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Veröffentlicht am 20.07.2022

Leider hat ein bisschen Pep gefehlt

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
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Da mir die Bücher „Time to Love“ und „Love to share“ von Beth O´Leary sehr gut gefallen hatten, war ich neugierig als ich das charakteristische Cover gesehen hatte und war sehr gespannt wie mir das neue ...

Da mir die Bücher „Time to Love“ und „Love to share“ von Beth O´Leary sehr gut gefallen hatten, war ich neugierig als ich das charakteristische Cover gesehen hatte und war sehr gespannt wie mir das neue Buch der Autorin gefallen würde.

Das Buch handelt von den drei Frauen Jane, Miranda und Siobhan, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch nach einem zweiten Blick findet man keine Gemeinsamkeiten: Sie haben völlig unterschiedliche Berufe, Charaktere und wohnen auch nicht am selben Ort. Was könnte die drei dann verbinden? Die richtige Frage wäre dabei nicht was sondern wer die drei verbindet. Dieser jemand ist Joseph Carter, der mit allen drei Frauen ein Date am Valentinstag hat und bei allen drei taucht er nicht auf.

Das Cover ist im typischen Style der Autorin gehalten und reiht sich daher nahtlos zu den bisherigen Bänden ins Regal ein. Ich finde die Cover an sich ganz schön, aber eben nichts besonderes und würde ich ein Buch nur nach dem Einband bewerten, hätte ich es wohl nicht so schnell gelesen. Aber das Cover bestimmt ja nicht über den Inhalt und der Klappentext ist meiner Meinung nach sehr vielversprechend. Besonders gefallen hat mir dabei die Thematik drei Frauen und ein Mann verpackt in einem Liebesroman und nicht in einer Komödie a la „Schadenfreundinnen“.

Anders als bei den bisherigen Bänden, konnte ich diesmal nicht vollkommen in die Geschichte eintauchen. Der Schreibstil war zwar unterhaltsam, aber mir hat das besondere Etwas gefehlt, dass mich voll und ganz in das Geschehen abtauchen ließ. Auch gab es diesmal auch Passagen, die mir doch sehr langatmig vorkamen und es ist mir nicht schwergefallen, das Buch aus der Hand zu legen. Besonders der Anfang kam mir sehr lange vor, ab der Mitte des Buches war es dann deutlich besser und die Geschichte konnte mich dann auch abholen. Ab ca. der Hälfte kamen dann endlich die Spannung und die Emotionen auf, die mir so lange gefehlt haben und ab dann konnte ich das Buch auch nicht mehr so schnell weglegen.

Auch bei den Charakteren habe ich mir zu Beginn etwas schwergetan. Das Buch wechselt zwischen den drei Frauen, was teilweise etwas anstrengend ist, da die Handlung offensichtlich zwischendrin große Zeitsprünge von mehreren Wochen/Monaten macht. Durch die Kapitelüberschrift war jedoch zu jedem Zeitpunkt klar, welche Sichtweise gerade gelesen wird.

Jane erschien mir zunächst etwas zu flach, fast so als hätte sie keine eigene Persönlichkeit. Sie scheint auf den ersten Blick eine graue Maus zu sein mit einem nicht sehr spannenden Leben. Ihr scheint es so zu gefallen, für mich war es einfach zu langweilig. Das einzig spannende war das Geheimnis über ihr früheres Leben, das sich wohl deutlich von dem heutigen unterschied.

Siobhan, Karrierefrau durch und durch, war dabei das totale Gegenteil und doch konnte auch sie mich zu Beginn nicht überzeugen. Sie ist meiner Meinung nach eine typische Karrierefrau, bei der mir die Emotionen gefehlt haben, die dann aber doch noch teilweise aufkamen.

Miranda war mein Lieblingscharakter, deren Persönlichkeit mich beim Lesen begeistert hat. Sie ist eine starke Powerfrau und schlägt sich in ihrem Job durch ohne sich von all ihren männlichen Kollegen einschüchtern zu lassen. Dennoch ist sie spritzig, liebenswürdig und sehr emotional.

