.


Frauen tendieren ja oft zu den "was wäre, wenn..." Fragen. Ich gehöre da definitiv dazu. Frau Regensburg hat es jedoch in ihrem Buch eindeutig perfektioniert. Ganze 15 Themen, die aus dem Leben gegriffen sind, werden angesprochen und auch irgendwie bewertet, ob sich Männer in diesen "Disziplinen" nicht doch etwas besser anstellen beziehungsweise das Leben einfach leichter angehen.

Besonders lachen musste ich etwa beim wunderbar beschriebenen Bikini-Shopping von Mirja Regensburg, das sich über quälende Stunden, unzählige Anproben und auch nicht so kompetente Beratungen hinzog, bis sie letztendlich genau den nahm, den sie im ersten Laden natürlich zu allererst anprobiert hatte. Genauso sah ich mich bildlich vor mir, umgeben von Schubladen voller Duschgel und Shampoos, und trotzdem am mit mir selbst reden, dass ich wohl bald wieder eine Fahrt zum Drogeriemarkt unternehmen sollte.

Mirja beschreibt diese alltäglichen Szenen wirklich toll und auch realistisch. Ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, dass sie absichtlich übertreibt um die Pointen noch mehr hervorzuheben. Mir fielen eigentlich immer wieder Frauen, die ich kenne, ein, die wirklich so oder zumindest so ähnlich leben oder eben reagieren. Bei den teils gegenübergestellten Aktionen der Männer musste ich auch oft sehr schmunzeln und Frau Regensburg zustimmen.


Ihr Humor ist nicht gewollt, sondern wirkt ganz natürlich. Man hat nicht schon viele Zeilen davor das Gefühl, dass sie jetzt auf genau das hinaus will, wie es bei einigen anderen Comedians der Fall ist. Genau das wäre nämlich eher das Gegenteil von unterhaltsam und witzig und auf Dauer einfach nur anstrengend. Bei Mirja scheint das eher natürlich zu kommen und oft packt sie die Pointen in kleine Nebensätze, ohne diese mit einem Paukenschlag hervorzuheben. Genau dann lacht man doch aber oft am lautesten.


Sie spricht auch Themen an, die eher ernster sind. Ihren Appell, dass sich Frauen im Job definitiv mehr zumuten und nicht immer nur das herausheben sollten, was sie denn angeblich nicht können, fand ich ganz toll! Hier sollten wir uns definitiv eine Scheibe von den Männern abschneiden.


Sie zeigt auch, wie z.B. andere Leute Frauen wahrnehmen. Gehen wir etwa alleine essen, sind Kellner & Co. mehr als nur verwirrt. Andere Restaurantgäste bemitleiden einen regelrecht. Bei einem Mann würde man wohl eher denken, dass es sich um einen Geschäftsmann handle, der sich ein nettes Abendessen gönnt.


Es ist toll, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt und zudem auch nicht wertend vorgeht. Sie schildert wunderbar die irrwitzigsten Situationen und beleuchtet auf ganz tolle Art und Weise unseren Alltag.


Ich muss zugeben, dass ich eher nicht sehr viel von diesem Buch erwartet habe. Es hat mich aber vollkommen überzeugt und mich so viel lachen lassen wie schon seit langem nicht mehr. Wer mal wieder genüsslich lachen möchte, egal ob über sich selbst oder vielleicht auch die Aktionen anderer, der sollte sich das Buch gönnen oder es auch einer Freundin schenken.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Wenn man sich als Leser veräppelt fühlt

Never Too Close
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Mir ist bewusst, dass meine 2 Sterne Bewertung nicht jedem zusagt, trotzdem kann ich bei bestem Willem diesem Buch keine bessere Bewertung geben.

Ich versuche keine Szenen zu spoilern, dennoch wird meine ...

Mir ist bewusst, dass meine 2 Sterne Bewertung nicht jedem zusagt, trotzdem kann ich bei bestem Willem diesem Buch keine bessere Bewertung geben.

Ich versuche keine Szenen zu spoilern, dennoch wird meine Bewertung einige Bereiche etwas detaillierter auffassen, wie es in anderen Rezensionen so der Fall ist.

