Nicht das, was man von Völler gewohnt ist
Durch die Nacht und alle Zeiten„‚Hast du keine Angst vor den Franzosen? Hier im Wald streifen feindliche Soldaten umher.‘
Autsch, jetzt übertrieb er es aber. Er schien zu diesen Historienfreaks zu gehören, die sogar außerhalb der offiziellen ...
„‚Hast du keine Angst vor den Franzosen? Hier im Wald streifen feindliche Soldaten umher.‘
Autsch, jetzt übertrieb er es aber. Er schien zu diesen Historienfreaks zu gehören, die sogar außerhalb der offiziellen Darbietungen authentisch rüberkommen wollten.“
Lori ist mit ihrer Familie auf einem historischen Festival, als sie mit ihrem Kleid aus der napoleonischen Zeit im Wald spaziert und dann plötzlich nach einem Gewitter ein Engländer vor ihr steht. Doch nicht irgendein Engländer, denn Thomas stammt aus dem Jahr 1813 und wurde in einer wichtigen Mission aufgehalten. Er muss Napoleon aufhalten, doch nun ist er in Loris Zeit.
Doch nicht nur er, auch Gegner von ihm sind in die Gegenwart gekommen. Wie kamen sie hierher? Lori hilft Thomas nach anfänglichen Unsicherheiten und gemeinsam suchen sie nach Lösungen. Dabei fühlt sie die Anziehung zu Thomas, obwohl die Verbindung nie funktionieren könnte, wenn Thomas am Ende wieder zurückkehrt in sein Jahrhundert.
Die Geschichte ist an sich ganz nett. Es ist ein interessanter Handlungsstrang mit dem fremden Engländer, wobei ich es etwas... leichtsinnig finde, wie die Protagonistin mit ihren Fähigkeiten umgeht. Hier fehlt mir sehr stark der Tiefgang. Wieso hat sie plötzlich die Kräfte? Wieso hat sie Vorahnungen? Wieso genau sie? Da hätte man deutlich mehr draus machen können.
Ansonsten war die Geschichte aber auf jeden Fall spannend. Es gibt kaum eine Atempause für den Leser und es ist durchgehend spannend. Dementsprechend habe ich mich auch manchmal gefragt: Wow, der Tag ist verdammt lang bei denen, müssen die nicht auch mal Pause machen?
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Sie besitzen alle ihre bestimmten, hervorstechenden Eigenschaften und haben mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Die Verbindung zwischen Lori und Thomas konnte ich nur leider kein bisschen fühlen. Ihre Liebe kam mir viel zu schnell und zu ungläubig – leider, denn ich mochte beide Charaktere.
Insgesamt ist es ein nettes Buch für zwischendurch, welches definitiv Luft nach oben hatte. Es ließ sich leicht durchlesen, aber es nicht das, was man von Eva Völler gewohnt ist. Hier fehlte mir einfach der Tiefgang.