Mia verbessert die Welt
Fuck the ReiswaffelMia ist schon fast ein Jahr alt und fühlt sich als Mittelpunkt ihrer Familie, die da aus Papa Chris, dem Musiker, und Mama Heike, der Kunstdozentin besteht. Und aus Fritz, der gemütlich in Mamas Bauch ...
Mia ist schon fast ein Jahr alt und fühlt sich als Mittelpunkt ihrer Familie, die da aus Papa Chris, dem Musiker, und Mama Heike, der Kunstdozentin besteht. Und aus Fritz, der gemütlich in Mamas Bauch hockt. Von Mia sehr unerwünscht. Guter Freund ist Teddy, welterfahren, zynisch und Ratgeber. Sönke-Wotan, gleich alt und rotgelockt, ist favorisierter Spielkamerad. Den braucht Mia dringend als Verbündeten gegen überkorrekte Öko-, Bio-, Fairtrade- usw. Eltern. Oma lässt auch mal Schokolade durchgehen, dafür ist sie hoffnungslos altmodisch. Bei Mama gibt es nur Dinkel- oder Quinoagesundes. Aber Mama spielt mit ihr, sorgt für sie, möchte jedoch gern auch arbeiten und Geld verdienen. Also soll Papa in Elternzeit. Das gefällt weder ihm noch den Großeltern. Doch so geschieht es.
Herrlich, wie Mia den Alltag schildert, Begebenheiten in der Waldkita zum Besten gibt, spießige Doppelnamengeber bloßstellt und mit gutgemeinten Eherettungsaktionen den Haushalt auf den Kopf stellt, teure Naturseidenkleider ruiniert und Heucheleien entlarvt.
Barbara Ruscher offenbart, dass die angebliche Gleichberechtigung oft nur ein Lippenbekenntnis ist und zeigt, dass hier noch viel Handlungsbedarf besteht. Das Ganze so humorvoll und überspitzt dargestellt, dass das Lesen dieses Buches aus dem Aufbau Verlag ein großer Spaß ist.