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Veröffentlicht am 13.08.2022

Kaffeegeschichten

Töchter der Speicherstadt – Das Versprechen von Glück
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Nach dem Krieg folgten Jahre des mühsamen Wiederaufbaus für den Hamburger Kaffeehandel. Anna, Tochter einer wohlhabenden Kaffee-Familie, möchte ihren Weg finden. Ein Kunststudium durfte sie nicht aufnehmen, ...

Nach dem Krieg folgten Jahre des mühsamen Wiederaufbaus für den Hamburger Kaffeehandel. Anna, Tochter einer wohlhabenden Kaffee-Familie, möchte ihren Weg finden. Ein Kunststudium durfte sie nicht aufnehmen, also heiratet sie den Mann, den ihre Eltern aussuchen. Ihre Mutter Cläre ist eine kluge Geschäftsfrau. Aber leicht hat auch sie es nicht.
Ein ganz anderes Kaliber ist die burschikose Erna Klappke. Originell angelegt.
Inge, Parteisekretärin in Magdeburg, lebt mit ihrer kleinen Tochter In Magdeburg, ist zunächst zufrieden in der DDR. Ihr Mann nicht, der flieht nach Hamburg. Dafür wird sie bestraft. Stasimachenschaften folgen.
Ganz unterschiedliche Lebenswelten, die Anja Marschall zeichnet. Glaubhaft, authentisch für die 60er- und 70er Jahre beschreibt sie Frauen, die sich nicht mehr mit den altbackenen Vorstellungen einiger fürchterlicher Männer abfinden wollen und ihre Träume verwirklichen wollen.
Gut zu lesen, geschickt mit zeitgeschichtlichen Ereignissen ergänzt, ist dieser Roman aus dem Piper Verlag interessant und unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 12.08.2022

Von Vierbeinern und Menschen

Das macht der sonst nie
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„Der Hund heißt Chantal“, staunt die junge Reporterin, die Guiseppe Infantino, den Hundetrainer, porträtieren soll. Chantal steht für eine lange Reihe von Hunden, deren Besitzer denken, ihr Wauwi hätte ...

„Der Hund heißt Chantal“, staunt die junge Reporterin, die Guiseppe Infantino, den Hundetrainer, porträtieren soll. Chantal steht für eine lange Reihe von Hunden, deren Besitzer denken, ihr Wauwi hätte ein Problem. Allerdings haben sie meistens auch Eines. Angst vorm eigenen Cockerspaniel? Endloser Redefluss? Nutellabrote fordernde Vierbeiner? Hunde, die den Trainer mehr lieben als ihre eigentlichen Besitzer? Ausreißer? Nur ein kleiner Auszug aus Infantinos Berufsalltag.
Und sogar Guiseppe selbst hat so seine Sorgen. Ruinierte Gemälde, verscheuchte Vaterfreundinnen und andere „schwanzwedelnden Goldschätzchen“ begegnen dem amüsierten Leser.
Italienischer Charme, Fachwissen und nützliche Tipps findet man in dem Büchlein von Günter Krieger und Guiseppe Infantino und läßt sich nebenbei gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 12.08.2022

Umkämpftes Montecassino

Die Schwalben von Montecassino
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Sergeant John »Jacko« Wilkins war der fünfte Sohn bescheidener Rancher aus San Marcos, Texas. Mit 19 schrieb er sich in die Armee ein. Sein Weg wird von Helena Janeczek mit der Aufzählung vieler Fakten ...

