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Veröffentlicht am 16.01.2018

eine detektivische Glanzleistung

Die maskierte Stadt
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Nach dem faszinierenden ersten Band aus der Feder von Genevieve Cogman konnte ich es kaum erwarten auch den zweiten Band in die Hände zu nehmen und mit dem Lesen anzufangen. Auch in diesem Buch wurde ich ...

Nach dem faszinierenden ersten Band aus der Feder von Genevieve Cogman konnte ich es kaum erwarten auch den zweiten Band in die Hände zu nehmen und mit dem Lesen anzufangen. Auch in diesem Buch wurde ich wieder in eine verzauberte Welt entführt – dieses Mal in ein traumhaftes Venedig, das gar nicht so traumhaft ist, wie es scheint.


„Es war nicht die Dunkelheit, die ihr Sorgen bereitete - es war das, was darin verborgen sein möchte.“ S. 233

Schon ab der ersten Seite wird man in die Geschichte hinein gezogen und ist wieder mitten drin. Irene wurde in einem mittelmäßig chaosverseuchtem London, in dem sie ihren letzten Fall hatte, zur ortansässigen Bibliothekarin ernannt. Sie und ihr Lehrling Kai erstehen dort auf einer Auktion ein seltenes Werk von Bram Stoker, welches sie beschaffen sollten. Auf ihrem Weg nach Hause werden die beiden angegriffen, da auch andere hinter diesem Buch her sind. Irene macht sich schnell auf in die Bibliothek um das Buch sicher zu stellen und Kai soll Nachforschungen darüber anstellen, wer die Angreifer waren. Leider läuft er in einen Hinterhalt und wird aufgrund seiner Herkunft entführt.
Irene bekommt davon schnell Wind und macht sich unverzüglich auf um Kai zu retten. Dabei muss sie unentdeckt in ein überaus gefährliches Venedig reisen und sich mächtigen Gegnern stellen.

„Da war Donner in seiner Stimme – und Hurrikans und Flutwellen und die ganze grausame Wildheit der entfesselten Natur.“ S. 128

Der Einstieg in das Buch ist mir wieder leicht gefallen. Wirklich gut fand ich, dass dieses Mal Irenes Ziel ein ganz andere ist, als im ersten Band. Dieses Mal hat sie keine Helfer an ihrer Seite, die ihr helfen Gefahren zu meistern und zu überstehen. Irene ist ganz auf sich alleine gestellt und muss diverse Gefahren meistern um Kai aus den Händen seiner Entführer zu holen. Sie trifft dort auf alte Bekannte und viele neue Gesichter, von denen ihr manche wohl gesonnen sind, andere ihren Tod wollen. Dabei stolpert Irene wieder von einer prekären Situation in die nächste.
Wirklich schön fand ich, dass die diversen spannenden Szenen und Verfolgungsjagden nicht so abstrus waren, wie im ersten Band. Man ist hier angenehm von einer dramatischen Szene in die nächste geschlittert und somit auch von Kapitel zu Kapitel. Der illustrative Schreibstil von Genevieve Cogman unterstreicht das Ganze noch und macht Die maskierte Stadt zu einem sehr unterhaltsamen und lesenswertem Buch. Das Venedig, in das Irene reist, wird durch diesen Schreibstil regelrecht lebendig und lässt diese Stadt und ihre Bewohner zum Leben erwachen.
Unmögliche Situation, Verkettungen und irreale Welten werden so detailliert, bildhaft, klar, sauber und sachlich und dennoch spannend beschrieben, dass sie stets glaubwürdig und im Bereich des Möglichen erscheinen.

„Irene hasste es freilich, dem Glück zu vertrauen. Es war kein Ersatz für eine gute Planung und sorgfältige Vorbereitung.“ S. 182

Und Irene zeigt wieder, was in ihr steckt. Sie ist eine mutige und willensstarke Protagonistin, die sich überhaupt nicht unterkriegen lässt und die alles tut um die Menschen zu schützen und zu retten, die ihr am Herzen liegen, wobei sie sich jederzeit an Sitte, Anstand und Regeln hält. Ihr Charakter, wie auch die Nebencharaktere, sind überaus authentisch gestaltet und fügen sich gut in die Handlung ein. Ich mag Irene sehr gerne und es hat mir sehr viel Spaß gemacht sie auf ihrer Reise und ihren detektivischen Ermittlungen zu begleiten. Wirklich genossen habe ich dabei ihre klare Denkweise und ihre Überlegungen, an denen sie den Leser manchmal sehr detailreich teil haben lässt.
Kai habe ich zugegebenermaßen ein wenig vermisst, da ich seinen Charakter sehr gerne mag. Da er entführt wurde, kommt er logischerweise leider nicht so häufig vor, wie ich mir das gewünscht hätte.