Ein kurzer Blick in die Geschichte:
Violette, die noch sehr junge Modedesignstudentin, zieht nach Paris, wo sie nach kürzester Zeit bereits zwei Mitbewohner bekommt, nämlich ihre beste Freundin und Kommilitonin und ihren besten Freund Loan, der bei ihrem Ersteinzug noch ihr Nachbar war. Loan und Vio wirken wie unzertrennlich, sie schläft auch ganz auf platonischer Ebene mit in seinem Bett und er hat ihr Haustier mehr oder weniger adoptiert. Klingt eher ungewöhnlich, oder? Scheint aber zu funktionieren. Als die jedoch noch unberührte Violette Loan bittet, ihr auf ganz freundschaftlicher Ebene die Jungfräulichkeit zu nehmen, gerät die ganze Freundschaft etwas ins Wanken.

Auf den ersten Moment klang diese Geschichte für mich recht ansprechend und auch die Komplikationen konnte man sich schon bildlich vorstellen. Ich war somit recht angetan. Jedoch hat sich für mich bereits nach keinen 50 Seiten die Geschichte schon so gezogen!
Violette ist eine sehr lebensfrohe, aus sich herausgehende Person die so rein gar nichts für sich behalten kann. Zudem soll sie extrem scharf aussehen und setzt ihre Reize ganz gekonnt in Szene. Trotzdem scheint es so wahnsinnig schwer für sie zu sein, entjungfert zu werden. Nicht einmal von der Disco will einer mit ihr mitgehen. Das passte für mich beim Lesen einfach nicht zusammen! Um ehrlich zu sein, ich kam mir wirklich ALT vor! Welche gutaussehende Frau empfindet denn ihre Jungfräulichkeit als Bürde?
Naja, hier also für mich schon einmal die ersten Dinge, die für mich irgendwie nicht zusammenpassten. Leider zog sich das durch die ganze Geschichte.

Vielleicht mal kurz die netteren Dinge zum Buch:
Loan und Violette gehen teilweise wirklich süß miteinander um. Es gibt auch einige sehr romantische Stellen. Zudem ist der Zusammenhalt im Freundeskreis sehr groß, was ich immer befürworte und deswegen auch besonders hervorheben möchte. Loan selbst wirkte auf mich bis auf einige Ausnahmen eigentlich auch recht sympathisch auf mich. Er wirkt insgesamt mehr im Leben verankerter, ernsthafter und oftmals auch ziemlich weise. Trotzdem liefert die Autorin auch bei seinem Charakter einige heftige Schnitzer.

Was mich sehr gestört hat, ist die doch sehr extreme Manipulation durch die Autorin. Sie wählt ihre Charaktere eher nach Stereotypen aus und zieht dies sehr stringent durch. Loan ist der "Gutmensch", natürlich Feuerwehrmann, hilft allen und verliert eigentlich kein böses Wort über andere. Violette ist die eher durchgeknallte Labertasche, die für mich etwas zu naiv dargestellt wird. Ihre beste Freundin hat gefühlt jeden Abend einen anderen Mann im Bett und wird auch im Buch mit dem Wort "Schl'''''" betitelt. Das fand ich einfach nur unterstes Niveau. Sie lässt sich auch immer äußerst unfreundlich über andere Personen aus, insbesondere andere Frauen, und kommt meiner Meinung nach äußerst schlecht weg. Sie muss auch recht zum Schluss für eine Dummheit von Violette den Kopf hinhalten, so dass Vio ihren "Heiligenschein" behalten darf. Auch Vios boyfriend wird recht schnell zum Poser abgestempelt und die Autorin drängt dem Leser fast schon auf, ihn nicht zu mögen. Er hatte jedoch meiner Meinung nach oft die "normalsten" Weltansichten.

Von Anfang an weiß man auch eigentlich, wo die ganze Geschichte hin führt. Ich wurde nicht wirklich überrascht. Die Autorin schmeißt einem zwar noch sehr aufwühlende Szenen vor die Füße, an der eigentlichen Geschichte ändert sich jedoch nichts. Es führt recht stringent auf ein Happy End zu. Wie dieses nun ausfällt, muss man lesen...oder aber auch nicht.

Das Liebesdreieck ist zwar da, jedoch auch eigentlich nicht interessant, da Loan und Vio sowieso bereits wie ein altes Ehepaar zusammen leben. Ich denke, ihr könnt euch denken, was ich meine.

Ab ca. der Hälfte des Buches oder eventuell 2/3 packt die Autorin die Geschichte noch einmal so richtig voll. So langweilig und zäh wie Kaugummi der erste Buchteil war, umso rasanter wird es dann. Mir kam es so vor, als hätte die Autorin eine Liste zum Abhaken neben sich und musste so viel davon unterbringen wie nur möglich. Oh, vielleicht könnte eine Person sterben...check....große Trauer....check...Dramatik á la Hollywood...check....viele Missverständnisse...check.....Vio hält bei einer wirklich wichtigen Sache mal über Monate den Mund (wieder so ein extremes Antiverhalten zum bisherigen Charakterverlauf)...check...eine und ein Ex machen ganz viel Ärger ...check. Ich konnte nur noch mehr den Kopf schütteln.

