flacher Plot - keine Leseempfehlung
Dance. Love. Learn. Repeat.+Rezensionsexemplar+
Ab und zu bewege ich mich auch gerne einmal in anderen Genres als nur in denen, die ich immer lese. Da kam Dance. Love. Learn. Repeat. von Tom Ellen und Lucy Ivison als Coming-Of-Age ...
+Rezensionsexemplar+
Ab und zu bewege ich mich auch gerne einmal in anderen Genres als nur in denen, die ich immer lese. Da kam Dance. Love. Learn. Repeat. von Tom Ellen und Lucy Ivison als Coming-Of-Age Roman gerade recht. Das Buch ist im November diesen Jahres im Verlag Chicken House erschienen, der der Carlsen Verlag GmbH zugehörig ist.
Endlich Uni, endlich neue Freunde, ein neuer Abschnitt im Leben, der beginnt. So denkt zumindest Phoebe und freut sich wahnsinnig darauf neue Freunde zu treffen und interessante Dinge zu erleben. Auf der Erstsemesterparty sieht sie Luke wieder – den Typen, mit dem sie auf die gleiche Schule gegangen ist und für den sie schon ewig schwärmt. Er ist einfach so heiß!
Luke dagegen weiß gar nicht, was er möchte. Er hätte gedacht, dass die Uni und das Leben anders ablaufen würden. Auch weiß er nicht ob er sich von seiner Freundin trennen soll oder nicht und läuft bei allen Dingen etwas unentschlossen durchs Leben.
„Die ganze Nacht fühlte sich ein wenig außer Kontrolle geraten an. Als müsste ich mich erst mal wieder zusammenraufen und darauf konzentrieren. Freundschaften zu schließen – anstatt von Luke Taylor abserviert zu werden, dann den Kopf zu verlieren und wahllos irgendwen zu küssen.“ S. 29
An dieses Buch bin ich vollkommen unvoreingenommen ran gegangen und habe mir vorher auch keine anderen Kritiken angeguckt. Meine Meinung wollte ich mir selber bilden und mich überraschen lassen. Die ersten 50 oder 60 Seiten bin ich wirklich sehr gut rein gekommen. Der Schreibstil der beiden Autoren ist sehr flüssig und locker leicht zu lesen. Und auch, wenn die Sprache flüssig von der Hand geht, hat mich die einfache Sprache teilweise sehr gestört. Es wird viel vereinfachte Jugendsprache verwendet, die zum Stil des Buches passt, meinen Lesefluss teilweise aber gestört hat. Und nach einer Weile haben mich einige Phrasen regelrecht genervt.
»Magst du sie denn überhaupt?«
»Ich meine … darüber hatte ich vorher nie nachgedacht. Aber jetzt … jaah. Irgendwie schon, glaube ich.« S. 166
Leider haben mich auch die Handlung und die Charaktere nicht sonderlich begeistern können.
Die Charakterbildung war sehr flach und ich habe keinen Zugang zu den Protagonisten oder anderen Personen finden können. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich schon einige Jahre aus dem Teenager-Alter raus bin und ich deshalb die meisten Handlungen und Gedankengänge nicht nachvollziehen konnte. Phoebe und auch besonders Luke sind sehr sprunghaft und die Gedanken unkoordiniert. Keiner von beiden weiß so richtig, was er möchte und schwimmt eher mit dem Strom anstatt sich eine eigene Meinung zu bilden.
Gerade dieser Charakterzug ist wahrscheinlich so gewollt. Phoebe und Luke befinden sich in einem Abschnitt ihres Lebens, in dem sie viel ausprobieren und gucken können, was sie mögen und in welche Richtung ihr Leben eventuell einmal verlaufen soll. Doch ich hatte das Gefühl, dass die beiden Protagonisten sich die gesamte Handlung über nicht finden und auch nicht weiter entwickeln - die Autoren somit nicht zum Punkt kommen.
Die Handlung plätschert die über 400 Seiten immer weiter vor sich hin ohne, dass etwas Konkretes passiert. Die Studenten leben ein Leben zwischen Partys, feiern, verkaterten Morgen mit merkwürdigem Frühstück und sinnfreien Gesprächen. Das hilft nicht gerade dabei der Handlung Tiefe zu verleihen und animiert den Leser auch nicht weiterlesen zu wollen.
Fazit:
Dance. Love. Learn. Repeat. basiert auf einer guten Idee über Selbstfindung und gibt einen Einblick in den allgemeinen Collegewahn, der mehr aus Party und Alkohol besteht als aus Lernen und etwas für seine Zukunft tun. Der lockere Schreibstil konnte mich nur zu Beginn abholen und der Plot hat mich überhaupt nicht überzeugt. Ich kann für dieses Buch leider keine Leseempfehlung aussprechen und vergebe daher auch nur einen Schmetterling.