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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2022

eine magische Freundschaftsgeschichte

Das zaubernde Klassenzimmer - Achterbahn statt Stundenplan (Das zaubernde Klassenzimmer 1)
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Zum Cover:
Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Es ist hauptsächlich in royalblau gehalten, zeigt ein Buch und diverse Dinge, die in der Geschichte vorkommen wie eine Katze oder Kraniche aus Origami-Papier. ...

Zum Cover:
Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Es ist hauptsächlich in royalblau gehalten, zeigt ein Buch und diverse Dinge, die in der Geschichte vorkommen wie eine Katze oder Kraniche aus Origami-Papier. Die goldenen Verzierungen glänzen.

Zum Buch:
Das Buch spielt im ersten Kapitel in der Vergangenheit und wir lernen einen Jungen kennen, der ein altes Zauberbuch entdeckt hat, welches er, verbotener Weise, mit in die Schule nimmt. Dort verschwindet es dann. Viele Jahre später zieht Elena mit ihrer Familie in das Dorf und besucht dieselbe Schule. Alles scheint eher rustikal und Elena ist wenig begeistert. Dann passieren an ihrem ersten Schultag in der vierten Klasse jedoch ganz merkwürdige Dinge. Das Klassenzimmer scheint ein Eigenleben zu haben.

Diese Geschichte, die zuerst wie die Geschichte um einen Umzug und das Finden neuer Freundschaften wirkt, ist in Wahrheit so viel mehr. Das Thema "Freundschaften schließen" steht zwar weiterhin im Mittelpunkt, jedoch bekommt es durch die anderen Aspekte ein wenig Pepp. Was mir an den Freundschaften gut gefällt, ist, dass die Autorin auch zeigt, dass diese auch zwischen Mädchen und Junge entstehen können.

Wie in vielen Kinderbüchern spielt auch hier ein Tier eine lenkende Rolle und lässt sich die Geschichte hin zum zaubernden Klassenzimmer entwickeln. Tiere gehen bei den meisten Kindern eigentlich immer und ein vermisstes Kätzchen erst recht. Die Idee gefällt mir daher gut.

Auch der neue Klassenlehrer passt ins Bild. Er scheint weniger verstaubt und ähnlich entsetzt wie Elena. Es ist interessant, dass hier eben auch Erwachsene als durchaus mit ihrer Wortwahl und mit ihren Emotionen kämpfend dargestellt werden. Auch das gefällt mir gut.

Was sich dann alles im Klassenzimmer abspielt, bringt die Kinder sicherlich zu lachen. Kleien Streiche, singende Mäuse oder fliegende Papiervögel sind nur Beispiele. All diese Zauberkraft des Zimmer zielt jedoch letztlich auf das Entstehen der Freundschaften unter den Kinder hinaus. Auch wieder eine sehr schöne Idee!

Äußerlich fällt das Buch durch eine gut lesbare Schrift auf, sowie durch recht große Abstände zwischen den Zeilen, was den Kindern die Orientierung im Text erleichtert. Die ansprechenden schwarz-weiß Zeichnungen passen zum Text und unterlegen die Geschichte.

Fazit:
Hier wird eine Freundschaftsgeschichte, in die sich die Kinder sicherlich hineinfühlen können, mit Magie verpackt und wird so zu etwas Besonderem. Selbst ich bin gespannt, wie es im zaubernden Klassenzimmer weitergeht!

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Über Toleranz und Andersartigkeit

Kasi Kauz und die komische Krähe (Kasi Kauz 1)
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Zum Cover:
Das Cover ist so so schön! Die Farben sind kräftig, springen einen direkt ins Auge ohne dabei aufdringlich oder irritierend zu sein. Die beiden abgebildeten Tiere sehen realistisch aus und ...

Zum Cover:
Das Cover ist so so schön! Die Farben sind kräftig, springen einen direkt ins Auge ohne dabei aufdringlich oder irritierend zu sein. Die beiden abgebildeten Tiere sehen realistisch aus und wirken freundlich. Das Buch würde mich auch im Buchhandel direkt ansprechen.

