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Veröffentlicht am 23.02.2023

Heute darf es mal etwas zum Kichern sein

Der kleine Ritter Kackebart
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Mein Sohn ist ein richtiger Quatschkopf und lacht für sein Leben gern. Er liebt es, andere und definitiv auch sich selbst zum Lachen zu bringen, weshalb ich mir dachte, dass er die Andersartigkeit des ...

Mein Sohn ist ein richtiger Quatschkopf und lacht für sein Leben gern. Er liebt es, andere und definitiv auch sich selbst zum Lachen zu bringen, weshalb ich mir dachte, dass er die Andersartigkeit des kleinen "Ritters" Kackebart zu schätzen wisse. Zudem liebt er Ausflüge zu nahegelegenen Burgen und ist vom Leben im Mittelalter fasziniert.

Ich muss wohl anmerken, dass ich persönlich mit Schimpfworten etc. eher entspannt umgehe. Man muss es natürlich nicht übertreiben, aber im Alltag kann einer gestressten Person schon einmal auch ein eher unpassendes Wort über die Lippen kommen. Somit war ich auch nicht besorgt, wenn mein Sohn Wörter wie "Kacke" hört. Es ist hier ja klar in einen lustigen Kontext gestellt.

Wie zu erwarten war, musste mein Kind bereits beim Vorstellen der Familie ausgiebig schmunzeln und wie zu erwarten war, gefällt ihm das Einhorn Windelpups natürlich ganz besonders gut. Auch die stinkigen Bösewichte entlockten ihm ein breites Grinsen. 

Ich möchte nun nichts von der Geschichte spoilern, aber einiges möchte ich schon dazu anmerken.
Mir persönlich gefiel ganz besonders die kleine tapfere Prinzessin, die auch ganz klar sagt, was ihr in den Sinn kommt und dann auch noch viel Tapferkeit beweist. Ich würde auch gerne so toll Tortenwerfen können!

Die Illustrationen sind detailreich, großformatig, passend zum Text und schön bunt gehalten, So haben unsere Kinder immer etwas zu sehen und können der Geschichte auch als Nichtleser super folgen. Allgemein werden "klassische" Mittelalterelemente aufgegriffen, sei es nun die Burg mit König und Prinzessin, die dreckige Bauernfamilie, eingebildete, adelige Ritter sowie natürlich auch der gefährliche Drache.

Eine Sache hat mich jedoch gestört. Musste sich der kleine Ritter wirklich so verteidigen? Witzigerweise empfand es nicht nur ich als eklig, sondern auch mein Sohn. Ich bin immer für die "Underdogs", die ohne viel Erfolgsaussicht dann doch zum "Sieger" werden, aber hier hat mir der Einfall vom Bauersjungen dann doch nicht wirklich gefallen. Tapfer war er aber allemal.

Witzig und wohl sprachlich auch für einige Kinder eine Überraschung.

Veröffentlicht am 07.02.2023

Leider etwas zwiegespalten

Das Kätzchen und das Mäuselein – können beide Freunde sein | Lustiges Kinderbuch über Freundschaft | Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahre | Lustige Kindergeschichte Maus und Katze
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Eine uralte Rivalität - Katze und Maus treffen in dieser Geschichte aufeinander. Kleiner Spoiler: natürlich geht das Aufeinandertreffen nach einer Lehre für beide gut aus, so wie wir es in einem Kinderbuch ...

Eine uralte Rivalität - Katze und Maus treffen in dieser Geschichte aufeinander. Kleiner Spoiler: natürlich geht das Aufeinandertreffen nach einer Lehre für beide gut aus, so wie wir es in einem Kinderbuch gerne sehen.

Mein Sohn mag die großen, plakativen Illustrationen. Sie sind eher comichaft angefertigt und mit wenig Details. Es wird sich auf das Wesentliche beschränkt und stellt somit die Figuren in den Vordergrund, weshalb eher auf detailreichen Hintergrund verzichtet wird.

Auch das Format finden wir richtig toll. Die Seiten wirken fast quadratisch und die abgerundeten Ecken sind ein hübsches Extra. Zudem sind die Seiten aus relativ dickem Papier, also perfekt für die jüngere Altersgruppe.

Die gereimte Geschichte ist für mich persönlich eher ein Problem. Meiner Meinung nach wäre es die bessere Variante gewesen, auf einen normalen Fließtext zurück zu greifen.
Aufgrund der Reime nimmt man es z.B. mit der Schreibweise der Wörter nicht so genau. Verben werden andauernd "gekürzt" (z.B. anstelln / abzusehn / gehn / flehn). Zudem kann man bei einigen Wörtern nicht erkennen, ob sie mit Großbuchstaben beginnen (so wie es sein sollte) oder doch mit Kleinbuchstaben. Für Erstleser natürlich nicht besonders hilfreich, wenn sie es sich visuell damit falsch einprägen würden.
Wie bereits erwähnt, wäre Fließtext für Kinder wohl die bessere Wahl gewesen.

Veröffentlicht am 22.01.2023

Es wird persönlich

Schrei
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Bereits der Einstieg in die Geschichte lässt den Spannungspegel enorm ausschlagen. Wie gewohnt, riss mich auch hier Fitzs gekonnter Schreibstil sofort mit.

Das Rätseln, wer denn wohl der Täter sein könnte, ...

Bereits der Einstieg in die Geschichte lässt den Spannungspegel enorm ausschlagen. Wie gewohnt, riss mich auch hier Fitzs gekonnter Schreibstil sofort mit.

