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Veröffentlicht am 08.12.2017

von Lügen, Intrigen und Geheimnissen ...

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Avery Fuller wohnt im Jahre 2118 im Penthouse der 1000 Etage im höchsten Gebäude der Welt in New York. Ihr liegt damit praktisch die gesamte Welt zu Füßen. Doch da gibt es etwas, das sie nicht haben kann: ...

Avery Fuller wohnt im Jahre 2118 im Penthouse der 1000 Etage im höchsten Gebäude der Welt in New York. Ihr liegt damit praktisch die gesamte Welt zu Füßen. Doch da gibt es etwas, das sie nicht haben kann: mit dem Jungen zusammen sein, in den sie schon ewig verliebt ist. Denn dabei es handelt sich um ihren Adoptivbruder Atlas. Dieses Geheimnis trägt sie schon lange mit sich herum und niemand darf davon erfahren. Nicht ihre beiden besten Freundinnen Leda und Eris, noch der faszinierende Watt aus einer der unteren Etagen. Doch Avery und auch kein anderer ahnt, dass der ganze Tower mit Lügen und Intrigen durchzogen ist und jeder sein eigenes kleines Geheimnis mit sich herum trägt. Eine berauschende Party im besagten Penthouse verändert das Leben von fünf Leuten für immer und lässt das Kartenhaus aus Geheimnissen in sich zusammen brechen.

„Es war wie immer: Er wusste, was sie wollte oder brauchte, ohne dass sie es sagen musste. Bis auf eine Sache natürlich, die er niemals wissen durfte.“ S. 83

Zu Anfang des Buches erhält man eine kurze Vorschau auf genau diese verhängnisvolle Party. Der Rest des Buches beschäftigt sich damit, wie es zu all dem gekommen ist und spitzt sich in einem perfekten Spannungsbogen auf genau diesen Moment zu.
Die Handlung wird aus der Erzähler-Perspektive geschildert und in jedem Kapitel wird ein anderer Protagonist in den Mittelpunkt gestellt. So erhält man immer abwechselt einen Einblick in das Leben von fünf Charakteren. Da wären Avery, das schönste Mädchen im ganzen Tower, wurde sie doch aus der perfekten Gen-Kombination ihrer Eltern erschaffen. Sie wohnt in der obersten Etage des Towers und hat das privilegierteste Leben von allen, die im Tower leben. Doch je weiter oben du wohnst, desto tiefer kannst du fallen.
Das musste auch eine ihrer Freundinnen, erfahren. Durch ein kleines Ereignis verändert sich Eris Leben von einem Tag auf den anderen komplett.
Averys andere Freundin, die intrigante Leda, trägt ein Geheimnis mit sich herum, von dem sie Avery nichts erzählt und die beiden entfremden sich im Laufe der Handlung immer mehr voneinander.
Hinzu kommen auch noch der geheimnisvolle Watt und Rylin, die ein schweres Schicksal erleiden musste. Beide wohnen viel weiter unten im Tower und müssen sich durch ein nicht so privilegiertes Leben schlagen.
Es war sehr faszinierend wie zu Beginn nur einige Charaktere miteinander etwas zu tun hatten und obwohl Avery, Leda, Eris, Watt und Rylin aus so unterschiedlichen Schichten und auch Stockwerken kommen und jeder seinen eigenen Weg hat, verweben sich ihre Geschichten und Schicksale immer mehr miteinander, je weiter die Handlung voran schreitet.

„Eris fühlte sich wie einer dieser zusammengeknüllten Müllreste, die die Kids auf dieser Etage vor Langeweile durch die Gegend kickten: ungewollt und nutzlos, ein herrenloses Ding, das zu niemandem gehörte.“ S. 213

Dadurch, dass die Handlung aus der Erzähler-Perspektive geschildert wird, hat es etwas gedauert, bis ich mit den fünf Protagonisten warm geworden bin und es war auch etwas schwierig, diese auseinander zu halten, da immer zwischen den Charakteren und Schauplätzen gewechselt wurde. Doch nach einiger Zeit habe ich mich daran gewöhnt und konnte ganz in die Geschichte eintauchen.
Dabei geholfen hat auch der wunderbare Schreibstil von Katherine McGee. Das Buch las sich sehr angenehm flüssig und ich ehe ich mich versah, hatte ich schon wieder ein paar Kapitel gelesen.