Sprachlich orientiert sich die Autorin meiner Meinung nach eher am unteren Niveau. Anspruchsvolle Formulierungen sind nicht zu finden. Ich musste eher über einige Formulierungen herzlich lachen, da sich für meinen Geschmack die Autorin einfach nur lächerlich gemacht hat. Eine Stelle habe ich nun extra noch einmal gesucht: "Eine unerklärliche Alchemie entweicht unseren umschlungenen Körpern." Ich hoffe so sehr, dass es sich hierbei um eine schlechte Übersetzung handelt, denn diese wirklich ungeschickte und falsche Verwendung von Alchemie kann man doch gar nicht ernst nehmen. Es gab noch andere Stellen dieser Art im Buch.

Mein größer Aufreger bezüglich dieser Geschichte ist der komplett unangebrachte Humor der Autorin, die diesen auf den Hauptcharakter Vio projiziert. Wer seine Charaktere Witze über Pädophilie machen lässt, gehört meiner Meinung nach nicht publiziert! Violette soll ein Sympathieträger sein und hat für mich bei dieser Szene alle Sympathie die ich für sie zuvor hatte verloren! Loan findet ihren Witz auch noch ausgesprochen lustig.
Wer schlimme Taten an Kindern witzig findet und dies als gesprächstauglich empfindet, hat in so einem Buch nichts zu suchen. Ich bin regelrecht schockiert, dass diese Szene vom Verlag so abgenickt wurde. Es ist mir wirklich ein Rätsel. Ich habe auch viel darüber nachgedacht, was denn auch die Autorin dazu getrieben hat und komme einfach auf keinen grünen Nenner. Vielleicht findet sie sich so selbst cool. Sprachlich greift sie sowieso gerne zu sehr jugendlichen Ausdrücken. Hier fühlte ich mich definitiv wieder als zu alt, ja...zu alt für diesen Sch''''.

Was zeigt das Buch nun eigentlich? Eine Liebesgeschichte, die nur auf einen Punkt zulaufen kann und das bereits von Anfang an. Ein paar Verwirrungen auf dem Weg. Sehr einseitige Charaktere, die bei passenden Szenen dann doch plötzlich komplett gegen ihre Gewohnheit agieren und das auch noch auf sehr unrealistische Art und Weise. Das musste die Autorin wohl so machen, denn sonst wäre die Geschichte einfach nur komplett langweilig ausgefallen.

Achja, die beiden schrecklichen Kindheitsgeschichten der beiden Hauptcharaktere habe ich ja fast vergessen. Naja, sie werden von der Autorin auch nur so lange aktuell gehalten, wie sie diese halt für die Geschichte brauchte. Zum Schluss sind diese Ereignisse auch nur abgehakte Stichpunkte auf der Liste der Autorin.

Wie man an meiner Rezension erkennt, sind die 2 Sterne schon richtig hoch gegriffen und äußerst kulant. Für den Pädophilenwitz müsste man das Buch eigentlich auf 0 Sterne setzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 11.10.2019

Das Leben lenkt uns oft in sehr ungewöhnliche Richtungen

Mein Leben nach dem Tod
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Mark Benecke war mir bisher nur durch interessante Fernsehauftritte bekannt. Bereits da stach er für mich immer aus der Masse an Wissenschaftlern und beratenden Personen, wohl vor allem durch sein Erscheinungsbild, ...

Mark Benecke war mir bisher nur durch interessante Fernsehauftritte bekannt. Bereits da stach er für mich immer aus der Masse an Wissenschaftlern und beratenden Personen, wohl vor allem durch sein Erscheinungsbild, heraus und zusätzlich hat mich sein fundiertes Wissen auch immer stark beeindruckt. Als ich nun erfahren habe, dass ein Buch zu seinem Leben bzw. Werdegang herauskommt, war ich definitiv angetan.

Vorerst muss man erwähnen, dass das Buch in Zusammenarbeit mit Andi Hock entstanden ist, der nach vielen Gesprächen mit Benecke den Entwurf für das Buch lieferte. Mir ist die Erwähnung dadurch so wichtig, weil ich das Gefühl habe, dass dadurch eine ganz andere Biographie entstanden ist. Es werden Bereiche angesprochen, die man wohl selbst nie ausgewählt hätte, was das Ganze natürlich noch interessanter macht.

