Das Cover ist einfach ein absoluter Hingucker und hat mich ziemlich neugierig gemacht. Dazu kam dann noch der Klappentext, der nicht zu viel verrät.
Der Schreibstil passt zum Buch und auch die Zitate aus "Der Große Gatsby" passen zu den jeweiligen Teilen. Allerdings konnte ich mich nicht so ganz in den Glanz der Goldenen Zwanziger entführen lassen.
Die Storyidee ist spannend. Ein junges Mädchen, dass Angst vor einer "langweiligen" Zukunft hat, gerät durch Zufall in die Gesellschaft der Cardew Geschwister und lernt eine neue Welt kennen. Ein Welt voller Glitzer, Glamour, schicker Kleider, aufregender Partys und schöner Leute. Aber was wenn diese ach so schöne Welt, nur schöner Schein ist? Wenn hinter der Fassade der Partys, Langeweile und Trübsinnigkeit lauert?
Ich fand die Umsetzung im Großen und Ganzen gelungen, allerdings fehlte mir das Mitfiebern und die Begeisterung, die Lou überkam. Sie blüht immer weiter auf, während sie ihre Zeit mit den Cardews und deren Freunden verbringt. Versteht man, denn in ihrem Ort ist es eher langweilig. Zumindest bis das Geschwisterpaar auftaucht.
Louise/ Lou fand ich sympathisch. Ihre Neugier und Abenteuerlust passten zu einer 17 jährigen, die Angst hat im Leben etwas zu verpassen. Die Welt in die sie eingeladen wird ist schillernd, aufregend und sie erlebt den Sommer ihres Lebens. Doch Lou ist auch Jemand, der Problemen gern aus dem Weg geht und sie nicht anspricht. Anderen allerdings dazu rät, ihrem Herzen zu folgen. Ich hab ihre Gespräche mit Robert geliebt. Lou ist nicht auf den Mund gefallen und ich liebe die Art, wie sie sich um Caitlin kümmert. Allerdings hatte sie für mich auch teilweise eine etwas naive Art an sich.
"Man kann überall unglücklich sein.
Caitlin und Robert Cardew sind Kinder aus gutem Hause, die normalerweise in London leben. Ab ab und zu braucht man auch mal eine Auszeit, denn es ist nicht alles Gold was glänzt. Gerade Caitlin merkt man an, dass ihr ihre Rolle nicht besonders leicht fällt, denn meiner Meinung nach hat sie ein gehöriges Alkoholproblem. Es gilt hier immer nach außen hin das fröhliche Partygirl zu spielen. Wie es drinnen aussieht, soll niemand sehen, um den Ruf zu wahren. Das fand ich wahnsinnig traurig und Caitlin Tag mir wahsnning leid.
Robert als Familienoberhaupt hält so viel wie möglich von seiner Schwester fern und macht meist einen eher mürrischen Eindruck. Trotzdem schafft er es eine gewisse Sympathie zu erarbeiten.
Ich muss aber gestehen, dass mir ,außer den Gefühlen um Caitlin, sonst nix wirklich nah ging. Dabei ist es eine stellenweise ziemlich traurige Geschichte um die Cardew Kinder. Mir fehlte es hier etwas an Emotionen. Auch mit Lou konnte ich leider nicht mitfiebern.
Fazit
Im Großen und Ganzen eine tolle Idee, deren Umsetzung noch etwas Platz nach oben gelassen hat. Der Funke sprang nicht so recht über, auch wenn die Partys gut beschrieben waren. Mir fehlte die Vorstellung, dass ich mich in den Goldenen Zwanzigern befinde und auch die Emotionen kamen nicht so ganz an. Es ist nicht schlecht, aber wenn uch es jetzt nicht gelesen hätte, würde mir wahrscheinlich auch nix fehlen. Leider. 3,5 Sterne.