Als der Verbindungspunkt war Joseph zwar ständig präsent, aber er ist irgendwie nicht so in meinem Kopf geblieben. Ich könnte ihn nicht als liebevollen Partner bezeichnen, aber auch nicht als den typischen bösen, gefühlslosen Betrüger. Erst am Ende erlaubt er den Lesern Einblick in seine Gefühlswelt.

Von Anfang an war mir klar, dass es hier nicht nur um einen betrügerischen Kerl mit drei Frauen gehen kann, sondern das da mehr dahinterstecken muss, schließlich kannte ich die Autorin schon. Der Plot-Twist hat allerdings lange auf sich warten lassen, meiner Meinung nach hätten da die ersten versteckten Anzeichen schon früher kommen können. Mein Fazit. Der Anfang war einfach zu lange, aber die zweite Hälfte hat mich dann doch noch überzeugen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2022

Romeo und Julia im New Adult Format

Westwell - Heavy & Light
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Bei diesem Roman handelt es sich um den Auftakt der neuen New Adult Trilogie der Autorin Lena Kiefer. Da ich kurz zuvor die Don´t-Love-Me-Reihe der Autorin regelrecht verschlungen habe, war mir sofort ...

Bei diesem Roman handelt es sich um den Auftakt der neuen New Adult Trilogie der Autorin Lena Kiefer. Da ich kurz zuvor die Don´t-Love-Me-Reihe der Autorin regelrecht verschlungen habe, war mir sofort klar, dass West-Well gleich folgen wird und auch das war viel zu schnell gelesen.

Die Reihe spielt diesmal in New York, genauer gesagt in der Upper Class. Nach dem scheinbar tragischen Drogen-Tod von Valerie Weston und Adam Coldwell, dem beliebten High Society-Paar aus zwei reichen, verfeindeten New Yorker Familien, wurde Valeries jüngere Schwester Helena nach Oxford in die Verbannung geschickt, damit sie nicht das Schicksal ihrer Schwester teilen muss. Als Helena, die im Gegensatz zu ihrer Familie nicht viel auf ihren High Society Status gibt, endlich wieder aus dem Exil in ihr geliebtes New York zurückkehrt, merkt sie schnell, dass sich vieles verändert hat und eigentlich nichts mehr ist, wie es zu Lebzeiten ihrer geliebten Schwester war. Aber Helena lässt sich nicht entmutigen, denn sie hat eine Mission: Sie möchte den von Trish Coldwell, der Mutter von Adam, zerstörten Ruf ihrer Schwester wieder herstellen, denn diese behauptet, dass Valerie am Tod der beiden schuld war, da diese die Drogen angeschleppt hätte. Aber Helena kannte und liebte ihre Schwester und wusste, dass diese nie Drogen nehmen würde und ermittelt daher auf eigene Faust in der Upper Class. Wie es der Zufall trifft sie dabei auf Jessiah Coldwell, Adams Bruder, dabei würde sie am liebsten einen Bogen um die ganze Familie machen. Auch Jessiah ist kein Fan der High Society und ist alles andere als begeistert als er Helena das erste Mal trifft, doch bald merken die beiden, dass der jeweils andere ganz schön viel Charme ausstrahlt und bald kommen sie sich verboten nahe, dabei wissen sie, dass ihre Familien alles gegen diese Verbindung unternehmen werden. Haben die beiden dennoch eine Chance?

Als ich gehört hatte, dass Lena Kiefer eine neue Trilogie herausbringt wusste ich sofort ich muss diese lesen, denn ehrlich gesagt hat ihre letzte New Adult Reihe ein Loch in meinem Herzen hinterlassen, als diese ausgelesen war. Als dass das Cover enthüllt wurde, war ich ganz begeistert, denn es ist einfach wunderschön, auch wenn es bei dem Klappentext auch hätte noch so hässlich sein können, ich hätte es trotzdem sofort lesen müssen. Das zarte Altrosa gepaart mit dem Gold ist ein wunderschöner Anblick, den ich in meinem Regal genieße. Zudem ist es einfach elegant und spiegelt den sozialen Status der beiden Protagonisten wider. Bei so einem wundervollen Cover kann man einfach nicht nein sagen. Aber auch der Klappentext weckt die Neugierde der Leser, klingt er doch wie eine moderne Inszenierung von Shakespeare.

