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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Oppenheimers Geschichte geht intensiv weiter

Odins Söhne
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Zum Autor:
Harald Gilbers ist ein deutscher Autor, der Germanistik und Geschichte studiert hat. Er hat sowohl beim Fernsehen, als auch als Theaterregisseur gearbeitet, bevor er 2014 sein erstes Buch "Germania" ...

Zum Autor:
Harald Gilbers ist ein deutscher Autor, der Germanistik und Geschichte studiert hat. Er hat sowohl beim Fernsehen, als auch als Theaterregisseur gearbeitet, bevor er 2014 sein erstes Buch "Germania" veröffentlichte. Für sein Erstlingswerk erhielt er den Friedrich-Glauser-Preis. (Quelle: DroemerKnaur)

Zum Cover:
Das Cover ähnelt dem Cover des ersten Bandes der Reihe um den jüdischen Kommissar Oppenheimer. Es ist hauptsächlich in Grautönge gehalten mit dem roten Titel zentral platziert. Dabei zeigt es Berlin im 2. Weltkrieg und eine Gestalt im Vordergrundl. Ein schlichtes Cover, das aber passender nicht sein könnte. Außerdem gefällt mir sehr gut, dass es sich in die Reihe fügt und eben nicht groß vom Vorgänger unterscheidet.

Zum Buch:
Dieses Buch ist wie bereits erwähnt, das zweiter in einer Reihe um den jüdischen Kommissar Oppenheimer. Dieser ist im 2. Weltkrieg aufgrund seiner Religion nicht mehr offiziell im Dienst, sondern lebt ein ähnliches Leben wie viele Juden im Dritten Reich. Er lebt in Berlin in einer Mischehe mit einer deutschen Frau, hat nach seinem ersten Einsatz für die Nazis eine neue Identität angenommen und verfügt außerdem über zahlreiche Kontakte, die ihm immer mal wieder einen Gefallen tätigen oder ihm freundschaftlich zur Seiten stehen. In diesem Band steht seine beste Freundin Hilde im Mittelpunkt, die mit einem hohen SS-Mann verheiratet ist, der nach jahrelanger Abwesendheit in den letzten Wochen des Krieges wieder bei ihr auftaucht und sie in Schwierigkeiten bringt. Oppenheimer versucht daraufhin Hildes Unschuld zu beweisen, ohne dabei seine wahre Identität zu verraten oder seine Frau in Gefahr zu bringen. Gleichzeitig spitzt sich die Lage im Land und an der Front zu und täglich erschweren ihm neue Gegebenheiten seine Arbeit.

Die fiktiven Charaktere, die wiederkehren, sind in all ihren Facetten glaubwürdig dargestellt und man kann mit ihnen mitfühlen und mitleiden. Tiefere Einblicke in ihre früheren Leben gibt es jedoch nur sehr wenige. Der Leser erfährt etwas mehr über Hilde, Aspekte, die auch ihrem Freund Oppenheimer bisher unbekannt waren, jedoch über Oppenheimer und seine Frau Lisa werden keine neuen Details hinzugefügt, was die Charaktere aber nicht weniger interessant und tiefgründig macht.

Das Buch ist wie bereits der erste Band gespikt mit geschichtlichen Ereignissen, die tatsächlich so zu dieser Zeit, an diesen bestimmten Tagen, geschehen sind. Es wird ein klares Bild von Berlin und Potsdam dieser Zeit gegeben, das es dem Leser ermöglicht sich wenigstens ein wenig in diese Zeit hineinfühlen zu können. Sich völlig in solch eine Ausnahmesituation hineinversetzen zu können, wenn man solch etwas nicht selbst erlebt hat, ist meiner Meinung nach unmöglich und sollte auch von keinem Autor angestrebt werden. Auch das Verhalten, die Wortwahl sowie die Handlungen vieler Personen die in dem Buch vorkommen sind glaubwürdig recherchiert und wiedergegeben. Ob es sich dabei nun um Namen handelt, die es in der Geschichte tatsächlich gab oder um fiktivie Personen, die nur dem Roman dienen. Das Leben und das Leiden der Menschen, ob nun Regimegegner oder Gefolgsleute wird nachvollziehbar dargestellt, ohne dass merklich persönliche Meinungen des Autors einfließen.

