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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2024

Égoïste

Das vergessene Model
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Die Modelwelt ist eine ganz besondere. Schneller Ruhm, Erfolglosigkeit, Stress, Glamour - alles im Übermaß vorhanden. Diese Erfahrung macht auch die von Sibylle Weischenberg beschriebene Carla. Einst erfolgreich, ...

Die Modelwelt ist eine ganz besondere. Schneller Ruhm, Erfolglosigkeit, Stress, Glamour - alles im Übermaß vorhanden. Diese Erfahrung macht auch die von Sibylle Weischenberg beschriebene Carla. Einst erfolgreich, wird sie von einer aufstrebenden Agenturmitarbeiterin wiederentdeckt. Obwohl Carla dieses Leben nicht mehr führen möchte, nimmt sie aus Geldnot den Auftrag an.
Sie ist unsympathisch beschrieben, ich mag diese Person trotz eines Schicksalsschlages nicht. Sie ist unzuverlässig, rücksichtslos und undankbar. Dass andere auf ihre Mitarbeit angewiesen sind - interessiert sie nicht. Sie beansprucht wie selbstverständlich Privilegien, obwohl sie nichts dafür tut. Warum bekommt sie die? Es gibt mehrere Widersprüche.
Die anderen Figuren im Buch sind weitaus sympathischer, natürlich besonders Tom, der Fotograf. Seine einfühlsame und trotzdem erfolgsorientierte Art ist gut beschrieben. Auch das Flair in Monaco wird gut herübergebracht; Champagner, exquisite Kleidung und edle Autos finden sich gehäuft.
Eine interessante Story vor glitzernder Kulisse - angenehm und unterhaltsam zu lesen.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Waschmaschinen und Autos

Die Zeit der Frauen – Die Jahre des Aufbruchs
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Carl Thiele hat großen Erfolg mit seinen Waschmaschinen, auch wenn diese noch stark verbesserungsbedürftig sind. Neue Pläne hat er auch: Automobile bauen! Seine Frau Katharina unterstützt ihn tatkräftig ...

Carl Thiele hat großen Erfolg mit seinen Waschmaschinen, auch wenn diese noch stark verbesserungsbedürftig sind. Neue Pläne hat er auch: Automobile bauen! Seine Frau Katharina unterstützt ihn tatkräftig mit klugen Ideen und kümmert sich auch um die Villa und anderes. Unterstützt wird sie von der jungen Amelie, die sich blitzschnell in den attraktiven Gärtner verliebt.
Susanne von Berg hat sich - wie schon oft- eines Themas angenommen, das den Werdegang einer Erfindung nachvollzieht. Interessant, auch historische Hintergründe werden einbezogen.
Sehr idyllisch geht es zu, alle Personen sind nett, werden idealisiert. Kleine Probleme werden schnell gemeistert, überall Friede, Freude,…. Überraschungen gibt es keine, allen Figuren geht es immer gut ( naja, außer den Waschfrauen, aber auch das klärt sich), das Buch liest sich einfach und glatt.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Verschickungskinder

Das Kind mit den stummen Augen
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Der Teeladen läuft nicht. Theresa, ihre Mutter und Tante haben Umsatzprobleme. Die ältere Generation sträubt sich gegen Neuerungen, also geht Theresa einen anderen Weg. Ein Journalist soll einen werbeträchtigen ...