„Denn eine gemeinsame Zukunft mit Atlas war unmöglich, aber eine Zukunft ohne ihn war unerträglich.“ S.391

Wirklich spannend zu lesen war, wie sich die Autorin das Leben im Jahre 2118 vorstellt. Das gesamte Leben eines Menschen kann sich in diesem Tower abspielen. Der Tower ist so groß, dass er praktisch eine eigene Stadt beinhaltet. Dort findest du Schulen, Geschäfte, Hotels, Parks und ganze Straßenzüge. Die Beleuchtung und auch die Luftzufuhr werden automatisch geregelt. Die gut betuchtere Gesellschaft kann sich so einiges leisten, wie z.B. Kontaktlinsen über die Nachrichten verschickt oder Einkäufe erledigt werden können, niemand läuft dort mit einem Hand oder Tablet rum. Alles ist sehr innovativ und komfortabel gestaltet. Die Bewohner aus den unteren Stockwerken können sich so etwas natürlich nicht leisten. Das war zu Beginn etwas schwer vorstellbar, aber nach und nach konnte ich mir den Tower und das Leben dort gut vorstellen.

„Es war spät geworden, die Innenbeleuchtung des Towers verdunkelte sich bereits, und es wurde kühler.“ S. 417

Das Cover ist nicht so ganz mein Fall, denn es gibt momentan so viele Cover auf denen ein Mädchen in einem hübschen Kleid abgebildet ist, aber das ist Geschmackssache. Nichtsdestotrotz passt das Cover sehr gut zum Inhalt von „Beautiful Liars“. Ein Mädchen sitzt am Rand eines hohen Gebäudes und scheint alles zu haben, aber ihr sehnsuchtsvoller Blick sagt, dass ihr irgendetwas fehl. Weit unter ihr sind Häuser einer Großstadt bei Nacht zu sehen – genauso stellt man sich die Aussicht aus dem Tower vor.
Das Buch wird oft mit den Serien Gossip Girl und Pretty Little Liars verglichen. Beide Serien liebe ich sehr und war wirklich gespannt ob dieser Vergleich auch stimmen mag. Und ich muss sagen, dass der Vergleich an dieser Stelle sehr gut passt. Obwohl dieser Band eher etwas mit Gossip Girl als mit Pretty Little Liars zu tun hat, aber vielleicht kommt das noch im nächsten Band.
„Beautiful Liars“ ist ein packendes und dramatisches Buch über Moral und Ethik, Freundschaft und Liebe, Intrigen und Geheimnisse, Lügen und verschleierte Wahrheiten, das Lust auf mehr macht. Den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall lesen.

Fazit:

Der Debütroman von Katherine McGee ist ein Buch über Geheimnisse und Lügen, welches einen faszinierenden Einblick in die Gesellschaft der Zukunft gibt. Besonders zum Schluss konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und empfehle es gerne, besonders den Gossip Girl - und Pretty Little Liars – Fans, weiter. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 06.12.2017

von der unsichtbaren Bibliothek in viele wunderbare Welten…

Die unsichtbare Bibliothek
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Bei dem Titel war sofort klar: Ich als absolute Bibliomanin muss dieses Buch lesen! Ich liebe Bibliotheken und ich liebe Bücher und wenn ein Buch auch noch das Wort „Bibliothek“ im Titel enthält, wandert ...

Bei dem Titel war sofort klar: Ich als absolute Bibliomanin muss dieses Buch lesen! Ich liebe Bibliotheken und ich liebe Bücher und wenn ein Buch auch noch das Wort „Bibliothek“ im Titel enthält, wandert es sofort auf meine Leseliste. Oder in diesem Fall auf meine Hörliste, denn „Die unsichtbare Bibliothek“ habe ich mir als Hörbuch angehört.

