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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2022

Vergehender Glanz

Der letzte Tanz der Debütantin
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Zunächst klingt es wie die Erfüllung eines Traumes: bei Hof, bei der Queen, vorgestellt zu werden. Letztmalig 1958. Die Vorbereitungen sind aber eher ein Albtraum, Unmengen an Anproben, Einladungen und ...

Zunächst klingt es wie die Erfüllung eines Traumes: bei Hof, bei der Queen, vorgestellt zu werden. Letztmalig 1958. Die Vorbereitungen sind aber eher ein Albtraum, Unmengen an Anproben, Einladungen und Verpflichtungen müssen absolviert, Benimmregeln gepaukt werden. Alles, um den jungen Damen der Oberschicht einen angemessenen Mann und damit ein vorbestimmtes Leben zu gewährleisten. „Die Ballsaison ist ein langer Marathon und nichts für zarte Gemüter.“ Debütantin Lily hat mein volles Mitgefühl. Interessant und oft detailliert werden Cocktail- und Ballkleider, die Lunches und Teeeinladungen der Endfünfziger Jahre und auch die antiquierten Sitten bei Hofe beschrieben.
Sehr gut zu lesen schildert Julia Kelly, wie Lily diese Aufgaben bewältigt. Hilfreich ist ihr zunächst die Bekanntschaft mit Leane, dem Star der Saison. Auch Katherine Norman, Tochter eines Zeitungsverlegers, ist ein interessanter, allerdings völlig gegensätzlicher Charakter. Nachvollziehbar und glaubhaft wird Lilys Entwicklung aufgezeigt.
Liest sich unterhaltsam und locker.

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Veröffentlicht am 25.12.2022

Schöner Schein

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Rolf Stenklo, ein bekannter schwedischer Fotograf, bereitet die Ausstellung seines Lebens vor. Und wird dabei ermordet. Wer hatte mit ihm eine Rechnung offen, was ist vor langer Zeit geschehen? Auch die ...

Rolf Stenklo, ein bekannter schwedischer Fotograf, bereitet die Ausstellung seines Lebens vor. Und wird dabei ermordet. Wer hatte mit ihm eine Rechnung offen, was ist vor langer Zeit geschehen? Auch die Familie des erfolgreichen Schriftstellers Henning Bauers wird bedroht. Weitere Morde geschehen. Besteht ein Zusammenhang? Welche Rolle haben die Mitglieder des elitären Clubs Blanche gespielt? Ähnlich gelagerte aktuelle Bezüge wurden sicherlich nicht zufällig einbezogen.
Kommissar Patrik Hedström ermittelt, gleichzeitig recherchiert seine Frau Erica Falck zu einem brutalen Mord in den Achtzigern. Es scheint eine Verbindung zwischen den Vorkommnissen zu geben. Nur waren in den früheren Jahren die Verhältnisse ganz andere.
Camilla Läckberg schreibt gewohnt detailreich und zeichnet ihre Figuren gut vorstellbar. Die Ermittlungen gehe nur langsam voran, es gibt Längen. Aber das Ende ist ein Knaller!

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Veröffentlicht am 22.12.2022

Viele Verdächtige

Die letzte Party
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Rhys Lloyd wird in einem See aufgefunden, natürlich ermordet. Die walisische Ermittlerin Ffion Morgan soll zusammen mit Detective Constable Leo Brady von der Cheshire Constabulary, ihrem letzten One-Night-Stand, ...

Rhys Lloyd wird in einem See aufgefunden, natürlich ermordet. Die walisische Ermittlerin Ffion Morgan soll zusammen mit Detective Constable Leo Brady von der Cheshire Constabulary, ihrem letzten One-Night-Stand, herausfinden, wer dem erfolgreichen Sänger und Immobilienbesitzer Böses wollte. Ungünstig, dass auch sie über seinen Tod nicht traurig ist. Wie zahlreiche andere Dorfbewohner. Auch die Käufer der Nobelferienhäuser sind nicht wirklich gut auf ihn zu sprechen. Viele Menschen hätten einen nachvollziehbaren Grund, ihn zu beseitigen.
Claire Mackintosh stattet ihre Figuren mit verschiedensten Eigenschaften und Charaktereigenschaften aus, sehr gut vorstellbar. Das gelingt ihr besonders bei Ffion, die von traumatischen Erlebnissen gequält wird.
Walisische Bräuche und Wörter werden geschickt eingefügt, die Atmosphäre wird anschaulich vermittelt. Ansonsten passiert aber leider nicht viel, die Ermittlungen gehen sehr langsam voran. Zahlreiche Personen tauchen auf, häufige Zeitsprünge bzw. Rückblenden verwirren.
Ein bedächtiger Krimi an einem idyllischen See.

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Das Geheimnis der Toten

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Als Sektionsassistentin hat Anna eine interessante Arbeit gefunden. Besser bezahlt als eine Krankenschwester wird sie außerdem, nicht unwichtig für ihre sieben jüngeren Geschwister. Auch wenn sie als Totenfräulein ...

Als Sektionsassistentin hat Anna eine interessante Arbeit gefunden. Besser bezahlt als eine Krankenschwester wird sie außerdem, nicht unwichtig für ihre sieben jüngeren Geschwister. Auch wenn sie als Totenfräulein manchmal schräg angesehen wird, hat sie Freude an ihrer Tätigkeit. Einem Adeligen, der, getarnt als Klatschreporter, für seine Zeitung nach Skandalgeschichten sucht, soll sie pikante Informationen liefern. Kann das gut gehen?
Petra Aicher hat einen unterhaltsamen Krimi über eine interessante Zeit, überholte Vorstellungen und Rituale in Bayern geschrieben. Ihre Helden sind überwiegend sympathisch, Anna steht fest im Leben, weiß, was sie will und ist aufgeschlossen , wißbegierig und engagiert. Ihre Mentoren sind gut vorstellbar und teils liebenswürdig, teils flapsig, angelegt. Spannend wird es zudem, als ein gesuchter Mann unerwartet auftaucht.
Historische Hintergründe am Vorabend des 1. Weltkrieges bilden den Kontext zu diesem gelungenen Roman.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Gibt es sie doch?

This Charming Man
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Hannah, stellvertretende Chefredakteurin bei der Zeitung Stranger Times arbeitet mit Chefredakteur Vincent Banecroft, Praktikantin Stella, Grace und einem Drucker in einer alten Kirche – der Kirche der ...

Hannah, stellvertretende Chefredakteurin bei der Zeitung Stranger Times arbeitet mit Chefredakteur Vincent Banecroft, Praktikantin Stella, Grace und einem Drucker in einer alten Kirche – der Kirche der Alten Seelen –, geschützt werden sie von einem Wesen, das man als »Mannys Freundin« bezeichnet. An Unnormales sind sie gewöhnt, aber als Vampire in Manchester auftauchen, trotzdem maßlos erstaunt. Jedermann weiß doch: „Vampire gibt es nicht!“
C.K.McDonell hat sehr spezielle Figuren kreiert, mal mehr, mal weniger liebenswürdig. Aber besonders sind sie alle. Auch die Begegnungen, Bekanntschaften, Angriffe und Recherchen sind sehr … ungewöhnlich. Großen Spaß bereiten die geschliffenen Dialoge oder Wortgefechte mit schlagfertigen Repliken. In der Redaktion gibt es keine Schimpfwörter. Ersatz dafür wird originell verpackt.
Sehr unterhaltsam zu lesen, ein Muß für Liebhaber absolut unmöglicher und unwahrscheinlicher Vorkommnisse, die in spannender Abfolge geschildert werden. Nonsens pur.

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