Der Teeladen läuft nicht. Theresa, ihre Mutter und Tante haben Umsatzprobleme. Die ältere Generation sträubt sich gegen Neuerungen, also geht Theresa einen anderen Weg. Ein Journalist soll einen werbeträchtigen Artikel verfassen. Der möchte die Historie einbringen, das ist verständlich. Nicht verständlich ist, warum er sich so an einem alten Foto, auf dem ein kleines Kind zu sehen ist, festbeißt. Er jagt vehement der Geschichte des kleinen Kindes nach …
Der Leser steigt also in Ingas Trauma ein und erfährt, was es mit dem kleinen Mädchen auf sich hat. Diese Storyline ist interessant und hätte den Umweg über einen übereifrigen und übergriffigen Journalisten nicht gebraucht. Auch Theresas Verhalten ist respektlos.
Dabei sind die geschilderten Ereignisse in Kinderheimen bzw. bei den Kinderkuren so bedeutsam, dass sie stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden sollten.
Verschickungskinder wurden mit NS- Methoden betreut. Das ist bewiesen und fürchterlich. Wissen darüber muss dazu führen, dass ein solches Geschehen nicht einmal ansatzweise wiederholt wird und Betroffenen hilft, die Vergangenheit aufzuarbeiten.
Die Vermischung zweier völlig unterschiedlicher Themen mochte ich nicht. Doch der Vergangenheitsteil ist emotional mitnehmend geschrieben und wichtig.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Das Oma-Enkelin-Team

Schlaflos in Seelisberg
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Valentina schläft schlecht bis gar nicht. Medikamente will sie nicht nehmen - sie weiß zu viel über ihre Nebenwirkungen. Andere Methoden wirken nicht.
Über ihr Nicht-Schlafen macht sie sich so ihre Gedanken. ...

Valentina schläft schlecht bis gar nicht. Medikamente will sie nicht nehmen - sie weiß zu viel über ihre Nebenwirkungen. Andere Methoden wirken nicht.
Über ihr Nicht-Schlafen macht sie sich so ihre Gedanken. Diese mäandern wild und witzig durcheinander. Viel Interessantes ist dabei, aber auch Bedenkliches.
Bianca Imboden hat eine unterhaltsame Geschichte mit einigen Twists und viel Verständnis für ihre Heldin verfasst. Ausgesprochen sympathisch. Nicht ganz so sympathisch die erwachsene Tochter Tanja. Enkelin Emily braucht Denkanstöße, die bekommt sie von Oma. Wobei Oma … . Nun, Oma hat keinerlei Geldsorgen und einen liebenden Mann. Alles optimal.
Nebenbei erfährt man viel über die Schweiz und fühlt sich bald heimisch in Valentinas Neuem Zuhause. Auch wenn nicht alles wie geplant abläuft.
Was nicht gefällt: die Avatare der Follower. Sehr manipulativ.
Bis auf einige aufgepfropfte Belehrungen, glückliche Zufälle und Klischees gut und unterhaltsam zu lesen, gemütliche Lektüre.

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Veröffentlicht am 07.11.2024

Cosy Crime mit Humor

Mord im Himmelreich
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So ein idyllisches Campingleben mit Badesee und exquisitem Kaffee … wäre schön für Kupernikus, einem Mann in den besten Jahren. Es ist ihm nicht vergönnt. Zuerst wird er genötigt, einen Hund von einem ...

So ein idyllisches Campingleben mit Badesee und exquisitem Kaffee … wäre schön für Kupernikus, einem Mann in den besten Jahren. Es ist ihm nicht vergönnt. Zuerst wird er genötigt, einen Hund von einem SUP zu retten, dann findet er darunter eine Leiche und zu guter Letzt trinkt ihm ein Kommissar den Edel-Kaffee weg.
All das passiert vor dem Herbstfest. „Da kommt so eine Leiche echt ungelegen“, findet Kolki, ehemaliger Müllmann. Ein brasilianischer Finne ist als Beach-Cleaner mit dabei, Hundedame Pinguin macht, was solcherart Vierbeiner eben machen, Kommissar Fass macht gern ein solches auf, Gottesbscheißerle werden aufgetischt, die Luzie-Ralle-Biowaffe taucht auf, der Buschfunk treibt wilde Blüten - Serienmörder und so. Nicht nur himmlisch im Himmelreich.
Andreas Winkelmann beschreibt den Campingurlaub mit Leiche und zugehörigem Mörder ganz entspannt, unterhaltsam und sehr gut lesbar. Auch seine Hauptfiguren Kupernikus und Annabelle zeichnet er gut vorstellbar und vor allem clever und sympathisch.
Cosy Crime kann der Autor also auch! Hat Spaß gemacht, den zu lesen.

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