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Veröffentlicht am 30.04.2018

Die phantastische Welt von Maradaine

Die Chroniken von Maradaine - Der Zirkel der blauen Hand
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Zunächst mutet die Geschichte Harry Potter- mäßig an, erinnert an das Zauberinternat Hogwarts. Aber die Hauptfigur Veranix ist Student in Maradaine, einer Mischung aus Mittelalterstadt und magischem Ort. ...

Zunächst mutet die Geschichte Harry Potter- mäßig an, erinnert an das Zauberinternat Hogwarts. Aber die Hauptfigur Veranix ist Student in Maradaine, einer Mischung aus Mittelalterstadt und magischem Ort. Er kann mit Hilfe einer Substanz namens Numina spezielle Kräfte aktivieren, die ihm im Kampf gegen die Droge Effitte helfen. Er macht Jagd auf deren Lieferanten und Dealer, die nur an ihren Gewinn denken und sich für die zerstörenden oder tödlichen Folgen des Drogenkonsums nicht interessieren. Kaum einer weiß von Veranix Fähigkeiten. Als er sich aber mit einem mächtigen - ja, was? -Drogenbaron anlegt, schwört dieser ihm Rache.
Veranix‘ Mutter ist durch die Droge geistig verwirrt, sein Vater ermordet, sein Vetter gehört einer Straßengang an. Seine und andere Straßenbanden mit strikten Hierarchien haben die Stadt unter sich aufgeteilt und wollen keinen Ärger mit dem Drogenbaron. Sie distanzieren sich vom „Dorn“ (im Fleische von Fenmore), denn so lautet Veranix`Spitzname.
Verschiedene Magiervereinigungen stehen in Konkurrenz miteinander, besonders der Zirkel der Blauen Hand erstrebt - was wohl? - absolute Macht und kauft mächtige magische Gegenstände. Veranix gelangt in ihren Besitz und wird gnadenlos gejagt. Glücklicherweise hat er treue und aufopferungsvolle Freunde. Leider bleiben manche Personen ein wenig blass, auch das Treiben der Magierzirkel verdient mehr Beachtung.
Eine spannende Geschichte, interessante Charaktere, phantasievolle Beschreibung einer mittelalterlichen Stadt, das Lesen dieser Erzählung macht Spaß. Ein wunderschönes Cover ziert den Einband. Insgesamt ein schönes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 24.04.2018

Die Macht der Bücher

Das Mädchen, das in der Metro las
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Eine verträumte Idee: man entflieht dem Stress des Arbeitsweges, der langweiligen Arbeit überhaupt und sucht den passenden Leser zu einem Buch. Genau das erlebt Juliette. Ein junges, empfindsames Mädchen ...

Eine verträumte Idee: man entflieht dem Stress des Arbeitsweges, der langweiligen Arbeit überhaupt und sucht den passenden Leser zu einem Buch. Genau das erlebt Juliette. Ein junges, empfindsames Mädchen , das morgens in der Metro beobachtet, was die Mitreisenden lesen und sich darüber ihre Gedanken macht. Zufällig gerät sie ins Büro von Soliman, der sie als Kurier anwirbt, um genau das zu tun: Menschen studieren, ihnen das Buch zuzuordnen, dass Einfluss auf ihr Leben haben wird. Soliman verfügt über unzählige Bücher, von denen zahlreiche Titel und oft der Autor erwähnt werden, auch kleine Begebenheiten daraus. Sein Büro ist eine schützende Hülle, die ihn von der Welt fern hält und in dem sich auch Juliette verkriechen möchte. Einzig Solimans Tochter fordert, nicht nur mit den Geschichten bis ans Ende der Welt zu reisen, sondern auch ein Leben ausserhalb des geschriebenen Wortes zu erleben. Allerdings erzielt Juliette eher unbewusst Erfolge und verschenkt Bücher, die Leben verändern.
Ein melancholisches, leises Buch. Entfremdet sich „Das Mädchen, das in der Metro las“, dem realen Leben?

Veröffentlicht am 12.04.2018

Der Weg zur Freiheit

Die Magnolienfrau
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Wie bestürzend: die ersten drei Jahre muss Sabrina im Gipskorsett liegen, ihre Oma pflegt und versorgt sie mit viel Liebe. Trost findet die Kleine unter dem Magnolienbaum, den sie stundenlang betrachten ...

Wie bestürzend: die ersten drei Jahre muss Sabrina im Gipskorsett liegen, ihre Oma pflegt und versorgt sie mit viel Liebe. Trost findet die Kleine unter dem Magnolienbaum, den sie stundenlang betrachten kann. Später holt ihre Mutter sie in die Stadt, schickt sie in ein Internat. Nach erfolgreicher Ausbildung und in einem guten Job fühlt sie sich nach wie vor gefangen und will ihre Freiheit finden. Sie geht nach Thailand, verdient ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung von Schmuck. Trotz Hütte an einem einsamen Strand fühlt sie sich noch immer nicht frei. Ihr Traum: Indien, das geheimnisvolle, unbegreifliche und exotische Land. Sie lebt in einer Bergklause, ebenfalls in einer abgelegenen Hütte, aber auch das genügt ihr nicht. Das nächste Ziel ist der Himalaja. In einem Ashram trifft sie Shankar, einen hoch angesehenen Sadhu.
Wird sie hier zur Ruhe kommen?
Sabrina de Stefani beschreibt ein unruhiges, abwechslungsreiches und abenteuerliches Leben. Sie erlebt Höhen und Tiefen, ist eine Suchende. Das ist streckenweise sehr interessant und faszinierend. Sehr ausführlich allerdings die Beschreibung der Sinnsuche, das zog sich.
Gern hätte ich in einem kleinen Anhang etwas mehr über ihr heutiges Leben erfahren.
Ein aufregendes, ungewöhnliches Buch über eine unabhängige und mutige Frau.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Nur drei Stunden