Zum Buch:
Dieses Buch richtet sich an Kinder ab 5 Jahren und deren Eltern, zum Einen zum Vorlesen, zum Anderen ab ca. 7 Jahren zum selber lesen. Ich bin der Meinung, dass das Buch "ab 7 zum Selberlesen" doch noch für viele Kinder zu schwierig sein wird, aber zum gemeinsamen Lesen, erst ich ein Stück, dann du ein Stück, eignet es sich sicherlich. Jede Doppelseite besteht aus einer Seite Text und einem Bild, das genau wie das Cover sehr ansprechend gestaltet ist und stets zum Inhalt des Textes passt.

Inhaltlich geht es darum, dass eine "komische Krähe" in den Wald geflogen kommt und die anderen Tiere durch ihr Aussehen und ihre Geräusche erschreckt. Die Tiere wissen nicht, wer sie ist, was sie will, wie lange sie bleiben möchte und ob sie ihnen nicht gefährlich werden könnte. Somit haben alle erst einmal Vorurteile und wünsche sich, dass das fremde Tier so schnell wie möglich wieder verschwindet. Nur der kleine Kauz Kasi traut sich mit dem Besucher in Kontakt zu treten und versucht daraufhin herauszufinden, was für ein Problem die anderen Waldbewohner mit dem Neuen haben. Im Zuge dessen werden verschiedene Aspekte angesprochen, die einem Kind Angst machen könnten: Man kennt die Person nicht, sie ist fremd. Man hat jemanden mit solch einem Äußeren noch nie gesehen, hat Voruteile oder einfach Angst, weil er anders ist. Man kennt die Sprache nicht, kann sich nicht verständigen. Man hat einfach andere Sorgen und den Kopf nicht frei, um sich noch mit weiteren Dingen auseinanderzusetzen. Durch Kasi Kautz werden all diese Gedanken bei diversen Waldbewohnern angesprochen und von Kasi in Zweifel gestellt. Die Tiere beginnen sich Gedanken zu machen und nähern sich ihrem Gast an. Am Ende feiern sie dann ihre gute Nachbarschaft.

In dem Buch lernen Kinder somit Toleranz und Akzeptanz des Andersartigen. Das Buch selbst sagt, es handle vom "Umgang mit der Angst vor dem Fremden", auch dem stimme ich zu. Das Fremde wird hier genau beleuchtet und damit vertraut gemacht. Es ist vor allem schön auf neue Kinder in der Nachbarschaft, in der Kindergartengruppe oder der Schulklasse zu übertragen. Das gefällt mir richtig gut.

Was das Buch wohl lustig machen soll, ist, dass die "komische Krähe", eigentlich ein Papagei, bei seinem Besitzer nicht ganz so nette Wörter gelernt hat und alle immer wieder als "Blödmann" beschimpft. Jedoch verstehen die anderen Tiere dieses Wort, diese Sprache, nicht und stoßen sich daher nicht daran. Ob diese Wortwahl so nötig ist, darüber lässt sich sicherlich diskutieren und ist Geschmackssache.

Fazit:
Ein kindgerecht gestaltetes Buch über Andersartigkeit und Fremdsein, das richtig eingesetzt die Toleranz schulen kann. Für mich eine gelungene Umsetzung, die ich empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

positive Gedanken für Zwischendurch

The Comfort Book – Gedanken, die mir Hoffnung machen
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Zum Cover:
Dieses wunderschöne Cover war das erste, was meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, noch bevor ich gesehen hatte, wer der Autor ist oder wovon das Buch handelt. Die verschiedenen Farben ...

Zum Cover:
Dieses wunderschöne Cover war das erste, was meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, noch bevor ich gesehen hatte, wer der Autor ist oder wovon das Buch handelt. Die verschiedenen Farben und der gelbe Halbkreis, der wie eine aufgehende Sonne aussieht, verbreiten einen fröhlichen Eindruck und passen zum Untertitel "Gedanken, die mir Hoffnung machen".

Zum Buch:

Dieses Buch ist eine bunte Sammlung kurzer Texte, die der Autor wohl so oder so ähnlich vor, während oder nach seiner depressiven Phase notiert hat. Es sind Gedanken, die ihm persönlich Hoffnung gegeben haben und nun sollen sie ähnlich auf seine Leserschaft wirken. Zu Beginn des Buches gibt es ein paar erläuternde Worte, dass man das Buch nicht unbedingt stringent von vorne nach hinten lesen muss, sondern es auch einfach irgendwo aufschlagen könnte. Ich habe es trotzdem vom Anfang zum Ende gelesen. Es ist in vier Teile gegliedert, die jedoch keine Überschriften tragen außer "Teil eins" usw.

