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Sanne

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2019

Alles perfekt?

Die Unvollkommenen
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Lila heißt eigentlich Paula. Gefällt ihr nicht, genauso wenig wie das herrschende System, welches seine Bürger permanent überwacht. Als ein in ihrer Terrorgruppe geplanter Mordanschlag misslingt, kommt ...

Lila heißt eigentlich Paula. Gefällt ihr nicht, genauso wenig wie das herrschende System, welches seine Bürger permanent überwacht. Als ein in ihrer Terrorgruppe geplanter Mordanschlag misslingt, kommt sie in Verwahrung sprich ins Koma. Nach fünf Jahren gibt es Bewährung in einer luxuriösen Ostseevilla. Die Bewohner werden gemästet, an körperlicher Bewegung gehindert und so ruhig gestellt. Gehirnwäsche soll Gehorsam gegenüber Samson, der es „gut“ mit allen meint, erzeugen. Lila kann fliehen. Kann sie den Alleinherrscher jetzt besiegen? Können die Unvollkommenen helfen?
Beeindruckend, wie die Bevölkerung im Namen des Wohlbefindens für Alle manipuliert wird. Chips zur Optimierung des Seh- und Hörvermögens, zur Stimmungsverbesserung usw. werden implantiert. Dadurch muss jeder das machen, was dem Machthaber gefällt.
Theresa Hannig zeichnet eine erschreckende Zukunftsvision. Kann man deshalb Computer und Fortschritt verteufeln? Merke: Man sollte sich gut überlegen, wem man die Kontrolle überlässt.
Ein nachdenklich stimmender Roman aus dem Bastei Lübbe Verlag, gut zu lesen, manchmal etwas langatmige Lobeshymnen auf den scheinbar allmächtigen Samson, aber ein spannendes Thema. Besonders für jugendliche Leser.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Wenn dir Eichhörnchen zuwinken

Wir von der anderen Seite
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Du wachst auf. Siehst ein Gespenst. Und stellst fest, dass dieses Gespenst du selbst bist. Gespickt mit Schläuchen, klapperdürr, schwach. So ergeht es Rahel. Ein überlasteter Arzt hatte nicht erkannt, ...

Du wachst auf. Siehst ein Gespenst. Und stellst fest, dass dieses Gespenst du selbst bist. Gespickt mit Schläuchen, klapperdürr, schwach. So ergeht es Rahel. Ein überlasteter Arzt hatte nicht erkannt, dass ein Nierenstein lebenswichtige Prozesse unterbrach, multiples Organversagen folgte. Rahel wurde ins Koma, aus dem sie fast nicht mehr erwachte, gelegt. Es folgt: eine langwierige Behandlung, in deren Verlauf das Essen eines Joghurts einen Riesenerfolg darstellt und höchsten Genuss bringt. Zäh, selbstironisch und mit klaren Worten beschreibt Anika Decker, wie mühsam der Weg von „der anderen Seite“ zur Gesundung ist. Ärzte, die sich als Götter wähnen, Patienten unnötig Angst einjagen, sind nicht hilfreich. Aber es gibt sie auch, die kompetenten und einfühlsamen Ärzte sowie Krankenpfleger.
Eine starke Stütze sind Bruder Juri, die extravagante Mutter und der besonnene Vater.
Wunderbar, wie die Buchheldin den Anspruch vertritt, dass einmal nicht die Befindlichkeiten von Freunden, Vorgesetzten oder beliebigen anderen Menschen im Vordergrund stehen. Das braucht Kraft!
Dieses Buch ist teilweise nur schwer zu ertragen, macht aber Mut und lässt eigene Verhaltensweisen überdenken.

Veröffentlicht am 18.07.2019

Klassik für mein Baby

Klassik für Babys
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Eine gelungene Auswahl schönster klassischer Musik. Schön, dass Mozart und Beethoven zu hören sind, auch Bach eignet sich erstaunlich gut für diese CD. Die Stücke sind angemessen kurz, beruhigende Klänge ...

