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Veröffentlicht am 11.09.2020

Jigsaw Man der Zweite

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Was für ein Perverser verstreut Körperteile über Südlondon? Es werden innerhalb von zwei Tagen zwei Leichen gefunden, bald darauf eine dritte. Sie wurden so platziert, wie Jahre zuvor die Opfer des Jigsaw ...

Was für ein Perverser verstreut Körperteile über Südlondon? Es werden innerhalb von zwei Tagen zwei Leichen gefunden, bald darauf eine dritte. Sie wurden so platziert, wie Jahre zuvor die Opfer des Jigsaw Mörders, aber der kann es nicht sein, der sitzt im Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses. DI Anjelica Henley soll den Mörder fassen, ihr zur Seite „Azubi“ Salim Ramouter. Mein Lieblingscharakter, engagiert, kreativ, ausdauernd. Henley ist zwar ebenfalls sehr engagiert, konnte auch schon viele Erfolge verbuchen, ist mir aber unsympathisch. Im privaten Bereich gibt es so einiges zu klären.
Die Kommissare des Dezernates für Serienmorde suchen fieberhaft nach Zusammenhängen, besuchen auch den Jigsaw Mörder im Gefängnis, bekommen ausser Beleidigungen aber nichts Verwertbares. Der selbst ist not amused über seinen stümperhaften Nachahmer.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, die Ermittler finden endlich Zusammenhänge, erste Spuren. Aber Schludereien und Fehler in den eigenen Reihen erschweren die Arbeit, Rückschläge passieren.
Einigermaßen spannend im Verlauf, kommt es am Ende zu einer äußerst brisanten Situation. Ende des Jigsaw Mörders?
Nadine Matheson liefert solide Krimiarbeit, die von Lübbe verlegt wurde.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Die Geschichte der Augsburger Puppenkiste

Herzfaden
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Eine Geschichte in der Geschichte. Gegenwart trifft Vergangenheit. Nach dem Besuch einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste gerät ein Mädchen auf einen geheimnisvollen Dachboden und trifft dort Hatü ...

Eine Geschichte in der Geschichte. Gegenwart trifft Vergangenheit. Nach dem Besuch einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste gerät ein Mädchen auf einen geheimnisvollen Dachboden und trifft dort Hatü und eine Anzahl von Marionetten. Wer ist diese Hatü?
Ihre Vita ist eng verbunden mit dem Werdegang des Marionettentheaters. Gedankenschwer erzählt sie von ihrer Familie, von ihrem Vater. Während des Krieges entdeckt er, der Soldat Walter Oehmichen ein Puppentheater. Nach seiner Heimkehr möchte er ein Eigenes. Dieses, aufbewahrt in einer Kiste, soll jederzeit und überall bereit zu einer Vorstellung sein. Mit seiner Familie baut er den »Puppenschrein«, der aber verbrennt. Neuer Plan: ein Marionettentheater in Augsburg. 1948 wird die Augsburger Puppenkiste mit dem Märchen »Der gestiefelte Kater« eröffnet.
Tochter Hannelore spielt in der Geschichte des Theaters eine wichtige Rolle. „Herzfaden“ ist also eigentlich ein Portrait der Puppenschnitzerin Hannelore Marschall, genannt Hatü.
Als Kind mochte ich die Sendungen der Puppenkiste gar nicht, dieser Roman hat mir das Marionettentheater und seine Intention nahe gebracht. Tiefgründig, zum Nachdenken anregend und Verdeutlichung einer dunklen Zeit - absolut lesenswerter Roman von Thomas Hettche
aus dem Verlag Kiepenheuer & Witsch.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Schlagerl ist auch ein Wort für Schlaganfall

Hamster im hinteren Stromgebiet
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Anfänglich glaubt man, dass es doch wohl kaum um nur neun Tage Krankenhausaufenthalt geht. Doch, geht es wohl.
Kurz nach seinem 51. Geburtstag landet der Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff im Krankenhaus. ...