Und darum geht es:
Irene Winters ist eine Bibliothekarin der Bibliothek. Das Besondere an dieser Bibliothek ist, dass sie außerhalb von Raum und Zeit existiert und ein Tor zu den unterschiedlichsten Arten von Welten ist und nur bestimmte Personen haben Zugang und Kenntnis über diese. Irene hat den Auftrag, wie auch alle anderen Bibliothekare, die für die Bibliothek tätig sind, wichtige und einzigartige Bücher in anderen Welten zu sichern und in die Bibliothek zu bringen.
Zu Anfang des Buches befindet sich Irene noch in einer anderen Welt und muss dort vor lebendig gewordenen Wasserspeiern und anderen furchterregenden Dingen flüchten. Zurück in der Bibliothek denkt sie ein paar Tage Ruhe zu haben, doch sie erhält von ihrer Vorgesetzten gleich den nächsten Auftrag, zu dem sie umgehend aufbrechen soll. Wäre das noch nicht genug, soll sie auch noch den Lehrling Kai mitnehmen und anweisen. Mit ihm begibt sie sich in eine viktorianische Variante von London, das teilweise vom Chaos verseucht ist. In diesem London soll sie eine besondere Ausgabe der grimmschen Märchen ausfindig machen und sicherstellen. Doch schnell wird klar, dass das kein einfacher Auftrag ist, denn auch anderen sind hinter diesem Buch her und stellen sich Irene und Kai in den Weg.

Genevieve Cogman baut in ihren Debüt-Roman, der 2015 im Bastei Lübbe Verlag erschienen ist, eine große Palette von Fantasy-Figuren ein. Neben Werwölfen, können auch Elfen und Vampire die unendlich vielen Welten bewohnen und sind, manchmal mehr oder weniger, fester Bestandteil der dortigen Gesellschaft.
Drachen und Elfen nehmen dabei eine gesonderte Stellung ein. Elfen sind Wesen des Chaos und sehr dunkle und manipulative Kreaturen, wohingegen Drachen für das Gute stehen und absolute Ordnung bevorzugen. Auch ist es möglich in manchen Welten Magie auszuüben und in anderen herrscht eher die Technologie vor.
Ich fand es sehr interessant was für komplizierte und auch überaus wundersame Welten die Autorin hier geschaffen hat. Das gibt ihr die Möglichkeit unendlich viele verschiedene Welten zu konstruieren, in der keine Logik vorherrschen muss.

Zu Anfang hatte ich ein wenig Schwierigkeiten in das Buch hinein zukommen, da der illustrative Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig ist. Es wird sich ungewöhnlich gewählt ausgedrückt, aber ich kam damit nach einiger Zeit ziemlich gut zurecht und konnte das Buch dann auch gar nicht mehr weglegen. Viele Dinge werden bis ins kleinste Detail beschrieben und erklärt, so zum Beispiel auch zu Anfang. Die Erzählerperspektive ist hierbei sehr gut gewählt, da diese Erklärungen so äußerst ausführlich gemacht werden können. Man wird sehr genau mit der Arbeit von Irene vertraut und gemacht und es wird erklärt warum diese oder jene Dinge so oder so funktionieren und welche Rolle die Bibliothek dabei einnimmt. So etwas mag man oder eben nicht, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Das Hörbuch wird gelesen von Elisabeth Günther. Normalerweise höre ich nicht so gerne Hörbücher, sondern lese lieber das Buch. Beim Hören werde ich meist von irgendetwas abgelenkt und kann der Geschichte nicht mehr so richtig folgen. Elisabeth Günther aber hat eine so markante und schöne Stimme, dass man gar nicht groß vom Hörbuch abgelenkt werden kann. Sie imitiert für jeden Charakter eine andere Stimme und spricht mal sehr hoch oder tief oder aber auch mit verschiedenen Akzenten. Wenn einem die Stimme vom Vorleser nicht gefällt, kann man das gesamte Hörbuch gleich abbrechen. Aber wenn ich nochmal ein Buch finde, dass von Elisabeth Günther gelesen wird, würde ich es mir anhören, egal um was für ein Buch oder Genre es sich handelt.