Fazit:
Harald Gilbers' zweites Buch steht dem ersten nicht wirklich nach. Zeitlich gesehen ist der Krieg weiter fortgeschritten und Oppenheimers Leben gleicht ein wenig mehr dem eines jüdischen Mitbürgers als im ersten Band. Trotzdem kann man sein Leben eher nicht als typisch zu dieser Zeit beschreiben. Alles in allem handelt es sich hierbei um einen historisch gut recherchierten Roman, der aber nicht daran zweifeln lässt, dass es sich um Fiktion handelt. Ein Aspekt, den ich bezüglich der Thematik wichtig finde.

Leseempfehlung:
Leser, die sich generell für diese Thematik interessieren, können mit diesem Buch wahrscheinlich wenig falsch machen. Auch Menschen, die eventuell aus beruflichen oder anderen Gründen ein größeres Wissen über diese Zeit haben, werden wahrscheinlich nicht enttäuscht sein. Lediglich Lesern, die persönlich von der Situation der jüdischen Mitbürger im Dritten Reich betroffen waren bzw. bis heute sind, würde ich aus dem Bauch heraus nicht zu dieser Reihe raten, da die Hauptfigur einfach kein typisch jüdisches Leben lebt und es Betroffenen übel aufstoßen könnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Will Trents Vergangeneit auf der Spur

Bittere Wunden
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Zur Autorin:
Karin Slaughter ist eine amerikanische Thriller Autorin, die bereits mit ihrem Erstlingswerk, in der deutschen Ausgabe "Belladonna", einen Bestseller geliefert hat. Seitdem schafft es ein ...

Zur Autorin:
Karin Slaughter ist eine amerikanische Thriller Autorin, die bereits mit ihrem Erstlingswerk, in der deutschen Ausgabe "Belladonna", einen Bestseller geliefert hat. Seitdem schafft es ein Buch nach dem anderen an diesen Erfolg anzuknüpfen. Ihre Bücher wurden mittlerweile in 35 Sprachen übersetzt und mehr als 20 Millionen Mal verkauft. (Quelle: Randomhouse) Seit ihre Bücher bei blanvalet erscheinen, sind auch die Übersetzungen ein Genuss!

Zum Cover:
Das Cover fügt sich in die neue Coverreihe des Blanvalet-Verlags und führt somit auch optisch die Reihe fort, was mir immer gut gefällt. Es zeigt eine geöffnete, rot-braune Kastanie auf einem sonst schlichten, hellen Hintergrund. Der Titel sowie der Name der Autorin sind wieder oben zu finden. Es ist ein schlichtes Cover, das in der Buchhandlung wohl eher Stammleser anzieht, als das es die Aufmerksamkeit neuer Leser weckt. Es passt jedoch gut zum Inhalt des Buches und gefällt mir persönlich einfach sehr.

Zum Buch:
Dieses Buch ist das 12. in der Reihe um die Ärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton und das 6. seit der Ermittler Will Trent dabei ist. Man sollte die Bücher meiner Meinung nach unbedingt in der Reihenfolge lesen, um den Hintergrund der Charaktere zu kennen. Dies ist mittlerweile bei den neueren Büchern sehr wichtig, da sie sich sehr auf die Vergangenheit beziehen. Mehr zur Reihenfolge findet ihr am Ende des Beitrags.

