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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2021

Herr Schmidt ist nicht Barbara

Barbara stirbt nicht
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Herr Schmidt findet seine Frau befremdlicherweise nicht bei der Kaffeezubereitung, sondern im Bad liegend. Er bereitet den Kaffee also selber zu, wie, liest man mit Grausen. Dass seine Frau sehr krank ...

Herr Schmidt findet seine Frau befremdlicherweise nicht bei der Kaffeezubereitung, sondern im Bad liegend. Er bereitet den Kaffee also selber zu, wie, liest man mit Grausen. Dass seine Frau sehr krank ist, bekommt er gar nicht mit, will es nicht wahrhaben. Seine Meinung über sie: „Aber sie tat einfach nie, was sie sollte und vor allem wann sie sollte.“
Herr Schmidt ist als Partner lange Zeit ein Totalausfall. Zudem ist er ein notorischer Besserwisser, Ignorant und Despot. Jagte die Kinder selbst am Wochenende um sieben aus dem Bett. Aber nun macht Herr Schmidt sich so seine Gedanken. Man merkt, bisher hat er sich nie gefragt, wie ein Haushalt funktioniert. Jetzt aber läuft gar nichts mehr. Er muss umdenken.
Wie er das macht, schildert Alina Bronsky witzig, bitterböse und ironisch. Der Leser darf teilhaben an Herrn Schmidts Lernprozess, an seinen ersten Schritten online, als er sich traut, um Hilfe zu fragen (er ist der naive Unterhaltsame im Kochchat), an der Erkenntnis, dass Barbaras Lebensmitteleinkäufe mehr waren als planlos Dinge in den Wagen zu werfen. Frau Bronsky schafft es, dass der schrullige Herr Schmidt Verständnis findet. Ja, er hat seine Macken, aber immerhin merkt er, was er an seiner Barbara hat. Er gibt sich wirklich Mühe, das verdient Anerkennung. Sehr schön erzählt, glaubhaft, authentisch, echt, herzzerreißend. Tolles Buch, das mit Humor und wichtigen Erkenntnissen punktet.
Bitte mehr davon!
Verlegt von Kiepenheuer und Witsch.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Für jedes Problem eine Lösung

12 kleine Tiergeschichten
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Das Cover ist ein Hingucker. Lustige Tiere lesen gerade ein Buch über ... lustige Tiere und haben Spaß dabei.
Schlägt man das Büchlein auf, ist man zunächst überrascht: die Bilder sind in grau-schwarzen ...

Das Cover ist ein Hingucker. Lustige Tiere lesen gerade ein Buch über ... lustige Tiere und haben Spaß dabei.
Schlägt man das Büchlein auf, ist man zunächst überrascht: die Bilder sind in grau-schwarzen Schattierungen gehalten. Das ist aber nicht schlimm, immer am Rand finden sich Zeichnungen, die zum Inhalt der Geschichten passen, der Buchschnitt ist interessant.
Die Erzählungen sind in einfacher Sprache, für Dreijährige recht lang. Es geht um Freundschaft, gegenseitige Hilfe, Durchhaltevermögen und Mut. Pinguin, Maus, Löwe, Rennpferd, Biene und andere Tiere haben es nicht leicht, bekommen aber Hilfe oder guten Rat, können ihre Probleme lösen. Das hinterlässt ein gutes Gefühl bei den Lesern.
Schöne Geschichten zum Vor- oder Selberlesen, liebevoll erdacht und aufgeschrieben von Paul Reinker.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Fabelwesen in Berlin

Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau
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Wer möchte nicht einmal einer echten Fee, einem leibhaftigen Dschinn, fliegenden Pixies, Glücksbärchis, Butzemännern, Kobolden oder anderen Märchengestalten gegenüberstehen? Nun, 30 Jahre nach dem Platzen ...