Die beiden Protagonisten Irene und Kai sind sehr interessante Charaktere, die einen in eine geheimnis- und überaus fantasievolle Welt ziehen. Durch ihre forsche und sehr selbstbewusste Art habe ich Irene schnell in mein Herz geschlossen. Sie ist eine sehr stolze Frau, die sich nichts sagen und auch nicht so leicht unterkriegen lässt. Ihr leicht bissiger und trockener Humor macht sie mir sehr sympathisch. Sie übernimmt die Rolle einer kleinen Detektivin und hinterfragt alles immer ganz genau. Ihr fallen viele Dinge auf, die anderen vielleicht durchgerutscht wären. So zum Beispiel auch, dass Kai nicht derjenige ist, der er vorzugeben scheint. Er ist sehr mysteriös und ich konnte ihn nicht so recht einschätzen. Er ist zwar sehr sympathisch, aber dennoch umgibt ihn irgendetwas Düsteres und mysteriöses, was einen neugierig darauf macht was hinter all dem stecken mag.

Bis zum Schluss baut sich ein kontinuierlicher Spannungsbogen auf und endet in einem dramatischen Endkampf, bei dem die Autorin meiner Meinung nach zu viel auf einmal wollte. Aber möchte ich nun auch nicht zu viel verraten oder spoilern. Da muss sich jeder seine eigene Meinung zu bilden.
Gut fand ich, dass man die ganze Zeit miträtseln konnte und vieles nicht vorhersehbar war. Auch lässt das Buch zum Ende hin einiges offen und macht Hoffnung, dass der zweite Band genauso spannend wird, wie es der erste war.

Fazit:

Ein gelungener Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe, der nicht nur etwas für Fantasy-Fans, sondern auch für diejenigen ist, die gute und logische Detektivgeschichten mit einem gewissen Extra mögen. „Die unsichtbare Bibliothek“ bleibt von Anfang bis Ende spannend und lädt einen in wunderbar fantasievolle und unberechenbare Welten mit jeder Menge Bücher und Abenteuern ein. Ich freue mich schon auf den nächsten Band und vergebe hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 24.11.2017

eine Reihe zum Verlieben!

Feel Again
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Die Bücher von Mona Kasten habe ich das allererste Mal auf einer Buchmesse wahrgenommen und dort wurden mir ihre Bücher auch von vielen anderen Besuchern empfohlen. Und so habe ich mich gleich an den ersten ...

Die Bücher von Mona Kasten habe ich das allererste Mal auf einer Buchmesse wahrgenommen und dort wurden mir ihre Bücher auch von vielen anderen Besuchern empfohlen. Und so habe ich mich gleich an den ersten Band der again-Reihe gemacht, der nur so dahinflog, genau wie der zweite auch. „feel again“ ist leider schon der Abschluss der Trilogie und ist so ganz anders als seine beiden Vorgänger und so unbeschreiblich einzigartig wunderbar.

Im letzten Band der Trilogie geht es um Sawyer und Issac, die wir schon kurz in „begin again“ und “trust again“ kennenlernen durften. Isaac Grant ist ein schüchterner Good-Guy, dem es an Selbstbewusstsein mangelt. Als Sawyer auf einer Party mitbekommt, dass ein paar Mädels sich über Issacs Unerfahrenheit lustig machen, hat sie Mitleid mit ihm und küsst ihn spontan um die Mädels damit zum Schweigen zu bringen. Dabei kommt ihr eine grandiose Idee: Sie würde Isaac im Umgang mit Frauen helfen und dafür dürfte sie alles für Ihr Abschlussprojekt für ihren Fotografie-Kurs dokumentieren. Und obwohl die Beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, lässt sich Isaac ohne Vorurteile auf dieses Projekt, und damit auf das Bad-Girl Sawyer, ein. Doch bleibt es wirklich nur ein Projekt?