NACHTWILD
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Drei Stunden, nur drei Stunden, aber sie verändern alles.
Joan ist mit ihrem fünfjährigen Sohn Lincoln im Zoo. Kurz vor dem Ausgang gerät sie in eine Schießerei, sieht Tote, beschließt, sich zu verstecken. ...

Drei Stunden, nur drei Stunden, aber sie verändern alles.
Joan ist mit ihrem fünfjährigen Sohn Lincoln im Zoo. Kurz vor dem Ausgang gerät sie in eine Schießerei, sieht Tote, beschließt, sich zu verstecken. Wie kann sie ihren wissbegierigen Jungen beruhigen? Wo sind sie sicher? Ein leerstehendes Stachelschweingehege erweist sich nur vorübergehend als Schutz, Lincoln wird hungrig, ungeduldig, zu laut. Joan begibt sich mit ihm auf den gefährlichen Weg zu den Snackautomaten. Unterwegs findet sie ein in einem Mülleimer verstecktes Baby. Soll sie es mitnehmen? Sie trifft noch andere Menschen, ebenso in Lebensgefahr wie sie. Und auf einmal steht Robby mit einem Gewehr vor ihnen...
So eindringlich schildert Gin Philipps die Ängste und Sorgen einer Mutter, die ihren Sohn mit unendlicher Hingabe liebt und beschützt. Auch die Gedanken des Teenagers Kailynn, der pensionierten Lehrerin und des ehemaligen Schülers werden nachvollziehbar beschrieben. Sehr emotional. Gewissenskonflikte, die niemand durchleben möchte. Berührend die Gespräche zwischen Robby und Mrs. Powell, wohl fast die Einzige, die Zugang zu ihm gefunden und einen gewissen positiven Einfluss auf ihn hatte.
Aus dem Versteck vertrieben, beginnt eine Jagd durch den nächtlichen Zoo, eine Flucht vor psychopathischen bzw. fehlgeleiteten Jugendlichen.
Die Kräfte schwinden, Verletzungen bleiben nicht aus. Joan hat nur ein Ziel: Lincoln zu retten.
Ein Buch, welches atemlose Spannung hervorruft, man mag es nicht aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Nur er kann sie finden

Körpersammler
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Magnus Craig, genannt Schritter, ist ein Genie: er findet Spuren, die für alle anderen unsichtbar sind. Diese Gabe wird vom FBI für die Suche nach vermissten Personen genutzt. Ein effektives und liebenswertes ...

Magnus Craig, genannt Schritter, ist ein Genie: er findet Spuren, die für alle anderen unsichtbar sind. Diese Gabe wird vom FBI für die Suche nach vermissten Personen genutzt. Ein effektives und liebenswertes Team wird ihm zur Unterstützung an die Seite gestellt.
Wunderbar, wenn Schritter Leute findet, die sich verirrt haben, schrecklich, wenn es um Menschen geht, die verunfallt sind oder ermordet wurden. Das ist noch nicht alles: der Spurensucher sieht auch den Tathergang vor seinem inneren Auge. Enorm belastend für ihn, er stösst an psychische Grenzen, aber meine Güte - was für Möglichkeiten ergeben sich! Magnus  hat zwei Fotoalben: ein weißes für Personen, die er retten konnte; ein schwarzes für die anderen. Seine Art, schwierige Emotionen zu bewältigen.
Schritter ist sehr sympathisch, sensibel, aber auch humorvoll. Problematisch die Balance, seine Fähigkeiten zu nutzen, aber nicht zu offenbaren. An einem persönlichen individuell gefärbten „Schein“ erkennt er Menschen. So kann er Spuren perfekt identifizieren und zuordnen.
Zwei Serientäter stehen im Focus: Leonardo, ein ständig wiederkehrender Schatten und Frowney, auf dessen Konto eine Vielzahl verschwundener junger Frauen gehen. Sein Kennzeichen ist ein trauriger Smiley, der sich eines Tages auch im Wohnhaus von Schritters Partner findet. Andere Spuren hinterlässt er nie. Oder?
Behutsam wird der Leser mit Schritters Fähigkeiten bekannt gemacht, sein Leben beschrieben. Man fiebert mit und möchte schnellstmöglich Fortschritte bei der Mörderjagd sehen. Eingebaute, nebensächliche Begebenheiten werden mitunter sehr ausführlich geschildert, drücken die Spannung. Einiges bleibt offen, Leonardo wird noch eine Rolle spielen. Handlungshintergründe der Gegenseite bleiben im Dunklen, schade.
Eine faszinierende und originelle Idee, kein Thriller im üblichen Stil. Fortsetzung erwünscht.

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