„Es hatte schon früher Leute gegeben, die ihren Willen zu brechen versuchten, aber keiner von ihnen war damit tatsächlich erfolgreich gewesen, und sie wollte erst gar nicht über mögliche Konsequenzen nachdenken.“ S. 317

Das Cover passt ganz wunderbar zum Titel, wie auch zum Inhalt des Buches. Denn in das Venedig, in das Irene reisen muss um Kai zu retten, trägt jedermann immerzu eine Maske. Im Grunde ist die gesamte Stadt ein Wust aus Geheimnissen und niemand zeigt sein wahres Gesicht. Passend dazu wird auch eine venezianische Maske auf dem Cover abgebildet. Ich mag den Blauton wirklich sehr gerne und finde es schön, dass das Cover im gleichen Stil gehalten ist, wie der erste Band.
Sehr gut gefallen hat mir auch der kurze Auszug aus dem Handbuch für den Bibliotheksstudenten am Anfang des Buches. Dort werden noch einmal ein paar wichtige Regeln und Informationen über die Bibliothek und auch über die Elfen, Drachen, das Chaos und die Ordnung gegeben. So kann man Die maskierte Stadt auch lesen ohne den ersten Band zu kennen. Oder man kann sein Wissen so wieder auffrischen, wenn es schon so lange her ist, dass man Die unsichtbare Bibliothek gelesen hat.
Als kleines Extra erhält man am Ende noch einmal ein paar Insider-Informationen über die unsichtbare Bibliothek und ihre Agenten, sowie ein Interview mit der Autorin.

Die maskierte Stadt hat ein annähernd offenes Ende mit einem leichten Cliffhänger, der in einem das Gefühl hervorruft gleich den nächsten Band der Reihe in die Hände nehmen zu müssen. Daher freue ich mich schon auf Teil 3.

Fazit:

Die Autorin schafft es mal wieder mit ihrem gradlinigen und sehr bildhaften Schreibstil die Protagonistin Irene zusammen mit dem Leser in eine fantasie- und geheimnisvolle Welt zu schicken. Die angenehme Mischung aus Fantasy- und Detektivroman lässt die Seiten von Die maskierte Stadt nur so dahin fliegen. Eine absolute Leseempfehlung! Deswegen vergebe ich an dieser Stelle auch sehr gerne 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Fantasie
  • Geschichte
Veröffentlicht am 15.01.2018

High-Fantasy vom Feinsten!

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
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Eine neue Reihe von Bernhard Hennen! Der Meister der deutschen Fantasy-Literatur hat wieder zugeschlagen! Seine Elfen-Reihen habe ich damals verschlungen und war von seiner Wortgewandtheit und seinen unglaublichen ...

Eine neue Reihe von Bernhard Hennen! Der Meister der deutschen Fantasy-Literatur hat wieder zugeschlagen! Seine Elfen-Reihen habe ich damals verschlungen und war von seiner Wortgewandtheit und seinen unglaublichen Welten fasziniert. Genau aus diesem Grund kam ich auch nicht drum rum den Auftakt seiner neuen Reihe Die Chroniken von Azuhr – Der Verfluchte in die Hand zu nehmen und einfach mit dem Lesen anzufangen.

„Die Zeit, da die Sterne vom Himmel verschwanden, war angebrochen. Und hier auf Cilia würde die Veränderung beginnen, die bald die ganze Welt erfassen würde.“ S. 351

Den Inhalt wiederzugeben, ist gar nicht so einfach, denn die neue Welt, die hier erschaffen wurde, ist wieder einmal überaus komplex und vielschichtig.
Der junge Milan Tormeno, Sohn von Nandus Tormeno, soll seinem Vater in das Amt des Erzpriesters folgen. Doch Milan hat seine eigenen Pläne und rebelliert gegen seinen Vater. Er ist sich sicher, dass die Welt ein anderes Schicksal für ihn vorgesehen hat. Er begegnet der Konkubine Nok und der geheimnisvollen Felicia und beginnt seine eigene Geschichte zu schreiben. Schon bald nimmt er eine eigene wichtige Rolle im drohenden Krieg zwischen dem Schwertwald, der Liga und einer noch unbekannten Gefahr ein und wird sich immer bewusster, dass er über eine ganz besondere Gabe verfügt, die den Verlauf der Geschichte Cilias verändert könnte.