Nach den ersten Sätzen des flüssigen, emotionalen Schreibstils, den ich auch gar nicht anders von der Autorin kenne, war klar, dass ich ganz und gar in die Geschichte abtauchen werde und die nächsten Lesestunden in New York verbringen werde. Nicht nur die Emotionen werden von der Autorin dargestellt, als würde man sie selbst durchleben (ich habe nicht nur einmal Gänsehaut bekommen oder den Atem angehalten), auch das ganze Setting wird so bildhaft dargestellt, dass mir das Gelesene teilweise wie ein Film vorgekommen ist. Ich war bisher nur 5 Tage in New York in meinem Leben und das war 2018 und ich habe definitiv nicht die Orte gesehen, die Helena aufsucht, dennoch konnte ich mir alles so detailliert vorstellen, dass das Gelesene sehr lebhaft erschien. Dadurch ist mir die ganze Geschichte noch näher gegangen.

Aber auch die beiden Protagonisten haben das Buch zu einem schönen Erlebnis gemacht. Da das Buch abwechselnd aus der Sichtweise von Helena und Jess geschrieben ist, erhalten die Leser einen tiefen Einblick in die beiden Charaktere. Auch ist es für mich immer spannend als Leser beide Sichtweisen zu kennen, dass macht das Ganze irgendwie aufregender. Beide sind unglaublich starke Persönlichkeiten, obwohl sie so einen tragischen Verlust erlitten haben. Man merkt auch, dass beide ihre Geschwister vermissen und sich bald gegenseitig eine Stütze sind. Die Gefühle zwischen den beiden sind hochemotional und ich habe die beiden nicht nur einmal angeschrien, dass sie sich doch endlich näherkommen sollen, denn der Zauber zwischen Valerie und Adam scheint auch zwischen Helena und Jess zu wirken. Leider haben es die beiden mit ihren Familien nicht leicht, denn diese sind gegen die Verbindung der beiden und setzten alles daran sie auseinanderzubekommen, eben wie bei Romeo und Julia. Die Eltern der beiden sind eh eine Nummer für sich und ich habe mich oft gefragt, wie die beiden es geschafft haben, so normal zu bleiben und nicht abzuheben. Aber da erkennt man eben, dass sie das Herz am rechten Fleck haben und charakterstark genug sind um sich nicht verbiegen zu lassen. Helena ist ein herzensguter Mensch, aber auch Jess steht ihr in Liebe und Fürsorge um nichts nach, egal ob ihr gegenüber oder seinem jüngeren Bruder Eli, der traumatisiert ist und den er bestmöglich unterstützt.

Der Nebenschauplatz mit Helenas Ermittlungen ist nicht minder spannend, denn durch ihre Geschwister lernen die Leser auch Adam und Valerie kennen und lieben und auch ich glaube nicht an einen einfachen Drogentod. Da noch zwei Bände kommen ist natürlich viel Drama und Spannung angesagt und ein Happy End ist noch nicht in Sicht.

Ich habe das Buch nur so verschlungen und bin ehrlich gesagt etwas traurig, dass es schon gelesen ist und bin daher voller Vorfreude auf Band 2, dessen Erscheinungstermin schon in meinem Kalender markiert ist.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 27.06.2022

Mord ohne Spannung

Mord im Altmühltal
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Inhalt:

Der Großgastronom Pit Baldauf möchte einen Biergarten eröffnen - ausgerechnet am Karlsgraben bei Treuchtlingen, der unter Denkmalschutz steht. Das erhitzt die Gemüter der Anwohner sowie der Historikerin ...

Inhalt:

Der Großgastronom Pit Baldauf möchte einen Biergarten eröffnen - ausgerechnet am Karlsgraben bei Treuchtlingen, der unter Denkmalschutz steht. Das erhitzt die Gemüter der Anwohner sowie der Historikerin Ricarda Held, die über die Geschichte des Landstrichs forscht. Das Projekt soll zu Fall gebracht werden. Da kommt die Leiche des Hobby-Archäologen Meindl, die im Karlsgraben entdeckt wird, gerade recht. KOK Hans Wörle ermittelt: Hat die Tat mit dem Biergarten zu tun? War Meindl einem Geheimnis im Karlsgraben auf der Spur?