Eine gelungene Auswahl schönster klassischer Musik. Schön, dass Mozart und Beethoven zu hören sind, auch Bach eignet sich erstaunlich gut für diese CD. Die Stücke sind angemessen kurz, beruhigende Klänge herrschen vor. Perfekt für Babys Entspannung. Die Bilder sind angenehm übersichtlich, eignen sich gut zum Zeigen bei dem jeweiligen Stück. Mein Favorit: die Forelle. Baby mag den Schneemann und das Regenschirmbild, wahrscheinlich sprechen die kräftigen Farben an. Zum Forellenbild/ Musikstück gibt es von mir die schlängelnden Hand- und Kitzelbewegungen, das findet Bbaby toll. Aber sie liebt auch das Ankuscheln beim "Winter" und eben das Schneemannbild. Gewünscht hätte ich mir einmal ein anderes Instrument (Flöte/ Klarinette/Oboe?), vielleicht bei "Greensleeves?
Insgesamt eine wunderbare Kassette mit gelungener Musikauswahl und schönen Bildern.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Was gärtnern bewirken kann

Die Gärten von Monte Spina
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Toni, 32, verwitwet, depressiv. Kann ihre Leidenschaft fürs Gärtnern sie aus ihrem Seelentief holen? Eine neue Umgebung, andere Menschen - nein, das bringt nichts. Sie nimmt das Angebot, auf einer kargen ...

Toni, 32, verwitwet, depressiv. Kann ihre Leidenschaft fürs Gärtnern sie aus ihrem Seelentief holen? Eine neue Umgebung, andere Menschen - nein, das bringt nichts. Sie nimmt das Angebot, auf einer kargen Insel einen Garten zu gestalten, an und spürt, dass diese harte Arbeit ein wenig hilft. Wäre da nur nicht der fiese Inselbesitzer Max Brohr, der sie behandelt wie seine Sklavin.
Der ein mieses Spiel mit ihr spielt. Warum lässt sie sich das bieten?
Henrike Scriverius gibt ihrer Protagonistin viel Raum, stattet sie mit viel gärtnerischem Engagement aus und kreiert eine stets auf das Gute im Menschen hoffende Heldin.
Man erfährt etwas über das Gärtnern, die Natur auf Lanzarote und menschliche Unzulänglichkeiten. Schnell nimmt man Anteil an Tonis Leben, versteht ihr Handeln aber nicht immer. Ein Buch, in das man sich gut einlesen, über deren Hauptpersonen man aber geteilter Meinung sein kann.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Liebe und Musik

Find mich da, wo Liebe ist
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Grace liebt David. Klingt gut, ist es aber nicht: David ist mit einer Anderen verheiratet. Seit acht Jahren wartet Grace darauf, dass der wunderbare, heldenhafte und einfühlsame Geliebte seine Frau für ...

Grace liebt David. Klingt gut, ist es aber nicht: David ist mit einer Anderen verheiratet. Seit acht Jahren wartet Grace darauf, dass der wunderbare, heldenhafte und einfühlsame Geliebte seine Frau für sie verlässt. Doch warum sollte er? Das muss Grace schmerzhaft erfahren, eine Welt bricht zusammen. Das ist schon die zweite, riesengroße Enttäuschung in ihrem Leben. Faszinierend geschrieben, glaubhafte Ausgangslage. Grace ist sympathisch, aber sehr schüchtern, traumatisiert, ihr Selbstbewußtsein gering bis nicht vorhanden. Können ihre wenigen Freunde ihr helfen?
Ein tolles Buch, bestens zu lesen, mitnehmend. Die Figuren werden glaubhaft und vorstellbar beschrieben, sympathisch die Aushilfe Nadia, David mag man dagegen wenig. Sehr interessant und informativ wird die Kunst des Instrumentenbaus beschrieben, Schwerpunkt ist das im Fokus stehende Cello. Hat man so nicht gewusst, nicht einmal ansatzweise geahnt.
Ein Mut machender Roman von Anstey Harris, emotional geschrieben und schöne Lektüre.