„Gehorchst du deinem Blut und gehst den Weg deines Vaters, oder gehorchst du deinem Herzen, und die Richtschnur deiner Entscheidung wird künftig einzig dein Verständnis von Gerechtigkeit?“ S. 184

Dieses Buch ist High-Fantasy der Extraklasse! Ich bin so begeistert von der Geschichte, an der Bernhard Hennen seine Leser teilhaben lässt!
Ab der ersten Seite hat mich dieses Buch mit seinen vielschichtigen und tiefgründigen Charakteren gepackt. Jeder Charakter für sich, angefangen bei dem jungen Milan, der zu Beginn noch recht grün hinter den Ohren wirkt, sich dann aber stetig weiter entwickelt und immer stärker wird, über die feurige Felicia, die schwer einzuschätzen ist und immer recht unnahbar und geheimnisvoll wirkt, bis hin zum kleinsten Nebencharakter, hat seine eigene komplexe Persönlichkeit und ist bemerkenswert authentisch gestaltet.

„Das Meer erstrahlte in prächtigem Azuhr, dem unverwechselbaren Blau, das die liebste Farbe des Herrn des Himmels war. Es war die Farbe des Weltozeans, in das er das Land für seine Kinder gebettet hatte, und manchmal, wenn das Herz des Schöpfers jubilierte, auch die Farbe des Himmels. Blickte man an solchen Tagen über das Wasser, wurden Meer und Himmel in der Ferne eins, und du Welt war ganz und gar Azuhr." S. 445

Der sehr illustrative Schreibstil lässt die Insel, auf der sich die Geschichte abspielt, lebendig werden. Jede Stadt, jede Gasse oder Baum wird durch die geschriebenen Worte des Fantasy-Meisters zum Leben erweckt und ich hatte meistens das Gefühl mit am Ort des Geschehens zu sein, die Blüten in der Gasse der Blumenfärber in Arbora zu riechen oder im Oktagon bei einer Messe vom Erzpriester persönlich zu sitzen. Besonders die Märengestalten, die eine wichtige Rolle in der Handlung einnehmen, konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Eine Mär nimmt eine besonders bedeutsame Rolle in der Handlung ein: die des Krähenmanns. Ganz genau deswegen passt das Cover auch so gut zum Inhalt des Buches. Das Cover gefällt mir übrigens auch persönlich sehr gut. Abgebildet vor einer blauen Scheibe vor hellblauem Grund ist eine steinerne Krähe. Das helle Blau ergänzt sich super mit dem azurblauen Buchschnitt, den ich über alles liebe. Das macht das Buch zu einem echten Hingucker im Bücherregal!

In den kurzen Kapiteln wird in der Erzählerperspektive der Fokus immer auf einen anderen Charakter gelegt, sodass man als Leser Einblick in alle möglichen Situationen an vielen verschiedenen Orten erhält. So erhöht sich die Spannung stetig, da man weiß, was auf den gegnerischen Seiten, als z.B. bei den Kriegern des Schwertwaldes und denen der Liga, geschieht. Die Handlung entwickelt bis zum Schluss eine tolle Dynamik, der Konflikt zwischen dem Schwertwald und der Liga spitzt sich immer weiter zu und die Charaktere verwickeln sich immer mehr in politische Machenschaften. Ich war stets gespannt, wie die Geschichte nun weiter gehen mag und konnte nicht aufhören zu lesen. Es bleibt jederzeit aufregend und es passieren unvorhersehbare Wendungen, mit denen man nun wirklich nicht gerechnet hat. Wunderbar gefühlvolle Momente gehören dabei ebenso zum Geschehen wie ungeschönte Gewaltszenen. Man sollte keinen Charakter zu sehr in Herz schließen, denn es ist nicht vorhersehbar wohin das Schicksal sich drehen mag.