„Bevor ich Isaac kennengelernt hatte, war es mir so einfach gefallen, meine Gefühle zu verdrängen. Nichts zu fühlen. Doch seit einer Weile schien das nicht mehr zu funktionieren.“ S. 228

Ich muss ja zugeben, dass mir Sawyer in den ersten beiden Bänden überhaupt nicht sympathisch war. Im ersten schon mal gar nicht und im zweiten dann schon ein bisschen mehr und nun hat sich das Bild über sie, das ich hatte, komplett gewandelt, was bestimmt auch genau so von Mona beabsichtigt war.
Sawyer ist eine starke Person, gibt sich nach außen ziemlich kühl und unnahbar und hat Probleme damit Gefühle zuzulassen - sie hat sie regelrecht in sich begraben. Ich finde es enorm, welche Entwicklung sie währen der gesamten Handlung durchmacht. Besonders schön ist, dass sie sich nicht kontinuierlich positiv entwickelt, sondern immer wieder kleine und große Rückschläge hat, so wie es wahren Leben nun auch einmal ist. Nach und nach muss Sawyer lernen, dass es Personen in ihrem Leben gibt, denen etwas an ihr liegt und die ohne böse Hintergedanken etwas mit ihr zu tun haben wollen.

„Wie lächerlich, zu glauben, dass ich für jemanden mehr als eine schnelle Nummer für eine Nacht sein könnte.“ S. 200

Isaac ist mir richtig ans Herz gewachsen. Er ist ein total schüchterner und verunsicherter Typ, dem es am Anfang gewaltig an Selbstbewusstsein fehlt. Mit seinem morbidem Kleidungsstil und seiner Nerd-Brille ist er nicht gerade der Innbegriff von Coolness… Ich habe es richtig genossen seine Geschichte zu lesen und zu erfahren warum er so ist, wie er ist. Es ist richtig rührend, wie er sich um seine Familie und andere kümmert, doch wenn ich jetzt weiter schreibe, würde ich da auch zu viel verraten.

Dies ist keine typische Liebesgeschichte, wie man sie sonst kennt. Hier sprühen nicht von Anfang an die Funken und beide Protagonisten schleichen auch nicht umeinander herum, bis sie schließlich doch zueinander finden. Hier treffen zwei vollkommen unterschiedliche Charaktere aufeinander. Alles fängt eher mit einer Freundschaft an und die beiden nähern sich einander ganz langsam an. Zwischendurch kommt es immer wieder zu Turbulenzen und auch sehr großen Problemen, die es zu lösen und zu umschiffen gilt. Es war richtig schön zu sehen, wie Issac und Sawyer sich gemeinsam auf so unterschiedliche Weise entwickelt haben.
Natürlich kommen wir in Sachen „heiße Szenen“ auch wieder auf unsere Kosten, denn Mona versteht es diese mit ihrem illustrativen und angenehmen Schreibstil perfekt in die Handlung einzubauen, sodass man sich vieles genau vorstellen kann. Wie gewohnt wird die Geschichte auch dieses Mal wieder aus der Ich-Perspektive der Hauptprotagonistin, also Sawyer, erzählt.

„Ich war machtlos gegen das, was in mir auslöste. Gegen die Art, wie er mit mir sprach. Jedes Wort, das seine Lippen verließ, war ehrlich und unerträglich zärtlich.“ S. 298

Ein Thema, das in diesem Buch ganz groß geschrieben wird, ist auch in meinen Augen sehr wichtig und ich finde es total gut, wie schön Mona dieses Thema in „feel again“ eingearbeitet hat. Es ist wirklich so, dass wir Menschen oft schon ganz zu Anfang in eine Schublade stecken und sie dort auch nicht mehr herauskommen lassen. Das habe ich zu Anfang leider auch mit Sawyer getan und das tut mir leid. Denn wenn man die Geschichte einer Person nicht kennt hat man eigentlich auch kein Recht über sie zu urteilen. Denn auch darum geht es in diesem Buch - darum, dass jeder Mensch so ist, wie er ist, weil er bestimmte Dinge erlebt hat und darum, dass man nicht mit Vorurteilen durch die Welt gehen sollte. Jeder ist anders und gut so, wie er ist. Das regt zum Nachdenken darüber an, ob man nicht vielleicht sein eigene Denkweise und sein eigenes Verhalten überdenken und ändern sollte.
Besonders in diesem Zusammenhang hat mir ein Satz der Widmung am Anfang des Buches gefallen. Sie ging mir mitten ins Herz:

„Für alle, die nicht das sind, was man über sie sagt.“

„feel again“ hat mich wieder ab dem ersten Buchstaben total gefesselt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Geschichte um Isaac und Sawyer ist so unendlich schön und ergreifend und hat mir das ein um andere Mal Tränen in die Augen und Gänsehaut auf die Arme getrieben und ich bin unendlich traurig, dass die Reihe mit diesem Buch ihr Ende gefunden hat. Das Cover ist, wie bei den letzten Bänden auch, wieder ein Traum und sieht in meinem Regal ganz wunderbar aus!

Fazit:

„feel again“ flog nur so dahin und ich konnte es kaum aus den Händen legen. Es ist zwar nicht mein Lieblingsteil, das ist und bleibt „trust again“, aber die Geschichte von Isaac und Sawyer ist so herzzerreißend schön und so komplett anders, als andere Liebensgeschichten. Und das ist genau das, was mir so wahnsinnig gut gefallen hat! Das Buch fesselte mich, hat mein Herz höher Hüpfen lassen, mir Tränen in die Augen getrieben und zum Nachdenken angeregt. Ich habe mein Herz an die „again-Reihe“ verloren und empfehle jedem diese Reihe auch zu lesen. Ich garantiere euch – ihr werdet euch verlieben! Aus diesem Grund kann ich auch nichts anderes vergeben als 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.11.2017

netter Auftakt, aber viel zu kurz

Diamond Men - Versuchung pur! Mr. Monday
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Tess Canyon hat ein Vorstellungsgespräch bei Daimond Enterprises. Um das Unternehmen von innen heraus zu zerschlagen, möchte Tess unbedingt die freie Stelle zur Assistenz der Geschäftsführung haben, auf ...

Tess Canyon hat ein Vorstellungsgespräch bei Daimond Enterprises. Um das Unternehmen von innen heraus zu zerschlagen, möchte Tess unbedingt die freie Stelle zur Assistenz der Geschäftsführung haben, auf die sie sich beworben hat. Seit Jahren bereitet sie Ihre Rache schon vor und hat deswegen ihre gut bezahlte Stelle als Bibliothekarin aufgegeben. Ihrem Vater, der früher bei Daimond Enterprises angestellt gewesen ist, wurde dort übel mitgespielt und nun hat Tess endlich eine reelle Chance sich deswegen zu rächen.
Doch das Bewerbungsgespräch läuft so ganz anders ab, als gedacht und Tess soll sich an sieben Tagen sieben verschiedenen Prüfungen unterziehen. Wäre das nicht schon schlimm genug, kommt noch hinzu, dass ein äußert attraktiver Unbekannter sie bei dem Bewerbungsgespräch begleitet und mehr ein einmal deutlich ablenkt.

Es ist nicht gerade einfach ein Buch zu bewerten, das gerade einmal knapp 50 Seiten hat – wenn das überhaupt als Buch bezeichnet werden darf. „Mr Monday“ ist der Auftakt einer Serie von sieben Bänden und dieser hier gibt nur einen knappen Einblick in die Welt von Tess.
Man erfährt ein wenig über die Motive ihrer Rache und warum sie ihr ganzes Leben danach ausgerichtet ihren Vater zu rächen. Wobei es mich ein wenig gestört hat, dass so oft auf diesen paar Seiten erwähnt wird, warum Tess all das macht und warum sie so wütend ist. Ein bisschen weniger hätte es vielleicht auch getan.
Wir erleben den ersten Tag des „Bewerbungsgespräches“ mit. Dabei ist die ganze Zeit „Mr. Umwerfend“- der überaus attraktive, sexy Unbekannte – wie Tess ihn getauft hat. Sie fühlt sich sehr zu ihm hingezogen und viele unanständige Gedanken kreisen um ihn, aber es passiert noch rein gar nichts in diesem Band. Manche mag das enttäuschen, doch die Handlung muss sich meiner Meinung nach erst langsam aufbauen, was bei 50 Seiten einfach nicht möglich ist. In „Mr Tuesday“ wird es vielleicht schon etwas heißer zugehen.