In diesem Buch steht die Vergangenheit des Ermittlers Will Trent im Vordergrund. Es dreht sich hauptsächlich darum was in seiner Kindheit geschehen ist und wie es dazu gekommen ist. Zudem taucht eine Person aus seinem früheren Leben wieder auf, die zentral für die aktuellen Geschehenissen ist. Will, aber auch seine Chefin Amanda, tragen schon seit Jahren viele Geheimnisse mit sich herum, die sie kaum jemandem anvertraut haben und auch weiterhin nicht anvertrauen wollen. Sei dies, da sie niemanden verletzten, aufwühlen oder entsetzen möchten. Amanda möchte auf Teufel komm raus ihre Rolle in Wills früher Kindheit geheim halten und Will möchte grundsätzlich nicht, dass seine neue Lebensgefährtin noch mehr über seine Vergangenheit erfährt als sie mittlerweile schon selbst herausgefunden hat. Doch wie das Schicksal so will, lüften sich immer mehr Geheimnisse und am Ende müssen doch alle auf die ein oder andere Art und Weise zusammenarbeiten um einen Mörder zur Strecke zu bringen.

Vor allem die Charaktere des Ermittlers Will Trent und seiner Chefin Amanda Wagner sind sehr komplex und waren in vergangenen Büchern nie richtig beleuchtet worden bzw. blieben mit Geheimnissen behaftet. In diesem Buch lüften sich einige. Mir gefallen beide Charaktere, sowohl die taffe Chefin, die nicht wirklich mit sich diskutieren lässt als auch der zum Teil unsichere Ermittler, der mit seinem Leben an manchen Tagen nicht wirklich zu Recht kommt und doch so gerne zuverlässig und männlicher wäre als er sich manchmal vorkommt. Beide Charaktere empfinde ich auf eine andere Art sympathisch. Sara Linton spielt in diesem Buch zwar auch eine Rolle, steht aber eher im Hintergrund und taucht immer mal wieder helfend auf.

In diesem Buch spielen die Kapitel zum Teil in der Vergangenheit. Einige Kapitel spielen in der Gegenwart und beschreiben die aktuelle Jagd nach einem Mörder, andere Kapitel beschrieben detailliert das Leben einer jungen Amanda Wagner, die sich gerade erst auf den steinigen Weg macht, die ersten Lorrbeeren zu sammeln und das in einer Zeit, in der Frauen im Polizeidienst noch keine Anerkennung bekamen. Wie all das jedoch mit dem aktuellen Fall zusammenhängt und zudem noch mit dem Leben von Will Trent, wird erst ganz am Ende deutlich, so dass die Spannung bis zum Schluss in beiden Fällen - im Grunde sogar in dreien, wenn man die Frage nach Wills Vergangenheit hinzu nimmt - erhalten bleibt. Der Autorin sind diese parallel verlaufenden Fälle gut gelungen. Man weiß immer genau, was wann spielt und wundert sich nicht, warum ausgerechnet an dieser Stelle nun wieder ein Sprung kommt. Die Kapitel sind klar und verständlich und die Art und Weise wie das Buch aufgebaut ist, macht absolut Sinn. Es existiert ein klarer roter Faden bzw. mehrere, die am Ende alle schlüssig zusammenlaufen.

Fazit:
Ein gelungener nächster Band in der mittlerweile langen Reihe. Es ist beachtlich wie die Autorin es schaff weiterhin die Spannung und mein Interesse aufrecht zu erhalten. Zuerst hatte ich meine Zweifel, ob ich mit den Sprüngen in die Vergangenheit gut zurecht kommen würde, aber sie sind so schlüssig geschrieben, dass sie den Lesefluss nicht unterbrechen und zum Vorankommen der Ereignisse in der Gegenwart hinzusteuern. Es war mir wieder eine Freude dieses Buch zu lesen. Und ich warte wieder gespannt auf die nächsten beiden Bände - eins ist bereits als Hardcover erschienen, ein anderes angekündigt. Aber ich warte brav auf die Taschenbücher.

Leseempfehlung:
Wer die Reihe um Sara Linton und Will Trent mag, für den ist dieses Buch einfach ein Muss. Wem die Reihe noch neu ist, sollte bitte nicht mit diesem Buch beginnen, da es viele Fragen aus den letzten Bänden beantwortet und einem so die Spannung an einigen Stellen der anderen Bücher nimmt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

sympathische Charaktere und Spannung bis zum Schluss

Andalusisches Requiem
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Zum Autor:
Der britische Autor Robert Wilson hat nach seinem Universitätsabschluss erst einmal in der Werbung gearbeitet, doch seine Reiselust schickte ihn um die Welt und animierte ihn zu diversen Krimis ...