Wirklich toll fand ich auch die kleine Moral, wenn ich sie denn so nennen darf, die man aus diesem Buch ziehen kann. Es wird deutlich, dass man kann keine klare Linie zwischen Gut und Böse ziehen kann, es gibt kein Schwarz oder Weiß. Jeder hat in dieser Geschichte ein Motiv für seine Taten – je nachdem wie man sie beleuchtet können sie gut oder schlecht sein. So gesehen ist niemand wirklich gut oder böse.

Fazit:

Der deutsche Meister der Fantasy-Literatur hat wieder seine Schreibfeder geschwungen und ein unvergleichliches Buch erschaffen. Der Auftakt seiner neuen Reihe ist wahrlich großartig und ein Muss für jeden Fantasy-Fan! Da bleibt mir nichts anderes übrig als 5 Sterne zu vergeben. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band!

Veröffentlicht am 24.12.2017

spannender Auftakt - mit Luft nach oben

Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Ich hatte schon lange den Wunsch dieses Buch von Bianca Iosivoni zu lesen. Mir ist vor einiger Zeit eine Leseprobe in die Hand gefallen und ich fand die Idee von einem Kampf von Licht- gegen Dunkelseelen ...

Ich hatte schon lange den Wunsch dieses Buch von Bianca Iosivoni zu lesen. Mir ist vor einiger Zeit eine Leseprobe in die Hand gefallen und ich fand die Idee von einem Kampf von Licht- gegen Dunkelseelen sehr reizvoll und interessant und war gespannt darauf, was die Autorin für eine Geschichte gezaubert hat. Durch die Annahme bei einer Leserunde bin ich zu dem Glück gekommen Soul Mates schon so bald lesen zu können.

„>>Egal wie dunkel es sein mag, einen Funken Licht findest du überall. Und wo Licht ist, da sind auch wir. <<“ –Colt S. 195

Rayne lebt bei ihrer Adoptivmutter Nora und ihrer kleinen Adoptivschwester Emma ein beschauliches Leben, bis sie eines Tages in der Nähe der Buchhandlung, in der sie arbeitet angegriffen wird. Ab da ist nichts mehr wie zuvor und ihre Welt wird auf den Kopf gestellt als Colt sie vor diesem Angreifer rettet. Colt ist eine Lichtseele und ihr Seelenpartner.
Rayne wird immer mehr in die Welt der Licht- und Dunkelseelen hineingezogen und in gefährliche Dinge verwickelt. Doch sie hat sich noch nicht entschieden auf welcher Seite sie steht.

“Was auch immer diese Seelenpartnerschaft für uns beide in Zukunft bedeuten würde, einer Sache wurde ich mir in diesem Moment unweigerlich bewusst: Wir waren für immer miteinander verbunden. Im Guten wie im Schlechten.“ S. 251

Rayne ist ein sehr sympathischer Charakter, das Buch wird in der Ich-Perspektive aus ihrer Sicht erzählt. Sie möchte ihre Familie beschützen und steht für sie und ihre Freunde ein und hat auch schon einiges in ihrem Leben durchmachen müssen. Leider verhält sie sich an einigen Stellen sehr naiv, an anderen ist sie wieder die taffe Kämpferin und insgesamt in ihrer Meinung und ihren Urteilen etwas sprunghaft. Leider fehlte mir auch bei ihr eine gesunde Neugier. Viele Dinge, die sie erfährt oder auch erlebt, besonders übernatürlicher Natur, nimmt sie einfach so hin und hinterfragt insgesamt recht wenig. Der Charakter von Rayne hätte noch ausgebaut werden können und an einigen Stellen ein bisschen mehr Tiefgang vertragen.
Colt ist auf den ersten Blick in typischer Bad-Boy –düstere mysteriöse Ausstrahlung, ein Hauch an Geheimnis um ihn und natürlich ist er tätowiert und sieht super gut aus. Auch er hat ein Päckchen aus seiner Vergangenheit mit sich herum zu tragen und steht mit Haut und Haaren für seine Lichtseelen ein Bedauerlicherweise bin ich die gesamte Handlung über nicht ganz warm mit ihm geworden.
Was ich ein bisschen schade fand, ist, dass die Nebencharaktere zu wenig mit ins Geschehen eingebunden werden und nur oberflächlich und etwas flach gestaltet sind. Ich hätte mir etwas mehr Mitwirken von ihnen gewünscht.