Mein Fazit:

Als großer Fan von Regionalkrimis, sowohl von für mich heimischen, als auch von anderen Orten, hat mich das Buch mit seinem schönen Cover sofort angesprochen. Nach vielen Erzählungen über das Altmühltal, hatte ich langsam mal selber Lust auf eine Reise dorthin, da dachte ich mir: Warum nicht erst mal eine literarische Reise? Das idyllische Cover hat mich neugierig gemacht auf das Altmühltal und der Klappentext hat sofort meine Neugierde geweckt, denn er klingt einfach nach Spannung.

Leider habe ich diese Spannung nicht im restlichen Buch wiedergefunden. Die Spannungskurve war leider keine Kurve, sondern eine Linie, nur kurz über dem Boden. Am Anfang war ich noch sehr gespannt, als das Todesopfer gefunden wurde. Für den Leser wird jedoch schnell klar wer der Täter ist und so war dann auch die Luft raus. Nur die Frage nach dem Motiv blieb, schon vor dem Ende kamen die ersten Vermutungen auf, die dann auch bestätigt wurden, also leider nichts Überraschendes. Fas Motiv war auch nicht wirklich sehr plausibel, da es mit einem Verbrechen aus der NS-Zeit zu tun hatte. Für mich die Fragen warum sollte jemand wegen der Vergangenheit, die nicht mal seine eigene ist, ein Leben im Knast auf sich nehmen? Anfangs hatte ich noch auf eine unerwartete Wende gehofft, aber auf diese habe ich vergeblich gewartet. So verfolgt man nur die planlosen Ermittlungen des Kommissars Hans Wörle. Ein netter Protagonist, aber doch zu wenig Tiefe für einen Hauptcharakter. Der Großteil der Handlungen nehmen die so dahinlaufenden Ermittlungen in Anspruch, ohne Spannung. Die Erzählperspektive wechselt dabei zwischen verschiedenen Personen. Für mich waren es einfach zu viel Personen und auch wäre generell ein Personenregister für die vielen Namen hilfreich gewesen. Über den einzelnen Kapiteln steht der Name der Person, deren Sicht der Leser gerade miterleben darf. Mich hat dabei gestört, dass die polizeilichen Dienstgrade dabei abgekürzt wurden, wie z.B. im Klappentext zu lesen ist „KOK Hans Wörle“. Ich lese zwar viele Krimis, aber dort werden solche Bezeichnungen ausgeschrieben, sodass ich mit den Abkürzungen nicht wirklich was anfangen konnte.

Der Lesefluss war sehr abgehackt und man konnte nicht wirklich von einem Fluss reden. Auch hatte ich nicht das Verlangen weiterzulesen und hatte auch nach Beendigung erst mal eine Leseflaute. Die Handlungen und Gedanken der einzelnen Protagonisten waren für mich nicht nachvollziehbar, da diese einfach zu flach waren. Mehrmals kam es mir vor als würde ich einen Bericht lesen, statt einen Roman. Während die ganze Zeit eigentlich nichts passiert ist, kam dann am Ende alles zusammen. Lauter kleine Nebengeschichten, die für mich kein Gesamtbild ergeben haben. Diese waren zwar nett, konnten jedoch nicht überzeugen und waren am Ende einfach zu schnell erzählt. Besser wäre es gewesen, wenn sie während dem gesamten Roman präsenter gewesen wären.

Neben dem Anfang konnten mich dann doch die schönen Beschreibungen des Altmühltals überzeugen und auch die geschichtlichen Fakten waren sehr interessant. Meiner Meinung nach hätte man den Bezug zur Vergangenheit dominanter darstellen können, dann wäre auch mehr Spannung da gewesen.

Leider hat mich das Buch nicht überzeugt, sodass ich es nicht weiterempfehlen kann. Vielleicht gefällt es ja ortskundigen Lesern besser, über ihre Heimat zu Lesen, sodass dann auch mehr Spannung aufkommen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.05.2022

Liebe vergeht nicht einfach mit der Zeit

Still missing you
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Vor ein paar Jahren habe ich die Royal Reihe von Valentina Fast verschlungen. Lange Zeit habe ich nichts mehr von ihr gehört, was auch daran lag, dass ich mich dem Genre New/Young Adult zugewandt hatte. ...

