Eine besondere und wirklich gute Geschichte! Trotz kleiner negative Punkte
Wicker King„‚War der Brand ein Unfall, Junge?‘ (…) Doch mal ehrlich. Er stand da, mit Spuren von Brandbeschleuniger, die an seiner Jeans trockneten, und mit Verbrennungen zweiten Grades an seinen Händen. Es war schiere ...
„‚War der Brand ein Unfall, Junge?‘ (…) Doch mal ehrlich. Er stand da, mit Spuren von Brandbeschleuniger, die an seiner Jeans trockneten, und mit Verbrennungen zweiten Grades an seinen Händen. Es war schiere Zeitvergeudung, irgendwen anlügen zu wollen.“
Jack und August sind beste Freunde. Sie unternehmen viel zusammen, obwohl sie doch komplett verschieden sind. Doch es verbindet sie vieles und so kann August Jack auch nicht alleine lassen, als es diesen immer mehr in seine eigene Welt zieht. Er fantasiert und sieht Dinge, die sonst niemand anderes sieht. Damit Jack sich nicht alleine fühlt, bleibt August an seiner Seite und spielt das Spiel mit. Doch irgendwann wird diese Fantasiewelt gefährlich, denn Jack ist möglicherweise nicht der einzige, der sich verliert.
Das Buch ist wirklich cool aufgebaut. Mit jedem weiteren Kapitel, wird die Geschichte dunkler und man gelangt immer mehr in die Fantasiewelt. Und so ist das Buch auch optisch gestaltet, desto mehr man in die Fantasiewelt gelingt, desto dunkler werden die Seitenfarben. Wirklich sehr cool, das hat mir sehr gefallen, da das dadurch auch ein Eyecatcher ist. Was ich wirklich schön gemacht finde: Umso mehr man in Jacks und Augusts Welt reingleitet, umso dunkler werden die Seiten. Das hat mir mit am meisten gefallen!
Es ist ein wirklich besonderes, aber auch sehr gutes Buch!
Zu Beginn fand ich es schwer reinzukommen. Ich konnte erst mal nicht mit der Geschichte warm werden, aber sobald ich immer und immer mehr gelesen habe, war es okay. Beziehungsweise nicht nur okay, sondern wirklich gut. Die Kapitel sind wirklich sehr kurz, sodass man diese schnell liest und auch ansonsten ist das Buch eher darauf ausgemacht, einen schnell in die Welt von Jack und August einzubringen, da man auch Illustrationen passend zum Buch eingefügt hat. Die Illustrationen haben das Buch nochmal zusätzlich besonders gemacht und die Bilder, auf denen Jack und August dargestellt wurden, waren immer interessant gestaltet.
Ich gestehe: zwischenzeitlich fand ich das Buch nicht so spannend, wie ich gedacht hätte, doch vor allem zum Ende hin gefiel es mir immer mehr. Man könnte sagen: desto dunkler die Seiten wurden, desto besser wurde die Geschichte.
Was ich mich jedoch während des Lesens gefragt habe: Hat Jack nun kurze oder "längere" Haare? Weil August einen nochmal am Ende darauf hingewiesen hat, dass Jack kurze Haare hat, aber auf den Illustrationen, die eingefügt wurden, hat Jack die normale Länge, die die meisten Kerle haben. Ich bin irritiert.
Den roten Faden gibt es durchgehend und man konzentriert sich nur auf Jack und seine Welt. Klar, es gibt noch andere Handlungen, aber die stehen nie besonders im Vordergrund. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, waren die nebensächlichen Aspekte. Beispielweise Augusts Mutter oder auch Jacks Eltern, die sich kaum um ihre Kinder gekümmert haben und welche Auswirkungen dies auf die beiden hat. Man findet es erst nach und nach heraus und vor allem im Nachwort wird einem das alles nochmal bewusst.
Vor allem das Nachwort am Ende hat mir noch gefallen. Diese Autorin hat mich durch das Nachwort mehr berührt, als manche Autoren mit einem kompletten Buch.
„Dieses Buch ist denen gewidmet, auf deren Schultern zu viel lastet, die aber versuchen, dies alles zu tragen.
Ich sehe euch und bin stolz, dass ihr es versucht.“