„Vielleicht waren wir uns doch nicht so unähnlich. Genau wie ich schien er eine Mauer um sich herum aufgebaut zu haben, die nur schwer zu überwinden war.“ S. 192

Das Motiv des Covers finde ich wirklich schön. Es ist genretypisch in etwas dunkleren Farben gehalten und das Pärchen deutet auf eine Liebesgeschichte hin. Die Optik hat mich sehr überzeugt, die Haptik dagegen weniger. Als ich das Buch ausgepackt habe, war ich etwas enttäuscht, denn ich mochte überhaupt nicht, wie sich die Oberfläche des Buchumschlags anfühlt. Das beeinflusst aber in keinster Weise meine Meinung zum Inhalt des Buchs.
Der Schreibstil von Bianca Iosivoni ist dynamisch fesselnd und sehr angenehm zu lesen. Besonders die Kampf- und Actionszenen haben mir sehr gut gefallen. Man hatte das Gefühl wirklich am Ort des Geschehens zu sein und ich konnte richtig mit fiebern.
Es kommt immer wieder zu plötzlichen dramatischen Szenen aber der Spannungsbogen wird mir nicht kontinuierlich genug über die gesamte Handlung aufgebaut worden. Besonders im letzten Drittel des Buches überschlagen sich die Ereignisse und ich hatte das Gefühl, dass man an dieser Stelle einfach zu viel auf einmal wollte. Dort hätte das Buch ganz gerne noch einmal hundert Seiten mehr haben können um diese ganzen Ereignisse nicht so geballt stattfinden zu lassen und sie zu entzerren.

Doch jetzt einmal genug von der negativen Kritik! Ich finde die Idee von Licht- und Dunkelseelen und der Seelenpartnerschaft wirklich spannend. Geschichten, in denen sich zwei Charaktere zueinander hingezogen fühlen, weil das Schicksal oder eine höhere Macht eingreift, finde ich faszinierend.
Die ganzen Verstrickungen und Verwicklungen, in denen sich Rayne wiederfindet, sind gut gemacht und waren für mich teilweise nicht vorhersehbar. Dazu gesellt sich am Ende des Buches ein Mega Cliffhänger, der gerade dazu einlädt den zweiten Teil zu lesen, der leider erst nächstes Jahr im April erscheint.
Der Kampf zwischen den Licht- und Dunkelseelen hat mich teilweise sehr an die Lux und Arum aus der Obsidian-Reihe von Jennifer L. Armentrout erinnert. Doch das tut Soul Mates keinen Abbruch, da sich die Handlung in diesem Buch in eine ganz andere Richtung entwickelt. Schön ist auch, das auch immer wieder moralische Dinge angesprochen werden und, dass Licht nicht immer gleich Gut bedeutet und Dunkel nicht immer gleich Böse. Es gibt viele Grauzonen, auch im echten Leben und damit müssen sich die Charaktere in Soul Mates ebenso befassen.

Fazit:

Soul Mates ist ein spannender New-Adult und Fantasy-Roman, der sich bei dem angenehmen Schreibstil der Autorin locker weg lesen lässt. Die Idee mit den Licht- und Dunkelseelen ist wirklich faszinierend, doch einer Meinung nach hätten die Charaktere ein wenig mehr Tiefgang vertragen können und es wurde versucht zu viel auf einmal in die Handlung mit einzubauen, wodurch einige Dinge zu kurz kamen. Da ist noch Luft nach oben, deswegen von mir erst einmal nur 3 ½ Sterne.

Veröffentlicht am 17.12.2017

eine einzigartige Liebesgeschichte

Berühre mich. Nicht.
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Berühre mich. Nicht. wurde in der letzten Zeit dermaßen in den Communitys gehyped, dass ich wirklich neugierig auf dieses Buch geworden bin. Aber, wenn ein Buch so hoch gelobt wird, habe ich gewisse Erwartungen ...

Berühre mich. Nicht. wurde in der letzten Zeit dermaßen in den Communitys gehyped, dass ich wirklich neugierig auf dieses Buch geworden bin. Aber, wenn ein Buch so hoch gelobt wird, habe ich gewisse Erwartungen und ich hatte ein paar Befürchtungen, dass diese nicht erfüllt werden können.
Doch das war vollkommen unbegründet.