Zum Autor:
Der britische Autor Robert Wilson hat nach seinem Universitätsabschluss erst einmal in der Werbung gearbeitet, doch seine Reiselust schickte ihn um die Welt und animierte ihn zu diversen Krimis an interessanten Schauplätzen. Mittlerweile hat er mehrer Krimis geschrieben, wovon das Buch "Tod in Lissabon" mehrfach ausgezeichnet wurde. (Quelle: Buch)


Zum Cover:
Das Cover ist in dunklen Tönen gehalten. Blau, schwarz und rot beim Titel dominieren in verschiedenen Schatierungen. Abgebildet sind Rundbögen eines Gebäudes, doch zumindest für mich, ist es nicht ersichtlich, um welches Gebäude es sich handelt. Das Cover hätte meine Aufmerksamkeit so nicht geweckt, jedoch hat mich der Titel in diesem Fall angesprochen.

Zum Buch:
Der Krimi spielt im spanischen Sevilla und ist der vierte Teil der Reihe um den Kommisar Javier Falcón des Mordezernats. Zu Beginn der Geschichte geschieht ein Autounfall bei dem durch Zufall ein Mitglied der russischen Mafia getötet wird. Im Zuge dessen melden sich zwei konkurrierende, russische Mafia Gruppierungen, die beide die beschlagnahmten Gegenstände aus dem Auto an sich nehmen wollen. Ziemlich zu Beginn der Ermittlungen wird dem Chefermittler Falcón jedoch klar, dass dieser Unfall eine Art glücklicher Umstand war, der ihm wieder neue Hinweise in einem alten Fall liefert. Er und sein Team ermittlern nun also an mehreren Fronten als dann auch noch der Sohn von Falcóns Lebensgefährten entführt wird und eine dritte Gruppe ins Spiel kommt.


Wie man bereits merkt, gibt es in diesem Buch nicht nur einen Handlungstrang, sondern gleich mehrere. Es sind zum einen die rivalisierenden Mafia Gruppen, die auf jede erdenkliche Weise versuchen an die Gegenstände aus dem verünglückten Auto zu gelangen, zum anderen ein Anschlag, der in der Vergangenheit passiert ist, jedoch noch nicht vollständig aufgeklärt ist, sowie abschließend ein verdeckter Agent, der eine islamische Gruppe in Marokko ausspionieren soll und vom Weg abzukommen scheint. Im letzten Drittel des Buches kommt dann noch die Entführung des Kindes als Sahnehäubchen on top.

All dies klingt sehr kompliziert und schwer nachvollziehbar, jedoch gelingt es dem Autor sehr gut, alle Handlungstränge übersichtlich nebeneinander und mit Verweisen aufeinander laufen zu lassen, so dass man zu jeder Zeit weiß was sich gerade wo abspielt und in welchem Zusammenhang zu den anderen Geschehennissen steht.


Die Hauptcharaktere in diesem Werk sind zudem sehr sympathisch, allen vorweg der Hauptkomissar Javier Falcón. Sie haben zwar nichts Besonderes an sich, das ich an dieser Stelle herausstellen könnte, aber sie machen einfach einen guten Eindruck und man ermittelt sozusagen mit ihnen. Da ich die spanische Sprache sehr gerne habe und auch schon in Sevilla gewesen bin, hat mir zudem auch gut gefallen, dass die Stadt und die einzelnen Straßen und Plätze explizit benannt werden, so dass ich manchmal tatsächlich wusste, wer wo was macht. Für alle, denen die Stadt unbekannt ist, gibt es vorne sogar eine kleine Karte des Zentrums. Auch die vielen, einzelnen spanischen Vokabeln im Buch haben mir Freude bereitet, aber gut, ich bin da wirklich speziell und habe unheimlich viel Freude an dieser Sprache, wenn man sie nicht spricht, könnte es nerven.