Vor ein paar Jahren habe ich die Royal Reihe von Valentina Fast verschlungen. Lange Zeit habe ich nichts mehr von ihr gehört, was auch daran lag, dass ich mich dem Genre New/Young Adult zugewandt hatte. Als ich gesehen habe, dass die Autorin, die mich vor Jahren so sehr begeistert hat, nun ihren ersten Roman in meinem Lieblingsgenre veröffentlicht hat, war mir klar, dass ich das Buch einfach lesen muss. Natürlich war ich auch ein bisschen skeptisch, ob Valentina Fast auch in diesem Genre einen guten Roman abliefern würde und so viel vorweg, sie scheint auch dieses Genre zu beherrschen.

Der Roman dreht sich um Hazel, die nach dem Tod ihrer Großmutter in ihre alte Heimat, aus der sie vor Jahren vor ihrer ungeliebten Pflegemutter geflohen ist, zurückkehrt. Auf der Beerdigung trifft sie auf ihre drei Pflegegeschwister, von denen sie sich einst im Stich gelassen gefühlt hat wieder, jedoch handelt es sich nicht um ein freudiges Wiedersehen, da alte Gefühle wieder hochkommen. Allen voran die Enttäuschung über ihren Pflegebruder Derek, in den sie sich vor Jahren verliebt hat und der ihr das Herz gebrochen hat. Keine Frage, dass Hazel so schnell wie möglich zurück nach New York möchte, jedoch macht ihre verstorbene Großmutter Betty ihr aus dem Jenseits einen Strich durch die Rechnung, denn bei der Testamentsverkündigung kommt raus: Betty hat den vieren ein renovierungsbedürftiges Hotel hinterlassen, einziger Haken, um das Erbe zu erhalten, müssen die vier Pflegegeschwister das Hotel gemeinsam renovieren.

Das Cover ist wieder einmal schön gestaltet, wie es so oft im New/Young Adult Bereich der Fall ist. Die Farbgebung Bronze/Hellblau/Weiß harmoniert in meinen Augen perfekt und erweckt in mir ein angenehmes, harmonisches Gefühl. Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht, jedoch war ich bei dem Thema Liebe zwischen Pflegegeschwistern etwas skeptisch. In meinen Augen können sich Bruder und Schwester doch nicht in einander verlieben, jedoch wird schnell klar, dass die beiden nicht zusammen aufgewachsen sind, sodass meine Zweifel schnell zerstreut wurden. Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Hazel und Derek geschrieben, obwohl es mir vorkam, dass der Hazel Teil überwiegt. Der Wechsel war jedoch nicht zu häufig, sodass es auch nicht zu anstrengend wurde und für mich war es sehr interessant beide Seiten zu lesen. Dadurch, dass der Name über den jeweiligen Kapiteln stand, weiß der Leser immer, wessen Sicht er gerade liest, auch wenn das oft auch aus dem Inhalt klar wird.

Hazel ist eine mutige und willensstarke junge Dame, vor der ich gewaltigen Respekt habe. Nach jahrelanger Schikane seitens ihrer Pflegemutter, packt sie einfach ihre sieben Sachen und haut ab in eine neue Stadt, ohne jemanden zu kennen und schlägt sich ganz alleine durch. Ich wünschte ich wäre auch so schlagfertig wie Hazel und würde mir nichts gefallen lassen. Obwohl Hazel in vielerlei Hinsicht das komplette Gegenteil von mir ist, habe ich sämtliche Gefühle mit ihr zusammen durchlebt, sodass ich ihre Trauer gespürt habe und mit ihr gelitten habe, aber auch mit ihr gelacht habe und ihre Hoffnung gespürt habe. Hazel ist ein Charakter, der seine Gefühle offen zeigt, weshalb ich sie einfach in mein Leserherz schließen musste.

Derek ist da schon eine andere Nummer, er ist ein zurückhaltender, vorsichtiger Mensch, sodass er manchmal seine Gefühle selbst vor den Lesern verborgen hat. Mir war schnell bewusst, dass sein Herz am richtigen Fleck sitzt, auch wenn ich ihn nicht nur einmal Schütteln wollte oder ihn Klatschen wollte. Trotz allem hat auch er sich in mein Herz geschlichen, auch wenn es länger gebraucht hat.