Wer möchte nicht einmal einer echten Fee, einem leibhaftigen Dschinn, fliegenden Pixies, Glücksbärchis, Butzemännern, Kobolden oder anderen Märchengestalten gegenüberstehen? Nun, 30 Jahre nach dem Platzen einer Bombe in Berlin kaum jemand. Aber es gibt sie alle, in echt, und nicht jeder dieser Stifs ist nett. Viele von ihnen wollen allerdings nichts anderes, als gleichberechtigt anerkannt zu werden. Rassisten wollen das mit aller Macht verhindern.
In Berlin hat sich Privatdetektivin Lucy auf übernatürliche Fälle spezialisiert. Eine Mordserie, vermeintlich durch Werwölfe verübt, erschüttert die Stadt. Was steckt wirklich dahinter?
Kim Rabe hat eine fantasievolle Geschichte verfasst, lässt kreative Gedankenspiele zu, flicht politische Ränke hinein, gibt etwas Wild-West obendrauf, würzt mit Eifersuchtsdramen, dunklen Machenschaften, tiefgreifenden Verstrickungen und vielen Verwirrungen, hat so einen interessanten Krimi mit Berliner Lokalkolorit und sehr exotischer Note geschrieben.
Originelles, verlegt von Lübbe.

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Nicht unsichtbar oder Projekt Aufrichtigkeit

Montags bei Monica
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Ein harmlos aussehendes Notizbuch mit der Aufschrift „Projekt Aufrichtigkeit“ bleibt auf einem Caféhaustisch liegen. Es gehört Julian. Nun kann Monica, die Besitzerin, lesen, was er fühlt. Einsamkeit, ...

Ein harmlos aussehendes Notizbuch mit der Aufschrift „Projekt Aufrichtigkeit“ bleibt auf einem Caféhaustisch liegen. Es gehört Julian. Nun kann Monica, die Besitzerin, lesen, was er fühlt. Einsamkeit, Betrübnis. Sie schreibt eigene Sorgen hinzu und möchte Julian gern treffen, um ihm zu helfen. Nicht nur sie liest in dem Büchlein.
Es findet seinen Weg zu den verschiedensten Personen. Unglaublich, was für Reaktionen es hervorruft. Die charakterlich sehr unterschiedlichen Leser treten in Beziehung zueinander, denn jeder kennt nun die wahren Gedanken der Vorgänger. Diese seine oder ihre aber nicht. Spannend und unerwartet ändern sich ihre Verhältnisse,ihre ganzen Leben werden auf den Kopf gestellt. Sind aber alle wirklich so, wie sie sich sehen?
Clare Pooley hat eine bezaubernde Geschichte geschrieben. Julian, Monica, Hazard, Riley und die anderen werden so echt, so authentisch beschrieben dass man glaubt, sie zu kennen. Gespannt verfolgt man die Veränderungen, die das Notizheft hervorruft. Es gibt Auf und Abs, tiefe Einblicke in scheinbar gescheiterte oder perfekte Lebensentwürfe, Unerwartetes.
Ein absolut ansprechender und mitnehmender Roman, den man mit Bedauern, dass er schon zu Ende ist, aus der Hand legt.
Aus dem Goldmann Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH. Aus dem Englischen übersetzt von S. Retterbush.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Wenn Emma hext...

Emma Charming – Nicht zaubern ist auch keine Lösung
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Gespannt wie ein Flitzebogen erwartet die 13-jährige Emma das Ergebnis der Junghexenprüfung. Hat man bestanden, darf man auf eine öffentliche Schule gehen und auf Besen fliegen. Das möchte sie so gern!
Emmas ...

Gespannt wie ein Flitzebogen erwartet die 13-jährige Emma das Ergebnis der Junghexenprüfung. Hat man bestanden, darf man auf eine öffentliche Schule gehen und auf Besen fliegen. Das möchte sie so gern!
Emmas Vertrauter ist der griesgrämige und boshafte Merlin, der sie leider IMMER begleitet. Auch an ihrem ersten Schultag. Ihr Ziel, nicht aufzufallen, erreicht sie dank ihm NATÜRLICH nicht.
Ihre Mum und ihre Tante lieben sie, können sie aber öfter nicht wirklich verstehen. Erwachsene eben. Ob Emma es schafft, ohne Magie ( streng verboten) Freunde zu finden?
Das wird witzig, total irre und aus Sicht einer Hexe erzählt. Katy Birchall zeichnet ihre Heldin gut vorstellbar, ein bisschen tollpatschig, unsicher, aber sehr liebenswert und authentisch. Macht Spaß zu lesen!
Bestens geeignet als unterhaltsame Teenagerlektüre.
Aus dem Englischen von Verena Kilchling, mit Bildern von Eva Schöffmann-Davidov. Herausgegeben vom Fischer Verlag.

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