Fazit:
Ein Buch mit unheimlich vielen einzelnen Schauplätzen und Geschichten, die der Autor gekonnt miteinander verwebt und zu keinem Zeitpunkt den roten Faden verliert. Er führt seine Leser perfekt durch die wirre Welt der Ermittlungen, baut Spannung auf, weckt Interesse und verrät erst auf den letzten Seiten die wahren Zusammenhängen, welche dann jedoch nicht aus dem Nichts kommen, sondern sehr einleuchtend und überzeugend wirken. Mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch ist, dass man eigentlich die ersten drei Bände gelesen haben sollte, um die Geschichte zu Beginn besser verstehen zu können. Man kann diesen vierten und letzten Band der Reihe zwar auch unabhängig von den anderen lesen, so wie ich es getan habe, und Gefallen finden, jedoch bin ich mir sicher, dass die Lektüre der anderen Bücher dem Ganzen noch mehr Sinn und Tiefe geben würde. Ich werde die ersten drei Bände nun wohl im Nachhinein lesen und hoffe, dass mir das Ende dieses Buches nichts vorweg nimmt.


Leseempfehlung:
Für Thriller - Interessierte und Leser, die es gerne etwas komplizierter haben, ein empfehlenswertes Buch. Auch wer gerne einmal einen anderen Schauplatz als die gewohnten Orte in Deutschland, England oder der USA lesen möchte, hat hier die Möglichkeit. Jedoch würde ich empfehlen mir vorher wenigstens einen Überblick über die vorherigen Bände zu verschaffen oder sie eventuell vorher zu lesen. Wer das nicht möchte, kann das Buch aber durchaus auch als Einzelwerk genießen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

interessante Geschichte, hätte mehr Feuer vertragen

Beautiful Stranger
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Zum Autor:
Christina Lauren ist ein Pseudonym der beiden amerikanischen Autorinnen Christina Hobbs und Lauren Billings. Bereits seit 2009 schreiben sie gemeinsam Bücher und dieses hier ist das zweite der ...

Zum Autor:
Christina Lauren ist ein Pseudonym der beiden amerikanischen Autorinnen Christina Hobbs und Lauren Billings. Bereits seit 2009 schreiben sie gemeinsam Bücher und dieses hier ist das zweite der deutschen Übersetzung aus der "Beautiful"-Reihe. Das erste Buch nennt sich "Beautiful Bastard" und hat mich auf Grund des Titels auf die Autorinnen aufmerksam gemacht. Gelesen habe ich jedoch erst dieses hier, daher kann ich nicht sagen, ob sie auf die eine oder andere Weise miteinander zusammenhängen.


Zum Cover:
Das Cover, so wie ihr es oben seht, finde ich genial! Bereits das erste Buch der Reihe hatte ein ähnlich aufgemachtes Cover: schwarz/weiß, eine Person, die man jedoch nicht erkennt und einen farbigen Buchtitel. Auf diese Weise hat es überhaupt es meine Aufmerksamkeit erregt. Auch bei diesem hier gefällt mir das Cover wirklich gut! Ich bin mir sicher, dass es auch in einem Buchgeschäft meine Aufmerksamkeit erregt hätte!


Zum Buch:
Bei dem Buch handelt es sich um einen erotischen Roman, der sehr explizit ins Detail geht und die Szenen absolut bildlich beschreibt. Ein kurzer Einblick in die Geschichte gewährt der Buchrücken, der sprachlich noch sehr oberflächlich bleibt, sodass man in kaum eine brennzlige Situation gelangen kann, falls man dieses Buch in einem Laden zur Hand nimmt oder öffentlich liest (Insofern dies für einen relevant ist.)

Die Hauptdarstellerin Sara ist 27 Jahre alt, ihr schöner Fremder ein paar Jahre älter und sie begegnen sich zum ersten Mal in einem Club, in dem sie direkt Sex haben. Im Laufe des Romans treffen sie sich an verschiedenen anderen öffentlichen Orten, um sich dort den Kick zu holen. Wer also noch nach Ideen sucht, wird hier absolut bedient. Auch schießen sie dabei Fotos von einander, was ihnen gegen Ende der Geschichte natürlich zum Verhängnis wird. Dies war ein wenig vorhersehbar und wenig überraschend, aber für das Buch im Großen und Ganzen nicht arg schlimm.