Sergeant John »Jacko« Wilkins war der fünfte Sohn bescheidener Rancher aus San Marcos, Texas. Mit 19 schrieb er sich in die Armee ein. Sein Weg wird von Helena Janeczek mit der Aufzählung vieler Fakten begleitet. Die erste Schlacht um Montecassino wird zum Fiasko, viele der jungen Soldaten werden als Kanonenfutter verheizt.
Auch in weiteren, blutigen Schlachten müssen zahlreiche junge Männer verschiedener Nationen ihr Leben lassen. Luftangriffe, Zerstörung, Kampf folgen. Akribisch recherchierte und ausführlich dargelegte Aktionen werden beschrieben. Wieder unterlegt mit der Beschreibung persönlicher Schicksale. Die Nachkommen dieser Kämpfer gehen auf Spurensuche.
Die Schlacht um Montecassino ist zugleich die Familiengeschichte der Autorin. Sie zeigt Einzelschicksale im historischen Kontext, gibt polnischen, indischen oder neuseeländischen Kämpfern Raum, sogar Liebe im Gulag für ehemalige Teilnehmer wird thematisiert.
Faktenreicher Bericht und den Kampf rund um das italienische Kloster Montecassino.
Herausgegeben vom Berlin Verlag.

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Cosy

Der talentierte Herr Varg
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Dass Kommissar Ulf Varg im Dezernat für heikle Fälle arbeitet, hat einen guten Grund. Er analysiert kleinste Details und schlußfolgert Überraschendes. Sein taubstummer Hund ist depressiv, verschrobene ...

Dass Kommissar Ulf Varg im Dezernat für heikle Fälle arbeitet, hat einen guten Grund. Er analysiert kleinste Details und schlußfolgert Überraschendes. Sein taubstummer Hund ist depressiv, verschrobene Kollegen sind auf irgendwelchen Trips, gern bezüglich Gesundheit. Bloomquist langweilt nicht nur die Kollegen mit Tiraden zum Thema Ernährung. Varg besucht Psychoseminare. Seine heimlich angebetete Kollegin hat einen besonderen Auftrag für ihn. Gut, dass er einen skurrilen Humor hat. Eine irre Gemengelage!
Alexander McCall Smith verliert sich oft in Details und zeichnet so ein sehr ausführliches Bild seines Kommissars. Trotzdem gibt es einige Überraschungen.
Ein gemächlicher, geruhsamer Krimi mit Dialogen, die im Alltag tatsächlich so stattgefunden haben können.
Unaufgeregter Cosy Crime für ruhige Lesestunden.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Der Prozess

Turmschatten
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Gut recherchiert wird hier die Entwicklung nach dem Mauerfall aufgezeigt, das Versagen der Politiker und die Profitgier zahlreicher Unternehmer dargelegt.
Aber auch der Werdegang einzelner Personen wie ...

Gut recherchiert wird hier die Entwicklung nach dem Mauerfall aufgezeigt, das Versagen der Politiker und die Profitgier zahlreicher Unternehmer dargelegt.
Aber auch der Werdegang einzelner Personen wie Oberbürgermeisterin Seligmann, Thomas, Karl, Marie ist nachzulesen.
Karl war „Einer, der andere für eine Sache begeistern konnte.“ Nämlich für die Ideen des Nationalsozialismus. Im Kontrast dazu Oberbürgermeisterin Seligmann. Rechtsgerichteten Kräfte inszenieren ihre Entführung mit dem Ziel, sie einzuschüchtern und den Bau einer Synagoge zu stoppen. Dann ist da noch Marie, 29, Bewährungshelferin.
Sie alle spielen eine Rolle. In nahezu strikter schwarz-weiß- Malerei werden die Charaktere geschildert, ihre Jugend mit verschiedenen, prägenden Einflüssen.
Die Handlung spitzt sich zu, drei Geiseln werden im Turm gefangen gesetzt und verurteilt. Vor den Augen der Öffentlichkeit, die über Leben und Tod der Gefangenen abstimmt.
Peter Grandl offenbart ein geschickt inszeniertes und faszinierendes Spektakel, sensationslüsterne Zuschauer und Quotengeier. Gefühle kochen hoch.
Dieser Roman ist im Reportagestil verfasst, der Autor verzichtet meist auf eine Wertung. Die überlässt er dem Leser. Sehr empfehlenswert!

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