Die gesamte Handlung wird aus der Sicht von Tess in der Ich-Perspektive erzählt, was mir gut gefallen hat, da man so immer einen direkten Einblick in die Gefühlswelt der Protagonistin erhält. Dennoch hat mir irgendetwas gefehlt und der Funke ist nicht ganz übergesprungen.


Fazit:

Insgesamt war „Mr Monday“ ganz unterhaltsam, aber es liest sich eher wie ein Kapitel zur Einführung in die Geschichte und war mir persönlich viel zu kurz.
Dennoch reizt es mich weiter zu lesen und ich bin gespannt wie Tess ihre Rache durchführen wird und ob sie sich dabei zu sehr ablenken lässt, denn die Geschichte hat durchaus Potenzial. Deshalb gibt es erst einmal nur 3 Sterne von mir. Mal gucken ob mich die Folgebände mehr überzeugen können.

Veröffentlicht am 13.11.2017

wichtige Thematik – authentisch umgesetzt

Immer diese Herzscheiße
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„Immer diese Herzscheiße“ ist mein erstes Buch von Nana Rademacher. Als ich es das erste Mal in den Händen hielt, fand ich den Klappentext sehr ansprechend und ich dachte:“ Das solltest du vielleicht mal ...

„Immer diese Herzscheiße“ ist mein erstes Buch von Nana Rademacher. Als ich es das erste Mal in den Händen hielt, fand ich den Klappentext sehr ansprechend und ich dachte:“ Das solltest du vielleicht mal lesen, ist mal was anderes.“ Und außerdem trägt die Protagonistin den gleich Namen wie ich, das konnte nur etwas Gutes bedeuten!

Beim Verfassen der Rezension habe ich mich etwas schwer getan, weil „Immer diese Herzscheiße“ doch so anders ist, als die Bücher, die ich sonst so lese. Meistens haben diese nicht so einen ernsten Hintergrund und Klang und verarbeiten auch nicht ein so wichtiges Thema, über das in unserer Gesellschaft viel zu oft hinweggesehen wird.
Kinder sind unsere Zukunft, doch da, wo Sarah herkommt hat niemand eine richtige Zukunft.
Sarah ist 15 und lebt bei ihren Großeltern in Stuttgart Hallschlag, einem der miesesten Wohnviertel überhaupt. Dort, wo niemand sein will, aber auch niemand je weg kommt. Sarah träumt von einer Karriere als Hartz IV Empfänger und Schwarzarbeiter, wenn sie die Schule abgebrochen hat. Was auch kein Wunder ist, wenn man sich ihr näheres Umfeld ansieht. Beeinflusst von einem kriminellen Freundeskreis und einigen Arbeits- und Obdachlosen lebt Sarah ein Leben ohne Ausflucht und Perspektive.

„… jeder kann ja eigentlich alles sein. Nur bei uns im Viertel eben nicht.“ S. 89

Doch dann wird sie von ihrem Deutschlehrer beim dealen erwischt. Von ihm erhält sie die Option bei einem Theaterprojekt mitzumachen oder sie wird der Schule verwiesen. Sarah bleibt nichts anderes übrig, als sich zu fügen, denn das möchte sie ihren Großeltern doch nicht antun. Und so begibt sie sich in eine ihr unbekannte Welt. Dort lernt sie Paul kennen und Sarah merkt, dass es vielleicht doch ein paar Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Allein, wenn man sich das Cover schon anschaut, weiß man, was einen erwartet. Ein trotziges Teenager-Mädchen vor einer Graffiti-Wand - das kann nur Ärger und Probleme bedeuten.
Und genau so ist Sarah auch. Die Welt ist ihr total egal, denn sie hat ihr nichts zu bieten und ihren Freunden auch nicht. Der Tag besteht aus Schule schwänzen, klauen, trinken und Party machen.

