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Veröffentlicht am 19.04.2022

Die Jagd auf den Hidohebhi

Brüder des Windes
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Pamon Kes, der Erzähler, ist ein Tinukeda’ya, schätzt sich als geringere Kreatur als die goldhäutigen Zida’ya-Herren ein. Im Süden ihres Reiches taucht ein sehr bedrohliches Wesen, der sagenumwobenen Hidohebhi, ...

Pamon Kes, der Erzähler, ist ein Tinukeda’ya, schätzt sich als geringere Kreatur als die goldhäutigen Zida’ya-Herren ein. Im Süden ihres Reiches taucht ein sehr bedrohliches Wesen, der sagenumwobenen Hidohebhi, ein schwarzer Riesenwurm, auf. Also zieht Pamon mit seinem Herrn, dem Prinzen Hakatri und seinem leichtsinnigen Bruder Ineluki, den grundverschiedenen Brüdern des Windes, aus, um das Ungeheuer zu jagen.
Weitschweifig und poetisch berichtet Pamon von der Suche nach dem Ungeheuer und den Bemühungen, es zu töten. Verbündete zu gewinnen ist schwer, langatmige historische und clangeschichtliche Exkurse, die sehr an japanische Epen erinnern, sorgen für einen spannungsarmen Bericht. Komplizierte Namen und Bandwurmsätze erschweren den Lesefluss.
Tad Williams erzählt ausufernd von den Erlebnissen der Brüder, schildert ausführlich winzigste Begebenheiten. Die anmaßend auftretenden sturen Brüder sind mir unsympathisch, die ausgewalzte Geschichte kann mich nicht mitnehmen. Schade.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Mörder in Frack und Zylinder

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Kommissar Leopold von Herzfeldt wird gerufen, um den Mord an einem nach ägyptischen Brauch mumifizierten toten Professor zu untersuchen. Ob der vielleicht sogar verflucht wurde? Womöglich von zwei verliebten ...

Kommissar Leopold von Herzfeldt wird gerufen, um den Mord an einem nach ägyptischen Brauch mumifizierten toten Professor zu untersuchen. Ob der vielleicht sogar verflucht wurde? Womöglich von zwei verliebten Mumien, die zueinander wollten? Hilfe kann vom klugen Wiener Totengräber Augustin kommen. Über Flüche weiß er eine ganze Menge. Es wird sehr mysteriös.
Totengräber Augustin unterbreitet sein Wissen über Totenkulte verschiedenster Völker höchst unterhaltsam und lehrreich. Ein echtes Original mit originellen Ideen.
Dann tauchen auch Leichen junger Männer auf, denen ganz bestimmte Teile fehlen. Viel Arbeit für Leo.
Wiener Schmäh, Lokalkolorit und ein zeitgenössischer Hintergrund werden von Oliver Pötzsch in einen interessanten, packenden und spannenden Historienkrimi, der sich ausgesprochen gut liest, verpackt.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Berlotti im Alten Land

Mord zur Apfelblüte
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Hauptkommissar Berlotti hat es ins Alte Land und sogar in ein Schloss verschlagen. Prompt findet man dort eine merkwürdig verstümmelte Leiche. Nebenbei muss er sich noch mit den Allüren und Spleens seiner ...

Hauptkommissar Berlotti hat es ins Alte Land und sogar in ein Schloss verschlagen. Prompt findet man dort eine merkwürdig verstümmelte Leiche. Nebenbei muss er sich noch mit den Allüren und Spleens seiner bestens vorstellbar beschriebenen Eltern herumplagen. Nicht nur das, die meiste Zusammenarbeit mit Kollegen ist für ihn eine Zumutung; alle anderen machen Fehler. Als vorgeblicher Nicht-Rassist entschuldigt er seine Sturheit als italienisches Temperament. Und womit seine Ignoranz bzw. Verurteilung ostdeutscher Geschichte und Menschen? Mit seinen oft platten Sprüchen womöglich? Wenn Daniel E. Palu das Profil eines unsympathischen Kommissars zeichnen wollte, ist ihm das ausgezeichnet gelungen. Ein ungewöhnlicher Fall mit einigen Ungereimtheiten, der mäßig interessant bearbeitet wird. Netter, nur durch Einbeziehung tatsächlicher Ereignisse interessanter und zum Ende hin arg konstruierter Krimi.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Unbeschreiblich

Eine Frage der Chemie
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Elizabeth Zott ist eine bemerkenswerte Frau. Ständig versuchen dumme Männer, ihr Mitte des 20. Jahrhunderts klar zu machen, dass sie weder eine erfolgreiche Wissenschaftlerin noch eine respektierte Frau ...

Elizabeth Zott ist eine bemerkenswerte Frau. Ständig versuchen dumme Männer, ihr Mitte des 20. Jahrhunderts klar zu machen, dass sie weder eine erfolgreiche Wissenschaftlerin noch eine respektierte Frau sein kann. Die Ungerechtigkeiten ziehen sich durch ihr ganzes Leben. Bonnie Garmus schildert das so gekonnt, dass beim Lesen Wut aufkommt. Ihre Elizabeth kann damit umgehen, aber es ist schwer. Noch schwerer, als sie als Unverheiratete eine Tochter bekommt. Sehr wenige Männer unterstützen sie.
Dieses Buch beschert ein Wechselbad der Gefühle. Zorn, Ungläubigkeit, Frust, Hochachtung wechseln sich ab, sogar trockener Humor lässt mitunter lächeln, aber insgesamt eine hart verdauliche Lektüre. Mitnehmend geschrieben, viele Dinge ins Bewusstsein rückend, nachdenklich machend und Mut gebend - die Geschichte einer unglaublichen Frau.
Ein Mutmachbuch für alle, die von anderen klein gemacht werden sollen.
Genial verfasst von Bonnie Garmus, herausgegeben vom Piper Verlag.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Kaninchen für die Seele - bewundernswert

Löffelweise Hoffnung
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Caleb Smith erzählt Geschichten über seine Kindheit und wie es dazu kam, dass er sich für Kaninchen als Seelentröster und Freunde entschied. Von Eltern liebevoll umsorgt, in friedvoller Gemeinschaft groß ...

Caleb Smith erzählt Geschichten über seine Kindheit und wie es dazu kam, dass er sich für Kaninchen als Seelentröster und Freunde entschied. Von Eltern liebevoll umsorgt, in friedvoller Gemeinschaft groß geworden, entschied er sich für die Langohren als Therapietiere. Eine wunderbare Idee, die viel Gutes bewirkt. Der Autor berichtet in einfachen, empathischen und gut zu lesenden Sätzen über die niedlichen Tiere und den sensiblen Umgang mit ihnen. Liebevoll und fürsorglich lebt er sein Leben mit gottgläubigen Werten, berichtet unaufgeregt über seine Vorstellungen und Ideale. Anerkennenswert, was er auf die Beine stellt, wie viel Einsatzbereitschaft er zeigt. Soziales Engagement ist für ihn wichtig. Tagebuchartige Seelenlektüre eines zielstrebigen jungen Mannes, der sich ein hehres Ziel gesteckt hat und hartnäckig verwirklicht.
Übersetzt von Beate Zobel, Verlag: Gerth Medien.

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