Das Buch beginnt somit mit dem noch sehr kleinen Mark, der trotz sozialen Kontakten trotzdem damals wohl schon ein Sonderling war. Chemiebaukasten, Comicbücher und Ausprobieren nicht ganz ungefährlicher Experimente haben ihm damals schon gefallen.
Man kann sich den Jungen richtig gut vorstellen. Zu dieser Zeit konnte man als Kind auch noch öfter das machen, was einem wirklich Spaß machte ohne sich andauernd vergleichen zu müssen. So ging es mir zumindest auch in meiner Kindheit größtenteils.
Weitestgehend chronologisch wird dann fortgefahren. Ich konnte nicht immer alles exakt zeitlich einordnen, die grobe Richtung ist aber in etwa vorgegeben und ersichtlich.
Mir gefiel es extrem gut, wie berichtet wird, die Herr Benecke so an das Studium heran ging. Eigentlich mit wenig Plan, kurz gesagt. Und meiner Meinung nach zeigt sich da schon, dass der Mann auch einfach viel Glück in seinem Leben hatte. Hiermit meine ich nicht, dass er mit Geld überschüttet wurde oder so etwas, sondern eher, dass er irgendwie immer in die richtige Richtung geschubst wurde, auch wenn er es vorher vielleicht noch nicht so geahnt hat.
Seine beschrieben Charaktereigenschaften haben mich sehr beeindruckt. Ich finde es toll, wenn jemand das macht, was er wirklich auch gerne tut und sich nicht vom großen Geld locken lässt. Die Forschung ist hierbei ein Bereich, der ganz sicher nicht die dicken Geldscheine regnen lässt, was mir auch aus meiner Unizeit bekannt ist. Ich habe auch das Gefühl, dass Herr Benecke diese Eigenschaft und Einstellung, größtenteils das zu tun, was er wirklich tun möchte, bis heute so beibehalten hat.

Natürlich dreht es sich bei einer Biographie nicht darum, ob mir das Geschriebene als Leser wirklich zusagt, seien es nun Charaktereigenschaften oder Denkweisen. Ich wurde jedoch äußerst positiv überrascht und sehe so auch Zusammenhänge mit seiner Arbeit. Seine Distanziertheit zu den oft grausamen Bildern, die er oft genug zu sehen bekommt, konnte ich nun nur durch den Text verstehen und nachvollziehen. Auch der Text ist in relativ nüchternen Ton verfasst, was jedoch zu seiner Person zu passen scheint. Das machte es auch für mich leichter, seine persönliche Einstellung zu einigen Dingen besser zu verstehen oder nachzuvollziehen.

In seiner Biographie werden auch einige Fälle mit eingeflochten, was natürlich sehr interessant zu lesen ist. Gerne würde man das eine oder andere Mal Fragen dazu stellen, dazu muss man sich jedoch wahrscheinlich eher seine anderen Bücher oder Veröffentlichungen zu Gemüte führen.
Auch seine Forschungsfelder und die damalige Entwicklung haben mich beeindruckt und gleichzeitig geschockt. Wie weit man nun schon mit DNA-Bestimmung etc. gekommen ist, mag man gar nicht glauben in Vergleich zu vor den Jahrzehnten davor. Diese Infos werden einem erst wirklich klar, wenn er seinen Werdegang beschreibt.

Man darf jedoch auch nicht denken, dass man nun Herrn Mark Benecke komplett durchschaut hat, nachdem man das Buch fertig gelesen hat, denn für mich wirkt er immer noch wie ein Buch mit sieben Siegeln, was wohl auch gut so ist. Bei einigen "Szenen" musste ich lachen, bei einigen las ich eher mit ernstem Gemüt und nicht zu selten musste ich auch den Kopf schütteln, da ich die Infos nicht ganz überein bringen konnte.
Wer Familien- oder Freundesgeschichten erwartet, wird enttäuscht, denn darin findet man im Buch nichts. Es dreht sich alles rein nur um seinen Werdegang und seine wirklich vielen Stufen, die er erklimmen musste.

Es freut mich sehr, dass er in seinem Beruf seine Passion gefunden hat und ziehe meinen Hut vor seiner eindrucksvollen Biographie.

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Veröffentlicht am 09.10.2019

Eine kleine Hummelfledermaus will die Welt sehen

Hetty Flattermaus fliegt hoch hinaus
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Die kleine Hetty Flattermaus, eine haselnussgroße Hummelfledermaus, kann es gar nicht erwarten den großen Park von La Rondine zu erforschen. Ihr Entdeckerdran scheint sie ununterbrochen zu erforschen, ...