„Ich sah von seiner Hand zu seinem Gesicht und wieder zurück. Ich zögerte. Nein, ich zögerte nicht, ich wusste, dass ich ihn nicht anfassen würde.“ S. 41

Sage möchte in Nevada noch einmal ganz von vorne anfangen. Tausende Kilometer weit weg von zuhause hat sie nichts – keine Wohnung, kein Geld und keine Freunde. Sie möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen und alles was ihr dort passiert ist. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, denn Sage plagen Angstzustände und sie leidet unter Panikattacken.
Als sie den Job im Archiv der Bibliothek antritt, den sie sich ergattern konnte, trifft sie auf Luca, der der all das darstellt, wovor Sage Angst hat. Gezwungen mit ihm die Stunden im Archiv verbringen zu müssen, lernt Sage Luca nach und nach kennen und erhascht einen Blick hinter seine Fassade, hinter der es anders aussieht, als sie dachte. Auf einmal fängt ihr Herz schneller an zu schlagen, wenn er in der Nähe ist, und zwar nicht aus Angst. Ganz langsam fängt es an zwischen den beiden zu knistern, aber vor seiner Vergangenheit kann man leider nicht davonlaufen …

„Ich habe keine Angst.
Die Angst ist nicht real.“


Das Cover fand ich vom ersten Augenblick an so wunderschön. Es ist total genreuntypisch, was einen aber nur umso neugieriger auf das Buch macht. Der schöne Rosaton hebt die abgebildeten Rosen- und Hortensienblüten hervor, die wunderbarmit dem weißen Rautenmuster harmonieren und durch den Titel im Hand-Lettering abgerundet werden.

Ich bin total begeistert von den Charakteren. Laura Kneidl hat hier ganz wunderbar authentische und liebeswerte Persönlichkeiten geschaffen, die ich alle in mein Herz geschlossen habe.
Sage tat mir am Anfang etwas leid. So weit weg von zuhause ohne Geld und ohne Dach über dem Kopf, lebt sie zu Beginn ihres Studiums in ihrem VW-Bus und schlägt sich irgendwie durch.
Sages Angst vor Männern und Berührungen wird von Beginn an so glaubhaft beschrieben, dass ich des Öfteren eine Gänsehaut bekommen habe, weil ich so mit Sage und ihrer Angst mitgelitten habe. Doch Sage braucht gar kein Mitleid, denn es kommt immer wieder durch, was für eine unglaublich starke Persönlichkeit sie ist und was für eine innere Stärke sie hat. Sie meistert all ihre Dinge alleine, möchte ihr Studium durchziehen und stellt sich immer wieder ihrer Angst. Sie lässt sich einfach nicht unterkriegen, auch wenn sie sich selbst oft kleiner macht als sie eigentlich ist.
Dadurch, dass die Handlung aus der Sicht von Sage in der Ich-Perspektive geschildert wird, kann man die Gedankengänge und auch die Ängste von ihr sehr gut verfolgen und nachvollziehen.

„Ich wollte wissen wie es sich anfühlte mit einem Mann zusammen zu sein. Manchmal träumte ich davon, denn in meinen Träumen war ich mutig.“ S. 53

Lucas Körpergröße und Statur und auch seine Tattoos schrecken natürlich im ersten Moment ab, aber mir war von Anfang an klar, dass hinter diesem harten Aussehen und Lucas Bad-Boy-Gehabe viel mehr steckt, als er zu Beginn zeigt. Ich habe ihn von Anfang an in mein Herz geschlossen. Sehr dazu beigetragen hat die Tatsache, dass er Bibliothekswesen studiert, was ja wohl absolut cool ist und er außerdem ein totaler Buch-Nerd ist, genau wie ich auch und wahrscheinlich auch jeder andere von uns, der regelmäßig Rezensionen schreibt. Hinter Lucas Fassade steckt viel mehr als man denkt und ich habe es sehr genossen gemeinsam mit Sage immer mehr dahinter zu blicken und langsam die gefühlvolle und einfühlsame Seite von Luca kennen zu lernen. Genau wie jeder von uns, hat natürlich auch Luca sein Päckchen zu tragen und auch darüber erfährt der Leser nach und nach mehr.

