ein Sci-Fi Abenteuer, das mich leider nicht überzeugen konnte
Moondust+Rezensionsexemplar+
Aufgrund des Themas und des Klappentextes ist wollte ich Moondust unbedingt lesen. Auch das Cover fällt einem, mit seinen markanten Farben, gleich ins Auge. Ich habe schon so lange ...
+Rezensionsexemplar+
Aufgrund des Themas und des Klappentextes ist wollte ich Moondust unbedingt lesen. Auch das Cover fällt einem, mit seinen markanten Farben, gleich ins Auge. Ich habe schon so lange keine Dystopie mehr gelesen und eine Geschichte über das zukünftige Leben auf dem Mond hat mich neugierig gemacht.
Die 17-jährige Aggie lebt ein, in ihren Augen, langweiliges Leben. Sie geht ihrer Arbeit nach, hat eine Handvoll enge Freunde und versucht ansonsten unsichtbar zu bleiben. Normal wäre es, wenn sie nicht auf dem Mond leben würde. Dort arbeitet sie für das Unternehmen Lunar Inc., das den Rohstoff Lumite auf dem Mond abbaut um damit die Erde mit Energie und Licht zu versorgen. Ohne diesen Rohstoff würde die Erde ohne Hoffnung im Krieg versinken. Aggie steht voll hinter Lunar Inc. und dem Lumite und lässt sich dazu überreden Botschafterin für Lunar Inc. zu werden. Doch dann begegnet Sie zufällig dem Häftling Danny, der Mitglied einer Rebellengruppe ist, und der ihr Bild über den Mond und die Welt gewaltig ins Schwanken bringt.
„»Noch mehr Lumite. Noch mehr Energie für unsere Familien auf der Erde. Das ist ein richtig gutes Gefühl, stimmt´s?« S. 145
Was mir gleich aufgefallen ist, ist, dass das Buch sehr dünn ist. Für eine ausgereifte Dystopie kam mir die Seitenanzahl doch etwas zu wenig vor und nachdem ich angefangen habe zu Lesen, hat sich diese Befürchtung auch bewahrheitet.
Der Schreibstil von Gemma Fowler war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig und ich bin leider auch das gesamte Buch über nicht richtig damit warm geworden. Die Welt, in der Aggie lebt und arbeitet ist sehr komplex. Doch die nötige Tiefe bei der Beschreibung dieser Welt hat mir gefehlt. Die Umgebung und Handlungen werden nur wage beschrieben und ich konnte mir viele Sachen nicht gut vorstellen. Doch gerade diese Erläuterungen hätte ich mir bei so einem Thema gewünscht. Denn es ist gerade interessant, wie genau die Raumstation oder Dinge, die es erst in dieser Zukunft gibt, aussehen.
Auch mit unserer Protagonistin Aggie bin ich nicht sonderlich warm geworden. Ihr Charakter hat einen ziemlich komplexen Hintergrund und eine schwierige Vergangenheit. Aggie möchte für etwas einstehen und doch habe ich immer wieder den nötigen Biss und eine gewisse Durchsetzungskraft bei ihr vermisst. Das hat sie, gerade mit dem, was ihr passiert ist, in meinen Augen nicht glaubwürdig erscheinen lassen. Die Nebencharaktere haben alle eine eigene herausgearbeitete Persönlichkeit. Dies kann ich besonders auf Danny und Seb, einen von Aggies wenigen Freunden, beziehen. Doch auch bei ihnen fehlt mir der nötige Tiefgang. Es fügen sich zwar alle gut in die Handlung ein und dennoch fehlt jedem Charakter dieser letzte Hauch, der ihn wirklich lebendig werden lässt. Ich hätte da ein bisschen mehr erwartet.
Und auch, wenn mir Schreibstil und die Personen nicht so zugesagt haben, regt das Buch doch zum Nachdenken an. Gemma Fowler hat hier eine Zukunft erschaffen, wie sie tatsächlich einmal eintreten könnte. Durch die Ressourcenknappheit auf der Erde ist der Mensch gezwungen andere Energiequellen zu suchen um weiterhin das komfortable Leben zu führen, das alle kennen.
Die Brücke, die man zu den aktuellen Themen Ressourcenverschwendung, Umweltschutz und dergleichen schlagen kann, gefällt man sehr gut. Als Leser wird einem noch einmal vor Augen geführt, dass der Mensch sorgsam mit dem umgehen sollte, was er hat und, dass nicht so weiter gemacht werden kann, wie bisher.
Fazit:
Ein rasantes Sci-Fi Abenteuer, dessen Potenzial meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft wurde. Auch, wenn ich viele Kritikpunkte habe, ist es dennoch etwas für Fans dieses Genres. Ich kann in diesem Fall leider nur 2 ½ Schmetterlinge vergeben.