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Veröffentlicht am 13.08.2021

Abenteuer in der Nacht

Anouk, die nachts auf Reisen geht (Anouk 1)
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Anouk geht gern ins Bett! Na klar, erlebt sie doch in der Nacht spannende Abenteuer, sie verweilt bei Indianern, Piraten, im Zirkus, bei den Rittern, auf dem Bauernhofund an anderen spannenden Orten. Überall ...

Anouk geht gern ins Bett! Na klar, erlebt sie doch in der Nacht spannende Abenteuer, sie verweilt bei Indianern, Piraten, im Zirkus, bei den Rittern, auf dem Bauernhofund an anderen spannenden Orten. Überall trifft sie nette Kinder, die aber alle ein Problem haben. Anouk ist sehr klug und hilfsbereit. Sie hat tolle Ideen, aber ob sie helfen kann? Auf jeden Fall erfährt sie viel darüber, wie andere Kinder leben und wie nützlich es sein kann, wenn man eine Menge weiß. Für eine knapp Siebenjährige kennt sie sich allerdings schon erstaunlich gut aus. Sie wendet Hebelgesetze an, säubert Pferdeställe und kann mit einem Kopierer umgehen. Ihre Abenteuer sind spannend, auf solche „Träume“ würde sich jedes Kind freuen. Hilfsbereitschaft, Mut und Fantasie sind ganz wichtige Eigenschaften, von ihr kann man viel lernen.
Ein tolles Kinderbuch mit schönen Einschlafgeschichten, die Altersempfehlung ab fünf erscheint jedoch sehr ambitioniert.
Zu den Zeichnungen: sie sind fantasievoll, aber die meisten Gesichter sowohl der Kinder als auch der Erwachsenen gefallen der vorgeschlagenen Altersgruppe nicht. Die Farben sind recht trist, sehr viel grau, braun, grün. Schade.
Hendrikje Balsmeyer, Peter Maffay, Illustr. Joëlle Tourlonias.
arsEdition

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Hinhören, bitte

Tote schweigen nie
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Cassie Raven ist Assistentin der Rechtsmedizin. In London fällt ihr Gothic-Look mit Piercings und Tattoos nicht weiter auf, über ihre Überzeugung, dass die Toten mit ihr sprechen, redet sie besser nicht. ...

Cassie Raven ist Assistentin der Rechtsmedizin. In London fällt ihr Gothic-Look mit Piercings und Tattoos nicht weiter auf, über ihre Überzeugung, dass die Toten mit ihr sprechen, redet sie besser nicht.
Mrs. Evens, eine Lehrerin, hatte verhindert, dass sie als Junkie ihr Leben verplempert. Einen Riesenschock bekommt Cassie, als sie Mrs. E auf ihrem Sektionstisch findet. Sie ist sicher, dass ihre Mentorin ermordet wurde. Nur beweisen kann sie das nicht.
Zunächst widerwillige Hilfe bekommt sie von DS Phyllida Flyte. Die hatte Cassie verdächtigt, hinter dem Verschwinden einer Leiche zu stecken. Bei einer Ermittlung lernen sie die Arbeit der jeweils anderen schätzen.
Flyte wird jedoch von Kollegen als pingelige Nervensäge angesehen, Mobbing ist an der Tagesordnung. Raven und Flyte allerdings sind ein tolles Team. Beide haben ihre Macken, nehmen ihre Arbeit aber genau. Das macht sie nahbar, verleiht diesem Forensik-Thriller Authentizität und lässt mitfiebern, ob sie die sich häufenden Schwierigkeiten meistern.
A. K. Turner hat exakt und gründlich recherchiert, sie gibt spannendes Insiderwissen zur Kenntnis und lässt Einblicke in die Arbeit zweier interessanter Frauen zu, von denen man gern mehr lesen bzw. hören möchte.
Verlegt von Droemer Knaur, herausgegeben von Steinbach sprechende bücher, mit sympathischer Stimme gelesen von Sandra Voss.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Das Urteil lautet ...

In allen Punkten
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Eine bunte Mischung verschiedenster Kriminalfälle, sorgfältig ausgesucht und interessant beschrieben breitet Helmut Wlasak vor dem kopfschüttelndem Leser aus. Kleine Gaunereien, unbedarfte Tollpatsche, ...