„Wieso verunsicherte mich Lucas Anwesenheit so sehr, dass die Panik meine Glieder taub werden ließ? Ich hatte keinen Grund so zu empfinden.“ S. 74

Der Schreibstil von Laura Kneidl ist wunderbar angenehm flüssig zu lesen und wenn man einmal angefangen hat, kann man auch nicht mehr aufhören. Ich wurde in die Welt von Sage und Luca hineingezogen und sie hat mich auch so schnell nicht wieder losgelassen. Einige Dinge waren für mich etwas leicht vorhersehbar, andere haben mich wiederum überrascht und das Buch somit zu einem meiner Highlights 2017 gemacht.
Ich bin sehr gespannt wie es im zweiten Teil dieses einzigartigen Auftaktbandes der New-Adult-Reihe weiter geht. Nach diesem Cliff-Hänger am Ende von Berühre mich. Nicht. hat Laura Kneidl dafür gesorgt, dass ich den nächsten Band auf jeden Fall lesen muss! (Was ich ja sowieso getan hätte )

Fazit:

Die Geschichte von Sage und Luca ist so einzigartig schön, dass ich wirklich jedem ans Herz lege dieses Buch zu lesen, der auf außergewöhnliche Liebesgeschichten steht. Wunderbar sympathische und liebeswerte Charaktere verbunden mit einer authentischen und herzzerreißenden Liebesgeschichte und einem Hauch Drama wurden hier in einem superflüssigen Schreibstil von Laura Kneidl auf Papier gebracht.
Eines meiner Highlights 2017 mit noch ein bisschen Luft nach oben. Ich bin sehr gespannt auf Band zwei, der schon im Januar 2018 erscheinen wird. Von mir gibt es dafür 4 ½ Sterne.

Veröffentlicht am 13.12.2017

Eine feurige Fortsetzung

In seiner Stimme
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„In seiner Stimme“ ist, nach dem Auftaktband „In einen Augen“, der zweite Band der Marked-Men-Reihe der Autorin Jay Crownover, die schon viele New-Adult Romane verfasst hat.

In „In seiner Stimme“ geht ...

„In seiner Stimme“ ist, nach dem Auftaktband „In einen Augen“, der zweite Band der Marked-Men-Reihe der Autorin Jay Crownover, die schon viele New-Adult Romane verfasst hat.

In „In seiner Stimme“ geht es diesmal um die Chemie-Studentin Ayden und den musikalischen Jet. Beide Charaktere hat man schon im ersten Band kennen gelernt. Ayden ist die beste Freundin von Shaw und Jet der Frontsänger der Band Enmity und ein guter Freund der Jungs aus dem Tattoo-Studio „The Marked“.

Die Geschichte geht ein Jahr, nachdem Jet zu Cora (die auch im „The Marked“ arbeitet) und Ayden in die WG gezogen ist, weiter.
Ayden hat sich von dem Moment an zu Jet hingezogen gefühlt, als sie ihn das erste Mal auf der Bühne gesehen hat. Und seitdem hat er sie auch nicht mehr losgelassen. Bei ihrem ersten und einzigen Annährungsversuch hat Jet sie abgewiesen. Dass die beiden auch noch unter einem Dach wohnen, macht es für Ayden nicht gerade einfach, denn sie steht noch immer auf Jet.
Ayden wünscht sich eine sichere Zukunft, Stabilität in ihrem Leben und die volle Kontrolle über dieses. Seit sie ihre Heimatstadt verlassen hat, arbeitet sie hart und verantwortungsbewusst für Ihr Studium und datet einen Typen, der ihr diese Zukunft geben könnte, zu dem sie sich aber nicht hingezogen fühlt (und außerdem trägt dieser besagte Typ Pullunder, was überhaupt nicht geht! – das musste an dieser Stelle einmal gesagt werden. )

„Vielleicht sollte ich meine Sachen packen, aus Colorado verschwinden und Nonne werden. Im Augenblick erschien mir das sehr viel leichter als alles andere.“ (Ayden)

Jet hingegen ist genau der Typ Mann, von dem Ayden sich fernhält, weil sie befürchtet, dass dann wieder „die alte Ayden“ zum Vorschein kommt, die sie mit ihrer Vergangenheit in Kentucky hinter sich gelassen hat. Er ist ein talentierter Musiker, der sein Geld mit gelegentlichen Auftritten mit seiner Band und der Arbeit in seinem Tonstudio verdient. Jay Crownover bleibt hier wieder ihrem Stil treu und hat einen Mann geformt, der von Kopf bis Fuß tätowiert ist, überall Piercings hat und dabei so sexy ist, dass ihm scharenweise Frauen zu Füßen liegen – ein richtiger Bad Boy eben.
Ein Bad Boy, der jedoch eine schlimme Vergangenheit und ein weiches Herz hat.
Diese Kombination verspricht eine ordentliche Portion Herzschmerz!