Die kleine Hetty Flattermaus, eine haselnussgroße Hummelfledermaus, kann es gar nicht erwarten den großen Park von La Rondine zu erforschen. Ihr Entdeckerdran scheint sie ununterbrochen zu erforschen, nur mit einer Mama, die stark auf Sicherheit bedacht ist, wird das wahnsinnig schwer. Gut behütet bleibt sie vorerst mit ihrer besten Freundin Fidelia im gewohnten und sicheren Gebäude, bis sie letztendlich ihre Chance kommen sieht und dann diese natürlich auch ergreift. Fidelia hält für sie die Stellung, nur wie geht es weiter, als Hetty nicht zum vereinbarten Zeitpunkt wieder zurück ist? Sie hätte den Schlamassel kommen sehen müssen.

Wir fanden die Geschichte (bzw. den 1. Band) von den kleinen Hummelfledermäusen richtig toll. Man merkt von Seite zu Seite immer mehr, was für ein Drang hinter Hettys Abenteuerlust steckt und man hofft auch, dass ihr nichts Böses geschieht. Vor lauter Aufregung tappt sie natürlich ganz naiv in einige problematische Situationen. Ich, als Mutter, konnte natürlich auch die Seite der Fledermausmutter Hulda sehr gut verstehen. Auch ich will mein Kind nichts mehr als beschützen, nur greifen wir hierbei immer zu den richtigen Mitteln? Hat ihre letzte Aktion Hetty vielleicht dann erst recht dazu gebracht, in den Park zufliegen?

Dementsprechend empfand ich die Geschichte als sehr nachvollziehbar und auch realistisch, nur halt mit tierischen Charakteren. Ich empfand aber auch nicht so, dass man absichtlich auf Stereotypen zurückgegriffen hat. Alles gemäßigt, aber jede Figur im Buch hat ihren bestimmten und individuellen Charakter.

Was ich erst beim Lesen herausgefunden habe, ist die Tatsache, dass sich die Autorin eigentlich auch sehr genau an das Leben der Fledermäuse gehalten hat. Mein Sohn hat z.B. nach dem "Herrn Flattermaus", also Hettys Vater, gefragt. Fledermausweibchen ziehen in Gruppen ihre Jungen groß, also ohne die Männchen. Ich finde es super, dass, obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt, trotzdem auf diese Details geachtet wird.

Die Wortschöpfungen im Buch fanden wir persönlich sehr witzig. Es kann jedoch durchaus sein, dass sich jemand anderes daran stört, denn die komplette Geschichte ist durchzogen davon. Da ich meinem Sohn das Buch vorgelesen habe, hat das jedoch nichts ausgemacht, weil wir immer viel über den Buchinhalt reden, egal um welche Geschichte es sich handelt. Da kann er jederzeit nachfragen, oder ich erkläre von mir aus bestimmte Begriffe. Kinder die alleine lesen, könnten vielleicht Probleme haben. Ich bin jedoch der Meinung, dass jeder seine Kinder aktiv dazu auffordern sollte, jederzeit Fragen zu stellen, seien sie auch noch so banal. Nur so können sie ihren Wortschatz und Horizont erweitern sowie die Geschichten auch richtig verstehen.

Die Illustrationen helfen aber beim Textverständnis auch ungemein. Hier wurde wahnsinnig gut ins Detail gegangen und die Textbausteine auch richtig umgesetzt. Ein Lob somit auch definitiv für die Illustratorin, denn das ist nicht bei allen Kinderbüchern der Fall. So kann man seinem Kind z.B. auch zeigen, dass die kleinen Fledermäuse von Muschel-Tellern essen. Die Bilder sind auch sehr farbenfroh und perfekt über die Seiten verteilt. So müssen auch ungeübtere Leser Angst vor zu viel Text auf einer Seite haben.

Ein weiterer Pluspunkt geht an die kurz gehaltenen Kapitel. Ist es an einem Tag etwas spät abends geworden, kann man trotzdem noch ohne Problem ein Kapitel weiterlesen und erspart sich eine Diskussion mit seinem Kind. So kann man es vermeiden, einige Tage gar nicht ins Buch zu sehen und die Geschichte vielleicht wieder von vorne beginnen zu müssen.

Auch den Preis empfinde ich als vollkommen gerechtfertigt. Auf den nächsten Band freut sich mein Sohn schon sehr. Spätestens dann, werden wir den ersten Band erneut lesen.