Das Rätseln, wer denn wohl der Täter sein könnte, macht mir bei diesem Autor immer besonders Spaß. Wird man in die Irre geführt oder eben doch nicht? Ist es so eindeutig oder werden wir als Leser doch noch komplett aus der Bahn geworfen?

Ich persönlich mochte den Inszenierungsaspekt sehr gerne und finde, dass es noch mehr Drama mit ins Spiel bringt. Auch durch die Brutalität der Tat und den immer klarer werdende persönliche Bezug zum Ermittler Wagemut machten für mich das Ganze sehr aufregend.

Zum Erzählstil muss ich wohl wenig sagen. Herr Fitz weiß genau, wie er mit Worten umgehen muss und findet meiner Meinung nach immer die Balance um einen leichten und schnellen Lesefluss zu garantieren, aber nicht ins Dumpfe und Eintönige und auch nicht in das unnütze Verwenden von hochtrabenden Worten abzurutschen.

Veröffentlicht am 15.01.2023

Sehr gelungen

Die nächste Generation braucht dich
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In den ersten Wochen, nachdem ich Mutter geworden bin, hat sich eine Art Schalter umgelegt. Mir sind plötzlich unschöne Sachen aus meiner Kindheit eingefallen, die ich bisher nie so wirklich auf dem Schirm ...

In den ersten Wochen, nachdem ich Mutter geworden bin, hat sich eine Art Schalter umgelegt. Mir sind plötzlich unschöne Sachen aus meiner Kindheit eingefallen, die ich bisher nie so wirklich auf dem Schirm hatte. Ungerechtigkeiten, die ich niemals bei meinem Kind wiederholen möchte. Jedoch ist es leider so, dass auch wir als Eltern oftmals automatisch Verhaltensweisen der Eltern spiegeln. Seien es kleine manipulative Aussagen um das Kind doch zu irgendwas zu überreden oder Dinge, um den Alltag leichter zu machen.

Dementsprechend finde ich es besonders toll, dass sich dieses Buch auch damit beschäftigt, Muster in seinem Verhalten zu erkennen und genau diese Muster aber auch abzulegen und durch bessere, positive "Techniken" und Aussagen zu ersetzen. Wir alle möchten unser Kind möglichst gut begleiten und es auch bestärken. Die Welt alleine ist schon schwer genug, dass man ein gefestigtes Kind hervorbringen möchte.

Der Aufbau des Buches ist hierfür gut gewählt. Man beginnt zuerst mit seinem eigenen Lebensweg und die Prägung dadurch. Nur so kann man dann auch hinterher Muster erkennen, die wahrscheinlich genau dadurch entstanden sind. Dann erst geht es in die Umsetzung bei der Erziehung weiter.

Ich bin eigentlich keine Person, die gut mit Fragebögen klar kommt, jedoch fand ich die gestellten Fragen zielführend und haben bei mir viel angestoßen um auch über mich selbst und meine Kindheit nachzudenken. Man muss wachsam sein und auch bereit, sein Verhalten ändern zu wollen.

Sehr gelungen.

Veröffentlicht am 07.01.2023

Hübsch gestaltet und übersichtlich

Rezeptbuch zum Selberschreiben: Großes Kochbuch zum Selberschreiben | Rezeptsammlung für 60 Rezepte & 20 Menüs |
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Ich gehöre leider zu den Leuten, die Rezepte immer auf irgendwelche Zettel schreiben, sich etwas ausdrucken oder Rezeptzettel von anderen bekommt. Man kann sich das Chaos gut vorstellen. Schnellhefter ...

Ich gehöre leider zu den Leuten, die Rezepte immer auf irgendwelche Zettel schreiben, sich etwas ausdrucken oder Rezeptzettel von anderen bekommt. Man kann sich das Chaos gut vorstellen. Schnellhefter etc. dämmen zwar das Problem etwas ein, aber sind diese Sachen wirklich passend für das Lieblingsrezept der verstorbenen Oma, bei dem man in Kindheitserinnerungen schwelgt? Wahrscheinlich eher weniger.

Dieses Rezeptbuch hat es mir angetan, denn ich liebe die Optik! Es erinnert mich an die Italienurlaube mit meinen Eltern, eine unbeschwerte Zeit und leckeres Essen.
Auch das Format ist perfekt gewählt. Schön groß, dass auch diejenigen, die eine große Schrift haben, wie etwa ich, bequem ihre Rezepte einschreiben können.

Die Rezeptseiten empfinde ich als großzügig gestaltet, was bei aufwendigeren Rezepten definitiv hilfreich ist. Auch das Einordnung in Kategorien zeigt auf den ersten Blick was man zu erwarten hat.
Es gibt reichlich Zeilen um einzelne Schritte detailliert zu erfassen.

Ich hätte mich sehr gefreut, hätte mir meine Oma so ein vollgeschriebenes Rezeptbuch mit ihren tollsten Gerichten hinterlassen! Das wäre ein Traum.

Man kann sogar das Inhaltsverzeichnis beschreiben, so dass man blitzschnell das benötigte Rezept findet.

Was mich stört, ist der relativ große Abschnitt mit den Menüs. Für mich komplett unnötig, denn wer serviert immer das gleiche Menü und muss es dadurch schriftlich so festhalten? Ich kenne ehrlich gesagt niemanden! Man passt Menüs an die Gäste an, an die Location, die Jahreszeit, man probiert einzelne neue Rezepte aus etc.
Meiner Meinung nach ist dieser Abschnitt leider verschwendeter Platz.