Mein Eindruck ist, dass Teil eins davon handelt, der/dem Leser:in zu vermitteln "Du bist genug" und den Gedanken zu wecken einen Schritt nach dem anderen zu tun. Außerdem geht es dort viel um Selbstfürsorge. In diesem Teil habe ich mir einige Dinge markiert, vor allem schlagkräftige Sätze zu denen man immer mal wieder zurückkommen kann. Teil zwei beschäftigt sich mehr mit den anderen Menschen. Es handelt davon, dass man erkennt, dass man nicht selbst die schlechten Gefühle ist, die man gerade fühlt. Gut gefallen haben mir hier die Tipps wie man einen schlechten Tag besser machen kann. Teil drei schien mir eine Zusammenführung der ersten beiden Teile zu sein. Es ging um Anpassung und um Begegnungen mit anderen Menschen. Der vierte Teil konnte mir dann am wenigsten geben. Dort ging es für mich eher philosophisch zu und ich konnte wenig finden, das ich für den Alltag nutzen könnte.

Alles in allem lässt sich das Buch sehr gut lesen und auch, wie vom Autor zu Beginn angemerkt, immer mal wieder für ein paar Seiten zur Hand nehmen. Abgesehen von kurzen Texten, die zwei bis drei Seiten umfassen, findet man dort viele kurze Gedanken, die nur ein paar Zeilen lang sind oder Listen mit Filmen, Liedern oder anderen Gedanken, die Mut machen sollen. Auch ein Rezept für Soul-Food hat der Autor notiert, welches ich auf jeden Fall einmal ausprobieren werde.

Fazit:
Ein sehr entspanntes Buch zu einem eigentlich sehr ernsten Thema. Ein Buch, das man sicherlich immer mal wieder zur Hand nehmen kann, auch um sich daran zu erinnern, dass man selbst wieder aus einem neuen Loch herauskommen wird.

Leseempfehlung:
Das Buch ist definitiv lesenswert, obwohl es bestimmt inhaltlich tiefgründige Bücher zu diesem Thema geben wird. Aber für Zwischendurch und um sich in Erinnerung zu rufen, dass man selbst gut genug ist, ist es sicherlich gut geeignet.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

tiefgründig und emotional

Die Mitternachtsbibliothek
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Zum Cover:
Das Cover und der Titel waren bei diesem Buch ausschlaggebend, dass ich überhaupt die Leseprobe gelesen habe. Beide haben mir total gut gefallen und meine Aufmerksamkeit auf den Inhalt gelenkt. ...

Zum Cover:
Das Cover und der Titel waren bei diesem Buch ausschlaggebend, dass ich überhaupt die Leseprobe gelesen habe. Beide haben mir total gut gefallen und meine Aufmerksamkeit auf den Inhalt gelenkt. Den Autor kannte ich bis dahin zumindest nicht bewusst und hatte noch nie etwas von ihm gelesne. Der Sternenhimmel als Hintergrund des Covers (der sich übrigens auch auf der Bindung wiederfindet, wenn man den Schutzumschlag abnimmt) sowie das Haus, das einem Windlicht ähnelt, haben mir ein heimeliges Gefühl gegeben und den Eindruck vermittel, dass es sich hier um ein Wohlfühlbuch handelt.


Zum Buch:
Das dieses Buch ein Wohlfühlbuch ist musste ich aber schon beim Lesen der Leseprobe revidieren. Man trifft dort auf Nora Seed, deren Leben nicht so läuft, wie sie es sich erhofft und gewünscht hat und die nach einem desaströsen Tag beschließt ihrem Leben nun endgültig ein Ende zu setzen.

In den ersten Kapitel lernt man Nora kennen, erfährt etwas über die Menschen um sie herum, was ihr wichtig ist und wie ihr Leben aktuell verläuft. Als die Stunde Null schlägt und nachdem Nora ihre Entscheidung getroffen hat, nicht mehr weiterleben zu wollen, findet sie sich in der Mitternachtsbibliothek wieder. Dort hat sie eine unendliche Auswahl an Büchern, die ihre verschiedenen Leben zeigen.