Interessant und aus meiner Sicht wirklich toll gemacht, war der Perspektivwechsel zwischen den Kapiteln. Die Kapitel sind abwechseln aus Saras bzw. Max' Sicht geschrieben, jedoch, wie es sonst häufig der Fall ist, wird nicht eine Situation aus beider Perspektiven beschrieben, sondern die Geschichte nimmt einfach weiter ihren Lauf. Man merkt zwar, dass die vorheringen Geschehennisse Wirkung auf die Person haben und man liest seine/ihre Gedanken dazu oder erkennt Entscheidungen, die aufgrund anderer Vorfälle gefallen sind, aber es wiederholt sich nichts. Dies hat mir sehr gut gefallen! Vor allem die Kapitel, die aus Sicht des Mannes geschrieben sind, fand ich sehr interessant, da sie sich tatsächlich männlich angefühlt haben und nicht so wie eine Frau denkt, dass ein Mann denkt. Sie wirkten also wirklich echt.


Etwas weniger hat mir zugesagt, dass die Geschichte sich im Laufe des Buches natürlich zu einer Liebesgeschichte entwickelt hat. Ich habe aber noch keinen erotischen Roman gelesen, in dem dies nicht der Fall gewesen ist. Ich warte in diesem Punkt also noch. Trotzdem wurde es nicht zu romantisch, zu schleimig, zu irreal, von daher war es gut zu händeln. Ob es ein Happy End gibt, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da es gegen Ende noch eine interessante, kleine Wendung gibt und diese sonst an Spannung verliert. :)


Zur Sprache muss gesagt werden, dass das Buch absolut explizit geschrieben ist. Sowohl in der Wortwahl als auch in der Menge der Details. Es ist voll von Details, beschreibt den sexuellen Akt sehr deutlich und wird dadurch sehr bildlich. Mir hat dieser Aspekt sehr gut gefallen, da es etwas ist, das ich von einem erotischen Roman erwarte, jedoch ist mir klar, dass es nicht jedermans Ding ist.


Fazit:
Der erotische Roman "Beautiful Stranger" beschreibt zwei Fremde, die unerwartet aufeinander treffen und nicht mehr voneinander lassen können. Die Geschichte lässt einen sprichwörtlich mitfühlen und gibt einem durch beide Perspektiven Einblick in die weibliche und männliche Sichtweise der Lage. Obwohl die erotische Geschichte langsam zu einer Liebesgeschichte wird, verliert sie nicht an Details oder flacht ab. Somit erfüllt sie aus meiner Sicht die Erwartungen an einen erotischen Roman und hat mir so gut gefallen, dass ich in Erwägung ziehe auch den Vorgänger der Reihe zu lesen.


Leseempfehlung:
Wer sich für dieses Genre interessiert und eine realistische Geschichte lesen will, wie sie auch durchaus im Leben passieren kann, dem kann ich dieses Buch absolut empfehlen. Der Leser muss sich jedoch der expliziten Sprache, die allein durch den Buchrücken nicht klar wird, bewusst sein und diese unbefangen lesen können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

eine Frau, die weiß was sie will, trifft einen feurigen Mann

Beautiful Bastard
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Zur Autorin:
Hinter dem Pseudonym "Christina Lauren" verbergen sich die amerikanischen Autorinnen Christina Hobbs und Lauren Billings, die als Freundinnen schon seit 2009 gemeinsam Bücher schreiben und ...