Der Rest der Familie, die aus noch aus den Pflegegeschwistern Ryan und Amber besteht, hat ebenfalls gemischte Gefühle in mir hervorgerufen. Man merkt schnell, dass sich alle vier Pflegegeschwister nach einer richtigen Familie wünschen, es aber auf Grund ihrer Vergangenheit nicht wirklich hinbekommen. Vor allem Amber hat mich so oft aufgeregt und war mir sehr unsympathisch und vor allem unfair gegenüber Hazel, sodass ich sie lange Zeit regelrecht gehasst habe, aber die Autorin schafft es doch immer, dass ich am Ende anderer Gefühle habe, als zu Beginn. Ryan hat mir da schon besser gefallen und ich hätte gerne mehr Szenen mit ihm gehabt und hoffe, dass er im Folgeband präsenter ist, denn er ist einfach liebenswürdig und ein süßer Bruder.

Nicht nur die Familienmitglieder wurden lebendig und authentisch gestaltet, sondern auch die vielen Nebencharaktere. Auch wenn Betty schon zu Beginn der Handlung tot ist, musste ich so oft über ihre Art lachen und konnte sie mir in Gedanken lebhaft vorstellen, so eine Oma hätte ich auch gerne, ihr Tod hat mich wirklich sehr getroffen. Aber auch der Rest der Hexen von Eastwood ist einfach genial. Ich habe die alten Frauen mit ihrer bissigen, aber dennoch liebevollen Art sofort in mein Herz geschlossen und die beiden verbleibenden Hexen haben mich nicht nur einmal zum Lachen gebracht, hoffentlich gibt es in Band 2 mehr Auftritte von den beiden. Auch Olivia, Hazels Freundin aus Kindheitstagen und das Hotnessbuch der beiden ist einfach zum Schreien komisch, mehr möchte ich nicht verraten 😉. Die Szenen mit ihr und Hazel haben mich jedoch sehr berührt, es ist einfach so schön zu lesen, dass wahre Freundschaft auch nach jahrelanger Trennung bestehen bleibt, so als wäre kein Tag vergangen.

Es gibt natürlich noch so viele weitere liebenswürdige und schrullige Personen in dieser typischen Kleinstadt, in der es keine Geheimnisse gibt, die ich nicht alle aufzählen kann, aber man spürt richtig die Liebe zum Detail, mit der die Autorin die Charaktere ausgearbeitet hat. Am spannendsten und emotionalsten ist natürlich der wachsende Familienzusammenhalt, der jedoch auf einem wackligen Gerüst steht und nicht nur einmal heftig zum Wanken gebracht wird. Eine klare Leseempfehlung für alle New/Young Adult Fans und solche die es werden wollen.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Toxische Beziehung

Mit dir falle ich
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Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch gelesen habe, da ich es auf Lovelybooks gewonnen hatte und mal ein bisschen mein Bücherregal leeren wollte. Von Anfang an habe ich es für ein Buch gehalten, dass ...

Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch gelesen habe, da ich es auf Lovelybooks gewonnen hatte und mal ein bisschen mein Bücherregal leeren wollte. Von Anfang an habe ich es für ein Buch gehalten, dass sich zwar mal schön liest aber eben nichts besonderes ist, sodass es nach einmal Lesen weiterziehen kann. So viel vorneweg, ich lag mit meiner Einschätzung richtig.

Als großer New/Young Adult Fan bin ich dem Buch sehr positiv begegnet und hatte doch gehofft, dass es mich unerwartet vom Hocker reißen würde. Vielversprechend war für mich, dass Setting, dass mit Köln ausnahmsweise mal in einer deutschen Stadt spielt. Auch wenn ich nur einmal in Köln war, aber schon öfter in z.B. London oder anderen ausländischen Großstädten, konnte ich mich hier besonders gut in das Setting hineinversetzten, da das Leben von Robyn doch ziemlich, ich sage mal „typisch deutsch“ ist. Auch hat mir Robyns Studiengang sehr gut gefallen, der mit Maschinenbau endlich mal etwas anderes ist wie das oft vorkommende Literatur- oder Psychologiestudium. Auch ist der Studiengang nicht gerade ein mädchenhafter Studiengang, sodass Robyn nicht gleich alle typischen Klischees erfüllt. Leider kommt ihr Studentenleben auf dem Campus etwas zu kurz, da hätte die ein oder andere Szene mehr nicht schaden können.

