Absolute Geschmackssache
Das Reich der zerbrochenen Klingen
Ich bin mir etwas unsicher was dieses Buch betrifft. Es war stellenweise absolut genial, aber auch manchmal zäh. Es ist auch kein Buch, das jeder mögen wird, denn es glänzt auch durch eine Menge Brutalität ...
Ich bin mir etwas unsicher was dieses Buch betrifft. Es war stellenweise absolut genial, aber auch manchmal zäh. Es ist auch kein Buch, das jeder mögen wird, denn es glänzt auch durch eine Menge Brutalität (was durchaus zur Story passte) und ist für zarte Gemüter eher weniger geeignet.
Die Autorin hat einen wahnsinnig bildgewaltigen Schreibstil, der einen direkt ins Geschehen katapultiert. Spannend, actionreich, aber auch ziemlich blutig und brutal sind wir auf den Seiten unterwegs. Auch die Übersetzerin hat ihr ganze Arbeit geleistet. Es wird nicht viel rosa rot dargestellt, eher das genaue Gegenteil. Manchmal ist es ziemlich detailreich (gerade auch in den Schlachten, was eben einfach mögen muss). Richtig genial gemacht wie gesagt. Einen faden Beigeschmack hatte die Sache allerdings. Die Liebesgeschichte bekommt von mir bisher nur ein Schnauben, denn meins ist sie bisher noch nicht. Vielleicht ändert sich das aber auch noch.
Die Story läuft über 2 Handlungsstränge, die sich irgendwann kreuzen, nur um dann wieder einzeln weiter zu gehen. Zu Beginn sind beide wirklich spannend, aber einer der Beiden verliert seinen Reiz etwas. Spannend blieb es für mich trotzdem durchweg. Aber dem einen folgte ich irgendwie lieber, obwohl es auch da einen Punkt gab, der mich genervt hat. Interessant fand ich die immer mal wieder vorkommenden Wendungen. Sie waren gespickt mit Intrigen, Verrät, Kampf, Mord und Flucht. Zwischendrin hatte ich auch mal kurz den Faden verloren, allerdings gab sich das dann wieder.
Im Großen und Ganzen dreht sich der Großteil der Handlung um Marith und Thalia. Beide keine lieben netten Charaktere, sondern eher das Gegenteil. Wie im Buch so schön beschrieben, erinnern sie an Licht und Schatten. Wer was widerspiegelt müsst ihr natürlich selbst herausfinden. Auf dem Kerbholz haben beide genug.
Marith ist ein ziemlich interessanter Charakter, der Interesse erweckt. Rein menschlich ist er allerdings eine Vollkatastrophe, bei der man sich die ganze Zeit fragt: Was verdammt noch mal, stimmt eigentlich nicht mit dir?
Er ist absolut kein Sympathieträger, aber es ist spannend ihn bei seinem Feldzug zu beobachten.
Thalia ist stellenweise ziemlich naiv, bildet aber noch den sympathischen Teil. Sie hat ihr Los als Kind gezogen und es stellt sich die Frage, wie sie ohne großen psychischen Schaden ihr bisheriges Leben Leben konnte. Dafür blinzelt stellenweise absolut ihre Naivität durch und das Rückgrat fehlte gewisse Sachen durchzuziehen.
Fazit
Das Gesamtpaket kann mich überzeugen, gerade durch diese bildhafte Schreibweise. Bei der Liebesgeschichte hoffe ich echt noch auf einen ziemlichen Knall, denn jetzt gerade finde ich ich sie etwas nervig. Ebenso wünsche ich mir etwas mehr Action für den 2ten Handlungsstrang. Ich empfehle das Buch Leuten, die gern Dark Fantasy lesen und kein Problem mit Blut und verbrannten oder abgehackten Körperteilen haben. Ich bin gespannt, was in Teil 2 so kommen wird.