"Die Mitternachtsbibliothek" handelt davon, dass jede Entscheidung, die wir im Leben treffen, den weiteren Verlauf unseres Lebens Beeinflusst. Manche Entscheidungen beeinflussen es gravierender, andere nur ein wenig und es wird der/dem Leser:in bewusst gemacht, dass diese Entscheidungen eben nicht nur unser eigenes Leben beeinflussen, sondern auch das der Menschen, die Teil unseres Lebens sind, egal wie groß oder klein ihr Anteil daran ist. Ob es unsere Familie ist, Freunde oder "nur" das Nachhilfekind, für jeden wären wir auf eine andere oder eben keine Weise ins Leben getreten, wenn wir uns in der Vergangenheit für andere Entscheidungen entschieden hätten. Dieses Buch ist also nicht nur ein fiktiver Roman, sondern fordert den/die Leser:in gleichzeit dazu auf, sich über sein eigenes Leben Gedanken zu machen. Die meisten von uns haben sich sicherlich schon das eine oder andere Mal gefragt: "Was wäre gewesen, wenn...", mag es eine andere Berufswahl, die Entscheidung pro oder contra eines Partners oder eines Hobbies gewesen sein. All diese Varianten und "was wäre wenns" - werden in der Mitternachtsbibliothek ausprobiert. Nora entscheidet sich mal dazu ihre diversen Hobbies aus ihrer Kindheit weiterzuverfolgen, mal dazu doch auf ein Date zu gehen. Am Ende steht jedoch die Einsicht, dass all diese Entscheidunge, die wir bzw. Nora treffen, um in erster Linie andere Menschen glücklich zu machen, seien es die Erwartunen unserer Familie zu erfüllen oder die der Gesellschaft, uns nie wirklich glücklich machen werden, denn wir bzw. Nora müssen unsere eigenen, selbstständigen Entscheidungen führen und das Leben wählen, das wir selbst leben möchten.

Da ich euch nicht spoilern möchte, erzähle ich euch nicht, für welches Leben und ob überhaupt für eins sich Nora entscheidet. Ich habe die letzten Seiten jedoch durchweg geweint.

Fazit:
Ich habe selten ein Buch gelesen, das kein Sachbuch war, aber doch so tiefgründig. Ein Buch, das zur Selbstreflektion aufruft, dass einen quasi dazu zwingt beim Lesen über sich selbst nachzudenken. Aber ich denke auch, dass dieses Buch nicht jede:n ansprechen wird und das es dazu eine gewissen Offenheit dem Thema gegenüber braucht und/oder den passenden Moment im Leben. Außerdem gefällt es mir gut, dass der Klappentext bereits eine Art Triggerwarnung ist und man vorab weiß, dass es um Suizid und Depressionen geht.

Leseempfehlung:
Ich mochte das Buch sehr, aber es fällt mir sehr schwer eine uneingeschränkte Leseempfehlung zu geben, da das Buch eben ein sehr delikates Thema behandelt. Nicht jede:r wird einen Roman zum Thema Depressionen und Suizid lesen wollen bzw. lesen können. Wie ich bereits im Fazit geschrieben habe, muss das Buch zum Leben passen.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Tolles Buch!

Geheimnisse der Hexen
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Zum Cover:
Das Cover hat direkt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Illustration einer jungen Frau, die so gar nicht dem typischen Hexenbild entspricht, dazu ein goldener Titel und viele mythische ...

Zum Cover:
Das Cover hat direkt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Illustration einer jungen Frau, die so gar nicht dem typischen Hexenbild entspricht, dazu ein goldener Titel und viele mythische Bilder um das Mädchen drumherum. Der Hintergrund dazu in schwarz gehalten, gibt dem ganzen noch einen Hauch mehr Geheimisvolles. Ein wirklich gelungenes Cover!

Zum Buch:
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Jugendsachbuch für Leser:innen ab 12 Jahren. Es richtet sich in den meisten online Portalen an Mädchen und junge Frauen, kann aber natürlich von jederman gelesen werden!

In diesem Buch wird in einfach Worten und kurzen Abschnitten über Hexen, ihre Geschichte, ihre Magie und ihr Wissen berichtet. Alle Seiten sind dabei farblich illustriert, wobei es kein buntes Buch ist, sondern schwarz, weiß und beige dominieren. Hier und da gibt es einen dezenten Farbklecks, aber alles ist wirklich sehr mytisch gehalten.