Beide ringen mit sich selbst und ihren Gefühlen für den jeweils anderen und verleumden diese. Ayden möchte ihr neues Leben und ihre „neue vernünftige Ayden“ nicht aufgeben, obwohl sich die „alte Ayden“ sehr zu Jet hingezogen fühlt. Und Jet denkt, dass er nicht gut genug für Ayden ist und ihr nicht das Leben bieten kann, dass sie sich wünscht.

„Sie war wie Musik, wie etwas, nach dem ich mich sehnte, etwas, das ich tief in mir spürte und von dem ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte.“ (Jet)

Die Anziehungskraft der beiden ist dennoch so stark, dass sie nicht voneinander lassen können und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Es wird wirklich spannend und es passieren einige äußerst unerwartete Dinge.
Sowohl Ayden als auch Jet schleppen ihre Dämonen und ihre nicht gerade einfache Vergangenheit mit sich herum. Und genau diese Vergangenheit holt beide im Laufe der Geschichte wieder ein.

Dabei stehen den beiden wieder altbekannte Charaktere aus dem ersten Band zur Seite. Shaw + Rule, Rowdy, Nash und auch Cora stehen Ayden und Jet immer mit Rat und Tat zur Seite und man bekommt weitere gründliche Einblick in die tiefe Freundschaft dieser Gruppe. Dabei wünscht man sich selbst solche Freunde an seiner Seite zu haben. Auf sie kann man sich immer verlassen und sie sind immer für einen da, wenn man sie braucht.

Auch dieses Mal wird wieder kapitelweise abwechselnd aus der Sicht der Hauptcharaktere – Ayden und Jet – in der Ich-Perspektive erzählt. Das finde ich ganz wunderbar, da man so einen Einblick in die Gefühlswelt von Ayden und Jet erhält und erfährt, was diese quält und bewegt.

Das Cover fand ich wieder sehr ansprechend. Es ist nichts außergewöhnliches, aber man wusste gleich, dass man sich im Bereich New-Adult befindet und, dass es eine wunderbare Liebesgeschichte werden wird. Auch hat mir der Rotton des Buchumschlags in Kombination mit dem Pärchen auf dem Cover sehr gut gefallen. Die Farbe versprach schon von Anfang an eine heiße, feurige Liebesgeschichte, bei der es nicht langweilig werden würde.

Besonders schön finde ich Jets Playlist, die am Ende des Buches aufgelistet ist. Dieses kleine Detail macht die Geschichte und ihre Charaktere noch lebendiger und lässt einem Jet damit noch ein wenig mehr ans Herz wachsen.

Nach dem ersten Band der Marked-Men-Reihe „In seinen Augen“ dachte ich eigentlich nicht, dass dieser durch den Folgeband getoppt werden kann. Doch da habe ich mich geirrt!
„In seiner Stimme“ steht dem ersten Teil in nichts nach und ist eine wunderbar herzzerreißende Liebesgeschichte, die mich von der ersten Seite an gepackt hat. Ich habe mit Ayden und Jet mitgefiebert und mitgelitten, mitweint und getobt. Es ist die Geschichte von zwei Menschen, die vor ihrer Vergangenheit davon laufen und sich nicht eingestehen wollen, dass sie es auch verdient haben glücklich zu sein und geliebt zu werden. Es geht darum auch mal ins kalte Wasser zu springen, etwas zu wagen, was einem im ersten Moment vielleicht Angst einjagt und einfach die Zukunft auf sich zukommen zu lassen – auch wenn man nicht weiß, was kommen wird. Doch es wird immer jemand da sein, der zu einem hält und daraus wird etwas ganz Wunderbares entstehen.

Fazit:

Diese emotionsgeladene Geschichte kann ich nur jedem weiter empfehlen, der eine bewegende Geschichte miterleben möchte, in der zwei gar nicht so gegensätzliche Menschen zueinander finden.