Anfänglich glaubt man, dass es doch wohl kaum um nur neun Tage Krankenhausaufenthalt geht. Doch, geht es wohl.
Kurz nach seinem 51. Geburtstag landet der Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff im Krankenhaus. Allein schon, wie er nach einem Schlaganfall dort hingelangt, ist ausführlich geschildert. Nein, nicht langweilig; haarsträubende Erlebnisse durchlebt der Patient, im Folgenden oft nur Pat genannt. Gut, dass seine große Tochter dabei ist! In der Klinik wird es auch nicht besser, Unsicherheit, Verwirrung, Angst ergreifen von Meyerhoff Besitz. Besonders in den Nächten steigert sich die Angst vor Verschlechterung seines Zustandes. Erinnerungen an schöne oder wenigstens interessante Dinge aus der Vergangenheit müssen her. Meyerhoff erzählt, aber wie! Jedes Wort sitzt, der Sprachstil ist eloquent, spannend zu lesen. Egal, ob er mit dem Bruder in Norwegen ein Selbstfahrer-Auto bestieg, im Sudan mit der Freundin irre Taxifahrer kennenlernte, einen Tausendfüßlerregen ertrug oder in Anatolien von einem Masseur bedrängt wurde - er schildert es auf unterhaltsame Weise. Auch Erlebnisse mit seinen innig geliebten Kindern darf der Leser teilen. Kindergartenkämpfe, Läusebefall oder Schleimherstellung inclusive.
Und immer wieder: was durchlebt Pat in der Klinik, wie verhalten sich Mitpatienten ( nein, die kann man sich nicht aussuchen), Pflegepersonal und Ärzte. Ironische Kommentare fehlen nicht, auch über sich selbst kann Josse lachen. Mitunter ist es allerdings auch eine Art Galgenhumor.
„Nur“ neun Tage, aber was für eine ((authentische) Geschichte!
Dieser Roman ist unbedingt zu empfehlen.
Joachim Meyerhoff, Verlag Kiepenheuer & Witsch

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Ausgewandert, Traum verwirklicht

Die Insel der wilden Träume
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Opa war schuld! Er setzte die vierjährige Susanne auf ein Pony und legte damit den Grundstein für ihre Lebensziele: Pferde! Ein Tierarztstudium wurde absolviert, auf einer Assistenzstelle erfolgreich gearbeitet, ...

Opa war schuld! Er setzte die vierjährige Susanne auf ein Pony und legte damit den Grundstein für ihre Lebensziele: Pferde! Ein Tierarztstudium wurde absolviert, auf einer Assistenzstelle erfolgreich gearbeitet, die Teilhaberschaft in einer Praxis angeboten. Schön, aber wirklich die Erfüllung eines Traumes? Susanne ergreift die Chance, für ein halbes Jahr in einer Pferdeklinik auf Island zu arbeiten. Einiges ist einfacher als in Deutschland, aber Kompromisse müssen gemacht, viel gelernt und einiger Papierkram erledigt werden. Schnell ist das halbe Jahr um. Soll sie, die inzwischen erfolgreich arbeitet und anerkannt ist, bleiben?
Susanne Braun beschreibt Land und Leute so, dass man selbst nach Island reisen möchte, und sei es auch nur als Tourist. Hilfsbereite, unkomplizierte Menschen, viel wunderschöne Natur und natürlich tolle Pferde.
Pferde bestimmen ihren Alltag, schnell wird sie Knochenknackerin genannt, weil sie mit ihrer Chiropraktikerausbildung oft helfen kann. Außerdem betreut sie die Tiere bei Internationalen Wettkämpfen, führt sinnvolle Regeln ein, operiert, aber das ist noch nicht alles.
Dr. Braun beschreibt mit Unterstützung von Alexander Schwarz ein vollgepacktes, schönes Leben. Persönliche Fotos am Buchende geben einen anschaulichen optischen Eindruck.
Gut und unterhaltsam zu lesen.
Von Eden Books, ein Verlag der Edel Germany GmbH

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Veröffentlicht am 07.09.2020

51 Jahre im Kiosk

Goldene Jahre
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1969 haben Margrit und Rosa-Marie zum ersten Mal die Leuchtreklame auf ihrem Kiosk angeknipst. Was ist nicht seither alles in diesen einundfünfzig Jahren geschehen, was hat sich nicht alles verändert, ...

1969 haben Margrit und Rosa-Marie zum ersten Mal die Leuchtreklame auf ihrem Kiosk angeknipst. Was ist nicht seither alles in diesen einundfünfzig Jahren geschehen, was hat sich nicht alles verändert, wer nicht alles war bei ihnen Kundschaft ... Sehr entspannt erinnern sich die Frauen an die Tour des Suisse, die Mondlandung, erste E- Bikes, berühmte Leute, Liebespaare und viel, viel mehr. Stets haben sie versucht, für ihre Klientel alles, was diese begehrten, anzubieten. Stets freundlich, liebenswürdig, humorvoll. Es war nicht immer leicht; Touristen kauften eher an der Umgehungsstraße ein, Gauner versuchten, den Damen zu schaden, Wetterunbilden verscheuchten Kunden, Schnee wehte in den Kiosk.
Es ist, als hörte man zwei liebenswerten älteren Damen, die in Erinnerungen schwelgen, zu. Mundartgefärbte Begriffe wie Körbli, Zückerli, Läppli, Heftli und Kämmerli, lassen das Gehörte authentisch wirken. Ach ja, so viele Erinnerungen ...
Ein Stück Zeitgeschichte von Arno Camenisch aus dem Engeler Verlag.

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