Ich habe es noch nie erlebt, dass ein/e Autor/in sich so gut in die Gemütslage eines Teenagers hinein versetzten kann. Doch Nana Rademacher hat hier eine überaus authentische Hauptprotagonistin erschaffen, die den Leser aus der Ich-Perspektive ihre Sicht der Dinge auf die Welt sehen lässt. Die Autorin hat sich sehr gut in die Denkweise einer rebellierenden 15 –jährigen hinein versetzt, sodass ich Sarah teilweise sogar verstehen konnte. Ich bin schon lange aus dem Teenager-Alter raus und doch habe ich vieles gelesen, was mir in diesem Alter durch den Kopf gegangen ist.
Die meisten Romane und Erzählungen zu diesem Thema werden meist aus einer kalten Erzähler-Perspektive geschildert und die Problemkinder als schlecht und verloren dargestellt. Ich finde es schön, dass das in diesem Roman nicht der Fall ist und man eine andere Sicht auf die Dinge erhält.

„Das echte Leben ist eine einzige große Herzscheiße mit ein paar Eimern voller Glück.
Nur dass ich noch nie in einen reingestolpert war, sondern immer dran vorbeilief.“
S. 176

Was am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig war, ist, dass Sarahs Art zu sprechen sich im gesamten Text widerfindet. Wer mit Umgangssprache und dem Ghetto-Slang so seine Probleme hat, wird es schwer haben sich durch dieses Buch zu arbeiten.
Um das Gesamtpaket noch authentischer zumachen, wurde auf Rechtschreibfehler nicht verzichtet. Beim ersten Fehler, dachte ich noch, dass es sich um einen Flüchtigkeitsfehler seitens der Autorin oder des Lektorats handelt. Erst später habe ich festgestellt, dass das Absicht ist. Es sind absichtlich Rechtschreibfehler bei „Fremdwörtern“ oder Wörtern, die nicht Gegenstand des alltäglichen Sprachegebrauchs sind, in den Text eingebaut und „nach Gehör“ geschrieben worden. Das irritiert mich noch immer und ich empfand es als sehr störend. Auch weiß ich nicht, ob es so gut ist Rechtschreibfehler in einem Buch zu haben, welches eigentlich die Zielgruppe „junge Leser“ ansprechen soll. Gerade dann hätte ich im Grunde fehlerfreies Deutsch erwartet.

„Aus dem Gebüsch zog ich das Stück Wellblech und die beiden Stüroporstücke, die ich im Winter immer benutzte.“ S. 99

Und dennoch viel es mir nicht schwer in das Buch rein zu kommen. Ich kam mit dem ungewöhnlichen Schreibstil gut zurecht und konnte Kapitel für Kapitel schnell weg lesen. Das wird bestimmt nicht jeder so empfinden, aber man sollte sich deswegen nicht davon abschrecken lassen dieses Buch in die Hand zu nehmen. Ich fand „Immer diese Herzscheiße“ sehr unterhaltsam, an einigen Stellen humorvoll, aber es wird auch immer wieder ein ernster Ton angeschnitten um den Ernst der Lage zu verdeutlichen, in der sich die Hauptprotagonistin befindet.
Sarah ist mir schnell ans Herz gewachsen, denn man merkt ziemlich früh, dass sich hinter ihrer harten und gleichgültigen Fassade mehr verbirgt und sie im Grunde ein gutes Herz hat. Natürlich ist schwierig mal etwas anderes zu machen und aus seinen gewohnten Mustern auszubrechen, wenn man bei der kleinsten Veränderung von seinem Freundeskreis dafür kritisiert und heruntergemacht wird. Ich denke, viele werden sich hier wiedererkennen und mit Sarah identifizieren können.

Fazit:

Nana Rademacher hat es geschafft in „Immer diese Herzscheiße“ eine überaus authentische Protagonistin zu schaffen, die ihre Sicht der Dinge auf ihre nicht perfekte Welt schildert. Das Buch behandelt ein überaus wichtiges und ernstes Thema und regt zum Nachdenken an. Auch, wenn der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig ist, kann ich jedem dieses Buch wärmstens empfehlen. Deshalb vergebe ich an dieser Stelle 4 ½ Sterne.