Eine bunte Mischung verschiedenster Kriminalfälle, sorgfältig ausgesucht und interessant beschrieben breitet Helmut Wlasak vor dem kopfschüttelndem Leser aus. Kleine Gaunereien, unbedarfte Tollpatsche, gerissene Trickser und diverse große und kleine Gangster
erscheinen vor Gericht und beschäftigen die Justiz. Skurriles, Absonderliches und sogar Komisches wird verhandelt. Egal, ob ein vorgeblicher Arzt in Unterwäsche erscheint, eine fast 77-jährige Oma Drogen und Maschinengewehre schmuggelt, Gartenzwerge en masse geklaut werden, Rentnerinnen Bankräuber niederschlagen oder falsche Mordgeständnisse abgegeben werden, unterhalten wird man allemal. Ja, so sans die Leut halt auch in Österreich, gebeutelt vom Leben, vom Pech verfolgt oder einfach nur ... unklug.
Unterhaltsam zu lesen, eine nette Zwischendurch-Lektüre von braumüller.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Seniorenheim am Strand

Herrenabend
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Seniorenheim am Strand
November 2019. Um nachschauen zu können, was er getan und auch, was er geplant hat, schreibt der bekannte Rentner wieder Tagebuch. Gesellschaft leistet ihm Fräulein Jansen, ein ...

Seniorenheim am Strand
November 2019. Um nachschauen zu können, was er getan und auch, was er geplant hat, schreibt der bekannte Rentner wieder Tagebuch. Gesellschaft leistet ihm Fräulein Jansen, ein netter Hund. Gern trifft er sich mit Edward, Graeme, Antoine, Ria und Leonie aus seinem letzten Altenheim. Evert und Eefje sind nicht mehr dabei, und Grietje ist zu verwirrt. Außerdem hat er einen Zweierclub mit Leonie, die sich gut um ihn kümmert.
Hendrik ist 90 und weiß, dass er sich auf dem Weg in die Demenz befindet. Ein Zettelsystem hilft bei der Orientierung.
Er schreibt Momentaufnahmen auf, Eindrücke, Gedankensplitter, hält Gefühle und gute Empfindungen fest. Fast vergessene Erinnerungen tauchen aus der Versenkung auf. Schön, daran teilhaben zu dürfen. Weniger schön sind die durchaus auch vorhandenen Emotionen wie Wut, Reizbarkeit und Trauer. Auch die Entwicklung um Corona und deren Auswirkungen betrachtet er kritisch. Selbstironisch, boshaft, sehr ehrlich und zunehmend verwirrt lässt Hendrik Groen seinen Protagonisten reflektieren und zeigt ungeschönt und punktgenau auf, wie Leben in hohem Alter abläuft. Wehmut und Resignation kommen auf. Die Zeit verdrängt die Gegenwart, Hendrik verändert sich.
Diesen Roman zu lesen hilft, ältere Menschen besser zu verstehen, respekt- und verständnisvoller auf ihre Eigenheiten zu reagieren.
Herausgegeben vom Piper Verlag.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

So steht es im Kirchbuch geschrieben

Die Hebamme
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Marta Kristine Andersdatter Nesje lebt im kargen Norwegen. Ihre Kindheit verläuft unspektakulär. Ein Entschluss reift in ihr, sie möchte Hebamme werden. „Eine Tätigkeit, von der zweier Menschenleben abhängt.“ ...

Marta Kristine Andersdatter Nesje lebt im kargen Norwegen. Ihre Kindheit verläuft unspektakulär. Ein Entschluss reift in ihr, sie möchte Hebamme werden. „Eine Tätigkeit, von der zweier Menschenleben abhängt.“ Sie absolviert einen sechswöchigen Lehrgang und erwirbt grundlegende Kenntnisse. Hebammen-Stina wird allerdings nicht wirklich anerkannt, sie möchte also auf eine Hebammenschule in Christiana. Zu Fuß wandert sie dorthin und legt 1822 ihr Examen ab. „So steht es im Kirchbuch von Veøy geschrieben.“
Eine harte Zeit folgt, Armut ist allgegenwärtig. Ihr Ehemann liebt sie, 11 eigene Kinder kommen auf die Welt, doch trotz härtester Arbeit ist die Not ständiger Gast. Als ihr Mann erkrankt, wird es nicht leichter. Selbst die kleinsten Kinder müssen mitarbeiten, auch der Dreijährige wird eingespannt. Aber Marta Kristiane gibt nie auf. Über 1000 Kinder holt sie in über 50 Jahren auf die Welt, hilft, tröstet, impft gegen Kinderlähmung. Auch als Witwe, der fast alles genommen wurde, lebt sie so, wie „Menschen es zu allen Zeiten taten“, aufrecht, mutig, stolz.
Diese Biografie musste erzählt werden. Wunderbar, wie Edvard Hoem berichtet. Seine Sprache ist klar, präzise, bilderreich, emphatisch. Seine Hebamme lebt. Er weckt Verständnis für das unsagbar schwere Leben vor noch nicht so langer Zeit.
Muss man gelesen haben!

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