Robyn ist eigentlich eine starke Persönlichkeit, sehr unabhängig und selbstständig, denn so bezahlt sie selbst die Miete und geht arbeiten. Auch hat sie ein Ziel vor Augen: Ihr Studium erfolgreich abschließen und Karriere machen, um nie wieder Geldsorgen zu haben. Auch ist sie nicht gerade die typische Romantikerin und lässt sich von niemandem sagen wo es langgeht, vor allem nicht von irgendeinem Kerl. Um Geld zu verdienen gibt sie dem „reichen Schnösel“ Finn Nachhilfe, auch wenn sie gar keine Lust auf ihn hat und ihn nicht mal leiden kann. Mit der Zeit kommen sich die beiden näher und Finn zeigt, dass er nicht nur der reiche Schnösel ist, für den Robyn ich hält.

Auch wenn Finn seine netten Seiten hat, überwiegt doch das Bad Boy Image, dass auch Robyn anfangs so schnell und gut erkannt hat. Irgendwann kommt jedoch der plötzliche Wechsel und Robyn findet alles nur noch toll an Finn. Dieser Übergang war für mich nicht nachvollziehbar, natürlich ändern sich Gefühle gegenüber einer Person, insbesondere wenn man sie näher kennenlernt, aber dieser plötzliche und unbegründete Umschwung war für mich einfach nicht nachempfindbar. Es scheint, dass Robyn, ein Charakter der anfangs so stark und selbstsicher war, plötzlich eine 180° Wende macht oder einfach zu einer anderen Person wird. Ich verstehe ja, wenn man sich ändert, weil man verliebt ist, aber dass eine starke Frau sich plötzlich zu einem liebestollen Teenager ohne Verstand zurückentwickelt war einfach zu viel.

Während mir Robyn anfangs total sympathisch war, war Finn für mich immer schon ein rotes Tuch. Er hält sich selbst für den besten und tollsten und scheint so einfältig zu sein, dass er nicht mal merkt, wie dumm und rücksichtslos er eigentlich ist. Normalerweise liebe ich es, wenn es in der Handlung auch einen Bösen gibt, den man hassen kann, aber ihm fehlt einfach die nötige Tiefe. Er könnte einfach eine x-beliebige Person sein und ist meiner Meinung nach zu flach und austauschbar. Auch Robyns Charakter war mir insbesondere in der Mitte zu oberflächlich, jedoch gab es auch Momente, in denen man in ihre Persönlichkeit eintauchen konnte.

Natürlich darf eine beste Freundin als Nebencharakter nicht fehlen, in diesem Fall war es Mia, die scheinbar ein Geheimnis vor ihrer besten Freundin verbirgt. Entweder hat Robyn diesbezüglich Tomaten auf den Augen oder kriegt nichts mehr mit vor lauter Finn, aber das „Geheimnis“ war so offensichtlich und dass sie es nicht gemerkt hat war an dieser Stelle zu unrealistisch.

Das Buch hat natürlich auch seine guten Seiten. Der Schreibstil hat mich zwar nicht in seinen Bann gezogen ließ sich aber dennoch flüssig lesen. Auch war das Buch an vielen Stellen sehr unterhaltsam, aber eben nichts besonderes und so war die Handlung schnell wieder vergessen. Das Beste an dem Buch ist eigentlich das Ende und damit meine ich das nicht im Sinne „endlich ist das Buch fertig“, sondern, dass das Ende wirklich gut ist. Endlich mal nicht das typische Ende eines Buches dieses Genres mit glücklichen Pärchen, sondern ein realitätsnahes Ende, dass auch mal zeigt, dass das Leben nicht perfekt läuft.

Auch schön ist das blau gehaltene Cover mit den harmonischen Farben, dass Blicke anziehen kann. Nimmt man das Buch in die Hand ist der Klappentext allerdings nicht sehr überzeugend und hat Luft nach oben. Dennoch hat mir das Buch ein paar schöne Lesestunden beschert, sodass es wirklich lesenswert ist, aber es fehlt einfach das gewisse Etwas, sodass ich sagen muss, dass es sich um das erste und vorerst auch letzte Buch der Autorin für mich ist.

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