Inhaltlich ist das Buch sehr sinnvoll und übersichtlich gegliedert. Zuerst geht es um die Definition einer Hexe und welches Hexenbild die Menschen normalerweise im Kopf haben. Dazu werden Beispiele von Hexenbildern aus verschiedenen Ländern aufgeführt. Als nächstes spricht das Buch über die Natur als magische Kraft und geht dabei auch auf diverse Göttinen und Götter der Antike ein. Danach geht es historisch einen Schritt weiter und es wird das Mittelalter beleuchtet, in dem Hexen schließlich verdächtigt und gejagt wurden. Dort wird sowohl das Positive, als auch das, was den Menschen Angst gemacht hat, besprochen. Das folgende Kapitel spricht über die Hexenverfolgungen im 15. Jahrhundert. Auch hier wird wieder die Frage nach dem Warum? gestellt, was mir sehr gut gefallen hat. Nicht das bloße Darstellen in kurzer und knapper Form, sondern immer wieder auch das Reflektieren der Situation, der Menschen in der damaligen Zeit und das Herausstellen, dass sie eben anders lebten, dachten und fühlten als wir jetzt. Im Kapitel "Der Sieg der Vernunft" wird die Entwicklung der Medizin und die dadurch entstandenen Möglichkeiten der Erklärung einiger "magischer Kräfte" z.B. durch Kräuter erklärt. Hier wird vor allem ein Blick auf Gifte geworfen. Weiter geht es dann ins 19. Jahrhundert, in die Romantik, wo das Übersinnliche und die "magischen Kräfte" wieder mehr Interesse erlangten, bevor wir im vorletzten Kapitel ins 20. Jahrhundert und darüber hinaus gehen, wo der Ruf der Hexen zum Teil wieder hergestellt wird. Aber auch hier wird ein Blick in die aktuelle Art der Hexenverfolgung gegeben neben Beispielen für die Darstellung von Hexen in unserer heutigen Welt in Print und TV. Das letzte Kapitel beschäftigt sich dann mit einer Fülle an magischen Symbolen und ist wie ein kleines Lexikon. Es fordert abschließend dazu auf sein Wissen anzuwenden, stellt ein paar Pflanzen und ihre Fähigkeiten, sowie die Art ihrer Verwendung vor, spricht aber auch über die Kraft einiger Steine wie dem Bernstein oder dem Rosenquarz. Diese Seiten haben mich noch einmal begeistert, da ich selbst auch immer hin und her gerissen bin, ob ich an die Wirkung von bestimmten Steinen glauben möchte oder nicht. Bei Pflanzen ist das für mich eine eindeutigere Sache, da viel Heilungspotential nachgewiesen ist und eben auch in der Homöopathie angewendet wird.

Alles in allem ist dieses Buch wirklich ein schöner Einstieg in die Welt der Hexerei, gibt einen guten historischen ersten Einblick und lässt sich leicht lesen. Mir hat es Spaß gemacht, diese für mich auch nicht wirklich bekannte Welt, zu erkunden und hier und da ein bisschen Wissen mitzunehmen. Es war spannend und die grandiosen Illustrationen machen wirklich noch einmal zusätzlich Freude das Buch in die Hand zu nehmen und darin zu schmöckern. Mit einer DIN A4+ Größe vermittelt es zudem wirklich noch einen zusätzlichen besonderen Eindruck, als wenn man tatsächlich ein Zauberbuch oder ein anderes magisches Buch in die Hand nehmen würde. Es ist schön schwer und verströmt durch die Papierart auch noch einen schönen buchigen Geruch, der einfach alle Sinne anspricht.


Fazit:
Ein empfehlenswerter Einstieg in die Mythologie, nicht nur für junge Mädchen! Natürlich muss man im Sinn behalten, dass es eben ein Jugendbuch ist und man nicht, wie in einem Sachbuch für Erwachsene viel Wissen bis ins Detail bekommt, aber wenn man es auch für einen Erwachsenen als wunderschön illustrierten Einstieg in ein neues Themengebiet sieht, dann wird es auch hier gut ankommen. Für Jugendliche, die sich für das Thema interessieren, gefällt mir das Buch ausgesprochen gut, da es auch immer wieder das Warum beleuchtet und nicht plump nur hier und da ein bisschen was erzählt.

Leseempfehlung:
Ich gebe sehr gerne eine Leseempfehlung für dieses Buch, da es mich inhaltlich wie auch illustratorisch absolut begeistern konnte. Sicherlich auch ein schönes und eindrucksvolles Geschenk!

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