Zur Autorin:
Hinter dem Pseudonym "Christina Lauren" verbergen sich die amerikanischen Autorinnen Christina Hobbs und Lauren Billings, die als Freundinnen schon seit 2009 gemeinsam Bücher schreiben und das, obwohl sie nicht einmal in der Nähe wohnen. (Quelle: Buchrückseite)


Zum Cover:
Das Cover ähnelt dem Cover des zweiten Bandes (oder ähnelt das zweite Cover dem Ersten?, kommt wohl drauf an, in welcher Reihenfolge man liest...) und bildet somit eine optisch einwandfreie Reihe. Es ist in schwarz/weiß gehalten mit roten Titel und Namen des Autors. Abgebildet ist ein Mann von der Mitte des Gesichts abwärts bis zum Hosenbund. Es lässt sich erahnen, dass es sich um einen Geschäftsmann oder zumindest gut gekleideten Mann handelt, mehr ist aber nicht herauszufinden. Mir gefällt das Cover ziemlich gut, mehr aber der Titel, der noch eher meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.


Zum Buch:
In diesem erotischen Roman, der sehr explizit geschrieben ist, geht es um eine Studentin, die in den letzten Zügen ihrer Abschlussarbeit steckt und dafür ein Praktikum in einem großen Familienunternehmen absolviert. Da sie dort jedoch schon vor langer Zeit angefangen hat und vor ihrer jetzigen Stelle auch schon für den Vater und obersten Chef der Firma gearbeitet hat, ist sie nicht die typische kleine Praktikantin, wie man sie aus anderen Büchern kennt. Chloe Mills erfüllt definitiv nicht das Cliché einer naiven, grauen Maus, die sich von ihrem Chef verführen lässt und über beide Ohren verknallt ist! Sie arbeitet in dieser Phase ihres Praktikums für einen der Söhne des Chefs, der selbst sehr viel von sich hält, ein mega Ego hat und einfach, kurz und knapp auf den Punkt gebracht, ein herrischer, kleiner Bastard ist. Leider auch ein ziemlich gut aussehender, lediger Bastard. Chloe lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken und macht ihren Job gut, gibt ihrem Chef Kontra und scheint die Einzige zu sein, die mit seinem Charakter umzugehen weiß.

Eines Tages kommt es dann aber doch zum Sex am Arbeitsplatz, der jedoch nicht ganz so verläuft, wie es sich Chloes Chef Bennett Ryan vorgestellt hat, denn am Ende steht er nicht ganz so befriedigt da. Auch die folgenden, heißen Treffen, laufen eher nach Chloes Regeln, als nach seinen, auch wenn er sich große Mühe gibt Herr der Sache zu sein.

So geht es im Grunde eine lange Zeit, ohne dass es langweilig wird oder Ereignisse vorhersagbar werden.


Fazit:
Was zu Beginn wie die typische "junge, schüchterne Praktikantin wird vom super aussehendem, reichen Chef" - Story klingt und sehr vorhersehbar scheint, stellt sich als etwas absolut anderes heraus! Hier findet man eine junge Frau, die absolut weiß was sie will, wie sie es will und wann und wo und mit wem. Klar sind auch in diesem Buch beide Charaktere hin und hergerissen zwischen der Lust und der Gefahr erwischt zu werden, zwischen dem Feuer zwischen ihnen und der eigentlichen nicht-Sympathie für einander, aber es kommt vor allem auf der weiblichen Seite nicht zu irgendwelchen schnulzigen inneren Dialogen. Chloe ist selbstbewusst und das gibt der Story eine ganz andere Wendung und eine ganz andere Würze! Ein frecher, heißer und ab und zu lustiger erotischer Roman.


Leseempfehlung:
Ich habe schon einge erotische Romane gelesen und zähle diesen nun definitiv zu meinen Favoriten. Er hat mich mitgerissen und alle Kriterien erfüllt, die ich an dieses Genre stelle. Zudem habe ich ihn auf Deutsch gelesen, was diesen Büchern für mich immer noch eine extra Herausforderung gibt, da ich manche Formulierungen auf Deutsch einfach unglücklich finde. Dieses Gefühl gab mir das Buch nicht. Wer auf der Suche nach etwas Erotik ohne innere Göttinen ist, sollte zugreifen; vielleicht kann die ein oder andere (ich denke auch der ein oder andere) unter uns sogar noch was lernen!